Nr. 7 Die Gleichheit Sl füllt, und sie hatte in einem Brief an Johanna ihren Ge- fühlen Ausdruck gegeben. Aus diesem Brief hatte sich eine lebhafte Korrespondenz entwickelt, und nun empfand sie mit Rührung, ,vas die Vergütung sei für den bitteren Kelch des Exils, nämlich, daß Menschen, die sich vordem nie gesehen, sich augenblicklich als Kinder derselben geträumten Heimat und als zueinandergehörig fühlen. Johanna Kinkel , die selbst mit ihrem Manne in sehr beschränkten Verhältnissen lebte und hart ums Dasein kämpfen mußte, half der Freundin mit Rat und Tat bei der Gründung einer neuen Existenz. Schwer litt Malvida, als sie den Eindruck erfuhr, den ihre Flucht auf ihre Angehörigen gemacht hatte, und sie gelobte sich, daß denen die dunkle Seite ihres Daseins stets möglichst verborgen bleiben sollte. Und die ersten Jahre in England wiesen fast nur dunkle Seiten auf. Unter- stützungen wollte sie von den Ihrigen nicht annehmen, denn es schien ihr, daß man materielle Opfer nur von denen nehmen dürfe, mit denen man sich in vollständiger ltberein- stimmung des Denkens und Handelns befinde. Erzieherin in einem englischen Hause wollte sie nicht werden, denn sie fürchtete das Leben voll Heuchelei, zu dem sie sich hätte zwingen müssen. Daher entschloß sie sich zu dem so unend- lich anstrengenden Beruf einer Privatlehrerin, der in London durch die weilen Entfernungen doppelt ermüdend ist. Aber sie blieb ihr eigener Herr, konnte ihre freien Stunden nach Belieben verwenden und ihrer Überzeugung treu bleiben. Durch Kinkels und ihre eigenen früheren Beziehungen wurde sie bald in den Kreis der Emigranten aufgenommen, der sich in London aus Menschen fast aller Nationen zusammen- setzte, und ohne eine führende Rolle zu spielen, erwarb sich Malvida durch die Art und Weise, wie sie ihr Schicksal trug, durch ihren weiblichen Takt, ihre umfassende Bildung und ihre Herzensgüte unendlich viel Freunde. Sie lernte Mazzini, Kossuth, Garibaldi , Karl Schurz , Löwe-Calbe und noch viele Flüchtlinge mit bekannten Namen kennen, und diejenigen unter ihnen, die später die Fahne der Demokratie verleugneten, ließen dies damals nicht ahnen. Tief eingreifend in Malvidas Leben war die Bekannt- schaft mit dem Russen Alexander Herzen . Sein BuchVom andern Ufer" hatte schon in Deutschland einen tiefen Ein- druck auf sie gemacht.Ein Feuerstrom lebendiger Emp- findungen, leidenschaftlicher Schmerzen, brennender Liebe, unerbittlicher Logik, beißender Satire", das alles brauste ihr aus diesem Buche entgegen und beleuchtete ihr im er- barmungslosen Lichte der Wahrheit die Frühlingshoffnungen vom Jahre 1848 und ihre traurige Zerstörung. In Kinkels Haus traf sie zuerst mit ihm zusammen, und eine seltene Übereinstimmung ihrer Anschauungen stellte sich von der ersten Unterhaltung an heraus. Dieses Finden verwandter Seelen brauchte sie, um ihr Leben erträglich zu finden, denn sie mußte hart arbeiten, um sich ein bescheidenes Dasein zu ermöglichen, um sich in den Sommerferien auszuruhen, und um einen Notpfennig übrig zu haben. Ihre Gesundheit litt unter der aufreibenden Tätigkeit des Stundengebens, aber sie fühlte sich inmitten der Strömung eines großen, politisch freien Lebens, und sie bewahrte sich die so schwer errungene innere Freiheit. Zu ihren Erholungen gehörte der Besuch von Kinkels Vorlesungen über Kunstgeschichte. Neben Johanna Kinkel trat ihr Therese Pulsky sehr nahe, die mit ihrem Gatten den Mittelpunkt der ungarischen Emigration bildete. Gleich Johanna Kinkel trug sie das Los der Verbannung mit be- wundernswürdiger Energie und beteiligte sich mit Eifer an der ungarischen Agitation. Bei ihr sah Malvida Kossuth, der aber durch den Nimbus, mit dem er sich selbst zu um- geben liebte, keinen günstigen Eindruck auf sie machte. Eine tiefgreifende Änderung in ihrem Leben trat ein, als sie von Herzen die Aufforderung erhielt, die Erziehung seiner mutterlosen Kinder zu leiten. Die tätige Freund- schaft, die sie allen ihr Nahestehenden erwies, bestimmte sie, sich der Waisen anzunehmen und ihren Unterricht zu leiten. In Herzens Haus fand sie Gelegenheit, die Bekanntschaft Joseph Mazzinis zu machen, dessen Bescheidenheit in Haltung und Auftreten sie im Gegensatz zu Kossuth angenehm über- raschte. Er trug den von den italienischen Fürsten so ge- fürchteten Verschwörer nicht zur Schau. Während der Sommerferien, die sie am Meere verbrachte, vertiefte Malvida sich immer inehr in das Studium der weiblichen Erziehung. Heiß wünschte sie sich Gelegenheit, Heldenfrauen bilden zu können,ein Geschlecht, in dem alle sittliche Feigheit verschwände, das sich nur der sittlichen Freiheit unterwirft, indem es die Notwendigkeit einer sitt- lichen Weltordnung anerkennt". In einer eifrigen Kor- respondenz mit Herzen entwickelte sie ihre Gedanken und er- hielt von ihm nmncherlei Anregung. Diese Korrespondenz hatte die Folge, daß Malvida nach ihrer Rückkehr nach London ganz in das Herzensche Haus übersiedelte, um die Erziehung seiner Kinder und seinen Haushalt vollständig zu leiten. Beide gingen diesen Vertrag als freie gleichberechtigte Menschen ein,mit voller gegenseitiger Freiheit". ES war nach Malvidas Schilderungein ideales Zusammenleben". Die Kinder Herzens fanden in Malvida eine Mutter, die in Liebe und Pflichttreue von der eigenen nicht übertroffen werden konnte. Herzen fand eine feinsinnige Gefährtin, die seinen verwaisten Haushalt ausgezeichnet leitete, die tiefes Verständnis besaß für seine geistigen Interessen, die es mit feinem Takte verstand, die verschiedenen Elemente, die bei ihm verkehrten, zu verbinden und anzuziehen. Eifrig be- tciligte sie sich an Herzens Plan, in London eine russische Zeitung zu gründen. Vor allem aber waren es ihre pädago- gischen Studien, die sie nun in das praktische Leben über- tragen konnte. Ihre Zöglinge zu Persönlichkeiten zu er- ziehen, ihnen eine freie und schöne Bildung zu geben, dieses Ideal suchte sie zu erreichen. Die jungen Menschen um- geben mit schönen Eindrücken, ihnen vorleuchten mit edlen, erhabenen Beispielen und im übrigen die Natur ihren Gang mit innerer Notwendigkeit gehen lassen, ohne sie zu stören, darin sah siedie Weisheit der Erziehung, die aus den Athenern einst Lieblinge der Götter gemacht hatte". Die heiße Sorge um den Charakter, die volle Entwicklung aller Fähigkeiten, die Sehnsucht, in den jungen Leben die eigene Unsterblichkeit zu erleben, das, was in uns als Ideal ge- lebt, in ihnen hervorzurufen, das Hüten der jungen Seelen, sie zur Erkenntnis eigenen Bewußtseins zu wecken, dies höchste Ideal der Mutterliebe schenkte sie den ihr anver- trauten Kindern.(Schluß folgt.) Eine Massenaussperrung in derÄolzindustrie. Die seit einigen Jahren von den organisierten Unter- nehmern befolgte Taktik, Einzelkämpfe der Arbeiter mit der Aussperrung der Gesamtarbeiterschaft eines Berufes oder eines Ortes zu beantworten, um die im Kamps stehende Gewerkschaft dadurch aktionsunfähig zu machen, hat in der letzten Zeit anscheinend verschärften Maßnahmen weichen müssen. Die Unternehmer lassen es zu Einzellämpfen schon gar nicht mehr kommen, sie gehen selbst zum Angriff über, um die Arbeiter in einer für sie ungünstigen Zeit empfind- lich zu treffen und sie zum Abschluß für sie ungünstiger Ver- träge zu drängen. Das kann man bei allen gegenwärtig geführten Aussperrungen beobachten, unter anderem auch bei dem großen Kampf in der Holzindustrie, der, weil er von den Scharfmachern als ein Vorkampf gegen die gesamte deutsche Gewerkschaftsbewegung angesehen wird, auch an dieser Stelle eine nähere Würdigung verdient. Im Grunde genommen handelt es sich bei dieser Massen- aussperrung um eine Tarifbewegung großen Stils. Nur sind es diesmal nicht die Arbeiter und ihre Gewerkschaften, die die Unternehmer zu einem Tarifabschluß drängen wollen, sondern die organisierten Unternehmer wollen den Deutschen Holzarbeiterverband zu einem für die Arbeiterschaft ungün- stigen Tarifvertrag zwingen. Das können sie natürlich auf friedlichem Wege nicht erreichen, deshalb diese Aussperrung. Die Unternehmerorganisation, der Arbeitgeberschutzver- band für die Holzindustrie, hat nicht immer diese Vorliebe für Tarifverträge gehabt. Im Gegenteil lehnte die vor Jahren gegründete Organisation nach ihrem damals be- schloffenen ersten Statut jede Unterhandlungen mit Arbeiter- organisationen und damit also jeden Abschluß von Ver- trägen mit den Arbeitern ab. Erst einige Jahre später, als der Schutzverband seine jetzige Leitung erhielt, die in Berlin die Bedeutung der Arbeiterorganisatton des Deutschen Holz- arbeiterverbandes recht gut kennen gelernt hatte, kam die Erleuchtung über die Unternehmer; sie erkannten, daß ein Ausschalten der mächtigen Gewerkschaft unmöglich und daß es deshalb besser sei, mit ihr regelmäßig bei Arbeitskonflikten zu verhandeln und mit ihr Tarifverträge abzuschließen. Nunmehr war das ganze Streben des Schutzverbandes da- rauf gerichtet, die Arbeiter immer wieder zu beunruhigen, ihre Organisation immer wieder zu schwächen, um dann für die Unternehmer möglichst günstige Tarifverträge zu erzielen. Diesem Zwecke dienten zunächst die Aussperrungen, die von den organisierten Unternehmern von Jahr zu Jahr in Berlin inszeniert wurden, in der Reichshauptstadt, wo die Unternehmer über die stärkste und straffste Organisation ver­fügten, und wo der Schwerpunkt des Holzarbeiterverbandes liegt, den man durch diese ewige Beunruhigung erheblich zu schwächen und kampfunfähig zu machen hoffen konnte. Die Unternehmer haben mit ihren zahlreichen Kämpfen, die sie seit dem Jahre 1900 gegen den Deutschen Holzarbeiterver- band geführt haben, wenig oder gar keine» Erfolg gehabt. Deshalb rüsteten sie seit Jahren schon zu einem Kampf auf breitester Grundlage, und dazu wählten sie als Zeitpunkt den Ablauf des vor zwei Jahren in Berlin abgeschlosfenen Tarifvertrages. Es war den Unternehmern ohnedies klar, daß die organi- sierten Arbeiter in eine Erneuerung des Vertragsverhält- nisses nur willigen würden nach Zubilligung von Lohn- erhöhungen und einer Verkürzung der Arbeitszeit, da die Löhne seit 1900, die Arbeitszeit seit 1896 eine Neuregelung nicht mehr erfahren hatten. Darauf bauten die Unternehmer- führer ihren Plan. In der Voraussicht, daß sich gegen die Forderung materieller Zugeständnisse an die Arbeiter im Unternehmerlager leicht ein Widerstand gegen den Holz- arbeiterverband organisieren lasse, bereitete der Schutzver- band seit Jahren schon einen größeren Kampf vor. Er rüstete in Berlin selbst zur Aussperrung, er machte aber auch in der Provinz seinen ganzen Einfluß geltend, um den Holzarbeiterverband an möglichst vielen Orten in Känipfe zu verwickeln. Der Berliner Vertrag wurde zum 15. Januar 1907 ge- kündigt. In den Verhandlungen wegen Abschluß eines neuen Vertrages verhielten sich die Unternehmer gegenüber den Forderungen der Arbeiter Verkürzung der Arbeitszeit um zwei Stunden pro Woche und Erhöhung des wöchentlichen Abschlagslohnes von 24 Mk. auf 27 Mk. brüsk ablehnend- Als die Arbeiter dann ihre Forderungen zurückzogen und erklärten, ohne Vertrag zu den alten Arbeitsbedingungen weiter arbeiten zu wollen, gaben die Unternehmer die Parole aus:Ohne Vertrag keine Arbeit" und sperrten in Berlin an, 12. Januar, drei Tage vor Ablauf des Vertrages, die Arbeiter aus. Die Aussperrung nahm in Verlin lange nicht den von den Unternehmern gewünschten Umfang an, dafür verstand es der Schutzverband aber, den Kaffipf schon frühzeitig auf die Provinz auszudehnen. Bereits Ende des Jahres 1906 wurden auf Veranlassung der Leitung der Unternehmer- organisation die mit dem Holzarbeiterverband abgeschlossenen Verträge in Leipzig , Dresden , Halle, Görlitz , Gubeu und Oldenburg gekündigt. Nicht nur wurden in allen diesen Städten den Arbeitern billige Zugeständnisse verweigert, es wurde vielmehr von ihnen der Abschluß eines teilweise verschlechterten, iin übrigen aber in nichts verbesserten Ver- träges auf die Dauer von drei Jahren verlangt, um eine friedliche Regelung der Lohndifferenzen zu vereiteln, und somit am 1. April dem Kampf eine größere Ausdehnung geben zu können. Dasselbe geschah in Barmen, wo die Arbeiter zur Erringung des Neunstundentages in eine Lohn- bewegung eingetreten waren. Damit nicht genug, begingen die Unternehmer in Kiel und Burg Vertragsbruch, indem sie trotz eines bis 1. April 1903 gültigen Vertrages die Ar- beiter aussperrten, und zwar bereits wenige Wochen nach Beginn der Berliner Aussperrung. Auch in Berlin selbst scheiterten die von den Unter- nehmern wiederholt eingeleiteten Verhandlungen, weil der Schutzverband annehmbare Zugeständnisse an die Arbeiter nicht machen will. Er will nur eins: einen Tarifvertrag auf eine möglichst lange Zeit und für möglichst viele Städte gültig, der den Arbeitern aber keinerlei Verbesserungen ihrer Lohn- und Arbeitsbedingungen bringt, der die Position der Arbeiter überhaupt möglichst ungünstig gestaltet. Von diesem Plane will der Arbcitgeberschutzverband unter keinen Um- ständen abgehen, mag kommen was da will. Und da er am 1. April in der Lage ist, dem Kampfe eine erhebliche Aus- dehnung zu geben, so ist stv bald nicht an eine Beendigung desselben zu denken. Wie der Arbeitgeberschutzverband mitteilt, hat er noch weitere Maßnahmen gegen den Holzarbeiterverband in petto. Damit kann nur eine weitere Ausdehnung der Aussperrung mittels Vertragsbruchs gemeint sein. Eine auf den 2. April einberufene außerordentliche Generalversammlung des Schutz- Verbandes soll darüber beschließen. Einstweilen haben sich die Unternehmer der Unterstützung der gesamten Scharfmacherorganisationen und der Scharf- macherpresse versichert. Diesem Kampf wird von den Scharf- machern aller Grade eine ganz besondere Bedeutung bei- gemessen. Die StummschePost" jubelt schon über die Niederlage des Holzarbeiterverbandes. Ein anderes Scharf- macherorgan, die alldeutscheDeutsche Zeitung", frohlockt ebenfalls über dieseEntscheidungsschlacht", diesenKampf bis aufs Messer" gegen den Deutschen Holzarbeiterverband , und sie enthüllt uns auch bei dieser Gelegenheit, auf was es den Scharfmachern bei diesem Kampfe im Grunde ge- nommen ankommt. Sie schreibt: Die Arbeitgeber haben den Terrorismus der Sozial- demokratie satt und sind entschlossen zu fechten. Es wird ein Kampf bis aufs Messer werden, von dessen Ausgang außerordentlich viel abhängen wird, nicht nur für die wei- lere Entwicklung der wirtschaftlichen Machtfaktoren der eigenen Industrie, sondern für den gesamten Kampf gegen den wirtschaftlichen und letzten Endes politischen Terrorismus der Sozialdemokratie. Man ist auf Seiten der Arbeitgeber gut gerüstet, hat sich nicht nur mit den Arbeitgebervereinigungen der Holzindustrie verständigt, son- dern auch mit den Verbänden des Baugewerbes und vor allem der Metallindustrie. Das Ziel ist die Niederwerfung des sozialdemokratischen Holzarbeiterverbandes. Die Nutz- anwendung auf weitere sozialdemokratischefreie Gewerk- schasten" im Falle des Erfolges, liegt nahe genug." Habe man der Sozialdemokratie bei den letzten Wahlen einstarkes Fiasko" bereitet, so gelte es jetzt, die Gewerkschaften an die Wand zu drücken. Danach kann man sich noch auf eine lange Dauer dieses Kampfes gefaßt mache». Die Holzarbeiter sind auf alles gerüstet. In allen Zahlstellen landauf landab nehmen sie zur Aussperrung Stellung, und allenthalben werden frei- willige Kampfbeiträge in erheblicher Höhe beschlossen. Unter den Mitgliedern des Verbandes macht sich eine Kampffreu- digkeit und Opferwilligkeit bemerkbar, die in der deutschen Gewerkschaftsbewegung geradezu beispiellos ist. Allerdings hat der Schutzverband sein möglichstes getan, um die Ar- beiter über seine Absichten aufzuklären und sie auf die Schanzen zur Verteidigung ihrer Organisation zu rufen. Mit Verleumdungen, Lügen aller Art, mit Vertragsbruch und Terrorismus hat er diesen Kampf eingeleitet und ge- führt; er hat darüber keinen Zweifel gelassen, daß er diesen Kanipf nur inszeniert hat, um letzten Endes die gesamte Holzarbeiterschaft unter das Joch eines ihnen ungünstigen Vertrages zu beugen. Und wenn die deutschen Holzarbeiter die Bedeutung der Tarifverträge auch gut genug begriffen haben, so sind sie doch nicht gewillt, sich leichten Kampfes von diesem Unter- nehmertum einen ungünstigen Tarif aufdrängen zu lassen, der sie auf Jahre hinaus organisatorisch und wirtschaftlich schwer schädigen würde. Die organisierten Holzarbeiter werden deshalb kämpfen bis aufs äußerste, um diesen Kampf, der von den Unternehmern als Vorkampf gegen die gesamte Gewerkschaftsbewegung und gegen die Sozialdemokratie ge- führt wird, erfolgreich durchzuführen. Ernst Deinhardt. Aus dem österreichischen Wahlkampf. Kaum ist der Jubel über den Sieg des allgemeinen Wahlrechts verhallt, und schon erwartet die österreichische Arbeiterschaft neue Kämpfe. Das neue Recht soll zur Waffe des Proletariats werden, das neue Haus soll sein Geist erfüllen. Es sind nicht Wahlen von alltäglicher Bedeutung, und mehr wie gewöhnlich steht für die Völker Österreichs auf dem Spiele. Das Gebäude des österreichischen Staates ist morsch, und wenn ihm auch verschiedene Verfassungs