2!4� Die Gleichbeil Nr. 25 die von der Generalkommission erhobenen Angriffe zurück > und stellte fest, daß dasKorrespondenzblatt" unrichtig geschrieben hatte, auf der Konferenz in Mannheim   wäre von der Organisation der Dienstmädchen nur insofern die Rede gewesen, als ein Zusammengehen von Mädchen und Damen verurteilt wurde. Auf der Konferenz sei es vielmehr in der Diskussion und in der Resolution als Pflicht der Genossinnen erklärt worden, die Organisierung der Dienenden in die Hand zu nehmen. Dies sei seitdem geschehen, und damit hätten die Genossinnen mit Hilfe der örtlichen Gewerkschaft� kartelle ein gut Stück Kulturarbeit geleistet. Mit Recht fragte Genossin Baader, wie das Verhalten der General kommission, das wohl einzig dastehe in der Arbeiterbewegung zu vereinbaren sei mit dem in Mannheim   und Essen pro klamierten Grundsatz:Partei und Gewerkschaft sind eins!" Der Verlauf der Verhandlungen zeigte, wie dringend notwendig und wie überaus nützlich für die weitere Ent­wicklung der Dienstbotenbewegung die Konferenz war. Die Aussprache brachte einen lehrreichen überblick über die Arbeit zur Ausklärung und Organisierung der Dienstmädchen, Waschfrauen usw., welche in verschiedenen Orten geleistet worden war; sie erwies sich als eine wahre Fundgrube praktischer Erfahrung betreffs der Mittel und Wege, welche die Genossinnen bei ihrer Wirksamkeit erprobt haben, und gab deshalb reiche Anregung für die fernere Tätigkeit; sie warf endlich sehr interessante Streiflichter auf das Dienstbotenelend. Niemand, der an der Tagung teil genommen hat, wird ohne den einen oder anderen Gewinn nach Hause zurückgekehrt sein, welcher der Dienstboten bewegung zugute kommen muß. Die Konferenz ließ klar in die Erscheinung treten, daß die Dienstbotenbewegung als Reflex der allgemeinen Arbeiterbewegung nur dort Aussicht auf Erfolg und Weiterentwicklung hat, wo die letztere eine bestimmte Höhe erreichte. Wo die Dienstbotenbewegung ge­deihen soll, muß der allgemeine proletarische Klassenkampf durch seine praktischen Leistungen wie durch seine Ideologie das Bewußtsein der Dienenden genügend beeinflußt haben, muß er die nötige Anzahl intelligenter und opferwilliger Ge­nossinnen stellen, die die Agitations- und Verwaltungs­arbeiten zu versehen imstande sind. Die Diskussionsreden und die Berichte aus den einzelnen Orten legten Zeugnis ab von der Summe von Intelligenz und praktischem Sinn, dem großen Fleiß und der Opferwilligkeit der Genossinnen, die still und treu alle notwendigen Arbeiten verrichten. überall hatte man bei dem Wirken dieselbe Erfahrung ge macht: nämlich, daß die Mädchen in ihrer Vereinzelung in der Regel gar keine Ahnung von ihrer Zahl und ihrer darin ruhenden Macht haben. Aus diesem Grunde, und weil viel schwerer an die Mädchen heranzukommen ist als zum Bei­spiel an die Fabrikarbeiterinnen, war für die Dienstboten­bewegung eine große, umfassende Reklame notwendig, wenn Erfolge erzielt werden sollten. In den Massenversamm lungen, die dadurch zustande kommen, werden die Mädchen erst inne, wie viele ihrer sind; ihre Scheu verschwindet, ihr Mut wächst und sie werden für den Organisationsgedanken gewonnen. Die Angriffe der bürgerlichen Presse, der kürzer lichen Parteien und ditto Damen haben der jungen Bewegung nirgends geschadet, vielmehr überall eine noch größere Energie und Begeisterung ausgelöst�-" Die Verhandlungen der Konferenz ergaben Übereinstim­mung in der Überzeugung, daß überall die Stellen­vermittlung von der Dienstbotenorganisation selbst in die Hand genommen werden muß. Wo das bisher geschehen ist, hat sie sich geradezu als Rückgrat der Organisation er­wiesen. Die Stellenvermittlung ist ein vorzügliches Pro­pagandamittel für die Vereine, da natürlich nur Mitgliedern Stellung nachgewiesen wird. Dieses Propagandamittel war um so wirksamer, je mehr man dafür getan hatte, daß die Existenz des Vereins u!ld des Stellennachweises bekannt ge­worden war durch Annoncen, durch Versendung von Pla­katen in die nahe- und fernerliegenden Orte, aus denen er­fahrungsgemäß Mädchen zuziehen usw. Der Stellennach­weis muß außerdem mit dem Erstarken der Organisationen als Kampfesmittel in Anwendung kommen, um dem Dienst­vertrag Anerkennung zu verschaffen, sintemalen die Dienst­boten bis heute noch kein Streikrecht haben, vielmehr der Gesindeordnung unterstehen, deren Wirkung sie vorläufig nur so außer Kraft zu setzen vermögen, wobei gleichzeitig auch die wichtigsten sozialen Verbesserungen in der Lage der Dienenden herbeizuführen wären. Der Stellennachweis soll und wird bei den Mädchen wie bei den Wasch- und Scheuer­frauen, die überall mit zu organisieren als praktisch emp­fohlen ward, das Gefühl der Sicherheit erwecken, den Ge­danken, einen Rückhalt zu besitzen, und dieses Gefühl der Sicherheit wird wachsen und begleitet sein von dem Zu­sammengehörigkeitsempfinden, besonders wenn die Haus­kassierung überall eingeführt, wenn den Stellenlosen Unter­kunft bei Kolleginnen geboten wird, wenn geselliges Bei­sammensein die Mitglieder einander näher bringt und vor allem, wenn in den regelmäßig stattfindenden Mitglieder­versammlungen für die Vertiefung der Erkenntnis Sorge ge­tragen wird. Die Errichtung der Stellennachweise wird überall zunächst ziemlich bedeutende sachliche und persönliche Ausgaben verursachen. Die Konferenz sprach daher die Erwartung aus, daß bei dem hohen Interesse, welches die Allgemein­bewegung an der gedeihlichen Fortentwicklung der Dienst­botenbewegung hat, die örtlichen Gewerkschaftskartelle zu­nächst diese Kosten tragen möchten. Die Aufwendungen dafür können um so eher geleistet werden, als bei zu­nehmender Frequenz der Stellennachweis seine Kosten bald selbst decken kann, da die Herrschaften gern bereit sein werden, die kleine Vermittlungsgebühr zu begleichen. Auch die Frage des freien Dienstvertrags fand durch das Referat von Genossin Baar   und die dadurch ein­geleitete Diskussion eine ausgiebige und fruchtbare Erörte rung. Scharf wurde die Bedeutung des Dienstvertrags als eines wirksamen Agitationsmittels hervorgehoben, das der Organisation zahlreiche Anhängerinnen zu gewinnen vermag Und je mehr der Vertrag als solches seinen Zweck erfüllt und zur Schaffung großer, starker Vereine beiträgt, so führten die Rednerinnen aus, um so eher wird es auch möglich, ihn zum Kampfesobjekt zu machen, das heißt seine Anerkennung durchzusetzen und dadurch die Gesindeordnung zu umgehen Von einer Reihe von Orten ward berichtet, daß die Dienst­mädchen dem freien Vertrag lebhafte Sympathien entgegen bringen und in manchen Fällen auch seine Anerkennung durch Herrschaften erreicht haben. Die Debatten verliehen mit allem Nachdruck der Überzeugung Ausdruck, daß es die Pflicht der Dienstboten haltenden Genossinnen und Genossen sei, durch den freien Dienstvertrag die Gesindeordnung außer Geltung zu setzen. Der Meinung, daß eine Herrschaft den von ihr angenommenen Dienstvertrag nicht zu halten brauche, solange die Gesindeordnung noch in Kraft stehe, ward entgegengehalten, daß der unterschriebene Vertrag rechtsgültig sei und respektiert werden müsse. Verschiedene Rednerinnen wiesen darauf hin, daß die eigene Stellen­vermittlung der Dienstbotenorganisationen zur Durchführung des freien Dienswertrags mitwirken könne, und daß des weiteren der Mangel an Dienstmädchen, zumal an ge­schulten, erfahrenen Mädchen, für seine Anerkennung aus genutzt werden müsse. Daß die Agitation für den Vertrag nicht die Agitation gegen die Gesindeordnungen schwächen dürfe, gelangte unzweideutig zum Ausdruck, ebenso auch, daß wir uns nicht bloß mit einer Reform der letzteren be­gnügen dürfen, sondern für ihre Aufhebung kämpfen müssen. Da man überall unter den oben angeführten Voraus­setzungen die Erfahrung gemacht hat, daß die Dienstmädchen sehr wohl organisationsfähig sind, xinst�da der Stand der Vereine und ihre weitere Entwicklung nach einheitlicher Zu­sammenfassung der organisierte» Kmfte drängt, beschloß die Konferenz, die ZentraMztiot� Qe�DreuMotLiuureine in die Wege zu leiten und nach erfolgter Zentralisation den An­schluß an die Generalkommission zu vollziehen. Als Sitz der zentralisierten Organisation ward Hamburg   einstimmig ge­wählt. Mit den nötigen Vorarbeiten ward eine fünff gliederige Kommission betraut, zusammengesetzt aus zu wählenden Delegierten der Dienstbotenvereine von Berlin  , Leipzig  , Nürnberg  (und falls Nürnberg   ablehnt von München  ), Frankfurt   a. M. und Hamburg  ; als Sitz der Kommission wurde Hamburg   bestimmt. Beschlossen ward ferner, ein einheitliches Organ für die Dienstboten zu schaffen. Einstimmigkeit herrschte dar über, daß zurzeit keines der beiden Blätter, die in den Or­ganisationen eingeführt sind, weder dieGleichheit" noch das Blatt der Berliner   Hausangestellten, den Anforderungen eines Fachorgans der organisierten Dienenden genüge. Da aber zu erwarten ist. daß der Verlag derGleichheit" den ür die Tienstbotenbewegung bestimmten Teil des Blattes den Vorschlägen der Genossin Zetkin   entsprechend erweitern und ausgestalten läßt, da ferner es allgemein als äußerst wünschenswert erklärt ward, die Mädchen auch über die Vertretung ihrer Berufsinteressen hinaus für die Arbeiter- bewegung zu interessieren und sie zu. zielklaren Genossinnen heranzubilden, so wurde empfohlen, dieGleichheit" als obligatorisches Organ zu wählen. Damit waren die Aufgaben der im voraus und ohne Grund geschmähten Konferenz beendet. Wir können ohne Übertreibung sagen: Sie hat ein tüchtiges, achtenswertes Stück Arbeit geleistet. Wir wünschen von ganzem Herzen, daß der ausgestreute Samen aufgehen und Früchte tragen möge, und wir appellieren an alle Instanzen in unserer Arbeiterbewegung und an alle klassenbewußten Proletarier, das Ihrige zu tun, damit dieser Wunsch erfüllt werde, zum Nutzen der Dienstboten, im Interesse der Allgemeinbewegung. Luise Zieh. Schularztberichte. Von vr. Zadel  . V. Das Vorhandensein von Ungeziefer, insbesondere von Kopfläusen, gibt überhaupt einen brauchbaren Gradnieffer ab für die Zustände im Elternhaus, die Höhe der Kultur und Lebenshaltung, vor allem für die Tüchtigkeit der Haus- rau. Zahlen, wie sie der Bericht aus Darmstadt   bringh daß in einzelnen Mädchenschulen jedes vierte Kind Ungeziefer hat, gehören durchaus nicht zu den Ausnahmen. Bei genauer Besichtigung jedes einzelnen Kopfes hatte doch noch Anfang der neunziger Jahre vr. Neumann bis zu 45 Prozent der Berliner   Schulmädchen damit behaftet gefunden. Seit Ein- ührung der Schulärzte wird diesen in der Schule statt- indenden Übertragungen zum erstenmal die gebührende Auf­merksamkeit geschenkt, wissen diese doch, wie viel Krankheits- zustände, Hautausschläge und Drüsenschwellungen, Augen­krankheiten usw. darauf zurückzuführen sind, und durch Hand in Hand arbeiten zwischen Schularzt, Lehrer und Elternhaus ist es auch vielfach schon gelungen, diese häßlichen Über­bleibsel einer niederen Kultur erfolgreich zu bekämpfen. In Offenbach  , wo noch 189K bei mehr als 25 Prozent der Schüler Läuse gefunden wurden, wurden im letzten Jahre nur bei 4 Prozent lebende Tiere gefunden. Aus Aachen  wird berichtet, daß die Reinlichkeit an Körper und Kleidern ich wesentlich gebessert habe und die Benutzung der Schul­bäder in beständiger Zunahme begriffen sei, daß dem­entsprechend die Läusesucht abgenommen habe. In Nürn­ berg   wurden bei der Untersuchung der Schulanfänger bei 2l3 Mädchen(7,6 Prozent), aber nur bei 3 Knaben Läuse gefunden; in Brünn   bei 1691 Mädchen(13,7 Prozent) und 52 Knaben, zusammen bei 7,6 Prozent; in Braunschweig  wurde bei 7,3 Prozent der Eingeschulten Ungeziefer fest­gestellt, aber noch mehr im Laufe der Schulzeit: 99 Fällen im ersten Schuljahr standen gegenüber 115 im dritten und 131 im fünften Schuljahr. Der Berliner   Bericht meldet, daß in einer Schule bei 16 Prozent, in einer anderen bei mehr als der Hälfte der neu eingeschulten Mädchen Kopfläuse gefunden wurden; ein Schularzt berichtete, daß in seinen Schulen früher bis zu einem Drittel der Kinder mit Kopfläusen behaftet waren, während sie jetzt nur noch ver­einzelt gefunden werden. Von Wichtigkeit ist, daß nicht nur die Kinder, bei welchen Ungeziefer gefunden wird, von dem­selben befreit werden, es muß auch dafür gesorgt werden, daß die übrigen Familienmitglieder die Petroleumbehand­lung, welche den Müttern empfohlen wird, gleichfalls durch­machen, da sonst immer von neuem wieder Übertragungen und Einschleppungen in die Schule stattfinden. Zu diesem Zwecke wäre es erforderlich, daß durch Besuch der Wohnungen Aufklärung und Abhilfe geschaffen würde. In mehreren Klassen wurde eine größere Zahl von Kindern mit Krätze vorgefunden. Es wird darüber ge­klagt, daß in manchen Fällen die Behandlung Schwierig­keiten machte, da die Eltern die verordneten Medi- kamentenichtbezahlenwollten. Bei einem Mädchen, das schon vier Wochen lang bei einem Kurpfuscherwegen unreinen Blutes" in Behandlung stand und mit Blut­reinigungstee behandelt worden war, wurden Krätzmilben vorgefunden. Da, wo das Elternhaus in bezug auf Reinigung und Beaufsichtigung der Kinder versagt, müßte, wie in Darm­ stadt  , seitens der Schulen eine Frau zur Reinigung dieser Kinder angestellt werden. Auch sonst klagen einzelne Be­richte über mangelnde Unterstützung des Eltern­hauses bei dem Bemühen der Schulärzte, die Gesundheits­verhältnisse der in Überwachung genommenen Kinder zu ver­bessern. Der Königsberger Bericht teilt mit, daß von 1697 schriftlichen Mitteilungen(wegen Ungeziefers?) der Schul­ärzte an die Eltern 314 ohne Erfolg waren. Aus Mann­ heim   lesen wir, daß bei der Anmeldung 3549 Personal­bogen den Eltern zur Ausfüllung übergeben wurden, von denen 154 erst nach nochmaliger Erinnerung abgeliefert wurden. Der Darmstädter   Bericht konstatiert, daß die Ein­willigung zum Baden öfter versagt wurde. Die Nürnberger  Schulärzte empfehlen, den bei der Aufnahmeuntersuchung anwesenden Eltern von Kindern, bei welchen gesundheitliche Störungen nachgewiesen werden, einen entsprechend vor­gedruckten Bogen zu übergeben, auf welchem der behandelnde Arzt vermerken soll, ob er das Kind in Behandlung ge­nommen habe oder ob für anderweite Abhilfe gesorgt worden sei. Der Berichterstatter knüpft daran die nicht unberechtigte Bemerkung:Ob diese Einführung viel Zweck habe, bleibe dahingestellt bei den vielfach negativen Erfahrungen, die man mit solchen Mitteilungen an die Eltern gemacht habe, und bei dem Mangel an hausärztlicher Behandlung in den in Betracht kommenden Kreisen." DieSchulverwaltung muß im Gegenteil ihrerseits dafür Sorge tragen, daß den kränklichen Kindern die Für­sorge zuteil werde, welche nach dem schulärzt­lichen Urteil benötigt ist. Freilich liegt es nicht allemal an dem Mangel an Mitteln im Elternhaus, welcher die fehlende Fürsorge entschuldigt. Der Berliner   Bericht sagt darüber: Es ist vielfach nicht die Armut der Eltern, sondern Un­kenntnis und Mangel an Pflichtgefühl, für die Kinder zu orgen, welche die Kränklichkeit verursachen. Dieses mangel­hafte Pflichtgefühl gibt sich schon an der geringen Sauber­keit, an dem Zustand der Kleidung zu erkennen. Manche Kinder kommen ohne Frühstück in die Schule, nicht weil die Mittel zur Beschaffung des Frühstücks fehlen, sondern weil die Mutter zu nachlässig ist, aufzustehen und das Frühstück zu bereiten. Die Fälle, daß es nicht gelingt, die Kinder von Ungeziefer dauernd freizuhalten, weil die häusliche Mit­wirkung im Stiche läßt, sind allzu häufig. Ein Schularzt konnte bei 66 Prozent der Kinder, welche wegen Skrofulöse, tuberkulöser Disposition, Blutarmut in seiner Überwachung standen, eine unzweckmäßige Lebensweise feststellen Genuß alkoholischer Getränke, ungenügenden Schlaf. Sicherlich sind diese die Gesundheit schädigenden Momente nicht die alleinige Ursache der Blutarmut usw., sie tragen aber zur Schwächung des Organismus ihr Teil bei und sind vor allem Momente, die selbst in der ärmsten Familie bei nur einigermaßen gutem Willen und hygienischem Verständnis beseitigt werden können, und zwar gerade durch die schulärztliche Beratung der Eltern. Es hält bei mancher Mutter chwer, das Interesse für derartige Zwecke zu wecken, noch chwerer, alle Vorurteile zu beseitigen. Ich habe jedoch den Eindruck, daß es schließlich bei allen zum Wohle ihrer Kinder gelungen ist. Wo die häuslichen Verhältniffe zu ärmlich waren, kamen mir auch in diesem Jahre die Wohl­tätigkeitsvereine in dankenswerter Weise zu Hilfe durch Ge­währung von Milch und Kräftigungsmitteln. In drei Schulen im Norden der Stadt konnte festgestellt werden, daß 7 bis 9 Prozent aller Kinder völlig nüchtern zur Schule kommen oder nur eine Tasse Kaffee ohne Zubrot vorher genießen. Die meisten, 76 bis 74 Prozent, begnügen ich mit Kaffee und etwas Weißbrot, nur 11 bis 23 Prozent erhalten die dem Kinde zukommende Nahrung, Milch oder Suppe mit Zukost. Die Ratschläge, welche von den Schulärzten gelegentlich der Untersuchung der Kinder den Eltern gegeben werden, md zwar im allgemeinen von guter Wirkung, eine sichere und ausgedehntere Einwirkung würde sich jedoch Herbei­uhren lassen, wenn es möalich wäre, die häuslichen Ber  -