Nr. 7 Die Gleichheit SZ Organisation anschließen und aus der Arbeiterpresse Auf- klärung schöpfen. Geschieht das, so wird später nicht wieder wie diesmal ein Konservativer als Vertreter des Wahlkreises in den Reichstag   geschickt werden, sondern ein Sozialdemokrat. Berta Lungwitz. Das bei der Wahl geäußerte Interesse der Frauen für politische und öffentliche Angelegenheiten hat sich erfreulicher- weise auch weiter gezeigt. Im Monat Februar war trotz des Faschingsrummels, der im Rheinland   eine große Rolle spielt, die Tätigkeit der Frauen rege. Die Unterzeichnete konnte bei weitem nicht allen Wünschen nach Abhaltung von Referaten nachkommen. In Köln   und Dülken   fand je eine Versammlung für den Textilarbeitervcrband statt. Die Buchbinderorganisation in Düsseldorf  veranstaltete einen Unterhaltungsabend, um das Interesse der weiblichen Mitglieder für den Verband zu wecken. Die Unterzeichnete hielt einen Vortrag über das Leben und Wirken Heinrich Heines  . In den Schlußbetrachtungen be- tonte sie, daß die Arbeitermassen sich durch ihre gewerk- schaftlichen Organisationen in den Besitz der Zeit und der Mittel setzen müßten, um die Werke unserer Denker und Dichter kennen lernen und genießen zu können. In Barmen und Elberfeld   fand je eine öffentliche Frauen- Versammlung statt; jede der beiden gestaltete sich zu einer imposanten Kundgebung der Frauen. Kopf an Kopf standen die Frauen und Mädchen; die Tische mußten aus dem Saal entfernt werden, um Raum zu schaffen. Die Unterzeichnete sprach über das Thema:Die verflossenen Reichstagswahlen, und welche Lehren haben wir daraus zu ziehen". Der Er- folg dieser beiden Versammlungen war die Gewinnung von 170 Gleichheitsabonnenten. Im Februar begann in Düsseldorf  , Köln  , Kalk und Ehrenfeld   je ein Dis- kusstonskursus über das Parteiprogramm. Der Kursus soll sechs Abende umfassen, und nach der angewandten Methode wird es möglich sein, den Frauen in sechs Abenden so viel vom Wesen der Sozialdemokratie beizubringen, als sie un- bedingt wissen müssen. In den genannten Orten ist die Teilnahme an diesem Kursus über Erwarten stark; hosfent- lich hält das Interesse der Frauen bis zum Schlüsse an. W. Kähler. Ende Februar fand in Löbtau   eine sehr gut besuchte Frauenversammlung statt. Genossin Wackwitz re- ferierte überDas Wahlrecht der Frau". Sie machte den Proletarierinnen klar, welch ein Interesse sie daran hätten, Einfluß auf die Gesetzgebung zu gewinnen. Die Begründungen, die immer und immer wieder gegen das Frauenwahlrecht vorgebracht würden, seien durch Tatsachen längst widerlegt. Dort, wo die Frauen das Wahlrecht besäßen, würde es auch in weitgehender Weise ausgeübt. Zum Schlüsse forderte Genossin Wackwitz die Frauen auf, sich zu organisieren und die Arbeiterpresse und dieGleichheit" zu lesen. In der Debatte sprachen Genossin Behnert und Genosse Dresche im Sinne der Refereutin. Eine Reihe Neuaufnahmen wurden gemacht. Marta Träger. Eine Frauenversammlung fand Anfang März in Schwa- bing bei München   statt. Schon im Dezember v.J. war hier eine solche einberufen worden, sie konnte jedoch wegen des schlechten Besuches nicht abgehalten werden. Um so besser war die diesmalige Versammlung besucht, für die von einigen Genossinnen tüchtig agitiert worden war. Genossin Lachenmeier sprach über den politischen und Wirtschaft- lichen Kampf und die Notwendigkeit, die Frauen über ihn aufzuklären. Sie schilderte auch das Elend der Heimarbeite- rinnen und fegte den Arbeiterinnen klar, wie notwendig es sei, daß sie sich gewerkschaftlich organisierten, dem Frauen- und Mädchenbildungsverein beiträten und die Arbeiterpresse unterstützten. Der Vortrag wurde oft von Beifall unter- brachen. An der anregenden Diskussion beteiligten sich der Genosse Baminger und die Genossinnen Gerstner und Mauerer. 27 der Anwesenden bestellten dieGleichheit", und verschiedene Frauen traten dem Bildungsverein bei. Eine Woche später fand in München   eine Versammlung für die Brauereihilfsarbeiterinnen statt, in der Genossin Mauerer referierte. Die Referentin geißelte die Ausbeutung der arbeitenden Klasse durch die Herrschenden. Sie kam dabei auch auf die Ausnutzung der Kinder in der Heim- arbeit zu sprechen und führte aus dem praktischen Leben ein Beispiel an, durch das die anwesenden Frauen tief erschüttert wurden. Die Versammelten schenkten den Ausführungen große Aufmerksamkeit und waren dankbar dafür. Nachdem der Vorsitzende der Organisation die Frauen noch über ver- schiedenes aufgeklärt hatte, wurden mehrere Aufnahmen für dieGleichheit" gemacht. e. m. Eine öffentliche Versammlung, die kürzlich in Lichten- stein stattfand, war gut besucht, besonders von Frauen. Genossin Tietz-Berlin referierte über das Thema:Der neue Reichstag und die Frauen der arbeitenden Klasse". Sie verglich die gegenwärtige wirtschaftliche und politische Stel- lung der Frau mit ihrer früheren und wies darauf hin, daß die veränderten Verhältniffe auch eine Änderung der staats- bürgerlichen Rechte der Frau bedingten. Es müßten für das weibliche Geschlecht politische Rechte, vor allem das Stimmrecht, erkämpft werden. Die Referentin forderte zum Schlüsse auf, den Organisationen beizutreten. Ihr Vortrag fand großen Beifall. Nach Beendigung der Diskussion, in der aus den Wert der Arbeiterpresse und derGleichheit" hingewiesen wurde, wählte die Versammlung Genossin Held als Vertrauensperson wieder. Die Versammlung fand ohne polizeiliche Überwachung statt. Lichtenstein aber steht noch immer! Anna Held. Am 10. März fand in Roth   bei Nürnberg eine öffentliche Frauenversammlung statt. Referentin war Genossin Grün- berg aus Nürnberg  ; das Thema lautete:Die Frau des zwanzigsten Jahrhunderts". Der Besuch war gut, doch müssen noch immer mehr Frauen und Mädchen zu der Überzeugung gebracht werden, daß sie sich gleich ihren Männern und Brüdern politisch zu vereinigen und mit diesen Seite an Seite zu kämpfen haben. 29 Genossinnen erNärten sich bereit, freiwillige Parteibeiträge zu zahlen. Von der Gründung eines Bildungsvereins wurde vorläufig noch Ab- stand genommen. Genossin Riffclmacher machte noch einige Ausführungen über Frauenarbeit und Frauenausbeu- tung durch das Unternehmertum und schloß mit der Mahnung an alle Frauen und Mädchen, fest und treu zur Partei zu halten und ihr immer neue Anhängerinnen zuzuführen. Alma Ney. Von den Organisationen. In einer Mitgliederversamm- lung des Frauen- und Mädchenbildungsvereins in München  , die Anfang März stattfand und sehr gut besucht war, referierte Genossin Grünberg-Nürnberg über:Die Frau im zwanzigsten Jahrhundert". Reicher Beifall belohnte sie für ihre trefflichen Darlegungen, denen sich eine lebhafte Diskussion anschloß, in welche die Genossinnen Schmitz, Niedermeier und Schmaus eingriffen. Frau Schmitz regte die Frage an, ob es nicht möglich wäre, daß die Prole- tarierinnen mit den bürgerlichen Frauenrechtlerinnen bei der Erkämpfung des Frauenstimmrechtes gemeinsame Sache machen könnten. Die Reserentin wie die Genossinnen Nieder- meier und Schmaus verneinten dies auf das bestimmteste und legten die Gründe dafür dar. Die Versammelten pflichteten ihnen bei. Es wurden noch interne Vereins- angelegenheiten erledigt und viele Frauen in den Verein aufgenommen. s. m. überProbleme der wirtschaftlichen und politischen Frauenausbildung" sprach Genosse B ändert in einer Ver- sammlung, die in der Sektion für weibliche Mitglieder des sozialdemokratischen Volksvereins in Weimar   abgehalten wurde. Die Versammlung war von 70 Frauen und Mädchen besucht. Bevor man in die Tagesordnung eintrat, ehrten die Versammelten das Andenken der verstorbenen Genossin B u r g h a r d t. Der Referent wies an der Hand einer Broschüre überDas wirtschaftliche Brautexamen" nach, was für beschränkte Ansichten in denbevorzugten" Kreisen bezüglich der Frauenausbildung herrschen. Nur die moderne sozialdemokratische Frauenbewegung entspreche dem Geiste der Zeit. Schulter an Schulter müßten Männer und Frauen den Kampf gegen jeden Rückschritt führen. Sechs Neu- anmeldungen wurden entgegengenommen, so daß die Mit- gliederzahl gegenwärtig 93 beträgt. Genossinnen, agitiert in der bisherigen Weise weiter für die Organisation und die Gleichheil". Emma Körber. Eine öffentliche Frauenversammlung zu Ketzin  , die Mitte Februar tagte, und in der Genossin Lungwitz re- ferierte, beschloß die Gründung eines Frauen- und Mädchen- bildungsvereins für Ketzin   und Umgegend. 79 Frauen ließen sich aufnehmen. Eine Woche später fand die erste Mit- gliederversammlung statt. Die folgenden Genossinnen wurden einstimmig in den Vorstand gewählt: Krumnow, Pfähler, Kyring, Stielcke, Hilm er, Böhm, Pochst ein, König und Schüler. 67 Frauen abonnierten dieGleich- heit". Nachdem der Vorsitzende des Wahlvereins die Frauen in einer Ansprache aufgefordert hatte, fest zusammenzuhalten und die Arbeiterpresse zu lesen, wurde die Versammlung mit einem Hoch auf den Frauenbildungsverein geschlossen. Berta Krumnow. Bericht der weiblichen Vertranensperson in Bern  - bürg(Anhalt) für das Jahr Ittvv. Es ist das erste Jahr, über das von einer fest umgrenzten Frauenbewegung innerhalb der Sozialdemokratie Bernburgs berichtet werden kann. Den Anfang der Bewegung bildete im Dezember 1906 eine öffentliche Volksversammlung, in der Genossin Zieh referierte und die Unterzeichnete als Vertrauensperson gewählt wurde. Das Tätigkeitsfeld einer solchen ist in An- halt nur eng begrenzt, da die anhaltische Gesetzgebung von den Frauen zwar die Erfüllung aller staatsbürgerlichen Pflichten fordert, ihnen aber in politischer Beziehung alle Rechte vorenthält. Somit mußte sich unsere Arbeit auf die Aufklärung der Genossinnen und die Beschaffung von Geld- Mitteln für die Partei beschränken. Der Aufklärung dienten im verflossenen Jahre zwei öffentliche Frauenversamm- lungen, in denen Genossin Chmielewski-Magdeburg und Genosse Pens- Dessau referierten. Außerdem fanden mehrere zwanglose Zusammenkünfte statt, in denen durch Vorlesungen Unterhaltung und Belehrung geboten wurde. Erwähnung verdienen die Beteiligung der Genossinnen an der Maifeier und die Veranstaltung einer Weihnachtsfeier, die mit einem Überschuß von 11,36 Mk. abschloß. Auch ein Ausflug ward seitens der Genossinnen arrangiert, und zwar anläßlich des Nienburger Gewerkschaftsfestes. An freiwilligen Bei- trägen gingen von den Genossinnen IIS Mk. ein. Davon wurden bisher der örtlichen Parteikaffe 27 Mk. übergeben. Gegenwärtig beträgt der Kassenbestand 48,76 Mk. Auf Vorschlag der Bertrauenspersonen sind davon 46 Mk. dem sozialdemokrattschen Reichstagswahlfonds überwiesen worden. Bemerkt sei noch, daß auf Beschluß der Genossinnen von dem Kassenbestand des aufgelösten Frauenvereins 30 Mk. der Parteikasse übergeben wurden. Die Genossinnen ver- kauften für 16 Mk. Bons und lieferten das Geld an Ge- nossin Baader ab. Insgesamt beträgt sonach die Zuwen- dung an die Partei 117 Mk. Gegenwärtig sind 132 zahlende Genossinnen am Orte. Auf den finanziellen Erfolg unserer Tätigkeit können wir somit mit gewisser Befriedigung zurück- blicken. Die Zahl der Gleichheitleserinnen war leider bis Ende 1906 auf 60 gesunken, ist inzwischen aber wieder auf 65 gestiegen. Die Erfolge unserer Aufklärungsarbeit lassen sich zahlenmäßig nicht nachweisen, doch dürfen wir annehmen, daß von der reichen Saat, die überall, be- sonders in unseren Versammlungen, zur Stärkung sozialisti- schen Denkens und Fühlens ausgestreut wurde, so manches Körnlein auf fruchtbaren Boden gefallen ist. Wir sind vor keine leichte Aufgabe gestellt, denn wir haben den Kampf nach zwei Fronten zu führen: gegen die Unkenntnis i>n den Köpfen unserer gleichgültig dahinlebenden Geschlechtsgenos- sinnen und leider auch gegen ein gewisses Vorurteil in den Reihen unserer eigenen Parteigenossen, welche sonst bei jeder Gelegenheit den Mangel an Aufklärung im arbeitenden Volke beklagen, es aber meist für überflüssig halten, ihre eigenen Frauen zur Teilnahme an unseren Aufklärungsbestrebungen zu veranlassen. Trotzdem hoffen wir im Vertrauen auf unsere gerechte Sache, daß unsere, wenn auch nur bescheidene Teilnahme an dem Kampfe für Gleichberechtigung und Frei- heit künftig die gebührende Würdigung finden wird. Mit dem Wunsche, daß die bereits gewonnenen Genossinnen auch im neuen Jahre unserer Bewegung treu bleiben, und daß sich ihre Zahl noch recht erheblich vermehren möge, haben wir das alte Jahr verlassen in dem Bewußtsein, nach Kräften der Sache des arbeitenden Volkes gedient zu haben. Fr. Günther. Jahrcsbcrichtdcr VertraucnSpersonen der Genossinnen von Burg bei Magdeburg. Auf das letzte Jahr können die Burger Genossinnen mit Befriedigung zurückblicken. Ihre zweieinhalbjährige stille Kleinarbeit hat Früchte getragen. Die tätigen Genossinnen haben sich fester zusammengeschlossen, an Schulung gewonnen und eine rührige Wirksamkeit ent- faltet, um die Proletarierinnen zum Bewußtsein ihrer Jnter- essen, zum Kampfe für ihre soziale und politische Gleich- berechtigung aufzurufen. Und was das bedeutet, kann nur der richtig beurteilen, der selbst für die Arbeiterbewegung praktisch tätig ist. Dem Bemühen der Genossinnen ist es zu danken, daß die Zahl der gewerkschaftlich organisierten Arbeiterinnen am Orte erheblich gestiegen ist. So zählte der Zentralverband der Schuhmacher zu Anfang des vorigen Jahres 190 weibliche Mitglieder, heute umfaßt er deren 3S0. DieGleichheit", die von den Genossinnen selbst verbreitet wird, hat 100 Abonnentinnen gegen 88 im Vorjahre. Die Genossinnen setzten 300 Bons(von Genossin Baader) um und verbreiteten 600 Exemplare des Merkblatts:Der Kampf um die Rente". Außer der fleißigen Agitation von Person zu Person fanden drei öffentliche Frauenversammlungen statt, in denen die Genossinnen Zeetze und Fahrenwald und Genosse Borchardt referierten. Dem Frauen- und Mädchenbildungsverein, der im Oktober 1906 mit 27 Mitgliedern gegründet wurde, gehören jetzt 70 Genos- sinnen an. Der Verein hielt während des Jahres insgesamt 24 Versammlungen ab, in denen wissenschaftliche, ökonomische und gesellschaftliche Fragen behandelt wurden. Von Lust und Liebe der Frauen zur Sache zeugt es, daß sie den ein- zelnen Rednern mit großer Aufmerksamkeit folgten und in den Diskussionen Fragen stellten über die Punkte, die sie nicht verstanden hatten. Die Genossen Stollberg   oder Blumtritt erteilten ihnen dann ausführliche Antwort. Im neuen Jahre soll das Bildungsprogramm des Vereins noch erweitert werden. Um auch die Geselligkeit zu pflegen und unsere Mitglieder mit denen des Magdeburger   und des Cra- kauer Vereins in Fühlung zu bringen, wurde im Oktober v.J. das erste Stiftungsfest der Organisation abgehalten, wozu die Genossinnen der genannten Orte eingeladen wurden. Zahl- reich waren die Magdeburger   und Crakauer Genossinnen der Einladung gefolgt, und die Arbeiterschaft Burgs beteiligte sich lebhaft an dem Fest. Die fröhlichen Stunden, die leider nur allzu schnell dahin waren, sind heute noch allen in an- genehmer Erinnerung. Wenn die Genossinnen im neuen Jahre so treu zusammenstehen wie im alten, dann braucht uns für die weitere Entwicklung unserer Bewegung nicht bange zu sein. Minna Suchy und Charlotte Blumtritt. Jahresbericht der BertrauenSperfon der Genossinnen von Hohndorf-Rödlitz. Im Februar v. I. hatten die Ge- nossinnen durch großen Fleiß 20 Leserinnen derGleichheit" gewonnen. Diese Zahl sollte bald erheblich verstärkt werden. Anfang April fand eine öffentliche Gewerkschaftsversamm- lung statt, in der Genossin Zieh referierte und die Frauen ausforderte, auf dieGleichheit" zu abonnieren. Ihre Mah- nung hatte Erfolg: die Abonnentenzahl stieg von 20 auf 160, ist aber leider wieder bis auf 140 zurückgegangen. Stände uns ein Lokal zu politischen Versanimlungen zur Verfügung, so würde unsere Bewegung auch schneller vor- wärts schreiten. Hoffentlich wird es in diesem Jahre mit der Lokalfrage besser. Es wurden 294,40 Mk. eingenommen und 239,67 Mk. ausgegeben, der Überschuß beträgt somit 64,73 Mk. Dem Agitationsfonds der Genossinnen sind 10 Mk. an freiwilligen Beiträgen überwiesen worden. Die Genossinnen haben im Hinblick auf die Schwierigkeiten, mit denen sie bei der Agitation kämpfen müssen, keine Ursache, mit dem Resultat ihrer Arbeit unzufrieden zu sei». Wir wollen hoffen, daß die gewonnenen Anhängerinnen tättge Agitatorinnen werden und Hand in Hand mit den alten Genossinnen ihre Pflicht erfüllen, damit wir am Schlüsse dieses Jahres auf eine recht befriedigende Tätigkeit zurück- blicken können. Friederike Straubel. Halbjahresbericht der Vertraueusperson der Genos- sinnen Alstadens(Rheinland  ). Langsam, doch stetig geht es bei uns vorwärts. Durch eifrige ZIgitation führen wir unserer Frauenbewegung immer neue Anhänger zu. Trotz gefährlicher Gegenagitation der hiesigen Pfaffen macht sie gute Fortschritte. Die Frauen fangen an zu denken und mit den Genossen für gleiches Recht zu kämpfen. Der letzte Bericht sprach von 66 weiblichen Mitgliedern der Partei am Orte, diesmal können wir erfreulicherweise schon von 86 be- richten. Konnten wir im letzten Halbjahr auch keine Ver- sammlung abhalten, weil es an einem Lokal mangelte, so haben wir doch all das getan, was wir uns vorgenommen