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Nr. 4

Die Gleichheit

18. Jahrgang

27 Zeitschrift für die Interessen der Arbeiterinnen eeLEKKERS

Mit den Beilagen: Für unsere Mütter und Hausfrauen und Für unsere Kinder

Die Gleichbeit erscheint alle vierzehn Tage einmal. Preis der Nummer 10 Pfennig, durch die Poft vierteljährlich ohne Bestellgeld 55 Pfennig; unter Kreuzband 85 Pfennig. Jahres- Abonnement 2,60 Mart.

industrie.

Juhaltsverzeichnis.

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e Notizenteil: Dienstbotenfrage.- Arbeitsbedingungen der Arbeiterinnen. -Gewe: aftliche Arbeiterinnenorganisation. Frauenstimm­recht. Frauenbewegung. Feuilleton: Ja, es ist ein mächt'ges Tagen. Von A. Fr. Graf v. Schack. ( Gedicht.)- Nährikele. Von Gottlieb Schnapper- Arndt.( Forts.)

,, Lieber tot als Sklav'!"

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Stuttgart den 17. Februar 1908

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Zuschriften an die Redaktion der Gleichheit" sind zu richten an Frau Klara Zetkin ( Zundel), Wilhelmshöhe, Post Degerloch bei Stuttgart . Die Expedition befindet sich in Stuttgart , Furtbach- Straße 12.

fahrung zu bringen, stellen sich die Verhältnisse dort folgender maßen dar:

In Österreich gab es im Jahre 1896* 405 Kleinkinder bewahranstalten mit 87682 Kindern und 604 Kindergärten mit 50932 Kindern. Die Kindergärten unterstehen viel­fach der Schulbehörde. Das Schulgeld in den Kleinkinder­bewahranstalten und in den Kindergärten schwankt zwischen 20 Hellern und 4 Kronen monatlich. Im Winter erhalten viele Kinder unentgeltlich Mittagessen. Beide Arten von Anstalten werden in erster Linie von der Geistlichkeit unter­halten, dann vom Hochadel, von Ordenstongregationen, Privat­wohltätern, Vereinen und von einigen wenigen großen Fabriken. Beinahe alle erhalten außerdem kommunale Bei­träge in verschiedener Höhe. Österreich steht also in seinen Fürsorgeanstalten für Kinder bis zum schulpflichtigen Alter mit Deutschland ungefähr auf gleicher Höhe. Frankreich fennt keinen Kindergarten, wie er in Deutsch­ land seit Fröbels erster Gründung im Jahre 1887 mit so mangelhaftem Erfolg propagiert wird. Die Société des Crèches( Gesellschaft zur Gründung und Erhaltung von Krippen) in Paris nimmt in ihren Anstalten nur solche Kinder auf, deren Eltern vorübergehend nicht in der Lage sind, ihr Rind selbst zu beaufsichtigen. Das Kind kehrt zu den Eltern zurück, sobald es durch sie die nötige Pflege und Aufsicht mit 6980 Kindern und 2444 Pläge mit 532 399 Verpflegungs­erhalten kann. Es gab im Jahre 1905 in Paris 66 Krippen tagen; die Ausgaben betrugen 621216 Fr., pro Kind und Jahr also 89 Fr.= 72,50 Mt.; die Beiträge der Mütter betrugen 240950 Fr. Der größte Teil dieser Krippen wird von der Kirche unterhalten, ein Teil durch private Wohl­tätigkeit. Die Stadt Paris leistet hierzu keinen Zuschuß

fapitalistischen Leibe frommt. Es fällt uns daher nicht Lieber tot als Sklav'!" Die heutige Kinderfürsorge in Staat und ein, ihr anzufreiden, daß sie mit feiner Silbe auf den Gemeinde. Von Mathilde Wurm. ( Schluß.) Zwei Märtyre- inneren, organischen Zusammenhang hingewiesen hat, kraft rinnen im russischen Freiheitstampfe. Bon L. K. Die Tarif dessen aus dem System des Militarismus unvermeidlich bewegung in der Holzindustrie. Von Ernst Deinhardt. Das die entsetzlichsten Frevel gegen die Söhne des Volkes Zeugnis im Dienstbotenbuch. Von Helene Grünberg . Das hervorwachsen müssen. Die herrschenden Klassen, deren Frauenwahlrecht in Dänemark . Von P. Knudsen. Aus der Bewegung: Genoffe Kloß+- Von der Agitation.- Von Klopffechter die bürgerlichen Zeitungen sind, bedürfen ja den Organisationen. - Politische Rundschau. Von H. B. dieses Systems als des letzten Schutzwalles, hinter dem Gewerkschaftliche Rundschau.- Aus der niederrheinischen Textil- ihre Ausbeutungsmacht ewige Dauer sucht. Aber daß fein einziges bürgerliches Blatt auf die oben hervor gehobene rein menschliche Seite empörender Soldaten­mißhandlungen hingedeutet hat, ist bezeichnend. Es offen­bart sich darin der grenzenlose, feige Respekt vor dem Bürgermeister und den hohen Obrigkeiten", vor allem, was im Namen von irgendwem und irgendwas befiehlt und büttelt- seien es Gesetzesparagraphen oder schneidige Bolizeisäbel: kurz die Bedientenhaftigkeit", die, um mit Engels zu reden, seit dem Dreißigjährigen Krieg eine der Die Verhandlungen des Reichstags über den Militär- schlimmsten Erbschaften des deutschen Nationalcharakters retat haben wie alljährlich der sozialdemokratischen Fraktion geblieben ist. Noch immer leiden wir unter den Nach­es Gelegenheit gegeben, das umfangreiche Kapitel der wehen, daß das Kulturleben in Deutschland lange Zeit Mißhandlungen von Soldaten durch Vorgesetzte auf- hindurch von den Duodezfürstenhöfen beherrscht wurde, an zublättern. Und welcher Mißhandlungen! Das Herzblut mit ihrem schmarozzenden Hofadel, dessen Söhne nur zu 13 ſtockt, wenn man sie hört; in erstickenden Wogen quellen oft nichts als Zuhälter und dessen Töchter nicht selten en Efel, Scham, Empörung in der Seele empor. Wir er nur Dirnen der Regierenden waren, mit ihrer Bureau en innern nur daran, daß einem Soldaten befohlen wurde, fratie, die engherzig, schweifwedelnd nach oben und brutal en mit der Zunge von der Treppe einen Speichelflect ab- nach unten die Geschäfte führte. Den klassischen politi­3 zulecken, daß ein anderer mit dem Munde Strohhalme schen Ausdruck dieser Lakaienhaftigkeit haben wir in der 3, aus einem Misthaufen ziehen mußte. Auf die Lippe Würdelosigkeit vor uns, mit welcher der bürgerliche( im Jahre 1905), dagegen spendet sie reichliche Mittel für he drängen sich unwillkürlich Rufe der leidenschaftlichsten Liberalismus der Freisinn verschiedener Couleur in- die unseren Kindergärten entsprechenden Anstalten, die so­er Entrüstung gegen die bestialischen Vorgesetzten, die jedes begriffen über das Maß der Wahrung bürgerlicher en Gefühls für Menschenwürde bar im Namen der mili- Klasseninteressen hinaus der ärgsten junkerlichen Reaktion tärischen Disziplin ihre Untergebenen unter das Vieh er Schuhpuzerdienste leistet. Ihr Haffischer fultureller Typus m niedrigen. Aber unbeschadet alles Mitleids, das wir wird durch die Bedientenhaftigkeit des deutschen Durch­ei mit den unglücklichen Opfern solcher infamen Kerle emp- schnittsprofessors unserer Tage repräsentiert, die ihres es finden läßt sich auch das Pfui tiefer Empörung gegen gleichen in der ganzen Welt sucht. Das Volk der Denker und ei die nicht zurückhalten, die die viehischen Befehle erfüllten. Dichter flatscht begeistert Beifall, wenn in Wilhelm Tell Die festgestellten Scheußlichkeiten sind gleich schimpflich, Schillers stolze, glühende Verse der Tyrannenmacht den Krieg h. erniedrigend für die, welche sie befahlen, wie für die künden und das Recht der Persönlichkeit, das Recht der anderen, welche sich ihnen unterwarfen. Konnte nur die Notwehr proklamieren. Aber sein Männerstolz braucht nicht ie Mißachtung jeden Menschentums sie ausflügeln und einmal Königsthrone, um in die Knie zu sinken: der ei diftieren, so gehörte andererseits eine Preisgabe aller Anblick eines Schutzmannshelms, einer papiernen Formel Kindergarten schon Mitte des vorigen Jahrhunderts Ein­gang gefunden. Der erste Kindergarten wurde 1855 in Selbstachtung, aller persönlichen, menschlichen Würde oder einer Militäruniform genügt, daß es sich hündisch Wisconsin errichtet durch die Frau von Karl Schurz , dem er dazu, um sich ihnen anzubequemen. Die gehorsame Unter- duckt. Nur auf dem Boden der nationalen Erbsünde der deutschen Flüchtling von 1848. Als Karl Schurz 1855 sich rt werfung unter Befehle der charakterisierten Art steht Bedientenhaftigkeit, die mit dem Persönlichkeitsbewußtsein in Watertown , Wisconsin , niederließ, eröffnete seine Frau, im Zeichen jenes zynischen Selbstbekenntnisses, das ein ge- jedes Menschenbewußtsein ertötet, kann der Militarismus die eine Schülerin Friedrich Fröbels gewesen war, in ihrem er sinnungstüchtiger deutscher Mann gab: Hunde sind wir seine scheußlichsten Blüten der Soldatenmißhandlungen eigenen Hause den ersten Kindergarten. Dant ihrer kraft­ir ja doch." Die Schmach dieser Erniedrigung wäscht kein entfalten. Ohne diesen Boden würde es weder bestialische vollen Propaganda bestehen heute in allen Städten Ameritas " Wohlgeruch Arabiens", fein Hinweis auf die eiserne Unteroffiziere usw. geben, die es wagen, durch Befehle militärische Disziplin und das Gebot der Klugheit, der der mitgeteilten Art das Menschentum ihrer Untergebenen Selbsterhaltung von der Seele. Tritt uns in den strittigen frech unter den Kommißstiefel zu stampfen, noch feige is Fällen die Disziplin als die brutale Gewalt entgegen, Soldaten, die sich ihrer Menschenwürde so weit entfleiden, ausgeübt durch Schlimmeres als eine Bestie, so Gehorsam daß sie sich solchen Kommandos fügen.

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genannten Ecoles maternelles "( Mutterschulen). Nach dem amtlichen Bericht bewilligte die Stadt Paris für das Jahr 1907 linderschulen mit 36200 Kindern, mithin gibt Baris pro Kind 3 Millionen Franken(= 2% Millionen Mark) für 169 Klein­und Jahr 93 Fr.= 74,50 Mt. aus. Die Stadt Paris allein gibt also rund 3 Millionen Mark aus und sämtliche Gemeinden Deutschlands bringen zu­sammen noch nicht den fünften Teil hiervon auf! Ja Deutschland ist in der Welt voran!

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In Spanien wurde im Jahre 1900 in Bilbao der erste Kindergarten gegründet.

In den Vereinigten Staaten von Amerika hat der

Kindergärten, die vielfach den öffentlichen Schulen angegliedert sind. Soweit es möglich war, Material hierüber zu erhalten, 14 000 Kinder in öffentlichen Kindergärten untergebracht. Im sei es hier mitgeteilt. New York City hatte bis 1906 Jahre 1906 wurden die nötigen Mittel bewilligt, um weitere 50 000 Kinder unterzubringen, im Anschluß an die City training und Klugheit als eine Selbsterniedrigung und Feigheit, Es ehrt das deutsche Proletariat, daß sein Ver- schools. Die New Yorker Kindergartengesellschaft unterhält welche ebenfalls unter das Tier herabdrücken. Es gibt treter Zubeil im Reichstag den Forderungen der militä- 28 Kindergärten mit 56 Lehrerinnen und 1446 Kindern. Diese eine Grenze, über welche hinaus fein Mensch sich einem rischen Disziplin das Recht der Notwehr als selbstverständ- Kindergärten befinden sich in den elendesten Stadtteilen anderen beugen darf, wenn er sich durch seine Erniedri- liches Menschenrecht entgegengestellt hat. Dem Proletariat New Yorts, wo über 100 000 Kinder im Alter von vier bis gung nicht selbst aus der Reihe der Menschen streichen als einer revolutionären Klasse würde es am allerwenigsten sechs Jahren der Straße überlassen sind. In einem Stadtteil will, weil er auf das verzichtet, was den Menschen zum anstehen, aus einer Klugheit, die bei Lichte besehen nur von New York , Hell's Kitchen" genannt( Höllenküche), mit Menschen macht. Das ist die Grenze, welche Tyrannen- Feigheit ist, die Menschenwürde, das Menschentum seiner bestehen nur vier Kindergärten mit je 50 Kindern. Ein Viertel einer Bevölkerung von 38555 Erwachsenen und 13880 Kindern, en macht" hat, und jenseits welcher die Notwehr nicht bloß Söhne dem Gözen einer Disziplin zu opfern, der bestimmt aller Kinder, die sich vor dem Gerichtshof der jugendlichen zum unveräußerlichen Menschenrecht wird, sondern un- ist, in dem Soldaten den Menschen zu töten, auf daß Verbrecher zu verantworten haben, entstammen diesem einen abweisbare Menschenpflicht ist. Auch um den höchsten eines Tages der strupellose Schlächter des inneren Bezirk. In Pittsburg , Minneapolis , St. Louis , Wisconsin Preis! Falls der Mut zu dem nächstliegenden, heiligen Feindes" der herrschenden Klassen allein lebe und wüte.( mit 80 Städten, darunter Milwaukee), Brooklyn , Manhattan , Menschenrecht fehlt, zum Widerstand gegen einen Schurken, Es muß sich in allen seinen Gliedern mit jenem starken Ollahama, Toledo ( Vereinigte Staaten von Nordamerika ) besser noch in freiwilliger Entschließung die Fackel seines unbeugsamen Bewußtsein seines Menschenrechts erfüllen, bestehen eine große Anzahl von Kindergärten, die regulär Lebens auslöschen, als die Seele durch eine Tat hündischer das sich in tatkräftigem Rebellentrotz gegen Tyrannen- zu den öffentlichen Schulen gehören. Die in den Kinder­Unterwerfung morden, nur damit der Leib als beschmußte macht in irgend welcher Form auflehnt. Mit Detlev gärten angestellten Lehrerinnen erhalten das gleiche Gehalt Hülle eines gestorbenen Inhalts weiterlebe. von Liliencrons unsterblichem Helden Pidder Lüng müssen Die bürgerliche Presse hat über die einschlägigen Ver- seine Söhne sagen: Lieber tot als Sklav'!" handlungen des Reichstags nichts berichtet, als daß die sozialdemokratischen Redner wieder in ,, ermüdender Breite" Einzelfälle von Ausschreitungen militärischer Vorgesetzter gegen ihre Untergebenen zur Sprache gebracht hätten. Und sie beruhigte ihr Publikum mit der tröstlichen Ver­ficherung, daß es sich dabei um Ausnahmen handle, welche Werfen wir nun noch einen Blick auf die Kinderbewahr ihre Sühne gefunden haben. Wir wissen, daß wir der bürger- anstalten im Ausland. Soweit es möglich war, über lichen Presse nicht mehr zumuten dürfen, als ihrem schwachen die Kinderfürsorge in anderen Ländern Näheres in Er­

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Die heutige Kinderfürsorge in Staat und Gemeinde.

Bon Mathilde Wurm .

( Schluß.)

Sara A. Stewart die Internationale Kindergarten- Union wie die Schullehrerinnen. Im Jahre 1892 wurde von gegründet, der heute 88 Vereine mit 9470 Mitgliedern in 23 Staaten angehören.** Ein Tätigkeitsbericht dieses Vereins war nicht zu erlangen, so daß sich über die Zahl der in Rindergärten befindlichen Rinder nicht einmal eine Ver­mutung aufstellen läßt. Als feststehend darf angenommen * Aus Österreiche Wohlfahrtseinrichtungen von 1848 bis 1898", zweiter Band, Jugendpflege. Von Dr. Ludwig Unger. Wien 1900. Moris Perles.

** Kindergarten Review", März 1906.