Nr.lZ Die Gleichheit l!5 ordentlich tiefgehender Tragweit« sein, daß die Tätigkeit einer sozialdemokratischen Fraktion die Politik der herrschen­den Klassen in Preußen aus der Dunkelkammer des Ab geordnetenhauses in das Licht der breitesten Öffentlichkeit rückt. Jedoch als folgenschwerste Wirkung davon muß sich die fortschreitende Aufrüttelung und Organisierung des Volkes der Arbeit zum Klassenkampf erweisen. So werden die Massen der Enterbten zu jener starken Macht zusammen­geschweißt, welche den polittschen Schutzwall der Klassen­herrschaft des Besitzes bricht. Die Sammlung der Massen zur Macht und damit ihren Sieg in dem Wahlrechtskamp hat der Wahlausfall gefördert. Er ist ein Schritt vorwärts, der in dem Befreiungskampf des deutschen , des inter­nationalen Proletariats zählt. Schulspeisung. Von Luise Kautsky . IV. In Roubaix wurde, wie wir bereits bemerkten, in­folge der sozialistischen Initiative im Gemeinderat die Echülerspeisung eingeführt. 1892, kurz nach den für uns so glücklichen Kommunalwahlen, funktionierten die Schulküchen in der Stadt zum erstenmal. Die Ausgaben dafür beliefen sich auf 33 721 Fr. Unermüdlich waren unsere Genossen in Roubaix an dem weiteren Ausbau der segensreichen In­stitution tätig, und zehn Jahre nach ihrer Einführung hatten sie es erreicht, daß im städtischen Budget dafür schon die stattliche Summe von 168394 Fr. aufgewendet wurde. Da brachten die Munizipalwahlen von 1902 den Sozialisten eine Niederlage; ein reakttonäres Stadtparlament begann sein« Herrschaft, und das Budget von 1902 bis 1907 weist Nur noch die Summe von 107 740 Fr. für Schulkantinen auf. Denselben Rückgang zeigen die anderen beiden Posten die zum Wohle der Ärmsten unter den Armen, der be­dürftigen und kranken Kinder, von den Sozialisten in den Etat der Stadt Roubaix eingestellt worden waren. Für die Bekleidung bedürftiger Schulkinder hatten die sozialistischen Stadtväter in jährlich aussteigender Linie bis zu 44 669 Fr. bewilligt. Seit 1903 bleibt dagegen die Summe von etwa 33600 Fr. die höchste, die für diesen Zweck verausgabt worden ist. Ebenso ist von den reattionären Gemeinderälen versucht worden, an de» Kindern Ersparungen zu machen, denen vom Arzte ein Aufenthalt an der See verordnet wurde. Doch sind hier die Unterschiede in den Ziffern nicht so kraß wie bei den beiden anderen Einrichtungen. Unter dem sozialistischen Regime wurden 1898 KI2 Kinder, 1900 361, 1901 648 Kinder an die See geschickt. Seither ist nie wehr eine so hohe Ziffer erreicht worden. Die Reaktionäre hallen 1904 nur noch 482 Kinder für erholungsbedürftig ge­Hallen; in den beiden nächstfolgenden Jahren stieg dann die Liffer allerdings wieder bis 674, doch macht sich das Spar- ltzsteM Ver reaktionären Herren trotzdem überall bei der Für­sorge für die Kinder bemerkbar. Um so mehr muß man es beUagen, daß auch die letzten Gemeinderatswahlen unserer Partei in Frankreich zahlreiche schmerzhafte Niederlagen brachten. Es wiederholte sich derselbe Vorgang, den wir in Deuischland bei den letzten Reichstagswahlen beobachten Mußlen. Die durch die früheren Erfolge der Sozialisten aufs tiefste erschreckten bürgerlichen Parteien schloffen sich zu Nu er festen Phalanx zusammen und setzten durch ihre ver­einigte Macht dem weiteren sieghaften Vordringen unserer Genossen eine vorläufig noch unübersteigbare Mauer ent­gegen. Immerhin sind die einmal gewonnenen Positionen durch die lange Amlsdauer des früheren sozialistischen Ge- Meinderals so befestigt worden und die durch unsere Ge­Vossen neugeschaffenen kommunalen Einrichtungen haben sich als so segensreich und unentbehrlich erwiesen, daß sie wohl »der übel auch von den allerverbohrtesten und rückständigsten Gegnern beibehalten und weitergeführt werden müssen. Für Lyon liegen uns nür wenige Zistern vor. Dort stehen die Schulküchen unter der unmittelbaren Aufsicht der Tladtverwallung. 21 Gruppen versorgen die ganze in- duftriereiche Stadt. Für zahlende Kinder ist der Preis einer Mahlzeit auf 16 Cts. festgesetzt. Die Armenverwaltung ist vlil der Berabfolgung der Gratisbons an die armen Kinder beiraul unv steuert zusammen mit den Schulkassen etwa �000 Fr. jährlich bei; die Stadt Lyon subventioniert die �chulküchen mit 40000 Fr. jährlich. In Nizza , im Süden Frankreichs , fiel die Idee der �chullantinen deshalb auf fruchtbaren Boden, weil die vrbeilende Bevölkerung infolge ihrer Hauptbeschäftigung. ber Gartenkultur, so weit verstreut in der Umgegend wohnt, es den Kindern unmöglich ist, in der Mittagspause den Rückweg von der Schule nach Hause zu machen, das Mittags- vwhl einzunehmen und rechtzeitig wieder beim Nachmittags- vvlerrichl zu sein. Es war daher eine alte Gepflogenheit, Kindern ihr Mittagbrot in einem Körbchen mitzugeben. Taswies sich auf die Dauer als höchst unhygienisch Und unzureichend. Die Gemeinde ensschloß sich daher zum von Schulküchen. Die Mittel für die Einrichtung Werden auf dreierlei Art aufgebracht: durch Privatwohltätig- durch die Zahlungen der Eltern und durch die Zu­wendung öffentlicher Gelder. Aber die Verwendung der Felder geschieht ohne richtiges System, weil die ganze Institution noch nicht planmäßig ausgebaut worden ist- 'e Köchin hat keine regelmäßigen Wirtschaftsgelder m der Vvnd. Es gibt Tage, wo der städtisch- Zuschuß im Verein der Zahlung der Kinder(10 Cts. gleich 8 Pf. für die Portion) die einzigen Barmittel sind, die ihr zum Einkaufen inr Verfügung stehen. Tann folgen wieder Perioden, wo �hlreiche wohltätige Spenden einlaufen, und wo sie daher ' und sogar Kuchen und Näschereien kauft. Es liegt auf der Hand, daß solche Zustände nicht andauern können. Eine Reform kann um so leichter herbeigeführt werden, als die Speisung in den Kleinkinderschulen Nizzas bereits ganz gut organisiert ist und auf städtische Kosten geschieht. Das ein­malige warme Essen, das die Stadt den 2000 noch nicht sechs Jahre alten Kindern täglich durch elf Monate im Jahre bietet, erfordert einen jährlichen Kostenaufwand von 30000 Fr. gleich 24000 Mk. Auch in Cannes befindet sich die Schulspeisung noch in ihren Anfängen. Dort ging der Anstoß zu der Einrichtung von den Lehrern aus, die die verheerenden Wirkungen des Hungers an ihrem Schülermaterial studieren konnten und daher um Abhilfe an die Gemeinde herantraten. Die Schul küchen von Cannes sind aus den allerkleinsten Anfängen herausgewachsen. Die Oberlehrerin bat den Gemeinderat um Pfannen, Teller und Gaszuleitung, so daß sie die allzu ausgehungerten Kinder mit warmer Suppe stärken konnte. Bereitwillig wurde das gegeben, und für 30 Cts. wöchentlich bekam jedes Kind nun an fünf Tagen eine warme Gemüse suppe. Zuerst beteiligten sich nur 60 Mädchen an der Mahl­zeit. Bald begann man aber auch an den Knabenschulen mit dem gleichen Versuch, der jedoch auf allerhand große Schwierigkeiten stieß. Die Lehrer, die selbst zu Tisch nach Hause mußten, weigerten sich, die notwendige Aufsicht bei der Mahlzeit zu übernehmen. Es wurden daher Gendarmen zur Aufsicht bestimmt, die bewaffnete Macht verteilte die Suppentöpfchen an die hungernden Kinder. Die Lehrer ruhten jedoch nicht in ihren Bemühungen, die einmal ins Leben getretene Schöpfung weiter auszubauen. Sie bildeten zu diesem Zwecke eine eigene Vereinigung. Es würde hier zu weit führen, zu untersuchen, wie in vielen französischen Städten gerade die Aufhebung der geistlichen Schulen zum Entstehen moderner Schuleinrichtungen wie der Schüler­speisung beigetragen hat. Immerhin wollen wir später mit einigen Worten darauf zu sprechen kommen. Auch in Cannes spielte der Kampf, den Klerikalismus und Staat um die Schule ausfechten, eine Rolle. Die Folge davon war, daß im Oktober 1906 der Gemeinderat die Lehrervereinigung davon verständigte, daß im kommenden Winter die Stadt in ihren kommunalen Schulen Schulkantinen errichten würde. Interessanter für die Leserinnen derGleichheit" als die Verhältnisse in den beiden Luxusorten Nizza und Cannes , sind die in Toulon , eine der größten Industriestädte Süd frankreichs. Dort befinden sich die französischen Arsenale; Geschütze, Waffen und Munition werden fabriziert. Die Arbeiterschaft der Stadt ist sehr hoch entwickelt, sie forderte von der Gemeindeverwaltung die Errichtung von Schul­kantinen als ihr gutes Recht, nicht als Wohltat. Der größte Teil der Touloner Schulkinder bezahlt seine Mahlzeit mit 16 Cts., und der Stadt erwachsen außer den Verwaltungs­gebühren fast keine Unkosten aus der Institution. Ja, der Lancet"-Berichterstatter behauptet, daß die Zahl der un­bemittelten Schüler auf Kosten der zahlenden mitgespeist, und zwar gut gespeist werden könne. Die Anfänge ließen sich also ganz gut an. Immerhin wird die Stadtverwaltung sich der Einrichtung bald mehr annehmen müssen als bisher, und das aus den folgenden Gründen: Die schon erwähnte Abschaffung der geistlichen Schulen ändert die jetzigen Schul­verhältnisse gewaltig. In die kommunalen Schulen er­gießt sich eine Flut der ärmsten Kinder, die früher die klerikalen Schulen Frankreichs bevölkerten. Diese Kinder wurden seither durch die Wohltätigkeitsanstalten der Nonnen, Priester und Mönche gespeist, wobei es nicht immer allzu gerecht zuging und vom häufigen Besuch der Messe durch Eltern und Kinder gar manche Bevorzugung abhing. Das alles hört nun auf, und ans die Gemeinde fällt die Pflicht zurück, die Hungrigen zu speisen, die bis jetzt ihre Seele verkaufen mußten, um ihres Leibes Notdurft zu stillen. Es spielt sich jetzt in Frankreich ein ähnlicher Prozeß ab wenn auch in kleinerem Maßstab wie in England zur Zeit der Reformation. Damals zwangen die Verhältnisse die Königin Elisabeth dazu, das Armengesetz zu erlassen(1601), das den Armen durch den Staat dieselbe Hilfe garantierte, die sie seither von den religiösen Orden erhalten hatten, die durch die Reformation unterdrückt wurden. In Frankreich drängt sich jetzt den Gemeindeverivaltungen die Notwendig­keit auf, die Schulspeisung auf die Kommune in den Orten zu übernehmen, wo sie bereits existiert, besonders dann aber, wenn sie in den klerikalen Schulen eingeführt war, und die Neuerung in den Gemeinden einzuführen, wo sie noch nicht besteht. In Toulon braucht nichts weiter zu geschehen, als daß die Leitung zentralisiert und daß für Einheitlichkeit in allen Bezirken gesorgt wird. Die Stadl wird sich voraus­sichtlich in kurzer Zeit einer gut organisierten Schulspeisung rühmen können. In Marseille sind die ersten Schulkantinen 1393 unter dem Regime des Bürgermeisters l)r. Flaissieres entstanden. Als Arzt und Hygieniker war dieser bestrebt, einer Reform der Ernährung der Schulkinder Eingang zu verschaffen. In einigen Schulen etwa drei oder vier hatte eine ganz unregelmäßige Art der Speisung gegen Bezahlung be­standen. Nun wurde bestimmt, daß überall, wo ein Be­dürfnis der arbeitenden Bevölkerung sich geltend mache, städtische Kantinen errichtet würden und die Gemeinde alles dazu Notwendige zu liefern habe. Als dankenswerte Neuerung wurde die Einführung begrüßt, daß von den Kindern mitgebrachtes Essen von derCantiniere"(Schulköchin) unent­geltlich gewärmt werden müsse. Die zahlenden Schüler, deren Ellern einfach auf dem ihnen am nächsten liegenden Polizeiamt einen Bon lösen, liefern diesen zu Beginn des Unterrichts an den Lehrer ab. Sind hungrige Kinder da, die keinen Bon haben, so darf der Lehrer ihre Speisung vor­läufig veranlassen. Es werden dann gewissenhafte Er­hebungen angestellt, ob eine Notlage vorhanden ist, und die Eltern müssen sich in diesem Fall an die städtischen Behörden wenden, die ihnen im Gewährungsfall Schecks verabfolgt. Man bemüht sich auch hier wie in Paris , der unentgeltlichen Speisung das Odium des Almosens zu nehmen, indem man ganz gleichartige Anweisungen für zahlende und nichtzahlende Kostgänger der Kantinen ausgibt. Eine merkwürdige Er­scheinung für unsere deutschen der Abstinenz zustrebenden Begriffe ist das Weintrinken der Kinder in Marseille . Der Lancet"-Berichterstatter vermerkt, daß die Kinder eine Mischung von etwa zwei Zehntel Wein auf ein Liter Wasser trinken. Die Feststellung erregt unsere Verwunde­rung, daß viele der ärmsten Kinder, die ihre Suppe nicht bezahlen können, den Centime aufbringen, den dieses Quan­tum Wein erfordert. Auch in Marseille hat der Berichterstatter desLancet" dieselbe schmackhafte Zubereitung der Gerichte gefunden wie in Paris . Er behauptet allen Ernstes, daß er auf dem Salondampfer, der ihn von Gibraltar nach Marseille führte, keine so delikate Sauce bekommen habe, wie sie die Stadt Marseille ihren armen Kindern vorsetze. Unseres Erachtens hat er nicht unrecht, wenn er im Anschluß an seine Beobachtung seinen Landsleuten zur Mahnung sagt:Verfeinerte Kochkunst ist nicht bloß eine Frage des Geldes, sondern auch des guten Geschmackes, der Geschicklichkeit und der Sorgsamkeit." Auch wir Deutsche können von unseren französischen Nachbarn in dieser Hinsicht noch viel lernen. Für sie ist die Kochkunst wirklich eine Kunst, die mit den geringsten Mitteln Triumphe feiert und es versteht, das einfachste Gericht schmackhaft und appetitlich zu machen. Mit dieser kleinen Abschweifung schließen wir für dieses Mal und verabschieden uns zu­gleich von Frankreich , da uns über die Schulspeisung in den übrigen Städten nähere Daten nicht vorliegen. In einem abschließenden Artikel wollen wir noch kurz zeigen, in welchem Stadium der Entwicklung sich nach dem uns vorliegenden Material die Schulspeisung in Belgien , Dänemark , Hollano, England usw. augenblicklich sich befindet. Eine Organisation für die weibliche Jugend. Die Frage der Jugendorganisatton ist schon vielfach in den Versammlungen des Berliner Vereins für Frauen und Mädchen der Arbeiterklaffe erörtert worden. Immer wieder hörten wir von unseren Mitgliedern, daß für die jungen proletarischen Mädchen so gut wie nichts getan würde, und daß der dringendste Wunsch bestehe, auch für die weibliche Jugend eine Stätte der Belehrung und Erholung zu schaffen. Unser Arbeiterinnenverein, dessen Aufgabe es in erster Linie ja ist, Rücksicht auf die weibliche Eigenart zu nehmen, konnte bei einer Jugendorganisation naturgemäß sein Augen­merk nur auf die Erziehung der weiblichen Jugend lenken und unternahm den Versuch zur Gründung einer ensprechenden Jugendabteilung. Die Anschauungen über die gemeinsame Or­ganisierung der Geschlechter gehen ziemlich weit auseinander. So zweifellos es wohl ist, daß man als Ideal eine gemeinsame Er­ziehung fordern muß, so läßt sich augenblicklich diese Forde­rung noch schwer durchführen. Wir können unseren Einfluß erst auf die schulentlassene Jugend ausüben, die in ge­trennter Weise und durchaus nicht in. unserem Sinne er­zogen worden ist. Diese Jugend nun plötzlich zusammen­zubringen, ist eine Aufgabe, deren erfolgreiche Lösung lange Erfahrung und große pädagogische Einsicht erfordert. So hat man auch schon in verschiedenen Jugendorganisationen weibliche Sektionen eingerichtet, die entsprechend dem Wunsch der jungen Mädchen entstanden sind. Aus den Berichten über die Jugendbewegung im Ausland ersehen wir, daß die weibliche Jugend dort meist gesondert oder gar nicht organi­siert ist. In Belgien ist nach dem internationalen Bericht dieJunge Garde" nach Geschlechtern getrennt organisiert, trifft aber öfters gemeinsame Veranstaltungen für beide Sektionen. Diese Form der Organisation scheint mir vor­läufig die beste Lösung. Wirstehen jetzt voreinem neuen Stadium der ganzen Jugend­organisationsbewegung. Die sozialdemokratische Partei und die Gewerkschaften beginnen sich intensiv mit dieser Frage zu beschäftigen. Die Genossen Karl Legten und Robert Schmidt sprechen in einem Artikel der letzten Sozialistischen Monatshefte von einer Verständigung des sozialdemokratischen Parteivorstandes und der Generalkommission der Gewerk­schaften, die darin bestehe, daß eine planmäßige Agitation für die Jugend angeregt werden soll. In den verschiedenen Orten sollen sich Kommissionen bilden, die aus erwachsenen Mitgliedern der Partei und den Gewerkschaften mit Hin­zuziehung Jugendlicher zusammengesetzt werden sollen. Auf­gabe der Kommissionen wird es sein, regelmäßige Jugend­veranstaltungen zu organisieren. Diese Vorschläge sind mit Freuden zu begrüßen, und sicher wird durch Ausführung derselben eine neue wertvolle Pionierarbeit für den Sozia­lismus geleistet werden. Es erhebt sich aber die Frage, ob diese losen Veranstaltungen allein genügen, die doch der Jugend keinerlei Verpflichtungen auferlegen und ein festes Zusammenhalten erschweren. Genosse Robert Schmidt setzt in seinem Artikel die Schwierigkeiten der selbständigen Jugendorganisattonen auseinander. Nach den Erfahrungen in den verschiedenen Ländern muß man auch unbedingt zu­geben. daß völlig selbständige Jugendorganisattonen nur sehr schwer lebensfähig sind. Nach vergeblichen Versuchen haben sich die Jugendorganisationen dort der Partei, den Gewerkschaften oder sonstigen Vereinen als besondere Ab­teilungen angegliedert. Nach dem neuen Vereinsgesetz ist uns in Deutschland die Möglichkeit dieses Zusammenschlusses stark beschnitten worden, nur die Gewerkschaften und Bildungsver­eine kommen in der Hauptsache für die Angliederung von Jugendorganisationen in Betracht. Die Gewerkschaften haben