Nr. 15

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Die Gleichheit

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Zeitschrift für die Interessen der Arbeiterinnen er Mit den Beilagen: Für unsere Mütter und Hausfrauen und Für unsere Kinder

Die Gleichheit" erscheint alle vierzehn Tage einmal. Preis der Nummer 10 Pfennig, durch die Post vierteljährlich ohne Bestellgeld 55 Pfennig;. unter Kreuzband 85 Pfennig. Jabres- Abonnement 2,60 Mart.

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Inhaltsverzeichnis.

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Aufruf des Parteivorstandes zum Parteitag. Aufruf der Ber­trauensperson der Genossinnen Deutschlands zur Frauenkonferenz. - Die Gewerbeaufsichtsbeamten über die Frauenarbeit in Bayern . Bon gh. Schulspeisung. V. Von Luise Kautsky . Der fiebte internationale Textilarbeitertongreß. Agitation unter den Dienstboten, Von Helene Grünberg . Wesen und Entwidlung des Rechts. Von Simon Kazenstein. Aus der flerifalen Hochburg Aachen . Von W. Reimes.

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Aus der Bewegung: Von der Agitation.- Von den Organisationen. -Jahresbericht des Bildungsvereins für Frauen und Mädchen von Kezin und Umgegend. Politische Rundschau. Von H. B.

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Gewerkschaftliche Rundschau. Bom Niederrhein.- Genossen

Stuttgart den 20. Juli 1908

18. Jahrgang

Zuschriften an die Redaktion der Gleichheit sind zu richten an Frau Klara Zetkin ( 3undel), Wilhelmshöhe, Post Degerloch bei Stuttgart . Die Expedition befindet sich in Stuttgart , Furtbach- Straße 12.

Die Parteigenossen, die zum Parteitag fommen, teilnehmen, die in treuer Pflichterfüllung alle Arbeiten werden ersucht, von ihrer Delegation dem Vorstand und und Kämpfe der Sozialdemokratie teilen. dem Lokalkomitee rechtzeitig Mitteilung zu machen, damit Anträge zur Frauenkonferenz sind spätestens bis ihnen die Vorlagen und eventuell weitere Mitteilungen zum 31. August einzusenden. Erfolgte Wahlen von zugesandt werden können. 0000 Delegierten sind der Unterzeichneten zu melden. Die Adresse des Lokalkomitees iſt:

Die Adresse des Lokalkomitees lautet: osobe May Treu, Nürnberg , Egidienplatz 22. Mandatsformulare sind durch das Parteibureau:

Mit Parteigruß

Ottilie Baader , Vertrauensperson der Genossinnen Deutschlands .

Max Treu , Nürnberg , Egidienplatz 22. Die Frauenkonferenz zu Nürnberg muß ein Beweis W. Pfannkuch, Berlin SW 68, Lindenstr. 69, zu beziehen. für die Fortschritte der proletarischen Frauenbewegung Der Versand erfolgt vom 17. Auguft an.lid gesig werden, ein Ausgangspunkt weiterer Erfolge.. Die Genossen, die Anträge einreichen, werden darauf ndal n aufmerksam gemacht, daß etwaige den Anträgen bei­schaftliche Rundschau. Bon H. Fl. Notizenteil: Dienstbotenfrage. Arbeitsbedingungen der Arbeite- gegebene Motive weder im Vorwärts" noch in der den rinnen. Gesundheitsschädliche Frauenarbeit. Frauenstimm- Delegierten zugehenden Vorlage Aufnahme finden können. recht. Weibliche Fabrikinspektoren.- Sozialistische Frauen. Es steht den Genossen das Recht zu, ihre Anträge selbst bewegung im Ausland. Frauenbewegung. Quittung. oder durch befreundete Genossen auf dem Parteitag Feuilleton: Im Hochgebirg. Von Friedrich Theod. Vischer.( Gedicht.) mündlich zu begründen. Ein Abdruck der Motive ver -Der Umzug. Von A. R.- Mucis Luftballon. Bon C. Leopold. bietet sich aber aus räumlichen Gründen und um Wieder- 1 Frauenarbeit in Bayern . Noch nicht! Sei wach! Von Franz Diederich.( Gedicht.) holungen zu vermeiden. In Bayern haben die Gewerbeaufsichtsbeamten im Jahre

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Parteigenossen!

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Laut Beschluß des lezten Parteitags findet der dies­jährige in Nürnberg statt. Auf Grund der Bestimmungen der§§ 11, 12, 13, 14 und 15 der Parteiorganisation beruft die Parteileitung den diesjährigen Parteitag auf Sonntag den 13. September, abends 7 Uhr nach Nürnberg in die Städtische Festhalle", Luitpoldhain, ein.

"

Die Eröffnung erfolgt präzise. Anschließend erfolgt bie Ronstituierung des Parteitags, Festsetzung der Ge­häfts- und Tagesordnung, Wahl der Munbutsprüfungs Commisston.

Montag den 14. September und die folgenden Tage

finden die Verhandlungen des Parteitags in dem Lokal Herkules- Velodrom", Treuftraße 10, statt.

Als provisorische Tagesordnung ist festgesetzt: 1. Geschäftsbericht des Vorstandes:

a. Allgemeines.

b. Organisation, und zwar

I. Frauenorganisation;

II. Jugendorganisation.

Berichterstatter: H. Müller.

c. Rasse und Presse.

sli

Berlin SW 68, Lindenstraße 3, 1. Quergebäude IV.

Die Gewerbeaufsichtsbeamten über die

Berlin , den 7. Juli 1908. Mit sozialdemokratischem Gruß 1011907 ermittelt: Der Parteivorstand.

***** Genofsinnen!

Als Beauftragte der Genossinnen Deutschlands beruft die Unterzeichnete eine Frauenkonferenz nach Nürn­ berg ein, wo der nächste Parteitag stattfinden wird. Die Konferenz soll Freitag den 11. September, morgens Uhr, in der Goldenen Rose, Webersplay, zusam­mentreten.

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Ma provisorische Taged rhnung schlage ich nar: 1. Bericht der Zentralveiiranensperson. a. Agitation.

b. Preffe.

2. Die Neuorganisation der Genoffinnen. Referentin: Genoffin Zieg.

3. Die sozialistische Erziehung der Jugend. a. Die Erziehung im Hause.mothet d

sinoReferentin: Genossin Duncker.

1790

gabonum Berichterstatter: A. Gerisch. du

d. Bildungsausschuß.

Berichterstatter: H. Schulz.

2. Bericht der Kontrollkommission.

Berichterstatter: A. Raden.

3. Parlamentarischer Bericht.d din Berichterstatter: E. Eichhorn.

4. Maifeier.

Berichterstatter: R. Fischer.. 5. Sozialpolitik und der neue Kurs. Berichterstatter: H. Molkenbuhr.

6. Die Reichsfinanzreform.

sir

8012

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b. Die Jugendorganisation. Referentin: Genoffin Bettin. din

143 941 Arbeiterinnen und 532412 Arbeiter, gegen # im Vorjahr. Die Arbeiterinnen haben etwas mehr zugenommen als

137 005

= 510 696

die Arbeiter, und zwar war die Differenz am größten bei den Kindern bis zu 16 Jahren. Die Zunahme bei den Mädchen betrug 10,6 Prozent, bei den Knaben dagegen nur 4,7 Prozent. Es werden also immer mehr Mädchen zur Erwerbsarbeit in den Fabriken oder im Handwerk heran­

gezogen. in

10798

und 19866

Im einzelnen stellt sich das Verhältnis 1. In Fabriken: 11986 Arbeiterinnen u. 21 130 Arbeiter unter 16 Jahr. gegen 16 i. Vorj über 16* gegen 16 = i. Vorj. insgesamt gegen i. Borj.

# 91445 86311

Jiadus

103431

97109

284343 271894

=

305473 291760

2. In Handwerksbetrieben:

4602 Arbeiterinnen u. 35 033 Arbeiter unter 16 Jahr. gegen 4197 % 16= i. Vorj.

35908

35 699

40510

89 896

und 33789

# 191906

185147

226 939

= 218936

#

über 16

gegen 16 i. Vorj. insgesamt gegen i. Vorj.

relativ stärker vertreten als in den Handwerksbetrieben. Die Frauenarbeit ist also in den Fabriken absolut und

berichtet wird, Knaben unter 16 Jahren durch Arbeiterinnen über 16 Jahre ersetzt. Dies ist eine Folge der Durch führung der Schutzbestimmungen für die Kinder bis zu

16 Jahren.

In Drten, in denen ein Zusammenarbeiten mit den Genossen stattfindet, ist es selbstverständlich, daß die Ge­inossinnen sich mt diesen baldigst über die Wahl einer Delegierten verstindigen. Dort, wo die Verhältnisse nicht so günstig liegen, haben die Genossinnen laut§ 11 Ab­fatz 1 des Organisationsstatuts der sozialdemokratischen Eine Veränderung in dem Verhältnis der Frauenarbeit Partei Deutschands das Recht, in öffentlicher Frauen zur Männerarbeit scheint nur in den Ziegeleien eingetreten versammlung nicht nur eigene Delegierte für die zu sein. Hier haben die Unternehmer, wie aus Oberbayern Frauenkonferenz zu wählen, sondern auch für den Barteitag. Wünschenswert ist es, daß die Dele­gierten zur Fauenkonferenz auch zugleich ein Mandat für den Pateitag erhalten. Seine Verhandlungs­gegenstände nd insgesamt von größter Wichtigkeit für erhebliche Fortschritte gemacht. So in der Stadt München . Die Arbeitszeitverkürzung hat an vielen Orten die proletarihe Frauenwelt. Es sei nur daran erinnert, In der Pfalz hat jetzt die Mehrzahl der Betriebe mit vor­daß der Paritag das legte Wort in Sachen der Frauen- wiegend weiblicher Arbeiterschaft bie tägliche Arbeitszeit auf organisaton spricht. Angesichts der bevorstehenden 10 Stunden herabgefeßt. Trotzdem wird in vielen Betrieben Entscheidungen, die von außerordentlich großer Bedeutung noch an der längeren Arbeitszeit festgehalten. So heißt es für die Exwicklung der proletarischen Frauenbewegung in dem Bericht über Schwaben und Neuburg : Die sein werdt, ist es selbstverständlich, daß zahlreiche Ver- 10 ftündige Arbeitszeit der Arbeiterinnen, die in einer großen treterinne der Genossinnen mit beraten und mit be- Bahl von Betrieben der Textilindustrie im vergangenen schließen ollten. Die Frage der Jugendorganisation Jahre eingeführt wurde, hat leider in den übrigen Betrieben Parteigenoffen! Der Parteivorstand richtet an euch ist in hoorragender Weise eine Frage der Aufklärung in den übrigen Industriezweigen sind dauernde Berkürzungen derselben Branche nur geringe Nachahmung gefunden. Auch und Erehung der proletarischen Mütter, und die Auf der Arbeitszeit für Arbeiterinnen über 16 Jahre nicht zu gaben, ie sie stellt, fönnen ohne weitgehende, zielflare verzeichnen. Ebenso ist in den Spinnereien und Webe. Mitarit der Genossinnen nicht befriedigend gelöst reien des Regierungsbezirks Mittelfranken die 11 stün­im werde Als Arbeiterinnen, Arbeiterfrauen und Arbeiter dige Arbeitszeit unverändert geblieben. Endlich halten die mütt haben die Proletarierinnen das höchste Interesse Unternehmer in Oberbayern auf dem Bande, insbesondere W. Pfannkuch, Berlin SW 68, Lindenstr. 69, an Sozialpolitik des Reichs; als Trägerinnen der in Siegeleien und Konfektionsbetrieben, an der sein, wenn sie entsprechend den Bestimmungen des§ 14 diren und indirekten Steuerlasten wird ihr Leben ein- stündigen Arbeitszeit fest. Daher ist es dringend not­Fabritarbeiterinnen endlich vom Reichstag verkürzt wird. Dabei müssen zugleich auch die Kontrollmaßnahmen be­

Berichterstatter: P. Singer.

7. Sonstige Anträge. 8. Wahl des Parteivorstandes, der Kontroll­kommission und des Ortes, an dem der nächste Parteitag stattfinden soll.

die Aufforderung, die Vorarbeiten für den Parteitag also die Wahl von Delegierten wie die Stellung von Anträgen rechtzeitig zu bewirken. Die Anträge müssen spätestens am 17. Auguft Besize des Vorstandes, Adresse:

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Absatz 2 der Parteiorganisation im Vorwärts" veröffent- schrdend von einer Reichsfinanzreform berührt. wendig, daß der gefeßlich festgelegte Maximalarbeitstag für licht und in die gedruckte Vorlage Aufnahme finden sollen. Dellufruf des Parteivorstandes wendet sich an die ges Anträge von einzelnen Barteigenossen bedürfen der sace Genossenschaft, er gilt für die Genoſſinnen wie deutend verschärft werden. In Ziegeleien und Rons Begenzeichnung der Vertrauensperson oder des Vorstandes Genoffen. Möchten daher die Genoſſinnen überall fektionswertstätten wird auch jetzt noch die Arbeits­der örtlichen beziehungsweise Streisorganisation, falls fie für sorgen, daß dem ihnen zustehenden Rechte gemäß seit über die gesetzlich vorgeschriebenen Schranken aus­ur Veröffentlichung und Beratung gelangen sollen. ch an dem diesjährigen Parteitag als Delegierte Frauen gedehnt. Die Konfektionswerkstätten nehmen es auch mit