Nr. 19Die Gleichheit17�schwerden wegen an Arzt und Kaffe zu wenden. Die Aufsichtsbeamtinnen glauben, daß die Arbeiterinnen ihre Zaghaftigkeit in dieser Beziehung leichter überwinden würden,wenn sie sich einer Arztin anvertrauen könnten.— Wirwollen in diesem Zusammenhang an die Bestimmung desKrankenversicherungsgesetzes erinnern: Schwangeren, diemindestens sechs Monate der Kasse angehören, kann eineder Wöchnerinnenunterstützung gleiche Unterstützung wegender durch die Schwangerschaft verursachten Erwerbsunfähigkeit bis zur Gesamtdauer von sechs Wochen gewährt werden.Auch kann freie Gewährung der erforderlichen Hebammen-diensie und freie ärztliche Behandlung der Schwangerschaftsbeschwerden beschlosien werden. Auf Grund dieserBestimmung kann eine gut verwaltete Krankenkasse viel imInteresse der Arbeiterinnen leisten. Jedoch gehört dazu einwirklich unbeschränktes Selbstverwaltungsrecht der Kasfen-mitglieder. Unsere Gegner aber haben nichts Besseres zutun, als mit allen Mitteln auf die Entrechtung der Kassenmitglieder hinzuarbeiten.Schließlich noch ein« Tatsache, die den Arbeiterinnenwie den Arbeitern gar nicht oft genug vor Augen gehaltenwerden kann: Am wichtigsten für einen wirksamen Arbeiterschutz ist das Verständnis und die Mitwirkung der beteiligten Arbeiter selbst. Wiederholt berichten die Gewerbeaufsichtsbeamten, daß wichtige Fortschritt« in den Arbeitsbedingungen den beteiligten Arbeiterinnen zu verdankenwaren. So ist erfreulicherweise die Überarbeit zurückgegangen. Nach dem Bericht ist das wohl nur zum Teildem Abflauen des Geschäftsgangs im Spätjahr zuzuschreiben,vielmehr könne allgemein gesagt werden, daß die Arbeitgeber bei der immer mehr steigenden Abneigungder Arbeiter gegen die Leistung von Überstunden solchemöglichst zu vermeiden suchen. In derselben Weise seienauch oft die Fortschritte in der Herabsehung der regelmäßigen Arbeitszeit zu erklären. So haben die Bestrebungender Arbeiter und ihrer Organisationen in dieser BeziehungErfolg gehabt. Deshalb sollte sich jede Arbeiterin ihrergewerkschaftlichen und politischen Organisation anschließen.kk.Schulspeisung.Von Luise Kautsky.VIl.über Italien liegt uns leider fast gar kein Material vor.Es war uns trotz aller Bemühungen unmöglich, solches ingrößerem Umfang zu beschaffen. Immerhin können wirden Leserinnen der„Gleichheit" von zwei besonders interessanten Speisungssinrichtungen berichten, die in diesemLande in San Nemo und Vercelli bestehen." SanNemo kann sich rühmen, die erste italienische Stadt zu sein,wo die Gemeinde die Speisung der Elementarschüler in dieHa»d«ahn». I» Mona und anderen Städten werdendie Kinder ebenfalls gespeist, aber nicht auf Gemeindekostenund nicht durch die Gemeinde. Die arbeitende Bevölkerungvon San Nemo besteht hauptsächlich aus Kleinbauern,Handwerkern und einem Heer von Bediensteten der zahlreichen Hotels, Pensionen und Kuranstalten, denn die Stadtist dank ihrem herrlichen Klima und ihrer geschützten Lagezu einer der berühmtesten und besuchtesten Winterstationender italienischen Riviera geworden. Die Industrie ist dortnoch gering und befaßt sich hauptsächlich mit der Herstellungvon wohlriechenden Essenzen, mit Erzeugung von Olivenölund mit der Verarbeitung und Konservierung des reichenObstertrags der dortigen Gegend. Die Industrie und vorallem der Handel mit Ol, Südfrüchten, Parfüms usw. beschäftigen aber doch schon eine größere Anzahl Proletarier,und diese waren 1696 aufgeklärt und stark genug, um einesozialistische Majorität in den Gemeinderat von SanNemo zu entsenden. Auch den gut organisierten Kellnerngelang es, einen der Ihrigen bei den Gemeindewahlen durchzubringen. Die sozialistische Mehrheit des Gemeinderatssetzte sofort die Forderung der Schulspeisung auf ihr Programm, und obgleich die Minorität diese Idee als Absurdität und Utopie verlachte, so ließ sie sich nicht irremachenund erzwang es, daß schon im ersten Jahre ihrer Tätigkeitzahlreiche Mahlzeiten verteilt wurden. Die Kosten dafürbetrugen 1890/97 4S1L Lire(3614 Mk.). Im Jahr daraufwurde die Sache schon besser organisiert, die Ausgaben beliefen sich auf 7943 Lire(63S4 Mk.). Alle Verbesserungender Institution mußten in erbitterten Kämpfen erzwungenwerden. Der Haß gegen die Urheber der für die Kinder sowohltätigen Maßnahmen ging so weit, daß die Gegner beider Regierung Klage„wegen Verschwendung öffentlicherGelder" führten. Es existiert nämlich in Italien ein Gesetz,das der Regierung Eingriffe in die Befugnisse der Gemeindengestattet, wenn diese sich in finanziellen Schwierigkeiten befinden. Die Regierung darf in diesem Falle die Gemeindeausgaben auf das Notwendigste beschränken und alles verbieten, was als Luxus erscheinen mag, oder verfügen, daßdie Gemeinderäte aus eigener Tasche derartige Ausgabenersetzen. Auf diese Bestimmungen hatten die Gegner ihreAnklage gestützt und sogar gefordert, daß die für die Schulspeisung verausgabten Summen als Luxusausgaben qualifiziert würden und von unseren Genossen wieder ersetztwerden müßten. Die Anklage blieb ein Schlag ins Wasser,Und unseren Genossen war es ein leichtes, darzulegen, daß,abgesehen von der blühenden finanziellen Lage der Stadl,die Gemeinde an ganz anderen Aufwendungen sparen könne,wenn es notwendig wäre, als an den Ausgaben für die» Wir stützen uns hierbei auf die Mitteilungen des„Lancet".Berichterstalters und aeben dieselben zum Test sast wörtlich wieder.hungernden Kinder. Man schließe doch das städtischeTheater oder Kasino, riefen sie mit Recht den Gegnern undder Regierung zu. Da griff diese zu einem Gewaltmittel,um dem verhaßten sozialistischen Gemeinderat von SanRems zu Leibe zu gehen. Einige Straßendemonsttationenvon Arbeitslosen, die in Mailand im Winter 1398 stattfanden, und die große Not in ganz Norditalien lieferten ihrden Vorwand, kurzerhand den Gemeinderat von San Nemoaufzulösen. Bei den Munizipalwahlen arbeitete die Regierung mit Hochdruck und verschaffte dadurch den Konservativen die Majorität. Diese hatten nichts Eiligeres zutun, als der segensreichen Einrichtung den eben erst gewonnenen Charakter einer öffentlichen Rechtsinstitution zunehmen und sie wieder zur Wohltätigkeitseinrichtung zudegradieren, und zwar einer solchen, für welche die Gemeinde absolut keine Verantwortung trug. Die Gemeindevertreter überwiesen einer privaten Gesellschaft 60<X1 Lire(4866 Mk.) zum Zwecke der Schulspeisung und hielten damit ihre Pflicht für voll erfüllt. 1962 kamen die Sozialdemokraten wieder ans Ruder, und das städtische Budgetfür 1903 verzeichnet schon wieder 12943 Lire(16 354 Mk.)für die �kisterions soolastica".Inzwischen hatten M ailan d und V ercelli, dem Beispiel von San Nemo folgend, die städtische Speisung derSchüler eingeführt. Die Regierung hatte ihren ursprünglichen Widerstand gegen die Neuerung nicht nur aufgegeben,sondern sie unterstützte nun alle derartigen Bestrebungen,da sie ihre sichtlich wohltätigen Folgen für die Schuljugendkennen gelernt hatte. Infolge dieser Sachlage stieg dennin San Nemo die für die Speisung aufgewendete Summevon Jahr zu Jahr: 1904 auf 13667 Lire, 1905 aus 15813Lire, 1906 auf 16 153 Lire. Es ist unseren Genossen gelungen, bei der Schülerspeisung ein für allemal die warmeMahlzeit einzuführen, die dreimal wöchentlich in Suppenund Gemüse und zweimal in Fleischbrühe mit Fleisch besteht. Die Reaktionäre hatten es nicht verschmäht, auchdagegen zu wirken, sie hatten die Kinder ein für allemalauf eine Ration von Brot und Wurst gesetzt. Vercelliist die zweite Stadt Italiens, die von Gemeinde wegen dieSpeisung einführte. Es hat vor San Nemo und überhauptvor allen anderen Orten, über deren Maßnahmen auf diesemGebiet wir den Leserinnen bisher berichteten, etwas voraus:es hat die obligatorische Schulkinderspeisung eingeführt;das heißt die Kinder, ob arm, ob reich, müssen ihre Mittagsmahlzeit in der Schule einnehmen, und zwar aus pädagogischen Gründen. Interessant ist es, daß diese Maßregel,wenn sie auch nicht direkt sozialistischer Initiative entspringt,doch indirekt den Sozialisten oder aber doch der Furchtvor ihnen gedankt ist. Signor Pietro Lucca, der konservative Vertreter Vercellis im italienischen Parlament, war ihrUrheber, und die Gesichtspunkte, die ihn bei der Einführungder obligatorischen Schulspeisung aus erzieherischen Ursachenleiteten, waren hauptsächlich sozialistenfeindlicher Natur.Herr Lucca will die Kinder so erziehen, daß sich bei ihnenniemals auch nur eine Spur von der Idee des Klassenkampfes einbürgern kann. Nach der sozialisttschen Auffassung kann nur mit der Aufhebung der Klassengegensätzedurch den Sozialismus der Klassenkampf sein Ende finden.Herr Lucca ist so kindlich, zu glauben, auf eigene Faust undohne grundlegende Umgestaltung der Gesellschaft den Klassenkampf aus der Welt schaffen zu können. Zu diesem Zweckeführte er die unentgeltlichen Mahlzeiten ein, die für alleKinder gleich sind. Sie sollen bei diesen brüderliche Gefühleentwickeln, ihnen gute Manieren angewöhnen, die Betätigung von Bürgersinn begreiflich machen und sie lehren, daßsie alle Kinder einer und derselben Gemeinde seien, gegendie sie gewisse Pflichten zu erfüllen hätten. Herr Lucca istjedenfalls ein sonderbarer Heiliger, allein polittsche Gegnerseines Schlages können wir uns wohl gefallen lassen. InVercelli hat sich der gute Einfluß der obligatorischen Mittagsmahlzeit für die Kinder offenkundig gezeigt. Hatten früherim Frühling die Zöglinge oft die Schule versäumt, um denEltern im Felde zu helfen, so ist seit der Einführung derSchulspeisung dieser ltbelstand jetzt fast ganz beseitigt. DieKinder, die ihre Eltern nicht daheim wissen und daherhungern müßten, besuchen ruhig bis Ende Juli die Schule,während früher wegen der massenhaft Fehlenden sogar dieSchulprüfung zeitiger angesetzt werden mußte.Die Mahlzeit besteht in Vercelli nur aus Wurst undBrot, am Freitag aus Rücksicht auf die religiösen Gebräuche aus Brot und Käse, jedoch werden die Nahrungsmittel in der allerbesten Qualität verabreicht. Kein Kinddarf sich von der Mahlzeit ausschließen, es sei denn, daßein ärztliches Zeugnis beigebracht wird, daß aus Gesundheitsrücksichten andere Nahrung geboten sei. Man ist sichübrigens in der Gemeinde darüber klar, daß das bishergebotene Essen, an dem auch die beaufsichtigenden Lehrerreilnehmen müssen, unzulänglich sei, und es ist nur eineFrage der Zeit und des Geldes, wann auch in Vercelliwarmes Essen eingeführt wird. Im letzten Jahre hat dieGemeinde 30000 Lire gleich 24000 Mk. für die Schülermahlzeiten ausgegeben.Trotzdem sich die Einführung der Schulspeisung inVercelli so gut bewährt«, ist es doch fraglich, ob sie bei eineranderen politischen Konstellation erhalten bleiben wird. DieTheorien des Herrn Lucca werden nämlich von seinen beschränkten politischen Gegnern als viel zu weitgehend lebhaft angegriffen. Wenn auch die Beweggründe, die zu derReform führten, unlogisch und widerspruchsvoll waren, sowäre es doch angesichts ihres Nutzens tief zu beklagen,wenn aus parteipolitischen Erwägungen die Schulspeisungwieder aufgehoben würde, die in sich selbst den Keim zurweiteren Entwicklung und zu vielem Guten trägt. Kommunale, öffentliche Einrichtungen vom Charakter und derBedeutung der Schulspeisung sollten über den Parteiströmungen stehen und unangefochten von allen politischenVeränderungen ruhig und ungestört sich zum Segen derKinder und mithin der ganzen Menschheit entwickeln können-Vercelli und San Nemo sind vergleichsweise kleineitalienische Städte. Wir wollen nun unseren Leserinnennur noch zeigen, wie es in einer italienischen Großstadt umdie Durchführung unserer Forderung bestellt ist, in Mailand.Dort ist schon viel für die Schülerspeisung geschehen, aberman ist trotzdem über das Stadium des Experimentierensnoch nicht hinausgekommen. Die furchtbare Not eines großenTeils der Einwohner, das Beispiel anderer Städte habendie Stadtväter Schritt für Schritt vorwärts getrieben, abersie ließen sich dabei mehr von den Forderungen de? Augenblicks leiten als von einem grundlegenden Prinzip oder einerklaren Theorie. Daher kommt es auch, daß in Mailandimmer noch tastende Versuche darüber gemacht werden, waseigentlich den Kindern und dem Stadtsäckel am zuträglichsten sei.Langsam nur versteht man sich zur Einführung der warmenMahlzeit, winzig klein sind die Portionen, und die Salami(die italienische Volksnahrung, die unserer deutschen Wurstentspricht, aber schmackhafter und nahrhafter ist) beherrschtan vielen Schulen noch souverän den Speisezettel: Montag20 Granim Salami, Dienstag 30 Gramm Käse, Mittwoch 25Gramm gekochte Wurst, Freitag 22 Gramm Schokolade,Sonnabend 20 Gramm Salami, immer mit der vorgeschriebenen Ration Brot, je nach dem Alter des Kindes von 100bis 150 Gramm ansteigend. Donnerstag ist schulfrei. Erstin 6 Schulen wird an 4500 Zöglinge warmes Essen verabfolgt. Eine gute Einrichtung besteht darin, daß schwächlicheKinder Eier bekommen. Die Kinder erhalten sonst 25 Grammwarmes Fleisch, 240 Gramm Maccaroni und wenn es Risotto gibt, das prachtvolle italienische Nationalgericht ausReis, das an Wohlgeschmack und Nährwert seinesgleichen sucht,so beträgt die Nation 275 Gramm; von Fleisch mit Kartoffelnzusammengekocht verabreicht man 55 Gramm. Die Stadthatte ursprünglich 100000 Lire gleich 80 000 Mk. für dieSpeisung ausgeworfen und diese Summe wohltätigen Gesellschaften zur beliebigen Verwendung für den gedachten Zwecküberwiesen. Sie hoffte damit um dieMühen und Verantwortlichkeit der gemeinnützigen Institution herumzukommen. Baldjedoch zeigten die Erfahrungen, es sei unumgänglich nötig,daß die Stadt selbst eingreife. Es wurde zu diesem BeHufeein Komitee aus neun Stadträten gebildet, mit dem Bürgermeister an der Spitze, dem Komitee wurden drei Assistentenzugesellt, die in praktischen Fragen des Einkaufs und derKüche Bescheid wußten. Damit war die Verwaltung ganzin städtische Hände übergegangen, und nun erst leistete sieErsprießliches. Der leitende Gesichtspunkt bei der Verteilungder Mahlzeiten war die Entfernung zwischen der Wohnungder Zöglinge und dem Schulgebäude. 33 Prozent der etwa46000 Köpfe zählenden Mailänder Schüler werden unentgeltlich gespeist, 17 bis 20 Prozent bezahlen 9 Centimes(7'/l»Pfennig) für Wurst und Brot oder 15 Centimes(12 Pf.)für ein warmes Essen. Können die Eltern die Schulmahlzeit nicht bezahlen, so müssen sie bei der Stadtgemeindevon Mailand schriftlich um die Unentgeltlichkeit einkommen,und wenn die Erkundigungen, die diese einziehen läßt, dieBerechtigung der Forderung ergibt, so wird diese ohneweiteres bewilligt. Entscheidend ist dabei die Kinderzahl inder Familie. Wo zwei Kinder sind, wird eines von derGemeinde unentgeltlich gespeist, auch wo die Kinder schlechtaussehen, wird die Gratisnahrung nicht verweigert. Imgroßen ganzen herrscht ein entgegenkommender Geist gegenUnbemittelte, und die Unentgeltlichkeit wird gern gewährt.Leider fehlen uns Anhaltspunkte, ob der Verlust irgendwelcherpolitischer Rechte aus der Unentgeltlichkeit der Speisungresultiert. An den Grenzen der Stadt, wo schon das flacheLand beginnt, werden die meisten unentgettlichen Mahlzeitenverteilt, da dort die Kinder der Landarbeiter in Fragekommen. Alles in allem gab Mailand im Jahre 1906300000 Lire gleich 240000 Mk. für Schulspeisung aus. Eshaben sich also die Kosten seit 1900, wo mit der Speisungbegonnen wurde, mehr als verdreifacht. Die uns bekanntgewordenen Ziffern lauten wie folgt: 1900 bis 1901 98 300 Lire,1901 bis 1902 149337 Lire, 1902 bis 1903 247 766 Lire, 1903bis 1904 277603 Lire. Trotz dieses Aufschwungs der Reformherrschen noch viele kleinliche Mißstände in Mailand, die leichtzu beseitigen wären. So ist zum Beispiel die Lieferung vonBrot und Wurst an viele kleine Meister, 50 Bäcker und 60Schlächter, vergeben, wodurch allen möglichen Durchstechereien Tür und Tor geöffnet ist. Die Stadt besitzt eineigenes Schlachthaus, und es wäre daher ein leichtes, eineeigene Wurstfabrik in Verbindung damit auf dem gleichenTerrain zu errichten. Doch ist das und manche anderewichttge Verbesserung noch der Zukunft vorbehalten.In Rom. der Hauptstadt Italiens, hat die liberaldemokratische Stadtverwaltung in ihrem ersten Budgetvoran-chlag 250000 Lire für Schulkantinen eingestellt. Es istdas erstemal, daß dieser Posten im städtischen Budget vonRom figuriert. Erfahrungen stehen noch aus.Von sonstigen italienischen Städten, in denen die Schul-peisung besteht, vermögen wir unseren Leserinnen nur dieNamen zu geben, nähere Daten liegen uns über die Einrichtung selbst nicht vor. Wir nennen Palermo auf Sizilien,Padua, Brescia, Lodi, Bologna, Aurora usw. In mehrerender genannten Orte, die sich„eines schöneren Sonnenlichtes,einer glücklicheren Natur" erfreuen als wir in unseremkälteren Himmelsstrich, essen die Kinder im Freien. Merkwürdig berührt es uns, daß in San Nemo, Padua. Palermodie Mahlzeiten von den Kindern stehend eingenommenwerden.Abschließend können wir sagen, daß Italien, das wegensemer �eformsemdllchkeit und Armut so verschriene Land, in