Nr.lZDie Gleichheit109Gesetze.— Bei den niedrigen Strafen ist es wirklich keinWunder, daß der Appetit nach billigem Kinder- und Frauen-fleisch zunimmt. Die Gier danach wächst in dem Maße,wie ihr geopfert wird..Schutz der nationalen Arbeit!" ist ein Schlagwort ge-worden, das für jede Ausbeuterlaune, für jedes Plünder-gelüst ausgespielt wird. Ein wirklicher Schutz der natio-nalen Arbeit bestände darin, die Bolkskraft zu schützen, damitsie nicht in skrupellos egoistischer Raffsucht vernichtet undverschleudert wird. Von solchem Schutz sind wir noch weitentfernt. Der Staat stellt schließlich wohl noch jedem Streik-brecher einen behelmten Schutzmann zur Seite, aber anOrganen zur Überwachung der Gewerbebetriebe ist ein sehrgroßer Mangel und vor allem: es fehlt au weiblichen Aus-stchlsorganen, an Fabrikinspektorinnen! W. D.Siebenundachtzig sozialdemokratischeAbgeordnete.WaS die kühnsten Hoffnungen nicht zu träumen wagten,ist zur Wirklichkeit geworden. Die Stichwahlen und dieWahlen in Galizien sind vorüber, und die obige Zifferdrückt die Ernte aus, welche die Sozialdemokratie in Oster-reich aus dem Wahlkampf heimbringt. 87 Abgeordnete!Die sozialdemokratische Partei wird im ersten Reichsratdes allgemeinen gleichen Wahlrechtes die stärkste Fraktionhaben, mit Ausnahme der Ehristlichsozialen, die dadurchSV Mann stark sind, daß sich ihnen die ausgesprochenenKlerikalen aus den Alpenländern angeschlossen haben.Der Schrecken darüber ist den Erzfeinden des arbeitendenVolkes in die Glieder gefahren, ein Schachern und Mäkelnhat begonnen, um Fraktionen und Fraktiönchen verschiedensterCouleur in eine einzige Partei zu vereinigen. Schon beiden Stichwahlen wurden die undenkbarsten Kompromissegeschlossen, um die sozialdemokratischen Kandidaten zu Fallezu bringen. Und mancher Anwalt des Ausbeuterklüngelsist nur durch die schmutzigsten, infamsten Machinationen.Volksvertreter" geworden. Die Leserinnen der„Gleichheit"kennen ja die niederträchtige Tätigkeit des berüchtigten„Reichslügenverbandes". In unseren Landen hat seineAufgabe der.Reichsratswähler" übernommen, ein Blatt,das von einem immunen Landtagsabgeordneten als ver-antwortlichem Redakteur gezeichnet wurde. Räuber undMörder war wohl noch das geringste, was man uns dortnachsagte. Manch bürgerlicher Kandidat, der bis nun zuden anständigen Politikern gerechnet wurde, hat sich nichtgescheut, seine Waffen gegen die Sozialdemokratie aus dem„Reichsratswähler" zu holen. Eines der unnatürlichsten Kom-promisse hat der Hohenzollerns chwärmer Karl Herr-mann Wolf, der Gründer der„Los von Rom"-Bewegung,mtt den � schwarzgelben Christlichsozialen geschlossen. Mitihrer Hilfe ist Wolf Abgeordneter geworden. Das ist nurein kleines Beispiel für die Charakterlosigkeit, mit derbürgerliche Politiker ihre Gesinnung prostituieren. Abertrotzdem ist die Sozialdemokratie mit einem alles über-strahlenden Siege aus dem Wahlkampf hervorgegangen.Unsere Stichwahlparole war einfach und unzweideutig:Überall, wo bei uns die Entscheidung lag, gegen denKlerikalen oder Christlichsozialen. Wo einer der«tichwahlkandidaten auf ein agrarisches Programm kandi-dierte, gegen den Brotverteuerer, wenn er auchunter anderer Firma auftrat. Diese Parole der Partei-Vertretung galt, wie immer auch die bürgerlichenParteien sich zu uns stellten. Das schlimmere Übel istfür uns immer der Klerikale, der Christlichsoziale,und zu den schlimmsten Feinden der Arbeiterklassegehören die agrarischen Parteien, die ihr Brot und Fleischverteuern. Eine Ausnahme wurde nur in einem Falle ge-macht. In einem steiermärkischen Wahlkreis stand der All-deutsche Malik, Hofnarr des Herrn Georg Schönerer,mit einem Klerikalen in Stichwahl. Dort proklamierte diePartei Wahlenthaltung. Gegen den Christlichsozialen hättedort geheißen: für den Alldeutschen Malik, der sich bis zumletzten Augenblick als gehässiger Feind des gleichen Wahl-rechts erwiesen hat, und dessen Haupttätigkeit als Volks-Vertreter darin bestand, die Sozialdemokraten in bübischsterWeise zu beschimpfen. Hier mußte also eine Ausnahmegemacht werden.- JP�nuxtstropfen in dem reichen Maße von Freudeyt die Niederlage des Genossen Daszinsky in ßrcxkau. Derglänzendste Redner, der leidenschaftlichste und gefürchtetsteAnkläger der galizjschen Schlachta im Parlament, ist nichtMitglied des neuen Reichstags.Wie werden die Schlachtschitzen aufjubeln, daß der Feind,unter dessen Geißelhieben sie so oft aufgeschrien haben, demraffinierten Wahlsystem erlegen ist, das sie in Galizienpraktizieren. Was sind das dort für Wahlen und was sinddas für Wahlkreise! Di« Schurkerei der Schlachta hat esdurchgesetzt, daß die berüchtigten galizischen Wahlen auchunter dem gleichen Wahlrecht fortbestehen. Bestechungen.behördliche Gewalttaten, Militäraufgebot, Blutvergießen.Tote und Verwundete; das alles haben uns die Wahlen inGalizien auch diesmal gebracht. Dennoch haben wir 4 Ab-geordnete aus Galizien, denen noch 2 Genossen aus Politisch-Schlesien zuzuwählen sind. Zwei sozialdemokratische Ab-geordnete wählten die Ruthenen. Die italienischen Sozial-demokraten haben b Mandate erobert. 24 die Tschechen und49 die Deutschen. Nur die slowenisch« Nation in Österreichwird vorläufig im ersten Parlament des allgemeinen Wahl-rechts nicht vertreten sein.Eine Million SSSIö Wähler haben sich im Wahlkampfzur Sozialdemokratie bekannt. Diese Ziffer beweist, in welchemMaße die Partei ihre Hauptaufgabe erfüllt hat: die Köpfezu revolutionieren. In Wien wurden nicht, wie im erstenAugenblick gemeldet, 124000 sozialdemokratische Stimmenabgegeben, sondern 151000. Auf die gesamte deutsche sozial-demokratische Partei in Osterreich entfielen 511760 Stimmen.Die Frauen haben an dem herrlichen Sieg ihren redlichenAnteil. Nicht mit viel Lärm, aber ausdauernd, mit Eiferund Begeisterung haben die Genossinnen gearbeitet. InWien wurde vor den Stichwahlen noch rasch ein Flugblattan die Frauen der Wähler in großer Auflage verbreitet.Zwei Tage vor der Stichwahl fand eine Konferenz derWiener Genossinnen zu dem Zweck statt, die Arbeiten fürden Sttchwahltag zu verteilen.Die Genossen würdigen die Mitarbeit der Genossinnen nachihrer Bedeutung. So anerkennen die böhmischen Genoffen rück-haltlos, daß speziell das Mandat im böhmischen WahlbezirkKladno nur durch die Frauen gewonnen wurde. Die Werks-beamten hatten dort den Arbeitern erklärt: Wahl d es b ürg er-lichenKandidatenoderKündigung. Die Wähler erhielteneinen Sttmmzettel, der mit dem Namen des Unternehmer-kandidaten ausgefüllt war. Einige hundert Mann Militärstanden in Bereitschaft. Die Frauen füllten die Straßen,sie entrissen noch beim Wahllokal den Männern den auf-gezwungenen Sttmmzettel und setzten die Wahl des Sozial-demokraten durch. Die polittsch„unreifen" Frauen haben aufdiese und ähnliche Weise in manchen Wahlkreisen gezeigt, daßsie wohl zu unterscheiden wissen, wer ihr Freund und wer ihrFeind ist. Wir sind der Überzeugung, daß sie auch im be-vorstehenden Kampfe um ihr eigenes Recht muttg und ent-schloffen sein werden. Adelheid Popp-Wien.Vom Schweizerischen Arbeiterinnenverband.Wenn die schweizerische Arbeiterinnenbewegung auch nochweit hinter der kräftigen sozialdemokratischen Frauenbewegungin Deutschland zurücksteht, so schreitet doch auch sie erfreu-lich vorwärts. Die Genossinnen überwinden allmählich dieHindernisse, die ihrer Entwicklung entgegenstehen.Der Schweizerische Arbeiterinnenverband hat mtt manchenerheblichen Schwierigkeiten zu kämpfen. Einmal muß er ge-rade auf die geistig regsameren Arbeiterinnen verzichten, diesich gern in der Bewegung betätigen, da sie sich ihrer Be-rufsorganisatton anschließen. Besonders ist dies in derTextilindustrie der Fall, deren Arbeiter und Arbeiterinnensich immer mehr gewerkschaftlich organisieren. Sodann spieltauch die katholische Arbeiterinnenbewegung eine Rolle. Wiealle konfessionellen Vereinigungen sät sie Zwietracht in dieReihen der Arbeiterinnen. Weiter leidet die schweizerischeArbeiterinnenbewegung empfindlich an dem Mangel an Agita-torinnen. Besonders fehlen dem Arbeiterinnenverband tüchtigeund kenntnisreiche Rednerinnen, die nicht bloß den Verbands-Mitgliedern immer wieder Anregung und Belehrung geben,sondern auch die Massen der noch nicht aufgeklärten Arbeite-rinnen aufrütteln und für die Bewegung gewinnen. Zweifel-los würde der Verband durch eine fortgesetzte rege Agitattonden bestehenden Sektionen ständig neue Mitglieder zuführen;auch könnten an zahlreichen Orten neue Sektionen gegründetwerden.Der Arbeiterinuenverband hat bis jetzt seinen Wirkungs-kreis auf die deutsche Schweiz beschräntt. Allerdings be-stehen in zwei Orten, in Winterthur und Kreuzlingen, auchitalienische Sektionen, aber man hört nur wenig von ihnen;sie führen offenbar ein bloßes Scheindasein. Im italienischenund französischen Teil der Schweiz ist jedenfalls nur wenigvon einer Arbeiterinnenbewegung zu spüren. Mit tüchtigenAgitatorinnen würde der Arbeiterinnonverband jedoch auchhier festen Fuß fassen und manche Sektion gründen können.Für den Kanton Tessin ist bereits Genossin Balabanoff inLugano tätig, die dort früher eine Frauenzeitung in italie-nischer Sprache herausgab. Die Genossin würde sich gewißgern dem Arbeiterinnenverband zur Verfügung stellen.Auch in der Schweiz sind der Arbeiterinnenbewegunggroße Aufgaben gestellt. Sie soll einen Teil der allgemeinensozialdemokratischen Arbeiterbewegung bilden und für ihreZiele und Bestrebungen wirken. Schuller an Schulter mitdem Manne soll die Frau für die Forderungen der Sozial-demokratie kämpfen. Das Programm der Partei enthältviele Punkte, welche speziell den Genossinnen Aufgaben zu-weisen, und die Bedürfnisse der Arbeiterklasse zeitigen täglichneue Verpflichtungen.Der Bericht des Arbeiterinnenverbandes über seine Tätig-keit im letzten Jahre ist ein Beweis dafür, daß Zentral-verband und Sektionen in dieser Richtung wirken. Sounternahm im verflossenen Sommer Genossin Greifen-berg-Augsburg eine Vortragstour in der Schweiz, dieeinen schönen agitatorischen Erfolg hatte. Die Genossinfand überall zahlreiche ZuHörerinnen, die begeistert dem Vor-trag lauschten und manche Anregung mit nach Hause nahmen.Das vor Jahresfrist gegründete Verbandsorgan„DieVorkämpferin", redigiert von der Genossin Faas, Sekretärindes Schweizerischen Gewerkschaftsbundes, hat sich recht guteingeführt; sein Abonnentenstand beträgt zurzeit 1600.Mehrere Nummern des monatlich erscheinenden Blatteswurden in großen Auflagen als Agitationsnummern heraus-gegeben und mtt Hilfe der organisierten Arbeiter überallverbreitet.Der Verband zählt 12 Sektionen in Winterthur, Schaff-hausen, Wyl, St. Gallen, Zürich(2 Vereine) Basel(2 Ver-eine), Bern, Bözingen bei Biel, Herisau und Kreuzlingen,mit zusammen zirka 600 Mitgliedern.Die Einnahmen betrugen 950,50 Fr., die Ausgaben799,90 Fr., das Verbandsvermögen stellte sich Ende 1906aus 642 Fr.Die Sektionsberichte lassen erkennen, daß unsere Genos-sinnen in den Vereinen eifrig für die geistige und materielleFörderung ihrer Mitglieder wirken. So berichten alle Sek-tionen von Vorträgen und öffentlichen Agitationsversamm-lungen, die sie veranstalteten. Die Vereine unterstützten auchdie wirtschaftlichen Kämpfe der Arbeiterklasse durch manchesSümmchen und beteiligten sich an den verschiedenen Akttonender organisierten Arbeiter, wie der Maifeier und ähnlichem.Der Winterthurer Arbeiterinnenverein organisierte einenNäh- und Flickkursus, der von mehreren Mitgliedern ge-leitet wurde und an dem sich 44 Genossinnen beteiligten.Daß die Arbeiterinnenvereine auch Abendunterhaltungen,Ausflüge usw. veranstalten, ist nur gutzuheißen, denn Er-holung und Vergnügen haben die Arbeiterinnen und Ar-beiterfrauen nöttg genug.Vor kurzem hielt der Arbeiterinnenverband in Zürichseine Delegiertenversammlung ab, die von 16 Dele-gierten besucht war. Außer mit den inneren Verband?-angelegenheiten beschäftigte sich die Versammlung auch mttder Materie der Kranken- und Unfallversicherung. Ausden Verhandlungen sei der Wunsch der Genossinnen nachbaldigem vierzehntägigen Erscheinen der.Vorkämpferin" er-wähnt, das leider gegenwärtig noch nicht möglich ist. Auchdie Anstellung einer Sekretärin mußte verschoben werden.Als Vorort des Verbandes wurde wieder Winterthur gewählt.über die Frau in der Kranken- und Unfallversicherung liegt einneuer Gesetzentwurf vor; das Referat darüber erstattete Ge-nossin Reichen in Winterthur. Der Entwurf macht keinenUnterschied zwischen weiblichen und männlichen Mitgliedernbezüglich der Pflichten und Rechte, so daß er also der Forde-rung der Gleichberechtigung beider Geschlechter entspricht.Weniger befriedigend ist dagegen die vorgesehene Fürsorgefür Wöchnerinnen. Ihre Unterstützung hängt von einer sechs-monatlichen Mttgliedschaft ab und sie wird als normal« Leistungvon der Krankenkasse nur für die Dauer von 20 Tagen ge-währt. Wenn dann die Wöchnerin infolge der gesetzlichenBestimmungen über den Arbeiterinnenschutz ihre Erwerbs-arbeit nicht wieder aufnehmen darf, erhält sie für die weitereDauer ihrer Erwerbslosigkeit nur die Hälfte der Unterstützung.Die Referenttn befürwortete die volle Wöchnerinnenunter-stützung für die ganze vom Fabrikgesetz vorgeschriebeneSchutzzeit. Dieser Vorschlag fand die einmütige Zustimmungder Versammlung. Gleichzeitig wurde beschlossen, der Ver-band beziehungsweise der Zentralvorstand soll eine Eingabean die Bundesversammlung(beide Parlamente) in Bernrichten, um die Verbesserung der Vorlage im Sinne deSerhobenen Vorschlages anzuregen.So klein auch das Häuslein der organisierten Arbeite-rinnen in der Schweiz noch ist, so versteht es doch bereits, fürdie Gesamtinteressen aller Arbeiterinnen zu wirken. Darumkann man auch hoffen, daß der Arbeiterinnenverband fort-schreitend erstarken und zu einem wichttgen Gliede derschweizerischen Arbeiterbewegung werden wird. D. Z.Anita Garibaldi.Von Anna Bios.Am 4. Juli feiern die Italiener und mit ihnen alle, derenHerzen für Freiheit schlagen, den hundertsten GeburtstagGaribaldis.Schon zu seinen Lebzeiten war dieser Vorkämpfer für dieFreiheit so sehr zuni Nationalhelden geworden, daß man denSt. Josephstag viel mehr Joseph Garibaldi zu Ehren be-ging, als zum Gedächtnis des Heiligen, der diesem Tage denKalendernamen gegeben hat. Und noch zu Lebzeiten Garibaldishatte sich ein solcher Kreis von Sagen, aus Wahrheit undDichtung zusammengesetzt, um sein ehrwürdiges Haupt ge-woben, daß er fast mehr zum Nationalheiligen als zumNattonalhelden geworden war. Allerdings war auch seltenein Leben so reich an merkwürdigen Erlebnissen und Aben-teuern wie das seine. Ich erinner« hierbei an die Sag«von dem Schiffe, auf dem er gewissermaßen eine kleine schwmi-mende Republtt errichtet haben sollte, und mit dem er hinaus-fuhr in die Well, um allen Hilfe zu leisten, die im Kampfeum Freiheit und Recht standen.Den Lorbeerkränzen, die seiner Erinnerung geweiht werden,wollen auch wir ein Blatt hinzufügen, indem wir der Fraugedenken, die in das Leben des tapferen Kämpfers denSonnenschein der Liebe brachte, und die ebenso ausgezeichnetwar durch außerordentliche Schönheit wie durch Kühnheitund Edelmut, so daß sie dem Gatten eine treue Gefährtinwar in seinem unruhevollen Leben und sich selbst nichtscheute, ihm im Donner der Schlachten zur Seite zu bleiben.Ihr Tod war ein echter Heldentod, und unter den Frauen,die sich für die Freiheit geopfert, steht ihr Name mit anerster Stelle.Wie sehr Anita Garibaldi die Phantasie zu erregen im-stände war, zeigt uns die Schilderung des Romanschrift-stellers Ratclifse, der uns eine farbenglühende Beschreibungihrer Erscheinung bei der ersten Begegnung mit Garibaldigibt. Sie war nach Ratcliffe etwa achtzehn Jahre alt.„Dergebräunte, aber durchsichtig klare Teint ihres Gesichtes ver-riet die Kreolin, wie man die in den amerikanischen Koloniengeborenen Weißen nennt. Ihr schönes Antlitz verriet be-deutende Willenskraft; das blaue Auge strahlte eine Erreg-barkett des Geistes und Herzens, die nur des zündendenFunkens bedurfte, um zur vollen Flamme emporzuschlagen.Sie trug die reizende Nationaltracht der spanischen Kreo-linnen, einen kurzen Rock von weißer Seide mit Silber ge-stickt, ein gleiches tiefausgeschnittenes Leibchen, darüber daskurzärmelige offene Jäckchen von schwarzem Samt, um dieTaille eine rote Schärpe. Die zierlichen Füße umhülltenspanische Schnürstiefel, an die sich hoch hinaufgehende rote