144 Me Melchhett Nr. 17 Den Genossen in Zellerfeld ist es nicht möglich, ein Lokal zur Abhaltung von Versammlungen zu bekommen, doch haben sie gelernt, mit den Verhältnissen z» rechnen. Es wurde eine Versammlung auf freiem Feld« veranstaltet, wozu zum erstenmal von dem neu ernannte» Landrat die Genehmigung erteilt worden war. Die Zahl der Erschienenen war so groß, daß eine umfangreiche Wiese bei weitem nicht ausreichte, allen Platz zu bieten. Die anliegenden Straßen und Gehöfte waren mit Zuhörern besetzt. Trotz des furcht- baren Sturmes blieben die Erschienenen bis zum Schluß deS Vortrags. 35 Genossinnen erklärten sich bereit, freiwillige Beiträge für die Partei zu zahlen, und ebensoviele abon- nierten dieGleichheit". Tie Zellerfelder Genossen werden auch in Zukunft ohne die Gastwirte auskommen. Sie haben den Verkauf von Flaschenbier selbst übernommen, und den dabei erzielten geringen Überschuß sparen sie zur Miete eines Stübchens, das ihr Vereinslokal ist. Wenn man er- wägt, daß die Genossen vom frühen Morgen bis zum späten Abend für 2 Mk. 40 Pf. täglich als Bergleute fronden, so muß mau ihnen aufrichtige Anerkennung zollen, daß sie Zeit und kkrast finden, dem Sozialismus unter dem weib- liche» Proletariat die Wege ebnen zu Helsen  . Auch m Wildemann   wurde die Versammlung auf einer Wiese abgehalten, und hier war das Resultat ebenfalls eine große Anzahl Abonnenten für dieGleichheit". In Lauten tal stand uns für die sehr gut besuchte Versammlung der Hof und Garten eines Parteigenossen zur Verfügung. Der Raum für die Menge der Erschienenen war auch hier viel zu eng, so daß eine ganze Straße noch von Zuhörern besetzt war, die der Rednerin Beifall spendeten. In Herzberge, Schladen  , Ostlutter» Salzgitter  , zeigten die Ver- sammlungen im ganzen dasselbe Bild. Dort kommt die Landarbeit der Frauen und trotz des Kinderschutzes auch der Kinder in Betracht. Es gibt Bauern, die einem Kind 30 Pf. Taglohn zahlen und das noch als zuviel er- klären. Daß die Kinderarbeit dort unter dem Schutze von Schule und Behörde fortblüht, geht daraus hervor, daß die Kinder durch die Bauern mit dem Wagen von der Schule abgeholt und zur Arbeitsstätte gefahren werden. In Barbis und Lautenberg tritt das Elend das Proletariats grell in Erscheinung. In Lautenberg, dem wundervoll ge- legenen Erholungsort des Oberharzes, müssen Frauen- und Kinderhände von früh bis spät unermüdlich tätig sein, um das bißchen trockene Brot für die Familie herbeischassen zu helfen. Eine Frau und vier Kinder verdienen beim Stuhl- flechten täglich 60 bis 70 Pf. In den letztgenannten beiden Orten traten eine Anzahl Frauen unserer Partei bei und abonnierten sowohl auf dieGleichheit" als auf das Partei- blatt. de»Volkswille". Sie gaben das Versprechen, für unsere Sache zu kämpfen und ihre Kinder im Sinne des Sozialismus zu erziehen. A. Fahren wald. Auf Wunsch der Kreisvertraueusperfon in   ln unternahm die Unterzeichnete des weiteren im Laufe des Juli eine Agi- tationstour im Rheinland  . In einer Reihe von Verfamm- lungen sprach sie über das Thema:Die rechtliche Stellung der Frau im Klassenstaate". In Neunkirchen  , im Königreich Stumm, wo zum erstenmal eine Frau öffentlich sprach, konnte der Saal die Erschieneneu nicht fassen. Selbst der Flur und die Treppen waren mit aufmerksam lauschenden Zuhörern besetzt. Daß die Not nicht nur Beten, sondern auch Nach- denken lehrt, und daß die skrupellose kapitalistische Aus- beutung ein vortrefflicher Agitator für die proletarische Frauen- bewegung ist, bewies aufs neue die Versammlung in Neun- kirchen. Wagte es doch eine junge Genossin, das Wort zu nehmen und ihre Klassenschwestern aufzufordern, sich der Partei anzuschließen und auf dieGleichheit" zu abonnieren. Infolge dieses Appells zur rechten Zeit ließen sich eine große Anzahl Frauen in die Partei aufnehmen und bestellten die Gleichheit". Weiter sprach die linterzeichnete in Ober- stein, Trier  , Koblenz  , Aachen  , Düren  , Nipper, Köln  , Mülheim, Rodiskirch, Dellbrück  , Kalk, Ehrenfeld  , Deutz  , Vingst  , Bonn  , Pall, Hürt, Lindental und Bayental   in Versammlungen, die bis auf drei sehr gut besucht waren. In Aachen   war der große Saal viel zu klein, um die Menge der Einlaßbegehrenden aufnehmen zu können. Die Frauen folgten den Vorträgen überall mit sichtlichem Interesse, das sich durch zustimmend« Zwischen- rufe und Beifall bekundete. In Düren  , wo unsere tapfere Genossin HeuSgen agitiert und für dieGleichheit" wirkt, wollte der überwachende Beamte Broschüren haben, die zur Verteilung gelangten. Genossin Heusgen fertigte aber das Auge des Gesetzes" mit der treffenden Bemerkung ab, daß die Schriften nur zu kaufen seien. Der Behörde bereitet offenbar die Gefahr große Kopsschrnerzen, die dem Staate droht, wenn Proletarierinnen durch die Lektüre guter Schriften aufgeklärt werden. In welcher empörenden Lage sich die Proletarierinnen in der schwarzen Gegend zum großen Teil noch befinden, geht daraus hervor, daß eine große Anzahl von ihnen für einen Stundenlohn von 2'/, Pf. Tag und Nacht Heimarbeit verrichten muß. Auch in Düren   meldete sich eine Anzahl Frauen als freiwillige Beitragszahlerinnen zur Partei an und abonnierten auf dieGleichheit". In Pall und Hürt war der Besuch der Versammlungen eben- falls ein starker, und das Resultat bestand wiederum in neuen Mitgliedern für die Partei und Abonnenten für dieGleich- heit". Hoffen wir, daß die schönen Erfolge dieser Agila- tionstour kein Strohfeuer bedeuten, sondern daß die Ver- sammlungen uns Kämpferinnen gewonnen haben, die mit Eifer und Ausdauer für die proletarische Frauenbewegung zu wirken gewillt sind! A. Fahren wald. Für den Wahlkreis Zeitz  -Naumburg   referierte die Unterzeichnete in den Orten Droyssig, Naumburg  , Teuchern  , Zipsendorf, Hohenmälsen, Weißen- fels, Streckau und Zeitz   über das Thema:Die Frau im heutigen Erwerbsleben". Die Aufmerksamkeit der Frauen in den meist gut besuchten Versammlungen war eine äußerst rege und der Anschluß an die polltische Organisation macht gute Fortschritte. Der Ausbeutung der weiblichen Arbeits- kraft an den Grube« ist durch das verwerfliche Mord- system der weiteste Spielraum gegeben. Da die Arbeit an den Naßpressen nur Saisonarbeit ist, die Mädchen aber schon in jugendlichem Alter damit beginnen, ist der Or- ganismus in wenigen Jahren vollständig erschöpft. Diese Saisonarbeit und die Satzungen des Bergarbeiterverbandes, der weibliche Mitglieder nicht aufnimmt, tragen die Schuld, daß in der Gegend von einer gewerkschaftlichen Organi- sation der Frauen und Mädchen noch nicht gesprochen werden kann. Eine öffentliche Frauenversammlung in Altenburg  , in der dieBeteiligung der Frau am Kampfe des Prole- tariats" zur Tagesordnung stand, nahm einen großartigen Verlauf und hat unserer Sache eine Anzahl neuer Anhänge­rinnen gewonnen. DieGleichheit" wird an allen Orten in ziemlich großer Zahl gelesen. Zwei vom Fabrik- arbeiterverband einberufene Versammlungen für die Arbeiterschaft der Ra sitzer Zuckerrasfinerie gestalteten sich durch die Anwesenheit von zwei Beamten sehr interessant. Leider waren in beiden Veranstaltungen die Arbeiterinnen nur schwach vertreten, da sie von den Beamten mit Eni- lassung bedroht worden waren, wenn sie die Versamm- lungen besuchen würden. Der schlimmste unter den Miß- ständen in der Raffinerie, die scharf gerügt wurden, ist der, daß die Arbeiter bei dem ununterbrochenen Betrieb nie einen vollen Sonntag haben. Die Beamten, die sich als Förderer der Arbeiterorganisation aufspielten, entpuppten sich als Mitglieder der katholischen Fachabteilungen. So erklärt sich auch, daß bei dem letzten Grubenarbeiterstreik Arbeiter der Raffinerie Streikarbeil verrichteten, damit der Betrieb nicht wegen Kohlenmangel stocken sollte. Die für den Verband der Zigarrensortierer und Kistenb ekleber abge- haltenen Versammlungen in Schöneck, Frankcnberg, Eisenach  , Bünde  , Verden   und Bremen  , in denen Organisationssragen erörtert wurden, waren sehr schlecht besucht. Wenn auch der Stand der Organisation in den meisten Orten als ein durchaus befriedigender bezeichnet werden kann, so herrscht doch namentlich unier den weiblichen Mitgliedern eine bedauerliche Interesselosigkeit für die Organisation. Durch das Fernbleiben der weiblichen Mitglieder von den für sie veranstalteten Versammlungen wird man wenigstens zu diesem Schluß veranlaßt. Löhne und Arbeitsbedingungen sind noch sehr verbesserungs- bedürftig. Die Sortiererinnen und Kistenbekleberinnen werden sich auf die Dauer der Einsicht nicht verschließen können, daß das solidarische Zusammenhalten aller Berufs- angehörigen in der Organisation das einzige Mittel ist, ihre wirtschaftliche Lage zu heben. Möge diese Erkenntnis zum Nutzen der Ausgebeuteten bald kommen! Martha Hoppe-Berlin  . In Lechhausen fand anfangs Juli eine öffentlich« -rauenversammlung statt, in welcher Genossin Greifen- berg über die Internationale Frauenkonferenz in Stuttgart  referirrte. Die Genannte wurde als Delegierte zum Kon- greß vorgeschlagen und einstimmig gewählt. Nachdem die Berttauensperson, Genossin Zeh, den Jahresbericht erstattet hatte und für den 18. August die Veranstattung eines Wald- estes beschlossen worden war, schloß die Vorsitzende die gut besuchte Versammlung. A. Z. In Nürnberg   fand im Juli eine öffentliche Frauenversammlung statt, in welcher Genossin Grün- berg einen Überblick über die Entwicklung der proletarischen Frauenbewegung in Deutschland   gab und die Bedeutung der ersten Internationalen Konserenz sozialistischer Frauen würdigte, die Mitte August in Stuttgart   stattfinden wird. Besonders ging sie auf die Frage des Frauenstimmrechts ein, die auch auf der Tagesordnung der Konferenz steht, und forderte die Genossinnen und Genossen auf, sich an der Agitation für diese Forderung eifrig zu beteiligen. Die Versammlung wählte darauf als Delegierte zur Jnternatio- nalsn Frauenkonferenz Genossin G r ü n b e r g. In der Dis- kussion sprachen die Genossinnen Voigt, Rummel und Erb er. Die letztere schloß die Versammlung mit der Auf- forderung an die Genossinnen, dieGleichheit" zu lesen und sich durch Zahlung freiwilliger Beiträge als Sozialdemo. kratinnen zu legitimieren.-ft Ende Juli fand in Erfurt   eine öffentliche Frauen- Versammlung statt, welche Stellung zur Kr eiskonferenz in Zella nahm. Verschiedene Genossinnen und ein Ge- nosse begründeten in der Diskussion die Notwendigkeit, Ge- nossinnen als Delegierte zu der Kreiskonferenz zu schicken, damit sie nzit den Genossen zusammen über die Schritte be- raten könnten, die zur Entfattung einer erfolgreicheren Agi- tation unter den Proletarierinnen unternommen werden müßten. Die Versammlung trat dieser Ansicht bei und delegierte die Genossinnen Linse und Breitrück. Es wurde beschlossen, der Kreiskonferenz einen Antrag vorzu- legen, welcher um größere Beachtung respektive Unterstützung der proletarischen Frauenbewegung ersucht. A. L. Ansang Juli fanden in Ohlau  , Steindorf und Peisterwitz drei öffentliche Tabakarbeiterversammlungen statt, in denen Genossin Wackwitz-Dresden über das Thema sprach:Wie wird sich der Kampf ums Dasein in Zukunft gestalten?" Die Vortragende beleuchtete in packen- der Weise den Zollftevel mit seinen Wucherpreisen für die wichtigsten Lebensbedürfnisse und die daraus folgenden Wir- kungen auf den Gesundheitszustand der Tabakaröeiler. Am Schlüsse forderte sie die Kolleginnen auf, der Organisation beizutreten. Reicher Beifall wurde ihr für ihre Aus­führungen zuteil. In Steindorf und Pei st erwitz waren die Werkmeister von den Fabrikanten telegraphisch aufge- fordert worden, den Versammlungen beizuwohnen. Im letzteren Orte konnte Genossin Wackwitz das Schlußwort nicht erhalten, weil der überwachende Gendarm den Ein- berufer auf die Pollzeistunde hinwies, worauf die Versamm- lung geschlossen wurde. Berta Bogel. Von den Org-nrisationen. Der Frauenbildungs- verein zu Altwasser hielt Anfang August seine monattiche Mitgliederversammlung ab, die sehr gut besucht war. Genosse Reichtagsabgeordneter Sachse hielt einen längeren Vortrag über:Die Ursachen der wirtschaftlichen Krisis und die Arbeiterorgmnsattouen". Er führte den Anwesenden die Ur- fachen der Lebensmittelteuerung vor Augen und ermunterte sie, sich recht rege an der Agitatton für den Frauenbildungs- und sozialdemokratischen Wahwcrein zu beteiligen, damit in dem nächsten Wahlkampf die reichstreuen Hoffnungen zunichte werden. Es sei Pflicht der Frauen, die Männer anzuhalten, nicht bürgerlichen Klimbimvereinen beizutreten, sondern den Organisationen der moderne» Arbeiterbewegung. Die Ver- sammelten dankten dem Redner durch stürmischen Beifall. Es wurden 12 neue Mitglieder für den Verein aufgenommen, der somit, trotzdem er erst seit Neujahr besteht, schon SIS Mit- glieder hat. Marie Wieland. Der Münchener Frauen- und Mädchenbildungs- verein hielt in den letzten zwei Monaten zwei sehr gut besuchte Mitgliederversammlungen und ein Sommer- fest ab. In der ersten Mitgliederversammlung, die im Juni stattfand, referierte Genosse Harpuder über:Die Entwicklung und Wandlung der Ausdeutungsform". Er verstand, die Anwesenden durch seine Ausführungen zu fesseln, und fand lebhaften Beifall. In der Versammlung wurde bekannt gegeben, daß dieGleichheit" am 1. Juni obligatorisch für die Mitglieder eingeführt worden ist. Auf der Tagesordnung der zweiten Mitgliederversammlung, die im Juli abgehalten wurde, stand ein Vortrag von Herrn Or. Fromm über das Thema:Schutz vor Krankheiten im Säuglingsalter". Der Referent behandelte in eingehender Weise die Pflege des Säuglings und hob die Wichtigkeit hervor, die dem Stillen desselben durch die Mutter zukommt. Er erklärte den Frauen, an welchen Anzeichen sie eme Störung der Gesundheit des Kindes sogleich erkennen können, und wies ihnen die ersten Schritte zu deren Bekämpfung. Die Hauptbedingung bei der Behandtnng des Kindes, mag es krank oder gesund sein, sei die peinlichste Reinlichleih Nach seinem Vortrag ließ Herr Or. Fromm ein gedruckles Täfelchcn unter den Frauen verteilen, daszwölf goldene Regeln für Mütter" enthielt. Die Frauen dankten dem Redner für die Belehrung und Anregung, die sie von ihm empfangen hatten, durch großen Beifall. Zwischen diesen beiden Versammlungen fand ein Sommerfest des Vereins statt, das einen großartigen Besuch aufzuweisen hatte. Di» gemieteten Räumlichkeiten waren so Überfällt, daß die Tanz­lustigen kaum zu ihrem Rech  » kommen konnten. Konzert und Darbietungen des Gesangvereins der Bäcker, des Rad- fahrveins Solidarität und der Damenabteilung des Arbeiter- turnvereinS erfteuten die Festteilnehmer und hielten sie lang« beisammen. E. M, Jahresbericht der Genossinnen in Mülheim  (Ruhr). Die Frauenbewegung an unserem Orte kann auf eine er- freuliche Entwicklung zurückblicken. Die Zahl der Auf- gerüttelten ninimt sichtlich zu, was uns um so mehr Genug- tuung bereitet, als die Agilation bis Anfang vorigen Jahres etwas lau betrieben worden war. Der Umschwung datiert von einem Vortrag der Genossin Zieh, den diese im März vorigen Jahres hier hielt, und der Leben und Bewegung in die Frauen brachte. Damals war die Zahl der aus dieGleich- heit" abonnierten Genossinnen noch sehr klein, heute ist sie schon auf 175 angewachsen. Allein in einem Zeitraum von drei Wochen, in welchem Genossin Plum aus Essen   in zwei von Frauen einberufenen Versammlungen referierte, gewannen wir 50 Proletarierinnen für uns. 100 Genossinnen zahlen regel- mäßig freiwillige Parteibeiträge. Ein gemeinsamer Ausflug, den die Genossinnen unternahmen, trug viel dazu bei, das Gefühl zu stärken, daß wir geschlossen vorwärts marschieren müssen. Im verflossenen Jahre war es möglich, 50 Mark an den Agitattonsfvnds der Genossinnen einzusenden. Da es um unsere Finanzen zurzeit nicht glänzend bestellt ist, sehen wir uns genötigt, mehr als bisher aus freiwilligen Gaben einen Fonds zu bilden, mit dessen Hilfe wir hoffen, energischer agitieren zu können. Als erste Vertrauensperson ist die Unterzeichnete gewählt worden, als zweite Genossin Metz  . Die Genossinnen haben sich gelobt, mit größtem Eifer ihr« Pflicht zu tun, damit die nächste Zeit unserer Bewegung Erfolge bringt, die das bisher Erreichte weit in den Schatten stellen. Gertrud Kämmerling. Tätigkeitsbericht der Vertraueuöperfou der Ge- nossinnen in Gera  -Tebsckwitz. Bereits Ende der acht- ziger Jahre, als das Sozialistengesetz noch seine schmachvolle Herrschaft ausübte, versuchte in Gera  -Deb   schwitz ein« Anzahl proletarischer Frauen Aufklärung unter ihre Mit- schwestern zu tragen und ihr Klassenbewußtsein zu erwecken. Der gegründete Arbeiterinnenverein wurde jedoch im Jahre 1300 aufgelöst, wie alles damals, was zur Hebung und Förderung der arbeitenden Klasse dienen konnte. Die leiten- den Genossinnen erhielten Strafmandate und der Verein verschwand von der Bildfläche. Aber die Überzeugung der Genossinnen konnte keine Polizeischikaneausrotten". All die Jahre her haben sie im tteinen Kreise treu zur Fahne gehalten, und wenn es galt, ihr Klassenbewußtsein zu betätigen, Leuten sie niemals Opfer. Oft haben uns auch die Genossen bei der Arbeit helfend zur Seite gestanden. Angesichts der immer größer werdenden Masse der Lohnarbeilerinnen in unserer Gegend konnte jedoch die stille Arbeit im kleinen Kreise auf die Dauer nicht mehr genügen und wäre auch für die