!Z2 Die Gleichheit Nr. IS der Kontrolle durch die ltberarbeitstafel nicht genau. Di« Putzmacherinnen, Schneiderinnen und Mo distinnen können sich nach den Beobachtungen in der Pfalz sogar nur schwer an die gesetzlich begrenzte Arbeitszeit der Kinder bis zu 16 Jahren gewöhnen. Ganz besonders schlimme Zustände aber herrschen in solchen Ziegeleien, die die Arbeit an italienische Akkordanten vergeben. In 7 solchen Anlagen arbeiteten 36 Arbeiterinnen täglich länger als 11 Stunden; in 3 währte die Arbeitszeit von 78 Arbeiterinnen an den Vorabenden der Sonn- und Festtage über den gesetzlich vorgeschriebenen Schluß um S'/» Uhr hinaus bis 7 Uhr abends; in 6 Ziegeleien mußten die Arbeiterinnen mit der Arbeit vor dem gesetzlich gestatteten Beginn um ö'/» schon um 4, 4'/, oder ö Uhr morgens anfangen. In den Gast- und Schankwirtschaften kommen noch immer Verfehlungen gegen die Schutzvorschriften häufig vor. In Unterfranken führten die Beamten 43 Revisionen aus. Dabei stellten sie in 15 Fällen die Nicht- gewährung der vorschriftsmäßigen Ruhezeiten und in 14 Fällen die Unterlassung der Einträge über die Ruhezeiten in das vorgeschriebene Verzeichnis fest. In Niederbayern scheint die gesetzliche Ruhezeit in den Gast- und Schankwirtschaften der größeren Städte beachtet zu werden, dagegen sieht es hiermit in den kleineren Orten noch sehr schlecht aus. In München haben die Kellnerinnen auch der kleinen Betriebe häufig jede Woche eine 24 stündige Ruhezeit. Dagegen kommt das Küchenpersonal nicht immer ganz zu seinem Rechte. Die Kellnerinnen erhalten im Gegensatz zu früher jetzt öfter 5 bis 10 Mk. Monats lohn. Davon haben sie aber den Pflichtteil der Versicherung zu tragen und mitunter das AusHilfspersonal zu bezahlen. Sie müssen in dem letzteren Falle also noch Geld zu ihrem Verdienst zulegen und sind ganz auf die Trinkgelder der Gäste angewiesen. In den„Wein"- und„Teesalons", deren Hauptbetrieb in die Nachtzeit fällt, müssen die Kellnerinnen ihre Nachtruhe opfern. Die Einführung einer mehr als einstündigen Mittagspause macht Fortschritte. Aus der Oberpfalz jedoch berichten die Beamten, daß die Arbeiterinnen, die ein Hauswesen zu besorgen haben, von ihrem Rechte nur selten Gebrauch machen, bei einer kürzeren Mittagspause eine halbe Stunde vor Beginn derselben von der Arbeit fortzugehen. Zwei Gründe feien bestimmend dafür: Der Verlust von Verdienst durch Ausfall der halben Stunde. Di« geringe Möglichkeit, die betreffenden Arbeiterinnen früher zu entlassen, insbesondere bei ihrem Zusammenarbeiten mit anderen, ohne daß eine Störung des Betriebes entsteht. Die Arbeiterinnen fürchteten nicht mit Unrecht den Verlust der Arbeit, wenn sie auf ihrem Recht bestehen würden. In den Fabriken Oberbayerns zeigt sich das Bestreben, die Arbeit an den Samstagen früher einzustellen. In drei Betrieben wird um 4 Uhr aufgehört, in drei Betrieben zwischen 4 und 4'/, Uhr, und die Wed»r«i Siebenbrunn läßt um II Uhr die Arbeitsmaschinen stchen, bis 12 Uhr putzen und gibt den Nachmittag ganz frei. Diese Neuerung soll sich vorzüglich bewähren. Die verheiratete Arbeiterin hat auf diese Weise Gelegenheit, schon Samstags den Haushall in Ordnung zu bringen und sich Sonntags zu erholen. Die ledige Arbeiterin wird, wenn sie den freien Stachmittag richtig verwendet, dessen Vorteile rasch schätzen lernen. Unterrichtskurse im Nähen. Flicken, Kochen usw. hätten an freien Nachmittagen mehr Besuch und besseren Erfolg zu verzeichnen, als di� in den Abendstunden meist der Fall ist. Aus der Pfalz wird mitgeteilt. daß immer mehr Betriebe die Arbeit an den Samstagen und den Vorabenden der Feiertage bereits vor 5'/, Uhr nachmittags einstellen. Die Arbeiterorganisationen wirken auf völlige Freigabe der Samstagnachmittag« für Arbeiterinnen hin. Auffallend häufig hatten die Beamten gegen solche Unternehmer einzuschreiten, die den Arbeiterinnen unpassende Arbeiten zumuteten. So war in Oberbayern eine hochschwangere Frau an einer Pendelsäge beschäftigt; in einer Ziegelei mußten Arbeiterinnen beladene Karren schieben; die viel zu anstrengende Arbeit der Arbeiterinnen an Heft-, Stanz- und ähnlichen Maschinen mit Fußbetrieb kommt immer noch vor. In Niederbayern traf«» die Beamten Slrbeiterinnen bei der Bedienung der Revolverpressen in Ziegeleien. Ebenso wurden in zwei Ziegeleien der Pfalz Arbeiterinnen zum Steinsahren auf nicht geeigneter Bahn und zum Streichen von Backsteinen verwendet. In einer größeren Wederei mußten Arbeilerinnen fertig gewebte Webstücke tragen, die 75 Kilogramm schwer waren. In den Melaphyrsteinbrüchen des Bezirksamtes Kusel (Pfalz ) werden etwa 240 Arbeiterinnen zum Schotterschlagen verivendet, obgleich diese Arbeit für die Frauen infolge der gebückt-sitzenden Hallung und der ungewöhnlichen Überanstrengung schädlich ist. Auch in zwei Steinbrüchen der Oberpfalz waren zwölf Arbeiterinnen mit Zerkleinern größerer Gesteinstücke zu Schotter verwendet. In Ober- franken mußte in einer Weberei das Tragen schwerer Zettelbäume und in einer Porzellanfabrik die Verwendung von Arbeiterinnen zum Einsetzen und Entleeren der Brennösen verboten werden. In Mittelfrauken wurden zw« Arbeiterinnen bei dem Transport von Steinen in vorschriftswidriger Weise und zwei hochschwangere Frauen aus den erhöhten Podesten von Schnellpressen beim Einlegen angetroffen usw... Tie vorstehenden Stichproben zergen, nne v,el noch zur Verbesserung der Arbeitsverhältnisse für die Arbellerinnen getan werden muß. Eindringlich sagt diese Tatsache den Arbeiterinnen, daß auch sie sich gewerkschaftlich und polittsch organisieren müssen. Schulspeisung. Von Luise KautSky . V. Belgien besitzt keine obligatorische Volksschule. Dort tobt noch der Kampf um die Trennung von Schule und Kirche, der Kampf um die weltliche Schul«, dessen letzte Phase in Frankreich sich eben abspielte, und auf den wir in unserem letzten Artikel die Aufmerksamkell unserer Leserinnen lenkten. Belgien ist zum größeren Teil katholisch, und die verderblichen Folgen klerikaler Beherrschung der Schule, der pfäffischen Verdumnnmg treten in den nachstehenden Ziffern zutage, die wir einem offiziellen Bericht der„Liga zur Verteidigung des öffentlichen Unterrichts" entnehmen. 1837 mußte der damalige Unterrichtsminister Schollaert in der Kammer erklären, daß 1 21 000 Kinder in Belgien überhaupt keine Schule besuchten. 1304 war sein Nachfolg«r de Trooz gezwungen, die Richtigkeit dieser Ziffer zu bestätigen, obgleich er beschönigend hinzufügte, es seien Fortschritte gemacht worden. Gegen die letztere Behauptung spricht der in jedem dritten Jahre erscheinende Bericht an die Kammer für 1300 bis 1902; nach ihm frequentierten bei einer Gesamtbevölkerung Belgiens von 7 Millionen 140000 Kinder keine Schult, das sind also 2 Prozent. Bei einer in Brüssel vorgenommenen Enquete stellte sich heraus, daß von 22 244 Kindern von 6 bis 14 Jahren 3035, das sind etwa 17 Prozent, gar nicht zur Schule gingen. 1612 davon waren in der Lehr«, 310 halfen ihren Eltern, 1113 vagabundierten. Auch von den schulbesuchenden Kindern genießen viele den Unterricht nicht bis zu seinem Abschluß. 3 Prozent verlassen die Schule schon im Aller von 3 bis 10 Jahren, 5 Prozent im Alter von 10 bis 11 Jahren, 12 Prozent vor 12 Jahren, 25 Prozent vor 13 Jahren. 30 Prozent vor 14 Jahren. Nur 25 Prozent besuchen die Schule bis zum 13. bis 14. Lebensjahr und nicht mehr als 7 Prozent empfangen bis zum 14. Jahre oder darüber hinaus Elementarunterricht. Kaum ein Fünftel der belgischen Elementarschüler erhält daher eme halbwegs genügende Schulbildung. Nach der letzten Gewerbezählung gab es 76 147 erwerbstätige Kinder unter 16 Jahren, sie machen 11,3 Prozent der gesamten Arbeiterbevölkerung aus. Unter ihnen waren St St>1(14 062 Knaben und 7133 Mädchen) weniger al» 14 Jahre alt. Diese Ziffern erschöpfen noch nicht einmal das ganze Elendsbild, denn ein großer Teil der Industrie, besonders die Hausindustrie, untersteht nicht den gesetzlichen Vorschriften und ist daher in der Zäh lung nicht mit inbegriffen. Man kann ruhig behaupten, daß nur die Not zum frühen Verlassen der Schule zwingt, die Eltern brauchen die paar armseligen Pfennige, die die Kinder als Frucht ihrer Erwerbsarbcit heimbringen. Nach der vergleichenden Statistik sind in Belgien die Löhne sehr niedrige. Diese Not trat kraß zutage in verschiedenen Umfragen, die die Stadt Brüssel veranstaltete. 25 Prozent der Kinder, die ---- � bekleidet, 25 Prozent schMi genährt. So fing man auch in Belgien an, den sanitären Forderungen näherzutreten, die mit der Schulfrage eng verknüpft sind. Und wieder können wir mit Stolz auf unsere Genossen im Parlament und in den Gemeinden als auf die Bahnbrecher auf diesem Gebiet auch in Belgien hinweisen. Wohl hat ebenfalls dort private Wohltätigkeit viel getan, und unsere Genossen ließen und lassen den einschlägigen anerkennenswerten Bestrebungen stets vollste Gerechtigkeit widerfahren. So erwähnt Genosse Vinck in einer Studie über die Anfänge der Schulspeisung außerordentlich lobend den nachmaligen Türgermeister Buls in Brüssel , der daselbst schon 1873 ene Gesellschaft g« gründet hatte, um armen Schulkindern ene Suppe zu verschaffen. Am 18. Dezember 1893 mußte Nils jedoch in der Gemeinderatssitzung bekennen, daß die Eesellschaft wegen Mangels an Mitteln nicht weiter bestehen könne, obgleich die städtische Verwaltung durch ihn zu einerBeitragsleistung herangezogen worden war. Ahnliches kontatierte Genosse Dewinne in einer glänzenden Rede, die er ils Gemeinderat von Saint-GilleS-Lez-Bruxelles hielt. In diesem Vorort Brüssels hatte die 1383 gegründete gemeanützige Gesellschaft„Progrös"(Fortschritt) 1904 für Schulpeisung 18 835 Frank aus eigenen Mitteln ausgegeben. Schon1896 hatte die Gesellschaft mit Schwierigkeiten zu kämpfen ghabt und an die Gemeinde von Brüssel mit der Bitte un Hilfe herantreten müssen. Genosse Dewinne verlas in der Gmeinderats- sitzung einen Brief dieser Gefellschaft, wom sie unter anderem sagt:„Wir hatten bloß den Ehrgeiz, zc zeigen, daß es vom praktischen Standpunkt aus leicht s«. die Schulspeisung zu organisieren, und daß sie vom pädqogischen Standpunkt aus«»entbehrlich sei. Der Bewcs ist uns gelungen, viele sind unserem Beispiel gefolgt. Ulere Roll« ist also ausgespielt, und Aufgabe der Stadt ij es nun, unser Werk aufzunehmen, fortzuführen und wellerzuetwickeln. Zu diesem Zwecke machen wir der Stadt unser gazeS bedeutendes Material und Inventar mit Freuden zm Geschenk." Genosse Dewinne wies an diesem schlag enm Beispiel die Berechttgung seiner Forderungen nach Schulstisung auS öffentlichen Mitteln nach. Es entspann sich ei- lebhafte Debatte, die von unseren Genossen überzeug« geführt wurde und sicherlich weit über die engen Grenz« deS kleinen Brüsseler Vorortes hinaus unserer Sache begehrte Anhänger warb. Die Katholllen machten scharf« Lvo- sitton, einer der Gegner verstieg sich so well, dem Gent «« Levöqu«, der das Recht des Kindes auf leibliche Nahr,g verfochten hatte, zuzurufen:„Vielleicht werden Sie enz Tages noch verlangen, daß man dem Kinde gleich bei sein Geburt eine Rente aussetzt." Dies« belgisch « katholisch« Ordnungsstütze kann sich sto> „Vorwärts" anläßlich der Debatten über Schulspeisung im Berliner Gemeinderat berichtete. Im„Reichsboten" hatte dieser Herr folgende Weisheit verzapft:„Das Jahreseinkommen eines Arbeiters in der Großstadt erreicht die Durchschnittshöhe von etwa 1600 bis 1800 Mk.... Wer arbeiten will, findet auch Arbeit und braucht nicht zu hungern.... Und welche Pflichten hat der Arbeiter? Steuern und sonstige Abgaben sind in der Regel sehr minimale oder häufig gar keine in Abrechnung zu bringen." (Bei 1600 bis 1300 Mk. Einkommen keine Steuern? Wie stimmt das, Herr„Pädagoge"?)„Für Ausbildung der Kinder wird nichts Sonderliches verwendet. Miete ist die einzige höhere Ausgabe. Hierzu kommt, daß Arbeiterkinder von 12 Jahren an fast sämtlich verdienen." Wohin kommt nun all das viele, schöne Geld? Das weiß uns der Herr Lehrer genau zu erzählen.„Man gehe," so wettert er,„deS Sonnabends und Sonntags in die Bäcker- und Fleischerläden, und man wird sehen, wie das Geld gar keine Rollt spielt. Die schönsten Kuchen aller Art, die meiste Schlagsahne, das meiste Fleisch kaufen die Arbeiterfrauen. Man statte einmal den VergnügungSetablissements und den„Rummelplätzen" am Sonntag einen Besuch ab, und man wird sehen, wie die Groschen mit Gewalt verspielt, vertanzt, vertrunken und vergeudet werden." Der Pädagoge des Pastorenblattes kommt zu dem seufzenden Schlüsse:„Die Liederlichkeit ist gerade in der Arbeiterbevölkerung erschrecklich groß." Was aber wird aus dem Arbeiter, wenn alles verjubell ist? Der Pädagoge sagt es: Die Gemeinde tritt für ihn ein.„Es ist," so versichert er,„beinahe beneidenswert, ein Armer zu sei." Besonders leicht gemacht wird dem Arbeiter die Sorge für die Kinder. Kein Schulgeld, freie Lehrmittel, Überwachung durch Schulärzte, Verabfolgung von Milch und Semmeln, Gewährung von Freibädern usw. Und auch noch die Speisung zu Mittag! Unser Pädagoge malt höhnend bereits aus, daß jede Schule einen„Schulkoch" haben werde, vielleicht werde später auch noch ein„Schulschneider" angestellt, der die Kleider flickt, schließlich komme wohl gar ei» „Schulautobus", der den Kindern den Schulweg abnimmt. Di« Betrachtungen dieses edel, gemeinnützig denkende« Pädagogen, den man sich als Bildner der proletarischen Jugend nur mit Schaudern vorstellen kann, gipfeln natürlich in der bekannten Klage über die Unersättlichkeit der Arbeiter.„Ist wirklich die geschildert« Slot und Armut vorhanden? Oder ist das Geschrei nicht vielmehr auf das Konto einer nimmersattenBegehrlichkeit zu setzen?" Es ist interessant für den aufmerksamen Beobachter, wie international dieses Klagegeschrei ist, und wie unsere Gegner in allen Ländern ausnahmslos mit denselben Mittel» operieren, überall wird außer dem Vorwurf der Begehrlichkeit noch der des mangelnden Verantwortlichkeitsgefühls der Eltern den Kindern gegenüber wider die Forderung der Schulspeisung mobilisiert. Auch Genosse Dewinne in Brüssel hatte gegen derartige Behauptungen anzukämpfen, und seine katholischen Kollegen besonders erschwert. Die Klerikal-« hatten bis jetzt st» Erziehungsfragen in Belgien unbestritte» das Heft in Händen und werden nur Schritt für Schritt von dem bisher deherrschten Terrain zurückgedrängt. Und wo sie einsehen müssen, daß jeder Widerstand ihrerseits vergebens ist, da wollen sie wenigstens für alle nötigen neue» Einrichtungen den Charakter der Wohltat, der milden Gab« gewahrt wissen. So rief ein klerikaler Gemeinderat unsere» Genossen in der erwähnten Debatte höhnend zu:„Di« Katholiken haben von jeher wohltätige Gesellschaften gegründet. Tie Katholiken von heute stehen den Katholike» von ehedem darin nicht nach. Mindestens aber sind sie soviel wert wie die Sozialisten, die uns so von oben herab als„Klerikale" behandeln. Wissen die Sozialisten nicht, daß die französische Revolution, die die Klöster abschaffte, wo di« Arbeiter und die Armen bis dahin Arbeit und Brot gesunde» hatten, an Stelle der Klöster Wohltätigkeitsinstitute gegründet hat? Nun, wenn ich auch weiß, daß solche Institute di« Mönch« nicht ersetzen können, so sage ich doch, wenn der Arbeiter in Not ist, der Arme Hunger hat, so sollen dies« Institute eingreifen, denn ein Recht auf Nahrung hat das Kind des Arbeiters nicht, so wenig wie ein Recht auf Erziehung." Wem fällt bei diesen Worten nicht Heines bitterer Vers ein: „Denn ein Recht zum Leben, Lump, Haben nur, die etwas haben." Trotz des erbitterten Widerstandes drang Genosse Dewinn« mit seinen Vorschlägen durch und erreichte durch sein mannhaftes, unerschrockenes Auftteten, daß sie in seiner Gemeind« die Mehrheit der Stimmen erlangten. Er hatte zum Zweck« der Schülerspeisung 20 000 Fr. jährlichen Zuschuß von de« Gemeinde gefordert. Di« vollständige Mahlzeit sollte fstt jedes zahlend« Kind 5 Cts. kosten, für Unbemittelt« ab«« ganz umsonst sein. In den Kommunalschulen sollten der«" Zöglinge, in mehreren kommunalen Gebäuden aber auch solche Kinder gespeist werden, di« ander« Schulen besuche»- Die finanziellen Jahresberichte aus St. Gilles weisen folgende Ziffern auf: 1903/04 für Schulkantinen 7500 Fr� 1304/05 7500 Fr., 1905/06 10 000 Fr., 1906/07 20000 F«- Am 8. Februar 1906 hatte Genosse Dewinne seine Forderungen durchgesetzt. In den anderen VorortSgemeindeu von Brüssel macht sich ebenfalls das Bestreben nach Kommunalisierung der schon vorhandenen Einrichtungen zur Schulspeisung geltend. So i» Schaerbeck, wo eine neue Art der Speisung geschaffen wurde: ein Refektorium, das ist eine Schulkantine in ein«»' eigens dazu errichteten Gebäude, das den Kinder» aller Schulen offen steht. Neben der Suppe wird dorl noch ein solides Gericht auS Fleisch und Gemüse verabfolgt- dem„Pädagogen" zur Seit« stellen, von dem uns d«Auch in Jxelles wird den Kindern ein vollständiges
Ausgabe
19 (20.7.1908) 15
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