30 Die Gleichheit Nr. 4- werden, daß in Amerika   der Kindergarten als eine der Schule notwendig vorausgehende Erziehungsanstalt betrachtet wird. Bezeichnend für den Rassenhaß imfreien Amerika  " ist die Eröffnung eines Kindergartens nur für Negerkinder im November ISOS in Indianapolis  . In Melbourne   in Australien   fing man im Jahre 1SS7 an, dieFröbel-Gaben" in einigen Schulen einzuführen. Nachdem zuerst Schulen zur Ausbildung von Kindergärtne­rinnen errichtet worden waren, entstanden eine ganze Anzahl von Kindergärten in den verschiedenen Städten Australiens  . Auch Japan   steht in dieser Hinsicht nicht zurück. Ein Kindergarten wurde am 18. September 1895 in Hakodate  gegründet. Den Baugrund schenkte eine Mutter zum An­denken an ihre Tochter, die Geldmittel sandte einKinder­gärtner" aus Philadelphia   für die Aufnahme von 59 Kindern. äai Voeki�sn" heißt dieser Kindergarten, bedeutet Vermächtnis der Liebe". Heute existieren in Japan   sehr viele Kindergärten, die alle an die Schulen angeschlossen sind. Zwar ist die Schule in Japan   weder obligatorisch noch un­entgeltlich, doch ist die Zahl derer, die ihre Kinder nicht zur Schule schicken, relativ gering, da das Schulgeld in der Form von Naturalien oder durch Arbeitsleistung bezahlt werden kann. In einem Artikel von Frau Fumi Ogita in der ZeitschristKindergarten Review" vom Januar 1996 wird erzählt, daß die Eltern häufig ihre Kleinen in den Kinder­garten schicken, um wie sie selbst angebenzu ver­hindern, daß sie fortwährend Kuchen essen". Aus dieser Mitteilung läßt sich schließen, daß es nicht gerade Proletarier­kinder sind, die die Kindergärten besuchen. Wie dieselbe Verfasserin weiter mitteilt, übte der Krieg seinen Einfluß auch auf den Kindergarten aus. Die Kinder stellten die ver­schiedensten Kriegswerkzeuge selbst her und spielten mit Vor­liebe Krieg.  Krankenpflegerin" war bei den kleinen Mädchen das bevorzugte Spiel. Hierin sind wir in Deutschland  weiter voran. Es bedarf nicht einmal eines Krieges, um unsere kleinsten Kinder bereits mit Kriegswaffen zu beschenken. In den nordischen Ländern, wo die Industrie noch nicht so entwickelt ist wie im übrigen Europa   und in'Amerika  , hat die berussmäßige Fürsorge für Kinder noch wenig Boden gefunden. Zwar eMiert ein Dänischer Fröbelverein seit 1399 und ein Volkskindergartenverein mit drei Anstalten in Kopenhagen  . Damit scheint aber auch die Tätigkeit dieser beiden Vereine erschöpft zu sein. Die Stadtver­waltung von Kopenhagen   gibt den drei Kindergärten einen jährlichen Zuschuß von zusammen 800 Kronen; das Vereins­blatt erhält eine staatliche Unterstützung von 300 Kronen jährlich. Uber Norwegen   und Schweden   liegen uns keine Angaben vor. In Rußland   ist die Kinderfürsorge noch gänzlich un­organisiert. Nur die Findelhäuser verdienen erwähnt zu werden. Die wenigen Einrichtungen, die für ältere Kinder vorhanden sind, haben nur geringen Umfang und liegen in den Händen einiger adeliger Damen. In Belgien   besuchten im Jahre 1890 von insgesamt 300000 drei- bis sechsjährigen Kindern 113172 Kinder die kooles Aarckiennes(Bewahranstalten), die meist der Kommunal­verwaltung unterstehen. In Eng land bildet der Volkslindergarten(Intant sckool) einen Teil der staatlichen Schule und ist ihr angegliedert. Es finden in jeder dieser Anstalten 120 bis 300 Kinder Aufnahme. In Italien   und in der Schweiz   sind die bestehenden Kindergärten ein Teil der Volksschule. Die Kirche, die sich das Wohl ihrer Schäflein immer angelegen sein läßt, um sie in Unwissenheit zu erhalten, hat in Wiedikon-Zürich  Sonntagskindergärten für die Kinder der Kirchgängerinnen eingerichtet. Damit wäre alles gesagt, was über Krippen und Kinder­gärten innerhalb und außerhalb Deutschlands   zu erfahren möglich war. Das Resultat ist im großen und ganzen recht kläglich. Nirgends greifen Staat und Gemeinde ein, ehe sie nicht befürchten müssen, daß eine fortschreitende Kinderver­elendung und Verwahrlosung die Militärtauglichkeit beein­trächtigen, die auszubeutende Volksmasse verringern könnte. Wie auf allen Gebieten der Sozialpolitik, so muß eben auch hier das arbeitende Volk selbst Staat und Gemeinde an ihre Pflicht erinnern. Von ihnen fordern wir die Fürsorge für unsere Kinder, den Kindergarten für alle Kinder überhaupt. Aufgabe unserer Ge­meindevertreter ist es, für diese Forderungen einzutreten, wenn wir uns auch keinen Augenblick verhehlen, daß, wie alle Sozialreform, so auch diese im kapitalistischen   Staate jämmerliches Stückwerk bleiben muß. Erst eine sozialistische Gesellschaft kann den Kindergarten zu der allgemeinen Volks­erziehungsanstalt umgestalten, die er sein soll. Zwei Märtyrerinnen im russischen Freiheitskampf. Unter dem TitelZaristtsche Verbrechen" bringt die letzte Nummer der in Paris   erscheinenden Tribuns Nüsse(Russische  Tribüne) die Nachricht von dem Tod durch Henkershand, den erst jüngst wieder zwei tapfere Kämpferinnen als Opfer des Zarismus erlitten. Die Tribuns Nüsse ist das Organ jener russischen Partei, die sich zum Unterschied von den Sozialdemokraten als die Partei der revolutionären So­zialisten bezeichnet. Sie legt für den Freiheitskampf in Ruß­ land   dem organisierten Terror, der Einzelaktion eine sehr große Bedeutung bei, während die russische   Sozialdemokratie nur von der Massenaktion der aufgeklärten und organisierten werktätigen Bevölkerung eine endgültige Beseitigung der heutigen Zustände erhofft. Nicht aus moralischen Gründen heraus, sondern aus geschichtlicher Erkenntnis vermag die Sozialdemokratie den Terror nicht gutzuheißen. Die vereinzelte Tat gegen einzelne Personen wird niemals imstande sein, ein ganzes System zu ändern das vermag nur der feste, plan­mäßig organisierte Kampf der Massen. Aber stehen die revolutionären Sozialisten auch nicht auf dem Boden der sozialdemokratischen Auffassung, so müssen wir dennoch den Heldenmut bewundern, mit dem die Männer und Frauen sich der heiligen Sache der Revolutton hingeben, so muß uns die Aufopferung mit Begeisterung erfüllen, mit der sie dafür zu leben und zu sterben wissen. Historische Tatsache ist außerdem, daß jede reaktionäre Periode aufs neue terro­ristische Taten zeitigt nach der alten Regel, daß Druck Gegen­druck erzeugt. Der rote Terror von feiten Beherrschter ist stets die Frucht des weißen Terrors von feiten der Herrschenden. Wir Sozialdemokraten dürfen daher an diesen Attentaten nicht achtlos oder gleichgültig vorübergehen. Als Opfer ihrer selbstlosen Hingebung an den Freiheits­kampf in Rußland   fiel neuerdings zuerst Fruma Frumkin. Sie hatte den General Reinbot, Gouverneur von Moskau  leicht verwundet und wurde dafür zum Tode verurteilt und hingerichtet. Fruma Frumkin gehörte bis 1901 dem Bund* an. Von 1903 bis zu ihrem tragischen Tod war sie Mitglied der Partei revolutionärer Sozialisten. 1904 wegen ihrer sozialisti­schen Propaganda eingekerkert, versuchte sie, den berüchtigten General Novitsky, den Chef der politischen Gendarmerie im Gefängnis von Kiew   zu ermorden. Dafür ward sie zu elf Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Die aus dem Zucht­hause an ihre politischen Freunde geschriebenen Briefe wur­den seinerzeit von der Tribuns Kusse und der kussis kövolutionnairs veröffentlicht und machten ungeheures Auf­sehen. Vor Gericht gab Fruma Frumkin eine Erklärung ab, aus der wir folgenden Passus zitieren:Ich habe den un­geheuren Jammer, der uns umgibt, nicht aus Büchern und Broschüren kennen gelernt, sondern aus dem Leben selbst. Ich habe ein Jahr lang als Näherin in einer Schneider­werkstatt gearbeitet; dann wurde ich Krankenpflegerin und arbeitete als solche in Gebäranstalten, wo man Mütter und Neugeborene pflegt, um sie dann auf die Straße zu stoßen, und wo mich eine Mutter verfluchte, weil ich ihr Kind ge­rettet hatte, denn die kapitalistische Ordnung erlaubt diesen Frauen nicht, Mutter zu sein. Drei Jahre habe ich dann in Lodz   verlebt, wo ich als Hebamme die Nächte in den Kellerwohnungen oder in den Mansardenstübchen inmitten der ärmsten Proletarier verbrachte. Ich warin den Tiefen des Lebens", um mit Maxim Gorki   zu reden. Ich kann nicht erzählen, was ich da alles sah... ich kann bloß sagen, wenn etwas mich rettete, so war es das erhabene Ideal des Sozialismus. Mein Wunsch, nur der Verbreitung dieses Ideals zu leben, wuchs immer mehr. Aber ich lernte begreifen, daß die unmittelbare Aufgabe die Abschaffung des Absolutismus war. Man muß unser großes Volk von der Fessel der Autokratie befreien, dann erst kann man ent­schlossen der sozialen Revolution entgegengehen.... Das ganze Land erwartet mit Ungeduld und Begeisterung die nahende Stunde der Befreiung.... Wir, die Revolutionäre, wir sprechen die Wünsche des Volkes aus, und unser Sieg ist gewiß. Unsere Pflicht ist es, die Regierung in jeder Form anzugreifen, bis sie sich ergibt...." Bei der Verkündigung des Urteils zu elf Jahren Zucht­ haus   sprach die revolutionäre Kämpferin diese stolzen Worte:Meine Herren Richter, ich sage euch, was unser Dramatiker Ostrowsky irgendwo sagt: Verurteilt mich nur, ihr ungerechten Richter! Ich verachte euren Urteilsspruch im voraus! Rußland   wird mich anders beurteilen, und nur an seinem Urteilsspruch ist mir gelegen! Und mein letzter Ruf wird sein: Nieder mit dem Absolutismus! Es lebe die polittsche Freiheit und der Sozialismus, es lebe unsere Partei, die revolutionären Sozialisten!" Fruma Frumkin gelang es, aus dem Zuchthaus zu ent­fliehen. Sie kam nach Moskau  , nahm aufs neue an der Bewegung teil und wurde abermals festgenommen. Im Moskauer   Gefängnis unternahm sie ein Attentat auf den General Reinbot. Dieses Mal schoß sie aus einem Revolver und verfehlte wieder das Ziel. Aber dieses Mal entging sie dem Tode nicht. Ruhig hörte sie ihr Todesurteil an, und unerschrocken bestieg sie das Schafott, so daß sie selbst ihren Henkern Bewunderung durch die Schlichtheit und den Mut einflößte, mit dem sie starb. Das zweite Todesopfer des Zarismus war E. P. Rago- zinnikowa. Sie tötete den Chef der Gefängnisverwaltung für ganz Rußland, Maximowski, und wurde dafür auf Be­fehl des Zaren selbst hingerichtet. Es ist bekannt, daß Maximowski die Tortur in den russischen Gefängnissen ein­führte. Dem Attentat auf ihn war eine lange Reihe ähn­licher Verzweiflungsakte vorangegangen. Die Rächerin Ragozinnikowa erklärte vor Gericht, sie sei Mitglied der Partei der revolutionären Sozialiften und spezielles Mitglied ihrer nördlichen Kampfabteilung. Sie weigerte sich, sich zu verteidigen, und hörte lächelnd ihr Todesurteil an. Bei ihrer Festnahme fand man ein Paket Dynamit und eine Höllenmaschine um ihren Leib gebunden. Wäre diese explo­diert, so hätte sie das ganze Gebäude der Sicherheitspolizei, wo Maximowski getötet worden war, in die Lust sprengen können. In einem an ihre politischen Freunde gerichteten Briefe sagt die Ragozinnikowa, nur der Gedanke und die Befürch­tung, unschuldige Opfer mit in das Verderben zu reißen, habe sie an der Ausführung ihres Planes gehindert. Aus dem Briefe, den die Freiheitskämpferin vor dem Tode durch Henkershand an ihre Mutter und ihre Pattn schrieb, teilen wir folgende Zeilen mit:Meine Guten, Geliebten! Sicherlich seid Ihr entsetzt bei dem Gedanken * Der Bund ist die Organisation der jüdischen Sozialisten Polens   und Rußlands.   nein, es ist ja kein Gedanke mehr, es ist Tatsache ge- u worden,.daß Eure Tola einen Menschen tötete. Sagt(s man,ein Mensch", so fühlt man, wie das Herz warm si wird und sich dem Menschen zuwendet. Aber er nein, y er war keinMensch". Er war ein Teil jener Werkzeuge, z die nur dazu dienen, die Menschen auszurotten, ihr Leben ß zu vergiften.... Und je mehr wir von diesen Werkzeugen v beseitigen, desto eher wird die ganze Maschine zusammen- t< brechen oder wenigstens wird ihr Gang inzwischen verlang- is samt werden. Meine geliebte Mutter und auch Du, teure si Pattn, Ihr, die Ihr so gut seid, sagt: Kann man den- zi jenigen einen Menschen nennen, der ruhig zusieht, wie man einen anderen foltert oder tötet, oder der befiehlt, das zu n tun? Sagt, wie muß man den nennen, der das tut? Ich ii sage, er ist ein wildes Tier und muH wie ein solches ver- si nichtet werden. Und weil es sein muß, so gehe ich hm und zi töte ihn. Ach, meine Geliebten, sagt, kann man mich be- g weinen? Ich hätte Euch doch kein Glück gebracht, selbst h wenn ich gewollt hätte und am Leben geblieben wäre. Seht I doch, wie meine Augen leuchten und steudig erglänzen! e Also lächelt mir zu und umarmt mich, verzeiht Eurer Tola! o Sie hat Euch sehr geliebt, dann aber begann sie, alle Men- ü schen zu lieben und hat sich für sie dahingegeben...." t< Die russische   Regierung vermag nicht, diesen Heldinnen u ein Beispiel von gleichem Mut, von gleicher Tapferkeit, von d gleichen persönlichen und politischen Tugenden gegenüberzu- l, stellen. Nicht einer unter ihren Schergen kann sich an si Seelengröße mit diesen beiden Mädchen messen. Wessen z' Herz für die Freiheit glüht, dem müssen die Worte der n Hingemordeten Tränen der tiefsten Rührung in die Auge« b treiben, dem muß das Herz höher schlagen v r Begeiste- e rung darüber, daß die Hingabe an die Idee, der auch u er dient, einen solchen Mut, eine solche Aufopferung zu er- li zeugen vermag. Eine Idee, die zu Hunderten und Tausende« d Helden und Märtyrer erstehen läßt wie die revolutionäre« Z Sozialistinnen Frumkin und Ragozinnikowa, muß siegen. E Mag ihr Beispiel die proletarischen Frauen begeistern und ki mit Mut erfüllen für den langen, zähen Kamps, den sie 2 unter anderen Umständen und mit anderen Mitteln für die T Befreiung der Menschheit von Ausbeutung und Knechtschaft a führen. l-. Ii. ü - K n Die Tarifbewegung in der Holzindustrie.° Wenn nicht alle Anzeichen trügen, so dürfte es auch in a diesem Jahre wieder zu schweren wirtschaftlichen Kämpfen kommen, die selbst die Streiks und Aussperrungen des Vor­jahrs in den Schatten stellen werden. Im Baugewerbe sind b alle am 1. April ablaufenden Tarifverträge von den Unter-" nehmern gekündigt worden, und zwar unter gleichzeitiger a Vorlegung eines Vertragsentwurfs, der gegen die geltende«° Verträge wesentliche Verschlechterungen enthält und den die<1 Arbeiterorganisationen niemals akzeptieren können. Wie die 9 Verhältnisse im Baugewerbe liegen, läßt sich ein umfangt reicher Kampf, für den in der Hauptsache das Ruhr- und das Rhein  -Maingebiet in Betracht kommen, kaum vermeiden, b Aber auch in der Holzindustrie spitzen sich die Gegensätze wieder so zu, daß man wie im Vorjahr mit einemKampfe auf der ganzen Linie" rechnen muß." Wie den Lesern bekannt ist, wurde im letzten Jahre erst" in der Holzindustrie ein schwerer Kampf geführt, wobei es I den Unternehmern neben der Schwächung des Deutschen Holzarbeiterverbandes auf den Abschluß eines einheitlichen," den Arbeitern ungünstigen Tarifvertrags ankam. Ihren Zweck haben die Unternehmer nur zum Teil erreicht. Den» s' obwohl es ihnen gelang, die Aussperrung zum Teil mittels" Vertragsbruchs auf 15 größere Orte auszudehnen, hat der Holzarbeiterverband doch den Kampf, der insgesamt 2 700 009" Mark allein an Streikunterstützungen verschlang, ohne sonder-" liche Schwächung seiner Kassen ausgehallen und dabei wird 9 schaftliche Erfolge errungen, wie sie besser auch nicht i« einem Angriffskampf erzielt worden wären. Allerdings kam° es zum Abschluß eines in der Form und in bezug auf den Endtermin(12. Februar 1910) emheitlichen Tarifvertrags. Gegen einen solchen Vertrag, der die Kräfte der Organisation nicht mehr engagiert, als es in normalen Zeiten geschah, hatte aber der Holzarbeiterverband von vornherein nichts einzuwenden gehabt; er bedeutete eine fortschrittliche End? Wicklung der Tarifbcwegung in der Holzindustrie, gegen die" sich vom Standpunkt der Arbeiterschaft ernstliche Einwen- Wendungen nicht machen ließen. Von vornherein war auch damit gerechnet worden, daß es bei diesem in der Form einheitlichen Vertrag für 15," später für 17 Orte nicht bleiben, sondern daß der Vertrag auf weitere Orte ausgedehnt werden würde. Im Jahre 1907 sind denn auch in weiteren 16 Orten ähnliche Ver­träge wie in den 15 Aussperrungsorten abgeschlossen worden, so daß am 12. Februar 1910 33 Verträge für ebensoviel Orte und etwa 30000 Holzarbeiter ablaufen. Darüber hinaus fanden zwischen den Vorständen des Deutschen   Holzarbeiterverbandes und dem Arbeitgeberschuy-. verband für das Holzgewerbe wiederholt Verhandlungen. statt, die auf Schaffung einheitlicher Verhältnisse für die gesamte deutsche Holzindustrie hinzielten und als Vorarbeiten für eine spätere Tarifgemeinschaft gelten konnten. So An- fang Juli in Eisenach  , wo über ein Regulativ für pari- tätische Arbeitsnachweise in der Holzindustrie verhandelt wurde. Die Unternehmer stimmten dem vom Vorstand des Deutschen   Holzarbeiterverbandes vorgelegten Entwurf eines Regulativs zu; die Durchführung des Regulativs hängt allerdings von der Zustimmung der beiderseittgen General­versammlungen ab, die noch nicht erfolgt ist. Ansang No- vember fanden dann zwischen den Führern oer Arbeite»-