Nr. 6 Die Gleichheit 45 Die Genossinnen Stettins nahmen im Januar in zwei öffentlichen Versammlungen Stellung zu den Reichstags- wählen. Für beide Versammlungen hatte Genossin Tietz- Berlin das Referat übernommen. Ihre vortrefflichen Aus- führungen, die den Frauen klarlegten, daß sie nicht minder als die Männer an dem Ausfall der Wahlen interessiert seien, fanden jubelnden Beifall. In einer der beiden Ver- sammlungen beteiligten sich Genosse Horn und Genossin Pfalzgraf an der Diskussion; beide stimmten der Rcferentin zu. Ein begeistertes Hoch auf die Sozialdemokratie schloß die Versammlungen, von denen die eine ungefähr von 1000 Per­sonen besucht war, darunter etwa 900 Frauen. Berta Horn. Von den Organisationen. Der Arbeiterinnenverein zu Erlangen hielt Mitte Januar eine Mitgliederver- sammlung ab. Anwesend waren zirka 60 Mitglieder. Genossin Rupp enstein hielt einen kurzen, aber sehr guten Vortrag über die Reichstagsauflösung. Danach beteiligten sich sämtliche Genossinnen an den Vorarbeiten zur Wahl (Falzen, Kuvertieren usw). Eine Sammlung für den Wahl- fonds ergab 3,16 Mk. Auf einem Maskenkränzchen des Vereins, das 10 Tage später stattfand, wurden weitere 6 Mk. für den Wahlfonds gesammelt. Margarete Hüttner. Ein Arbeiterinnenbildungsverein ist in Pasing bei München gegründet ivorden. Anfang Januar hatte eine öffentliche Frauenversammlung stattgefunden, in der Genossin Timm überDie Frau im wirtschaftlichen Kampfe" referierte und die Wahl einer Vertrauensperson sowie den Zusammen- schluß der Frauen in einer Organisation empfahl. Als Ver- trauensperson wurde einstimmig Genossin Nimmersatt ge- wählt, die Gründung einer Frauenorganisation behielt man der nächsten Versammlung vor. Diese Versammlung hat nun am 3. März stattgefunden. Zahlreich waren die Frauen und Mädchen wie auch ein Teil der Genossen Pasings er- schienen. Genossin Timm erörterte die Notwendigkeit der Gründung eines Arbeiterinnenbildungsvereins und erläuterte die Statuten, über die schon vorher im engeren Kreise be- raten worden war. An der regen Debatte über diesen Punkt beteiligten sich mehrere im Vordergrund der Bewe- gung tätige Genossen mit Ernst und Eiser. Das vorgelegte Statut wurde mit einigen Abänderungen gutgeheißen. Rund 30 Frauen füllten die Aufnahmezettel für den Verein aus und zahlten die Einschreibegebühr und den ersten Monats- beitrag. In den Vorstand wurden gewählt die Genossinnen Reichenberger, Lang, Seidl, Günzl und Leiten- bauer. Ein Glückwunsch des Genossen Weinberger für das Blühen und Gedeihen des neuen Vereins schloß die Versammlung. Alle Bekanntmachungen und Versammlungs- anzeigen werden nur in derMünchener Post" veröffent- licht werden. Es ist daher die Pflicht jedes Mitglieds, die bürgerlichen Blätter aus dem Hause zu werfen und dafür dieMünchener Post" zu lesen, ebenso auch dieGleichheit", die nicht nur für die Frauen, sondern auch für die Kinder wertvoll ist. Mögen sich recht viele Frauen und Mädchen Pasings oer Organisation anschließen zur Wahrung und Förderung der Rechte des weiblichen Proletariats. Berta Timm. Politische Rundschau. Eine achttägige Auseinandersetzung zwischen Opposition und Regierung, zwischen Opposition und nationaler Mehr- heit hat die Verhandlungen des neuen Reichstags eröffnet: die große Generaldebatte zur ersten Lesung des Etats. Es war eine Fortsetzung der Wahlschlacht- der Reichskanzler versuchte, den zweifelhaften Augenblickserfolg der beiden Wahltage durch eine moralische Zerschmetterung seiner Gegner zu vollenden und zu festigen. Ein Versuch mit un- lauglichen, unzulänglichen Mitteln. Mit den Mitteln des Reichsverbandes zur Verleumdung der Sozialdemokratie kann man nicht moralische Triumphe einheimsen. Und Bülows Rede gegen die Sozialdemokratie stand völlig auf dem Niveau der Reichsverbandsagitation, bis auf den Umstand hinunter, daß pe ein« ganze Anzahl längst widerlegter Be- zichtigungen gegen die Arbeiterpartei skrupellos wiederholte. Ein Zeichen des Mangels an Gewissenhaftigkeit, mit der in Deutschland Reglerungspolitik gemacht wird, nicht minder des geistigen Tiefstands der Herrschenden. Nationale Par- teien und Regierung sind samt und sonders auf den Reichs- verband heruntergekommen. Geistige Waffen haben sie gegen die Sozialdemokratie nicht mehr aufzuwenden, die Schmutz- kübel des Reichsverbandes sind ihre letzte Wehr aeaen den Ansturm des Proletariats. 8 9 Den hält die Schlappe des 26. Januar nicht auf. Wie ungebrochen der Mut der Arbeiterschaft ist, wie fest ihr Wille, wie unvermindert ihre Tatkraft, davon war die Rede des Genossen Bebel, des ersten Redners der sozialdemo- kratischen Fraktion, lebendiges Zeugnis. In ihr pulste und wogte das Leben der Partei, der ftohe Kampfesmut, die eiserne Entschlossenheit, das stolze Bekenntnis, daß die Sozial- demokralie dieselbe bleibt, unbeirrt durch Siege wie durch Rückschläge, ihres schließlichen Sieges gewiß. Hält man diese Rede neben die Bülows. so empfindet man die ganze sittliche und geistige Überlegenheit der Partei des werdenden Neuen über die Verteidiger des absterbenden Alten, und man erinnert sich eines Wortes unseres Altmeisters Marx, daß die Unterdrückten, bevor sie ihre Unterdrücker stürzen, moralische und intellektuelle Siege über sie erfechten. Die beiden Reden der folgenden sozialdemokratischen Sprecher, der Genossen Singer und David, haben diesen Eindruck noch gestärkt und vertieft. Der Reichskanzler ist, nachdem er seine beiden Reden gegen Zentrum und Sozialdemokratie ge- halten hat, den Verhandlungen ferngeblieben. Er entzog sich so der Verpflichtung, verschiedene nachg�oiesen falsche Be- schuldigungen, die er gegen die Sozialdemokratie erhoben hatte, zurückzunehmen er hat auch seinen Stellvertreter nicht mit der Erfüllung dieser moralischen Pflicht beauf- tragt, und außerdem entging er der Notwendigkeit, auf Angriffe der Zentrumsredner zu antworten und so den Gegensatz zwischen Regierung und Zenttum zu verschärfen. Denn diese beiden werden bald wieder zusammenrücken müssen, weil sie einander brauchen. Deshalb war der An- griff Bülows gegen das Zentrum auch ein ganz anderer als gegen die Sozialdemokratie er war mehr eine Klage über getäuschte Hoffnungen und ein Überredungsversuch. Das Zentrum hat zwar vorerst sehr kühl und teilweise grob ge- antwortet, aber es fehlte unter seinen Sprechern auch nicht ein Redner des rechten Flügels, der Freiherr v. Hertling, der seinem Schmerz über den Bruch mit der Regierung und seinem Bedürfnis nach Wiederaufnahme in die Schar der Gerechten sehr deutlichen Ausdruck gab. Und auch die Redner der derberen Tonart, die Gröber und Schädler, ließen trotz aller Spitzen gegen die Regierung doch die Tür zur neuen Annäherung offen. Das Zentrum hat gute Politiker, die da wissen, daß eine Partei leichter zu Erfolgen kommt, wenn sie energisch gegen eine von ihr abgewendete Regierung auftritt, als wenn sie durch Nachgiebigkeit sich Wohlwollen zu erkaufen sucht. Die Sozialdemokratie kann dem Tag, da die beiden Schmollenden sich wieder finden werden, sehr gleichmütig entgegensehen sie rechnet stets damit, daß alle ihre Feinde sich wider sie vereinen. Dem Liberalismus aber wird dieser Tag das Ende all seiner Blütenträume bedeuten. An die Stelle der unfruchtbaren konservativ-liberalcn Paarung tritt dann die fruchtbare konservativ-klerikale, die neue Brot- und Fleischwuchermaßnahmen zeugen wird. Der Kanzler hat ja übrigens in seiner ersten Rede, in der er ein sehr ver- schwommenes Regierungsprogramm entwickelte, die Fort- führung der bisherigen Handelspolitik(besser Politik gegen den Handel), die volle Aufrechtcrhaltung desSchutzes der Landwirtschaft" den Konservativen angelegentlich versprochen. Die Liberalen sollen sich mit einigen kleinen Zugeständnissen begnügen Bülow eröffnete ihnen Aussichten auf eine Re- form des Vereins- und Versammlungsrechts, des Straf - rechts und der Strafprozeßordnung, auf eine Aufbesserung der Beamtenbezüge, eine Beschränkung nicht Abschaffung der Majestätsbeleidigungsprozesse und eine Reform des Börsengesetzes. Wohlgemerkt: Aussichten! Jede nähere An- gäbe über das Wesen dieser Reformen fehlt, diese Ver- sprechungen sind ebenso nebelhaft wie die Zusicherung einer gesunden, kräftigen, vorurteilslosen, vernünftigen" Sozial- Politik. Ebensosehr wie die Arbeiterschaft Grund zu der Be- fürchtung hat, daß diese mit so vielen schmückenden Bei- worten versehene Sozialpolitik ihr Vorlagen bringen wird, die nicht einmal als Abschlagszahlungen akzeptiert werden können, ebensowenig wissen die Liberalen bis heute, ob die versprochenen Reformen solche in liberalem Sinne sein werden! Und des Reichskanzlers Stellvertreter, Graf Posa- doivsky, hat ihnen noch die tröstliche Versicherung gegeben, daß es zur Durchführung dieses Programms Geduld und vieler Sessionen bedürfen werde, und daß es nicht gerade gesagt sei, daß die jetzige Mehrheit es verwirklichen müsse. Das Programm Bülows ist übrigens mit den angeführten Punkten noch nicht erschöpft. Er hat eine kraftvolle Be- tätigung der Regierung noch auf einem anderen Gebiet ver- sprachen auf dem der Wahlmache. Noch mehr als dies- mal schon will künftig die Regierung fürgute Wahlen" arbeiten, sich als oberster Wahlausschuß der reaktionären Parteien auftun, dem Verleumdungsfeldzug des Reichsver- bandes die amtliche Weihe geben. Kein Freisinniger hat dagegen zu murren gewagt. Die tapferenVolksvertreter" haben dies Versprechen künftiger gesteigerter Wahlbeeinflussung mit allen amtlichen Machtmitteln wahrscheinlich ebensowenig gehört, wie Herr Eickhoff nach seiner glaubwürdigen Ver- stcherung etwas von der amtlichen Unterstützung im Wahl- kreis Lennep-Mettmann gemerkt hat, die ihm der Flotten- vereinsgeneral Keim hatte versprechen können. Herr Eickhoff hat inzwischen sein Ziel erreicht, der Reaktion einen neuen Dienst zu erweisen. Das Mandat von Mühlhausen ist im ersten Wahlgang von den Konservativen mit Hilfe des Zen- trums erobert worden. Dem Freisinn kostet dieser Dienst ein Mandat aber er hat verhindert, daß die Sozialdemo- kratie die Möglichkeit bekam, ein Mandat zu erobern, und das ist ihm die Hauptsache. Bülows offizielle Anerkennung und Anwendung der Methode des Reichsverbandes trägt natürlich im Lande ihre Früchte. In Anhalt hatte ein eifriger Staatsanwalt einen sozialdemokratischen Mord an einem braven, reichstreuen Arbeiter entdeckt der anhaltische Minister v. Dallwitz ver- wendete diese Entdeckung brühwarm, noch vor der Gerichts- Verhandlung, im Landtag des Herzogtums, und Bülow sprach ihm seine tiefe Entrüstung im Reichstag nach. Die Gerichts- Verhandlung zerschmetterte die Lüge in Atome, so daß nichts von ihr übrig blieb und selbst der Staatsanwalt wenigstens zugeben mußte, es sei keine Klarheit über die Motive des Täters geschaffen. Er suchte freilich trotzdem durch sehr ge- wagte Schlüsse die Blamage der Anklage zu vertuschen. Und der anhaltische Staatsminister hielt nachher ruhig an seiner Beschuldigung wider die Sozialdemokratie fest und Bülow schwieg. Die Ordnungspresse tat desgleichen. Diese Lüge ist nur eine von Tausenden, die jetzt gegen die Sozialdemokratie geschleudert werden. Was nach der Wahl über sozialdemokratischen Terrorismus, über sozial- demokratische Stiinmzettelfälschuugen zusammengelogen wor- de» ist, das übersteigt alles bisher Dagewesene. Und die zahlreichen Enthüllungen solcher Lügen genieren die edle Lügnersippe nicht im geringsten, ebensowenig wie der Um- stand, daß gerade die Ordnungsparteien alle die Schand- taten, die sie der Sozialdemokratie andichten, selbst in aus- giebiger Weise begangen haben und noch begehen, von der Sttmmzettelfälschung bis zum Boykott und zur Terrors- sierung Andersdenkender und zur blutigen Mißhandlung sozialdemokratischer Flugblattverteiler und Wähler! Die großen Erfolge der Sozialdemokratie und der ver- wandten revolutionären Parteien bei den Dumawahlen erregen die Freude und Anteilnahme des gesamten inter - nationalen Proletariats. Von 482 bis jetzt gewählten Abgeordneten gehören fünfzig der Russischen Sozialdemo- kratischen Arbeiterpartei und weitere fünfzig Richtungen an, die ebenfalls sozialistisch, wenn auch nicht marxistisch- sozialistisch sind(Sozial-Revolutionäre, Volkssozialisten, Ar- beitsgruppe). Die noch ausstehenden Wahlen werden diese Zahlen noch verstärken. Unter demweißen Schrecken" Stolypins ist am 7. März eine Duma zusammengetreten, die eine starke Sozialdemokratie, einen starken revolutionären Flügel und eine starke bürgerliche Opposition enthüll, so daß die Rechte kaum ein Drittel des Parlaments ausmacht. Ob diese bürgerliche Opposition deren Kern die Kadetten bilden standhalten oder rechts schwenken wird, daS ist jetzt die Frage. Jedenfalls ist die russische Revolution noch lange nicht zu Ende, da ihre Ursachen noch fortdauern. Die furchtbare Hungersnot in 44 Gouvernements, die Finanznot, die Feldkriegsgerichte, die Folterungen politischer Gefangener zu Riga , die Judenhetzen, alles das und anderes mehr sind Zeichen dafür, daß die Arbell der Revolution noch nicht be- endet ist. In Frankreich sind die letzten Versuche, mit der katho- tischen Kirche auf Grund des Gesetzes über die Trennung von Staat und Kirche zu einem Ausgleich zu gelangen, der der Kirche die Benutzung der Kirchengebäude für absehbare Zeit zu billigen Bedingungen gesichert hätte, an der Unver- söhnlichkeit des Papstes gescheitert. Es bleibt daher vor- läufig alles in der Schwebe. Der Senat(das Oberhaus des Parlaments) hat das französische Proletariat wieder einmal daran erinnert, daß auch die kapitalistische Republik ein Klassenstaat ist und bleibt: er hat aus dem neuen Ver- sammlungsgesetz die Bestimmung, daß die Bürgermeister öffentliche Gebäude allen Parteien zu Versammlungen über- lassen müssen, sowie daß jederzeit Versammlungen ohne An, Meldung abgehalten werden dürfen, gestrichen. Der Be- schluß der Kammer zu dieser Verschlechterung steht noch aus. Ost er reich hat aus Rußland den Hungerstreik politischer Gefangener importiert. Ruthenische Studenten zu Lemberg , die wegen antipolnischer Demonstrattonen in ungerechtfertigt langer Untersuchungshaft gehalten wurden, haben auf diese opfermütige Weise ihre Freilassung erzwungen und gegen die schmachvolle Unterdrückung und Ausbeutung ihrer Nation durch die in Galizien herrschende polnische Junkerschast(die Schlachta) demonstriert. In der Schweiz hat der Kanton Genf den ersten Schritt zur Trennung von Staat und Kirche durch Ausarbeitung eines Gesetzentwurfs getan. In Dänemark dagegen hindert dieliberale" Regierung die sozialistischen Stadtvertretungen daran, den Religionsunterricht zu beschränken und vom geist- losen Auswendiglernen zu befteien. In Schweden demon- striert die klassenbewußte Arbeiterschaft gegen einen unzu- länglichen Wahlreformentwurf der Regierung und rüstet sich, eventuell durch den Massenstreik das allgemeine gleiche Wahl- recht zu erkämpfen. H. B. Gewerkschaftliche Rundschau. Eine Übersicht über die internationale Gewerk- schaftsbewegung im Jahre 100b bietet unS der soeben von C. Legten herausgegebene dritte internattonale Bericht. Er enthält diesmal Einzelberichte von 13 Ländern; Frank- reich und die Niederlande haben leider nicht berichtet. Be- sonderes Interesse erregt darin die Mitteilung über die Gewerkschaftsbewegung in Rußland , dem Lande der jüngsten Organisationen. Es bestehen danach Gewerkschaftszentralen in Petersburg , Moskau , Warschau , Odessa und Charkow . Diese Zentralen geben auch gewerkschaftliche Blätter heraus, haben aber gegenüber der Reaktion einen ebenso schweren als unsicheren Stand; so mußte zum Beispiel das Mos- kauer Blatt sein Erscheinen mehrmals einstellen, erschien aber immer wieder unter anderem Titel. Obgleich die Be- wegung erst im Entstehen begriffen ist und naturgemäß zu- nächst einen mehr lokalen Charakter trägt, zeigt sich erfreu- licherweise doch schon das Streben nach einer Vereinheitlichung, nach einer Zentralisierung der Kräfte. Die Vorarbeiten hier- zu sind bereits von zwei Gewerkschaftskonferenzen geleistet worden. Auf einer derselben, die Stellung zum russischen Gewerkschaftsgesetz nahm und die Einberufung eines Ge- werkschaftskongresses plante, waren bereits Vertteter von 10 Orten anwesend. Mit diesen organisatorischen Anfängen sehen wir die Gewerkschaftsbewegung auch in Rußland kräftige Wurzeln schlagen. Ein zahlenmäßiger Vergleich der organisierten Arbeiter mit den in Handel und Industrie überhaupt beschäftigten ergibt, daß in Dänemark 40,1 Pro- zent, in England 26, in Schweden 24, in Deutschland 23,9, in Ungarn 15,9, in Osterreich 13. in Belgien 9,5, in Bul - garien 6 und in Norwegen 4,3 Prozent aller Arbeiter organi- iiert sind. England hat die höchste absolute Mitgliederzahl zu verzeichnen, wird aber, wenn sich die deutschen Gewerk- Schäften in derselben Weise fortentwickeln wie bisher, in diesem Jahre von Deutschland überholt werden. In der Tabakindustrie haben die Arbeitgeber auf einer Konferenz der Bezirksverbände des Deutschen Tabak- Vereins sich außer mit Abwehrmaßnahmen gegen die zu weitgehenden" Forderungen der Arbeiter und Arbeiterinnen auch schon mit dem damals noch nicht veröffentlichten! Heimarbeiterschutzgesetzentwurf und den von uns schon er- wähnten Bundesratsbestimmungen beschästtgt. Dabei ist der Meinung Ausdruck verliehen worden, daß die Neuregelung