Nr. 14 Die Gleichheit 117 ist die Position der Gewerkschaften bei Geltendmachung ihrer Forderungen dem Privatkapital gegenüber ganz bedeutend verschlechtert worden. In den Kreisen der auf dem Boden der modernen Arbeiter- bewegung stehenden Frauen wird der Beschluß ungemein peinlich berühren. Das Blühen der Konsumvereine ist nicht nur in hohem Maße von ihnen abhängig, sondern sie glaubten bisher annehmen zu dürfen, die grundsätzliche Forderung der Gleichberechtigung könne in der Konsumvereinspraxis nicht stranguliert werden. Schrieb doch Genossin Steinbach in dem schon zitierten Artikel in derNeuen Zeit": Und wenn man auf anderen Gebieten uns Frauen überall Steine in den Weg wirft, uns nicht heranlassen will zur Mitarbeit, wo man es den Männern nicht mehr verbieten kann... ich sage, wenn man uns auf allen anderen Gebieten niederhalten möchte in der Genossen­schaft haben wirBürgerrecht"...." Nur mitarbeiten dürfen, ohne Anspruch auf Gleich- berechtigung, dünkt uns gerade kein erstrebenswertesBürger- recht  ", auch wenn die Vorenthaltung der Gleichberechtigung mit dem Hinweis auf die Konkurrenz zu begründen versucht wird. Es offenbaren sich darin kapitalistische Tendenzen. Genossin Steinbach aber hat die Ausrodung kapitalistischer Tendenzen in der Konsumvereinsbewegung feierlich verheißen. Die Gründung des Zentralverbandes deutscher Konsumvereine begrüßte sie also: Das Richtunggebende des Gründungstags in Dresden  ist die unwidersprochen zum Ausdruck gebrachte Überzeugung: die bisher in Deutschland   betriebene Or- ganisation des Konsums war so sehr vom Unkraut kapita- listischer Tendenzen überwuchert, daß die ihr zum Heile der Gesamtheit innewohnenden gewaltigen Kräfte nicht zur Entfaltung kommen konnten. Aber Heil uns! Neun Zehntel aller Konsumvereins- Mitglieder marschieren heute schon in den Reihen des klassenbewußten organisierten Proletariats." Das klingt sehr gut, und wir glauben: in den vier Jahren, die seitdem verflossen sind, hat sich noch vieles gebessert. All die aufgewendete Mühe in der Erziehungsarbeit der Ge- nossenschafter zu wahrhaft genossenschaftlicher Gesinnung ist sicher nicht erfolglos gewesen. Um so bitterer schmeckt der Beschluß des letzten Verbandstags. Durch ihn ist eine der schlimmsten kapitalistischen   Sünden, die Degradierung, die stärkere Ausbeutung des Weibes gewissermaßen als berechtigt sanktioniert worden. Die Konsumvereins- und Genossenschaftsbewegung kann zweifellos viel Gutes leisten; sie kann in mancher Hinsicht die Widerstandskraft des Proletariats im Kampfe gegen das Kapital stärken; darum wünschen wir aufrichtig ihre kräftige Entfaltung. Wir lesen daher heute mit gemischten Gefühlen den Satz, mit dem Genossin Steinbach ihren Artikel in der Neuen Zeit" schloß: Wir dürfen jauchzen wir am Aufbau, wie unser Johannes Weddejauchzt inseinenGrüßendesWerdenden"." Wir hoffen, daß der Ärgernis erregende, unhaltbare Be- schluß bald rektifiziert wird, damit dasJauchzen" mehr und mehr berechtigt ist und nicht erstickt in einem Mißklang, den die grundsätzliche Verneinung der Gleichberechtigung des weiblichen Geschlechtes auslöst. W.o. Anita Garibaldi  . Von Anna Bios.(Schluß.) Nach den Entbehrungen und Gefahren, die Anita   aus- gestanden, war es ein Wunder, daß die junge Mutter ihrem Gatten auf dieser Farm am 16. September 1840 einen gesunden Sohn in die Arme legen konnte. Garibaldi   gab seinem Erstgeborenen den Namen Menotti. Das Kind kam mit einer Narbe am Kopfe zur Welt. Diese Narbe rührte von einem Sturze her, den seine Mutter mit dem Pferde gemacht hatte. Es war keine freundliche Wochenstube, die Anita Garibaldi   inmitten des Urwaldes fand. Schon am zwölften Tage nach ihrer Niederkunft mußte sie bei furcht- barem Sturmwetter, nur halb bekleidet, ihr Pferd besteigen und, ihr Kind vor sich auf dein Sattel haltend, die Flucht ergreifen. Die Farm wurde unerwartet von dem Feind überfallen. Drei Monate dauerte der Rückzug, während dessen Anita mutig und mit unbeschreiblicher Ruhe an Strapazen alles erlitt, ivas ein Mensch ertragen kann. penige der Frauen und Kinder, die den Zug begleiteten, kamen wieder aus dem Wald, und nur der zartesten Für- sorge seiner Eltern dankte es der kleine Menotti, daß er am Leben blieb. An den gefährlichsten Stellen der Wege oder beim Übergang über die Flüsse trug Garibaldi   das Söhnchen in einem Taschentuch liegend, das um des Vaters Hals be- festigt war, wobei er das kleine Wesen mit seinem Atem beleben und erwärmen konnte. Sonst hatte Anita ihren Sohn bei sich, und die Soldaten wetteiferten, ihr und dem Kinde die größtmöglichen Erleichterungen zu verschaffen. Noch eine Reihe von Jahren verbrachten die Gatten in Amerika   in einem unruhevollen kampfreichen Leben, in welcher Zeit ihnen noch zwei Kinder geboren wurden: ein Sohn, Riciotti, und eine Tochter, Teresita. So groß ivar ihre Armut, daß ein Admiral, der Garibaldi einst zu einer Stunde besuchen wollte, da es schon vollständig dunkel war, die Familie im Finstern fand. Er hörte, daß Anita nicht zwei Sous im Hause hatte, um ein Licht zu kaufen. Der Admiral ließ sofort eine größere Summe an Garibaldi schicken, doch dieser verteilte das Geld unter seine Soldaten und behielt nur so viel, um ein Pfund Lichter kaufen zu können. Im Jahre 1847 beschloß Garibaldi  , nach Italien   zurück- zukehren und seinent Vaterland die Freiheit erkämpfen zu helfen, für die er schon so oft sein Leben eingesetzt hatte. Mit unerhörter Begeisterung wurde Garibaldi   in Italien  vom Volke begrüßt. Es erhoffte von dem Helden die Be- freiung Roms   und die Begründung der italienischen Re- publik. Auch Anita erregte aufs neue überall Bewunderung durch die Kaltblütigkeit, mit der sie sich in den heftigsten Kugelregen begab. Die Treue, mit der sie ihren Gatten überallhin begleitete, fand bald Nachahmung, so daß in Verbindung mit dem Kampfe um Rom   oft die Namen von Frauen genannt werden, die tapfere Streiterinnen gewesen sind. Doch nicht nur im Siege stand sie Gariba�i treu zur Seite. Was sie ihm war, das zeigte sich erst recht, als nach so vielen glänzenden Erfolgen, nach so vielen Menschen- opfern doch der Tag kam, da Garibaldi Rom verlassen mußte mit dem Bewußtsein, daß er umsonst gekämpft und gelitten hatte. Anita war damals 28 Fahre alt. Sie war zart gebaut und trug sich mit Anmut und Würde. Ihr Teint war dunkel, ihre Züge waren von klassischem Schnitt. Das Auge, feurig und entschlossen, verriet den Heldenmut, der sie zur unzertrennlichen Gefährtin ihres Gatten gemacht hatte. Ihr schönes schwarzes Haar bedeckte ein Kalabreser- Hut mit wallender Straußenfeder. Die Gestalt ward von einem dunkelgrünen Amazonenkleid umhüllt. Anita ritt stets einen prachtvollen Grauschimmel und war gewöhnlich von zwei jungen Italienern begleitet, die ihr als Pagen dienten. Sie hatte für jeden, Offizier oder Soldat, einen freundlichen Blick und unterhielt sich gleich liebenswürdig mit jedermann. Im ganzen Korps herrschte eine wahre Be- geisterung für sie, und ihre Gegenwart trug oft dazu bei, den gesunkenen Mut zu heben und alle Anstrengungen ver- gesfen zu lassen. Keiner wollte sich von dieser Frau be- schämen lassen, die so glänzende Proben ihres Mutes und ihrer Ausdauer abgelegt hatte. Die Tapferen verehrten, die Zaghaften fürchteten Anita, denn sie verstand ebenso zu zürnen, wie durch Lob zu belohnen. Sie bemühte sich, allen Erleichterung zu verschaffen, soweit es in ihren Kräften stand, und dachte nie an sich selbst. Sie hatte sich ganz dem großen Zwecke gewidmet, den ihr Gatte verfolgte. Und immer und vor allem war sie das liebende Weib, die treue Mutter. Mitten im Kampfe hatte sie nur Blicke für den Mann ihres Herzens; keine körperlichen Strapazen konnten sie zurückhalten, ihm überallhin zu folgen und ihn mit der rührend- sten Sorge zu umgeben. Ihre Kinder hatte sie bei Garibaldis  Mutter zurückgelassen, um ihrem Manne nahe bleiben zu können. Sie erwartete das vierte Kind, als sie Garibaldi  auf dem Rückzug von Rom   begleitete. Sie wußte, daß ihre Gegenwart ihm in dieser Zeit schwerer Enttäuschung doppelt notwendig war, und nicht der leiseste Schatten auf ihrer Stirn verriet, daß sie selbst leidend war. Die über- mäßigen Anstrengungen und Entbehrungen waren eben doch nicht ohne Wirkung auf ihren elastischen Körper geblieben, und nur mit außerordentlicher Energie hielt sie sich auf- recht. Als das Korps auf dem Marsch nach San Marino  während einer kurzen Abwesenheit Garibaldis von den Österreichern angegriffen wurde und die führerlosen Soldaten flüchten wollten, schwang sich Anita   sofort aufs Pferd und ritt den Flüchtigen nach. Sie bat, sie beschwor und rief das Ehrgefühl der Soldaten an; sie schwang selbst die Reit- peitsche, um die vor Schrecken taub und blind Gewordenen zum Stehen zu bringen, bis endlich Garibaldi   selbst erschien und die Flüchtigen wieder sammelte. Aber immer und immer wieder wurde die kleine Schar angegriffen, und die Gefahren und die Not wurden fast unerträglich. Garibaldi  löste endlich die Truppe auf und wollte mit Anita zu Schiff Venedig   erreichen, das noch den Österreichern trotzte. Aber die beiden mußten wieder ans Land zurück, um der Gefangen- schaft zu entgehen. Die arme Frau hatte sich nicht einmal vollständig ankleiden können. Barfuß mußte sie sich durch die Sümpfe schleppen und war endlich außerstande, ihre Klagen zu unterdrücken. In dieser höchsten Not fanden sich Freunde, die Anita auf einer Tragbahre in ein Haus brachten, und es stellte sich heraus, daß ihr eine vorzeitige Niederkunst drohte. Als die Bewohner des Hauses merkten, wen sie beherbergten, wollten sie sich der Gefahr nicht aus- setzen, daß man den geächteten Garibaldi bei ihnen finden könnte. Der General wollte weiterfliehen und Anita im Schutze des Hauses zurücklassen. Aber sie raffte ihre letzten Kräfte zusammen und beschwor ihren Gatten, nicht ohne sie zu flüchten. Die mutige und liebende Frau zog den Tod der Trennung vor. Sie wollte lieber an der Seite ihres Gemahls sterben, als ohne ihn leben. Man mußte ihr nach- geben. Auf einer Matratze wurde sie behutsam in das Boot getragen, das zur Flucht bereit stand. Welche Gefühle mögen da wohl das Herz des Mannes durchtobt haben, der fast am Ziele seiner Laufbahn die Volkserhebung zusammenbrechen sah, der verlassen war von fast allen seinen Freunden, geächtet und verfolgt wie ein reißendes Tier, dem die heißgeliebte Frau, die Teilnehmerin und der Trost seines bewegten Lebens durch den Tod von der Seite gerissen wurde. Schweigend und mit von Kummer entstellten Zügen hielt Garibaldi   ihre zuckende kalte Hand in der seinen. Ihr halberloschener Blick hing in unsäglicher Liebe an ihm und suchte ihm noch Trost zu geben. Endlich kamen die Flüchtlinge an eine Uferstelle, wo sie die Landung wagen konnten. Anita wurde auf ein armseliges zweirädriges Fuhrwerk gebracht, und auf beschwerlichen Wegen ging die Flucht viele Stunden weiter. Endlich fand sich in der Gegend von Ravenna   ein Haus, das den armen Verfolgten die Aufnahme nicht verweigerte, und wo man in jeder Weise für Anita sorgte. Aber die Hilfe kam zu spät für die unglückliche Frau. Sie lag schon in den letzten Zügen, als man sie von dem Wagen hob und in ein Bett brachte. Sie hielt Garibaldis   Hand bis zuletzt, bat noch um einen Trunk Wasser, sagte ihrem Gatten noch einige Worte, dann schloffen sich ihre schönen blauen Augen für immer. Garibaldi   war es nicht vergönnt, bei der teuren Leiche zu verweilen. Mit dem Rufe:Die Deutschen   kommen!" stürzte der Besitzer des Hauses in das Sterbezimmer. Der Trauernde mußte sich losreißen, denn lebend sollten ihn die rachsüchtigen Feinde nicht haben. Er bat den Pächter, Anita zu bestatten, bis er selbst zurückkehren werde, um ihre Überreste zu holen. In seinen späteren Aufzeichnungen über Anita ruft er den Ravennaten zu, die sterbliche Hülle dieser edlen Frau und ihr Grab zu ehren, und schließt mit den Worten:O Erde der Ravennaten, sei du einstweilen den Gebeinen der heldenmütigen Tochter Amerikas leicht!" Anita hat nur die schweren Lebensjahre ihres Gatten teilen dürfen. Die Ehrungen, die ihm später zuteil wurden, die begeisterte Liebe, mit der ihm ganz Italien   nach all feinen Kämpfen anhing, fielen in eine viel spätere Zeit. Garibaldi   schloß allerdings in späteren Jahren noch eine Ehe mit einer Dame der italienischen Aristokratie, doch wurde diese Ehe schon am Tage nach der Trauung wieder gelöst. Keine Frau hat dem vielgefeierten General die Verstorbene ersetzen können. Ein Medaillon mit ihren Haaren hing immer über seinem Bette. Und wie der, dessen hundertsten Geburtstag man jetzt überall feiert, Anita nie vergessen hat, so soll ihr Andenken lebendig bleiben, solange der Name Garibaldi   genannt wird. Viele Denkmäler werden gesetzt, wohl wenige mit so viel Berechtigung wie dasjenige, das jetzt in Rom   geplant wird zur Erinnerung an eine der edelsten Frauen, deren Leben und Sterben dem Dienste der Freiheit geweiht war. Umsturz und Nevoluüon. IV. Haben unsere bisherigen Darlegungen bewiesen, daß die Arbeiter sich nicht aus Sozialpolitik beschränken dürfen, sondern Einfluß aus die gesamte Politik des Staates, politische Macht erobern müssen, um ihre Lage zu bessern, so erhebt sich nunmehr der wichtigste Einwand: darum brauchen sie doch keine sozialdemokratische Politik zu treiben; es gibt ja doch andere Parteien, welche die Jnter- essen des Volkes auf dem Gebiet des Steuerwesens, derZoll- Politik usw. mit allem Nachdruck wahrzunehmen bereit sind, und sich zugleich von der Sozialdemokratie dadurch unter- scheiden, daß sie st a ats er haltend sind; weshalb denn sich gerade der U m st u r z Partei anschließen und dadurch das Wohlwollen des Bürgertums verscherzen? Die Parteien, die man dabei im Auge hat, sind das Zentrum und der Freisinn. Nun wollen wir uns hier nicht in Einzelheiten verlieren. Wie gerade diese beiden Parteien unausgesetzt die Interessen der armen Bevölkerung verraten, darüber werden wir unablässig durch die Tageszeitungen unterrichtet. War es doch das Zentrum, welches vor nicht langer Zeit die Erfolge des Bergarb eilerstreiks vereitelte, und haben doch Zentrum und Freisinn gemeinschaftlich im Jahre 1896 einen Feldzug unternommen, der die Be- seitigung der ganzen Arbeiterversicherung bezweckte! Es kommt eben nicht darauf an, ob eine Partei sozialpolitische Forderungen aufstellt, sondern ob solche Forderungen mit ihrem Wesen und ihrem Charakter übereinstimmen. Nur dann ist sie imstande, sie zu fördern; sonst bleiben sie in ihrem Munde leere Versprechungen. Und damit kommen wir zum Kernpunkt der ganzen Frage: das Wesen der bürgerlichen Parteien verbietet ihnen, sich der Arbeiterforde- rungen ernstlich anzunehmen. Sie sehen sich zwar schon seit Jahren genötigt, den Arbeitern alles mögliche zu versprechen, denn das macht in der Öffentlichkeit einen guten Eindruck, und sie brauchen die Stimmen der Arbeiter bei den Wahlen. Aber halten können sie ihre Versprechungen nicht, selbst wenn sie es wollten, weil sie kapitalfreundliche Parteien sind und weil alles, was die Arbeiter fördert, das Kapital 'chädigt. Dies führt uns auf das Gebiet der Theorie. Möge keine Leserin vor dem Worte zurückschrecken. Zur Theorie ge- hört vor allem Nachdenken, und nachgedacht haben wir ja bis hierher auch schon. Überdies kann keine Theorie richtig sein, wenn sie sich nicht eng an die praktische Erfahrung anschließt. Das wollen wir denn auch tun. Man sagt dem Arbeiter, er solle sich vertrauensvoll an das Wohlwollen des Bürgertums wenden. Aber wenn das Wohlwollen der Besitzenden bereit und imstande ist, ihm aus leiner traurigen Lage zu helfen, warum hat es nicht längst diese Wirkung gehabt? Es ist doch nicht von heute und gestern, daß es dem Arbeiter schlecht geht! Und bei der großen Bildung, die dem Bürgertum zu Gebote steht, muß es das doch längst gemerkt haben. Aber findet der Arbeiter etwa jetzt eine freundivillige Hilfe bei seinen sozialpolitischen Bestrebungen? Im Gegen- teil! Es muß dem denkenden Arbeiter ausfallen, daß er sich jeden, auch den kleinsten Fortschritt erst in hartem und zähem Kampfe ertrotzen muß. Dinge, die sich ganz von selbst ver- stehen und deren Berechtigung kein Vernünftiger bestreitet, wie zum Beispiel eine ausreichende Lüftung der Werkstätten, genügende Waschgelegenheit, ja sogar genügende und für Männer und Frauen getrennte Aborte, werden dem Arbeiter nur dann gewährt, wenn er sie sich erkämpft! Auch das lehren uns die Tageszeitungen. Und sie lehren uns weiter, wie nicht nur die Unternehmer, sondern auch die Behörden, Polizei, Staatsanwalt und Gerichte alle Arbeiterforderungen argwöhnisch betrachten und am Kampfe gegen sie teil- nehmen. Mit einem Worte: nicht Wohlwollen, sondern ein instinktiver Haß umgibt den Arbeiter von allen Seiten. Das merken sogar die Sozialreformer. Herr v. Ber- lepsch klagt in einer Broschüre bitter darüber, daß man den Arbeitern keine Gleichberechtigung zuteil werden läßt. Und