Nr. 7Die GleichheitSSlosen Pulvers und der weittragenden Schnellfeuerwaffennicht schon auf meilenweite Entfernungen den Soldatendurch bunte Uniform und blinkenden Metallzierat demFeinde verrate. Und nebenbei gibt's auch eine Ersparnis,die den notleidenden Unterbeamten und mittleren Beamtender Reichspost- und Telegraphenverwaltung zugute kommenkönnte. Die Regierung hatte ihnen zur Förderung ihres Wahl-geschäftes eine Aufbesserung versprochen, wollte sie aber jetztmit Rücksicht auf die schlechte Finanzlage des Reichs mit einemTeuerungstrinkgeld von 50 B!k. abspeisen. Auf das Drängendes Zentrums und der Sozialdemokratie, die eine Erhöhungdieser unzulänglichen Summe auf 100 Mk. für die Unter-beamten und 150 Mk. für die mittleren Beamten in denNotetat einsetzen wollten, haben sich die„nattonalen" Par-teien schließlich zur Einbringung einer Resolution verstanden,die die Regierung um diese Erhöhung ersucht. Angesichtsder so erzielten Einmütigkeit des Reichstags ließ der Reichs-kanzler endlich erklären, daß er für diese Forderung imBundesrat eintreten wolle. Die Gehaltsaufbesserung soll 1908erledigt werden, mit ihr aber auch, wie der Reichsschatz-sekretär erklärte, die Deckungsfrage. Das heißt Herr v. Stengelhat an den erst vom verflossenen Reichstag bewilligten neuen,ungerechten, schlechten Steuern, die 120 Millionen Markjährlich bringen sollen, nicht genug, er braucht abermalsneue. Denn der diesjährige Reichshaushalt kann, wie dieBudgetkommission festgestellt hat, nur mit Hilfe einer An-leihe von 400 Millionen ins Gleichgewicht gebracht werden.Die Schulden des Reiches sind aber ohnehin schon gesähr-lich gewachsen— die fünfte Milliarde wird jetzt angebrochen— und unter allzu heftigem Schuldenmachen leidet derKredit. Aber wenn Vereinfachungen und Verbilligungen imHeerwesen eintreten, wie Bülow in seiner Etatsrede in Aus-ficht gestellt hat, dann brauchen wir vielleicht doch keineneuen Steuern? Freilich brauchten wir sie nicht, wenn wirk-lich Ersparnisse gemacht würden. Die schlichten, feldgrauenUniformen sind ja sicherlich billiger als die bunten Röckemit den blinkenden Knöpfen. Aber gespart wird trotzdemnichts— weil die bunten Röcke eben nicht fortfallen! Diefeldgrauen würden sich bei der Parade nicht gut ausnehmen.Und deshalb ist der weise Ausweg gewählt worden, daß dieneuen feldgrauen Uniformen nur im Manöver und im Feldegetragen werden. Michel darf sich also weiter des schönenbunten„Rockes des Königs" erfreuen und dafür blechen.Mit den übrigen„Vereinfachungen und Verbilligungen"im Heere, die Bülow den erfreuten Liberalen in lockendeAussicht stellte, steht's nicht besser. In der Budgetkommissionhat der Kriegsminister, als dies Versprechen erwähnt wurde,trocken erklärt, die technischen Erfindungen auf dem Gebietdes Kriegswesens häuften sich in geradezn beängstigenderWeise, die Nutzbarmachung sei sehr kostspielig, und kaumEingeführtes sei schon wieder veraltet. Bei der Marinesehen wir dieselbe endlose Schraube in Tätigkeit. DieKriegsschiffe werden stetig größer und damit stetig kost.spieliger— ein großer Kreuzer kostet heute mit 36'/- Mil-lionen— ohne die teure Geschützausrüstung— schon mehr,als vor einigen Jahren noch das größte Linienschiff. Dadas wahnsinnige Wettrüsten der Nattonen munter fortgehtund unterm kapitalistischen System, zumal in der Ära derWeltpolitik, keine Regierung an Abrüstung denft, so wirdder Militarismus Ersparnisse auf seine Kosten nicht gestatten. Für solche„Kulturaufgaben" muß eben Geld vor-handen sein, ebenso wie für die Kolonien. Die„nationale"Mehrheit hat natürlich die Forderungen für Südwestafrika,die den Anlaß zur Auflösung des Reichstags gaben, promptbewilligt, obgleich inzwischen der Feldzug völlig beendetwurde. Wenige Tage nach der Bewilligung erklärte dennauch ein kaiserlicher Erlaß den Kriegszustand in der Koloniefür beendet. Am 19. März wurde auch die Unterwerfungdes letzten Hottentottenführers Simon Copper gemeldet.Aber trotzdem bleibt im Sand- und Dornenlande außer derum 600 Mann zu verstärkenden Polizeitruppe die Kolonial-armee von 4000 Mann!— Auf die scharfe Kennzeichnungder Kolonialpolitik, die die Genossen Ledebour und Bebelbei dieser Gelegenheit vornahmen, wurde kaum geantwortet.Die Mehrheit war ja sicher. Das Zentrum, das hier allenAnlaß zur Abrechnung mit der Regierung gehabt hätte.zeigte auffallend wenig Angriffslust. Fast gleichzeitig wurdedie Erzbergerfche Kolonialopposttion von mehreren ange-sehenen Zentrumsblättern in aller Form abgeschüttelt. DasZentrum ist eiftig dabei, den Weg zur Verständigung mitder Regierung zu ebnen.Dem Liberalismus, namentlich dem Freisinn, ist dabeinicht wohl zumute. Aber um so unentwegter betätigt er seineRegierungsfrömmigkeit. Der Freisinn brachte es fertig, nichtbloß die ostentative Mißachtung des Reichstags schweigendhinzunehmen, die in dem Fernbleiben des Reichskanzlers vonden letzten sechs Tagen der Etatsdebatte, insbesondere aberin der Verweigerung der Antwort auf die sozialdemokratischeInterpellation wegen der Regierungswahlmache zum Aus-druck kam, ein Teil seiner Mannen stimmte sogar gegen dieBesprechung und später gegen die Weiterberatung dieserInterpellation. Sie haben indes nicht verhindern können,daß das Strafgericht niederging über die amtlichen Wahl-macher und die gemeine und verlogene Kampfesweise der„nationalen" Parteien sowie ihres Haupthelfers, des Reichs-lügenverbandes. Ein Strafgericht war's, und so ward esempfunden. Wie Peitschenschläge saßen die mit der rück-sichtslosesten Schärfe geführten Hiebe unserer Redner Fischerund Bebel im Antlitz der Schuldigen, und das wilde Auf-schreien der Gezüchtigten, ihr wüstes Toben und Brüllenführte zu Tumultszenen, wie sie der Reichstag seit langemnicht mehr erlebt hat. Das Brüllen war die bedeutsamsteLeistung der„nattonalen" Parteien in dieser für sie so schmach-vollen Debatte. Was die Konservativen und Nationalliberalenan Reden gegen die wuchtigen Anklagen unserer Sprecherausbrachten, war mehr als kläglich. Der Freisinn aber, derMitangeklagte, wählte der Tapferkeit befferes Teil undschwieg, wie sein Heros Bülow.Der Lohn aber für diese„nationale" Haltung wird dembraven Liberalismus immer noch vorenthalten. Er kann inPreußen nicht einnial die Entlassung des Kultusministersv. Studt erreichen, des unfähigsten und geistesärmsten Bureau-kraten, der jemals Kultusminister war. Von AnstrengungenBülows für den Liberalismus merkt man nichts. Wie er imReichstag kniff, so blieb er auch den für den Liberalismuswichtigen Verhandlungen des preußischen Landtags über denEtat der Schulverwaltung fern, während er den Junkernim Landwirtschaftsrat seine Aufwartung machte und sie seinerunwandelbaren agrarischen Treue versicherte. Die Junkersind denn auch soweit mit diesem Reichskanzler, der sich als„agrarischer" sogar noch auf seinem Grabstein bekennen will,ganz zufrieden— seine leise Bitte aber, um den Liberalenauch ein paar schwächliche Konzessionen— Börsenreform unteranderem— zu gewähren, hat die Junkerpresse mit kaltemHohn abgelehnt. Lieber verzichten die Konservativen auf die„nationale" Einigung und gehen mit dem„antinationalen"Zentrum. Wie sie das in der Schuldebatte im preußischenLandtag getan haben, wo sie in rücksichtslosester Form jedeAbmilderung der Herrschaft der Kirche über die Schule ver-weigerten und erklärten, daß die Volksschule allezeit bleibensoll, was sie ist: eine geistlose Dressuranstalt, wo fromme,demütige Christen, gehorsame, patriotische Untertanen undalso auch willige, genügsame Ausbeutungsobjekte für dieJunker gezüchtet werden. Herr Swdt— oder ein ihm Gleich-wertiger wird also weiter die preußischen Lehrer büttelnund die Schule als Kampfmittel gegen Sozialdemokratenund Polen mißbrauchen. Mit Maßregeln von unglaublicherHärte und ebensoviel Unverstand wird der polnische Schul-streik um die Muttersprache zu unterdrücken gesucht. Zugleicher Zeit verbietet Herr Studt Sozialdemokraten die Er-teilung von Turnunterricht an Jugendliche wegen„mangelndersittlicher Reife", verbietet er den Oberrealschullehrern Kiels,den dortigen organisierten Arbeitern unpolitischen Sprach-Unterricht zu erteilen!Schöne Versprechungen in großer Fülle hat auch derrussische Ministerpräsident Stolypin für die nur durcheinen Zufall der herabstürzenden Decke des Taurischen Palaisentgangene Duma gehabt. Was dabei herauskommen wird,steht dahin; Vertrauen zu dieser Regierung der Feldkriegs-gerichte, unter deren Augen die jetzt endlich offiziell ein-gestandenen und preisgegebenen Folterungen zu Riga vor-kamen, kann natürlich niemand haben. Die Duma steht nochin den Anfängen ihrer schweren Aufgabe.In Frankreich sind wieder Lektionen über das Wesender kapitalistischen Republik erteilt worden. Der Minister-Präsident Clemenceau fand es mit seinem Radikalismus ver-einbar, Soldaten als Streikbrecher gegen streikende Elektrizitätsarbeiter zu kommandieren— glücklicherweise wurdedie Ausführung des Befehls infolge stegreicher Beendigungdes Streiks überflüssig—, und der ehemalige SozialistViviani willigt als Arbeitsminister ein, daß das Sountags-ruhegesetz nach dem Willen des Unternehmertums rückwärtsrevidiert werde.In England haben bei den Londoner Kommunalwahlen(Grafschaftswahlen) die Parteien der privatkapitalistischenAusbeutung der Gemeindebetriebe über die Vertreter derKommunalisierung(die Progressisten) in ähnlicher Weise ge-siegt, wie der nationale Block in Deutschland bei den Reichs-tagswahlen über die Sozialdemokratie. Das Kleinbürgertumließ die Progressisten, die in ihrer Art tüchtig für kom-munale Reformen sorgten, wegen einer kleinen Steigerungder Steuern im Stich und übersah darob kurzsichtig dengroßen Schaden, der der Gemeinde durch die Auslieferungihrer Betriebe an das Kapital zugefügt wird.In Rumänien lodern die Flammen eines gewalttgenBauernkriegs auf. Die rumänischen Bauern leben in dem-selben(Bend wie die russischen. In ihrer Unwissenheitrichtet sich ihre Wut hauptsächlich gegen die Juden, die selbstdie Opfer einer noch schlimmeren Ausbeutung und Unter-drückung sind, als die Bauern sie erleiden. Wie so mancheBauernrevolte wird auch diese in Blut, Tränen und ver-mehrtem Elend enden.In Transvaal hat die englische Regierung durch Ge-Währung einer freien Verfassung, die den ehemaligen Buren-general Botha zum Premierminister machte, die Buren mitEngland versöhnt. Die kluge Handlung, die natürlich auswohlerwogenen wirtschaftlichen Interessen und nicht etwaaus einem nebelhaften speziell brittschen Gerechttgkeitsstnnfließt, ist der Regierung eines— relativ— freien Landesmöglich. Unmöglich wäre sie Preußen-Deutschland. Daszeigt der Kampf gegen die Polen, das zeigt der Umstand,daß der eingeborene Proletarier in Preußen weniger Staats-bürgerrecht genießt, als der eben unterworfene Bure unterenglischer Herrschast. LI. B.Gewerkschaftliche Rundschau.Die von uns kürzlich erwähnte Schlichtungskommissionin der Textilindustrie scheint schon ihres Amtes gewaltetzu haben, und zwar in der von uns vorhergesagten Art undWeise. In dem Betrieb der Wollindustrie-Attiengesellschaftin München-Gladbach haben nach Ablauf der Kündigungs-zeit zirka 200 Arbeiter die Arbeil niedergelegt. Daraufhinist in den übrigen dortigen Textilfabriken eine gleichlautendeMitteilung angeschlagen worden, in der es heißt, daß dieForderungen der Arbeiter von einem Ausschußgeprüft worden seien, und daß sie derBerechtigungentbehren. Wie wir schon sagten, die berechtigten Streikshören nun in der Texttlindustrie gänzlich auf. Es ist darauf-hin in weiteren 60 Fabriken insgesamt etwa 10000 Ar-beitern und Arbeiterinnen gekündigt worden. Wenn derStreitfall nicht noch güllich beigelegt wird, gibt's in derdeutschen Textilindustrie wieder einmal einen Riesenkampf.Dabei ist es bei den Texttlindustriellen nicht etwa materiellesoder technisches Unvermögen, sondern einfach sozialpolitischerUnverstand, der sich der Aufbesserung der elenden Textil-arbeiterlöhne so hartnäckig entgegenstemmt. Das zeigen diedurch den riesigen Auffchwung dieser Industrie allenthalbenerzielten Reingewinne. So hat zum Beispiel die LeipzigerKammgarnspinnerei im Jahre 1906 ihren Reingewinn um96000 Mk. und die Dividende von 10 auf 12 Prozent er-höht. Die Krefelder Baumwollspinnerei erhöhte ihren Rein-gewinn um 112000 Mk. und die Dividende von 7'/, auf10 Prozent. Eine Firma in Mühlhausen erzielte bei 310 be-schäftigten Arbeitern und Arbeiterinnen 370000 Mk. Rein-gewinn, sie verdiente also an einem Arbeiter wäh-rend eines Jahres rund 1200 Mk. In den meistenFirmen sind übrigens 10 bis 12 Prozent Dividenden vor-gesehen; eine Baumwollweberei in Bamberg verteilt 20 Pro-zent Dividende und eine Nähfadenfabrik in Göggingen sogar33'/- Prozent. Bei solchen Kapitalprofiten nimmt es sichmehr als eigentümlich aus, wenn die schlechtbezahlten Ar-beiter und Arbeiterinnen wochen- und monatelange Kämpfeführen müffen, um einige wenige Pfennige Lohnerhöhung zuerringen.In dem großen Ausstand der Berliner Holzarbeiterhat das dorttge Gewerbegericht den Versuch gemacht, dieParteien zu einigen. Der Versuch scheiterte nicht zuletztdaran, daß der Vorsitzende des Unternehmerverbandes, Ra-Hardt, eine sehr kampflustige Sprache führte und androhte,der Unternehmerverband werde, wenn die Einigung nichtzustande komme, andere Kampfmittel zur Anwendung bringen.Wie nunmehr verlautet, plant der Verband der Holz-industriellen eine Generalaussperrung über ganz Deutsch-land. Der Holzarbeiterverband trifft bereits Gegenmaß-nahmen; es werden Extrabeiträge erhoben und alle in denZahlstellen befindlichen Gelder flüssig gemacht. Unzweifel-Haft haben die ausständigen Holzarbeiter die Sympathie dergesamten Arbeiterschaft für sich, weshalb der von den Unter-nehmern geführte Schlag an der Einigkeit und dem Soli-daritätsgefühl der gesamten Arbeiterschaft abprallen wird.Im Schneidergewerbe hat sich die Tarifbewegungauf eine Anzahl größerer Städte erstreckt; in Berlin alleinsollen an 5000 Berufsangehörige ausgesperrt sein. DieUnternehmer wollten den Abschluß eines Tarifs in denHochsommer verlegen, ein Plan, der für die Gehilfen dochzu durchsichttg war.Auch im Schuhmachergewerbe sind wieder einigegrößere Aussperrungen im Anzug. So in Pirmasens, wobereits 1903 eine große Schuharbeiteraussperrung statt-gefunden hat. Die Arbeiter sollen wieder einmal„unan-nehmbare" Forderungen gestellt haben. Außerdem wird eSin München, Nürnberg, Stuttgart, Duisburg, Dortinundusw. zu Lohnbewegungen kommen. Den im SchuhgewerbeBeschäftigten geht's bekanntlich wie den Textilarbeitern: überzu hohe Löhne, namentlich in Anbetracht der Lebensmittel-teuerung, können beide nicht klagen.Aus vielen anderen Industrien, so aus der Eisenindustrie,aus der chemischen Industrie, vom Baugewerbe, vom Ber-liner Bäckergewerbe, aus dem Maler- und dem Transport-gewerbe usw. sind kleinere oder größere Tarif- und Lohn-bewegungen zu melden.Für das erste halbe Jahr 1907 haben bereits 20 Gewerk-schaftsverbände ihre Generalversammlungen angesetzt, davonsind zwei, die der Steinsetzer und der Bäcker, bereits abge-halten. Außer den sehr erfreulichen und befriedigendenKassen- und Geschäftsberichten interessiert die stetige Zu-nähme der Tarifverträge und die Anerkennung derselben auchdurch die Behörden. So konnte auf dem VerbandStag derSteinsetzer berichtet werden, daß an 153 Orten Tarifver-träge bestehen, die für 8000 bis 10000 BerufsangehörigeGeltung haben. Der Magistrat in Königsberg und eineReihe sächsischer Gemeinden vergeben ihre Eteinsetzarbeitennur noch an taristreue Firmen. Für etwa 14500 Personenkonnten innerhalb der letzten drei Jahre Stundenlohn-erhöhungen von 6 bis 3 Pf. durchgesetzt werden. Die General-Versammlung der Bäcker befaßte sich unter anderem auch mitden» Tarifvertrag der Konsumvereine. Beschlossen wurde,Krankenunterstützung nicht erst wie bisher nach dreijähriger,sondern schon nach einjähriger Mitgliedschaft zu zahlen; denweiblichen Mitgliedern soll auch in, Falle einer Niederkunftder Krankenzuschuß gezahlt werden.Der Transportarbeiterverband hat ein neues Organ:„Der Straßenbahner" herausgegeben. Hoffentlich wird da-durch der JndifferentiSmus in dieser Arbeiterkategorie be-seitigt und bei den unter einer ungeregelten und überlangenArbeitszeit Leidenden größeres Interesse für die gewerkschaft-liche Organisation und damit für eine Hebung ihrer gedrücktenLage geweckt._#Genossenschaftliche Rundschau.In der vorigen Rundschau wiesen wir bereits daraufhin, daß die Mittelstandsretter im trauten Verein mit demReichslügenverband während der ReichStagswahlagitationin der niederträchtigsten Weise gegen die Konsumvereinegehetzt und Verdächtigungen ausgestreut haben. Ein Bei-spiel dieser Lügen- und Verleumdungsarbeit, die als Mittelzur Bekämpfung der Sozialdemokratie diente, soll nachttäg-lich noch besonders erwähnt sein. In Magdeburg wurdevor der Wahl eine Broschüre verbreitet, in der behauptetwar, daß in der Bäckerei des Konsumvereins Magdeburg-