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Die Gleichheit
Nr. 5
Aus der sozialdemokratischen Frauen- bewegung Schwedens  . Von Wilhelm Iansson.(«chlu».) Bedeutungsvoller für die Bewegung der sozialdemokrati- scheu Frauen Schwedens   war zweifelsohne die viertägige stark besuchte Konferenz, die im Anschluß an den Ver- > bandstag stattfand. Zugelassen waren sämtliche Frauen- organisationen, die entweder der Landesorganisation der Ge- werkschaften oder der sozialdemokratischen Partei angeschlossen sind. Die Tagesordnung sah folgende Verhandlungsgegen- stände vor: 1. Gewerkschaftliche und politische Agitation und Organisation; 2. die Frage des Generalstreiks; 3. die Stel- lung der unehelichen Mütter; 4. die Frage der Prostitution; 5. die rechtliche Stellung der verheirateten Frau; 6. Fragen der Armenpflege; 7. Schutzgesetzgebung und hygienische Fragen, und schließlich standen als 8. Punkt verschiedene Schulfragen zur Beratung. Der erste Punkt zeitigte eine äußerst anregende Debatte. Die sozialdemokratischen Frauen Schwedens   haben erkannt, daß ihnen eine schwierige und mühevolle Organisations- arbeit bevorsteht, und sie sind entschlossen, ihre ganze Kraft einzusetzen, um ihre Ziele zu erreichen. Aber sie fordern, und mit Recht, die Unterstützung der Partei, die ihnen zwar durch Kongreßbeschluß zugesagt worden ist, aber dennoch nicht in dem Maße bisher gewährt werden konnte, wie die Parteiinstanzen selbst es schließlich wünschen. Dem galt ein wesentlicher Teil der Debatte. Man beschloß, einen Ausschuß von neun Personen einzusetzen, der eine planmäßige Agitation im ganzen Lande in die Wege leiten und die Partei- wie die Gewerkschaftsorganisationen zur Unterstützung dieser Agitation heranziehen soll. Der Ausschuß hat ferner geeignete weibliche Kräfte für diese Arbeit heranzubilden und darüber zu wachen, daß die Agitation selbst auf der Grundlage des sozialdemokratischen Programms betrieben wird. Sozialdemokratische Frauenvereine sind im ganzen Lande ins Leben zu rufen, die Notwendigkeit der gewerk- schaftlichen Organisation ist den Arbeiterinnen einzuschärfen, und dem politischen Wahlrecht der Frauen ist die größte Aufmerksamkeit zu widmen. Der Ausschuß soll weiter für geeignete Agitationsbroschüren und Flugschriften Sorge tragen, die unter den Frauen in möglichst großer Anzahl zu verbreiten sind. Bei Bedarf, spätestens aber im Jahre 1903, hat der Ausschuß eine neue Frauenkonserenz einzuberufen nach den für die diesjährige Konferenz geltenden Grund- sähen, wo dann Bericht über die Tätigkeit zu erstatten ist. Desgleichen soll jährlich dem Parteivorstand und der ge- wcrkschaftlichen Landeszentrale ein vollständiger Tätigkeits- und Geschäftsbericht gegeben werden. Der Ausschuß fungiert unter dem Namen: Arbeitsausschuß der sozialdemo- kratischen Frauenkonferenz. llber die Stellung der unehelichen Mütter be- ziehungsweise Kinder hatte Dr. A. Sundquist das Referat übernommen. Er wandte sich besonders scharf gegen die zurückgebliebene Gesetzgebung Schwedens  , die die ohnehin schwierige Stellung der unehelichen Mutter be- deutend erschwert und der Gewissenlosigkeit manches un- ehelichen Vaters Tür und Tor öffnet. So steht nach schwedischem Gesetz nicht der außerehelichen Mutter der Eid zu, daß sie in der kritischen Zeit nur mit dem von ihr be- zeichneten Vater ihres Kindes geschlechtlichen Umgang gehabt hat, sondern der Mann hat das Recht zu schwören, nämlich daß er nicht der Vater ist! Eine barbarische Bestimmung, die zweifelsohne eine unendliche Zahl Meineidiger gemacht und eine ebenso große Zahl verlassener junger Mütter und Kinder ins Unglück gestürzt hat. Denn es dürfte wohl ohne weiteres in das Reich der Fabeln gehören, daß eine außer- eheliche Mutter als ihren Schwängerer einen Mann be- zeichnet, mit dem sie keinen geschlechtlichen Umgang gehabt hat. Und nur in diesem Falle wird ein anständiger Mann den Eid auf sich nehmen können; es sei denn, daß er in der Lage ist, nachzuweisen, daß er in der kritischen Zeit Neben- buhler hatte. Der Referent forderte eine gänzliche Umge- staltung dieser Gesetzgebung, Aufklärung der weiblichen Jugend über das Geschlechtsleben, Heime für außereheliche Mütter und Kinder, das Recht der außerehelichen Mutter, ihr Kind selbst zu erziehen usw. Nach eingehender Diskussion, in der freilich auch einzelne schiefe Urteile zum Ausdruck kamen, wurde eine Resolution angenommen, in der die Forderungen des Referenten Aufnahme fanden. In dieser Resolution wird auch für die Mutter das Recht des Eides beansprucht. Die Erziehungsbeiträge des Vaters wie der Mutter sind gemäß ihrer Einkünfte von öffentlichen Be- Hörden festzusetzen. Die Bestimmung, daß ein uneheliches Kind nach Maßgabe der Vermögenslage der Mutter zu er- ziehen ist, ist zu beseitigen, weil sie dem Kinde gegenüber ungerecht ist. Der Mann ist zu verpflichten, die außerche- liche Mutter mindestens je einen Monat vor und einen nach der Entbindung zu unterhalten, und der Mutter ist Gelegenheit zu geben, das Kind selbst zu nähren und während dieser Zeit bei sich zu behalten. Die Errichtung von Kinderheimen, Heimen für die Mütter usw. werden nach den Wünschen des Referenten gefordert. Die Unter- Haltungspflicht des Vaters ist seirens des Staates beziehungs- weise der Kommune zu garantieren, die Kosten sind von diesen zu zahlen, falls der Vater seinen Pflichten nicht nach- kommt, oder falls er stirbt. Diese Unterstützung aus öffent- lichen Mitteln darf jedoch nicht als Armenunterstützung gelten. Das außereheliche Kind ist auch dem Vater gegen- über erbberechtigt, falls die Mutter bei Lebzeiten des Vaters einen solchen Anspruch erhebt. Ebenfalls wird das Vor- mundsrecht der Mutter gefordert.
In der Frage der Armenpflege wird verlangt, daß diese vom Staate zu übernehmen ist. Die Kommunen haben nur als Vollzieher der Armenpflege unter staatlicher Auf- ficht zu fungieren. Die Behörden für Armenpflege sind aus Frauen und Männern in gleicher Anzahl zusammenzu- setzen, und das bisherige Recht der Geistlichen, unter allen Umständen Mitglied der Armenpflegebehörde zu sein, ist zu beseitigen. Im übrigen schloß sich die Konferenz dem sozial- demokratischen Kommunalprogramm an. In der Pro stitutions frage wurde einer Resolution Anna Sterkys zugestimmt, in welcher als wichtiges Mittel zur Bekämpfung der Prostitution die gewerkschaftliche Organisation der Arbeiterinnen bezeichnet wird, durch welche die Einkommens- und Existenzverhältniffe gehoben werden, und die Arbeiterinnen somit nach Möglichkeit vor der Not geschützt werden können, die sie in der Regel zur Prostitution zwingt. Die Konferenz fordert von den Schulen gründliche Aufklärung der Kinder über hygienische und sexuelle Fragen. Ferner wird die Kontrolle der Prostituierten als wertlos be- zeichnet, solange sie nicht auch auf die Männer ausgedehnt wird. Weiter fand ein Antrag Annahme, der mehr in das gewerkschaftliche Gebiet gehört, nach welchem grundsätzlich für gleiche Arbeitsleistung gleicher Lohn gefordert wird. Es wird als eine schreiende Ungerechtigkeit bezeichnet, daß die Arbeitsleistung in fast allen Gewerben nicht nach ihrem Wert, sondern nach dem Geschlecht der Arbeitenden bezahlt wird. Die gewerkschaftlichen Organisationen werden ersucht, für die Folge dieser Frage größere Aufmerksamkeit zu widmen, da die Lebensunterhaltungskosten der Frau genau so groß sind wie die des Mannes. Die Debatte über die Frage der Schutzgesetzgebung endete mit der Annahme einer Resolution, die eine durch- greifende Arbeiterschutzgesetzgebung fordert. Sie soll die Arbeiter gegen die hygienischen Gefahren der industriellen Arbeit schützen und besonders den Minderjährigen Schutz gewähren, vor allem durch ein strenges Verbot der Nacht- arbeit. Dagegen wird eine spezielle Schutzgesetz- gebung für Frauen außer für Wöchnerinnen ab­gelehnt. Die Konferenz ging hierbei von dem Gesichts- punkt aus, daß nicht erwiesen sei, daß die Nachtarbeit für Frauen schädlicher sei als für Männer. Ein Verbot der Nachtarbeit für Frauen würde diese aus verhältnismäßig gut bezahlten Arbeitsgebieten(wie beispielsweise dem Buch- druckgewerbe) verdrängen und somit die Konkurrenz der- Frauen in den schlecht bezahlten Gewerben vergrößern, be- sonders in der Heimindustrie, wo die schwer zu kontrollie- rende Arbeitszeit zum großen Teil bis in die späte Nacht ausgedehnt wird. Ebenfalls fordert die Konferenz, daß die Frauen nicht durch Gesetz aus Berufen verdrängt werden, in denen sie zu arbeiten wünschen. Ferner werden eine Reihe Forderungen sanitärer Art erhoben, sowie die Aus- gestaltung der Gewerbeinspektion und die Anstellung weib- licher Gewerbeinspektoren gefordert. Mit dem grundsätzlichen Teil dieses Beschlusses können wir uns durchaus nicht einverstanden erklären. Die Gründe, die für ein Verbot der Nachtarbeit der Frauen in der In- dustrie spreche», sind so allgemein anerkannt, daß die ab- lehnende Haltung der schwedischen Genossinnen uns gerade- zu unverständlich erscheint. Weil vielleicht einige wenige hundert Arbeiterinnen in den Zeitungsdruckereien bei Nachtarbeit die Woche 1 oder 2 Kronen mehr verdienen, nun die SOOOV Arbeiterinnen der unbegrenzten Arbeitszeit auszusetzen, ja den gesetzlichen Eingriff gegen diese brutale Ausbeutung der Mütter des Volkes abzulehnen, ist jeden- falls ein sehr voreiliger, auf ungenügenden Untersuchungen basierender Beschluß, der auf einer Konferenz sozialdemo- kratischer Frauen nicht hätte gefaßt werden dürfen. Es ist einfach nicht wahr, was da als Grund gegen das Verbot der Nachtarbeit angeführt wird. Mag vielleicht auch die Frau in ihrer Eigenschaft als Arbeiterin durch die Nacht- arbeit nicht mehr geschädigt werden als der Mann was übrigens erst zu beweisen wäre, so ist in der Frau doch die Trägerin des kommenden Geschlechts zu schützen. Der Frauenarzt, der den Frauen Geburtshilfe leistet, der die verkrüppelten Kinder der durch maßlose industrielle Aus- beutung geschwächten Mütter unter seinen Händen sterben sieht, und der die unzähligen schweren Unterleibsleiden der Frauen kennt, wird über die Nachtarbeit der Frauen eine andere Meinung haben, überdies ist es ein Jrrtuni, daß die Frauen aus irgend welchen gewerblichen Berufen ver- drängt werden, weil die Nachtarbeit verboten wird. In der Frage des politischen Massenstreiks wurde eine Sympathiekundgebung beschlossen. Die sozial- demokratischen Frauen Schivedens werden, sollte zur Er- oberung des Wahlrechts dieses äußerste Mittel ergriffen werden müssen, an der Seite der Männer ihre Pflicht tun. Die Frage der rechtlichen Stellung der verhei- rateten Frau wurde dahin erledigt, daß in einer Reso- lution ihre völlige Gleichstellung mit dem Manne gefordert wird. In der Schulfrage wurde die Beseitigung des Religionsunterrichts aus den Volksschulen sowie eine Reihe von Reformen verlangt, die den Forderungen der Sozial- demokratie entsprechen. Weiter wurde gefordert, daß Haus- haltungsschulen errichtet werden, in denen den Frauen des arbeitenden Volkes Unterricht in praktischer Haushaltung er- teilt werden kann. Auch wurde ein Antrag der Genossin Ugland-Andersson angenommen, in welchem die sozial- demokratischen Frauen und Männer aufgefordert werden, gegen die kirchlichen Zeremonien, Taufe und Abendmahl, Front zu machen. Die Behandlung der wichtigen Frage des Frauen- st i in m r e ch t s führte nach einmütiger Debatte zur Annahme einer Resolution, die das Wahlrecht für die Frauen nach
den gleichen Prinzipien wie für den Mann fordert und eine intensive Propagandabewegung für das Frauenwahlrecht ankündigt. Das sind die wichtigsten Ergebnisse der ersten Konferenz der sozialdemokratischen Frauen Schwedens  . Mag auch gegen einzelne Teile der Verhandlungen einiges auszusetzen sein, so darf nicht verkannt werden, daß sowohl die Jugend der Bewegung als die Reichhaltigkeit der Tagesordnung eine so reife Beurteilung vieler Dinge ausschließen, die bei einer älteren Bewegung Platz greift und auch in Schweden  Platz greifen wird. Mögen die Genossinnen aus der ge- schaffenen Grundlage gute Erfolge erzielen. Ihr Arbeits- eifer und ihre Energie berechtigen zu den besten Hoffnungen für die Zukunft. Wilhelm Iansson.
Das Leben einer Idealistin. Von Anna BloS  . Indem ich es unternehme, den Lebensgang einer Jdea- listin zu schildern, muß ich von vornherein betonen, daß die- selbe einer versunkenen Welt angehört. Sie ging aus der Aristokratie hervor und schöpfte ihre Ideale aus der Zeit- bewegung, die sich in den vierziger Jahren des vorigen Jahrhunderts bildete, als das deutsche Bürgertum sich seine geistige und politische Freiheit zu erkämpfen trachtete. Mal- vida von Meysenbug, die Geburtsaristokralin, warf ihre anerzogenen Vorurteile beiseite und schloß sich ganz der bürgerlichen Demokratie an. Sie nennt sich mit Recht«ine Jdealistin, denn sie hat die Kämpfe und Leiden ihres Lebens mit einer Stärke bestanden, die nur ein hoher und reiner Idealismus verleihen kann. Weil sie so ganz in der bürger- lichen Demokratie aufging, stand sie der heutigen Slrbeiter- bewegung und dem wissenschaftlichen Sozialismus fremd gegenüber. Aber es ist für uns interessant, zu beobachten, wie sich diese Gestalt über den Durchschnittshorizont der heutigen bürgerlichen Frauenwelt erhebt. Solcher Frauen gab es damals viele; heute scheint diese Art so ziemlich ausgestorben zu sein. Eben der Vergleich von einst und jetzt zeigt uns den Niedergang des Bürgertums auch in seinem weiblichen Teil. Besonders interessant sind die Bestrebungen Malvidas in bezug auf eine freie Erziehung der Jugend und auf die Gleichstellung der Geschlechter. Hier hat sie bahnbrechend gewirkt. Und so lohnt es sich wohl, ihren Lebensgang auf Grund ihrer eigenen Mitteilungen näher zu bettachten. Es gibt eine weitverzweigte Gemeinde von solchen, die sich nie gekannt, nie gesehen und die doch fest verbunden sind durch das gleiche Streben nach dem Guten, nach dem Ideal, nach der äußeren und inneren Vollendung des Lebens." Diese Worte setzte Malvida von Meysenbug als Vorwort vor ihr letztes Werk, das sie denLebensabend einer Jdea- listin" nennt. Wohl durfte sie ihr Erdenwallen als ein Streben nach der Vollendung in ihrem Sinne bezeichnen denn es hatte ihr nach harten, heißen Kämpfen nach innen und außen die Freiheit gegeben, welche der Preis jedes edlen Strebens ist. Sie weilt nicht mehr unter den Leben- den, aber ein Beispiel wird sie bleiben dafür, daß man, von den Menschen verlassen, in Not und Entbehrung lebend, doch unendlich glücklicher als die Alltagsmenschen sein kann. Das Sehnen und Suchen der Menschheit, die immer vor- wärts strebend sich bemüht, ist in ihr zum Ausdruck ge- kommen, und trotz allem, was das Schicksal ihr auferlegte, selbst im Alter noch durch Stunden schweren körperlichen Leidens, blieb sie auf der Höhe, zu der sie sich durchgerungen und von der aus sie am Ende ihres hartgeprüften Lebens die Worte sprechen konnte:Und dennoch dürfen wir ge- trost sein." Ihr Streben war dahin gegangen, die Frauen würdiger zu machen, Frauen und Mütter zu sein, durch die Entwick- lung ihrer geistigen Fähigkeiten, durch die sie nicht nur die liebenden Mütter, sondern auch die wahren Erzieherinnen und Bildnerinnen der Jugend werden könnten. Sie hatte gewollt, daß die Frau dem Manne ebenbürtig werden sollte in der Arbeit für die Kulturaufgaben der Menschheit. Was sie für diesen so schönen, echt menschlichen Gedanken leiden und tragen mußte, das zeigt am besten ein kurzer Rückblick auf ihren Lebensgang, den sie selbst ausführlich in ihrem WerkeMemoiren einer Jdealistin" beschreibt. Der Gedanke, diese Memoiren niederzuschreiben, kam ihr in dem Lande des Exils, in das sie wie so viele andere gettieben, weil sie ihr Leben ihren llberzeugungen gemäß zu gestalten gesucht hatte. Einen unbekannten Pfadfinder nennt sie sich auf dem Wege, der es der Frau ermöglichen soll, ohne Widerspruch dasselbe Recht zur Entfaltung aller Fähig- keilen durch Unterricht und Studium zu erlangen wie der Mann; auf welchem sie gleich sein wird mit ihm vor dem Gesetz, befreit von dem Joche der Unwissenheit, des Aber- glaubens, der Frivolität und der Mode. Sie schied mit der Hoffnung aus dem Leben, daß der Tag nahe sei, an dem die Frau aufhöre, ein Götzenbild, eine Puppe oder eine Sklavin zu sein. Möchte ihr Beispiel ihren weiter vorge- schrittenen Schwestern immer mehr Mut geben, als bewußte freie Wesen im Verein mit dem Manne an der Vervoll- kommnung des Lebens in der Familie, der Gesellschaft, dem Staate, den Wissenschaften und Künsten, kurz, an der Ver- wirklichung der Ideale im Leben der Menschheit zu arbeiten. Dann hat auch Malvida von Meysenbug nicht umsonst ge- kämpft und gelitten. Sie wurde im Jahre 1816 zu Cassel geboren und stammte aus einer aristokratischen Hugenottenfamilie. Ihre Mutter weckte frühzeitig in ihren Kindern künstlerische Neigungen. Ihre Geistesrichtung gehörte der Zeit der Humboldts, Rahel Varnhagen  , Schleiermacher  , der Schlegels
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