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Br. 10. 15. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Donnertag, 13. Januar 1898.

Kandidaturen zur Reichstagswahl.

( Siehe Nr. 7 des Vorwärts. ,,)

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In unserem ersten Artikel sind einige kleine Unrichtigkeiten ent halten, die sich daraus erklären, daß wir uns in der Hauptsache auf die oft widerspruchsvollen Zeitungsnachrichten stützen mußten. Wie uns mitgetheilt wird, haben die Parteigenossen im 5. Berliner  Wahlkreise über die Kandidatur noch keine Bestimmung getroffen, da man sich vorläufig mit der Frage überhaupt noch nicht be­schäftigt hat.

Zu unseren Angaben fiber die Kandidaturen im Rheinland  find noch folgende Ergänzungen für die sozialdemokratische Liste ein­getroffen: In Düsseldorf   kandidirt Grimpe- Elberfeld  ; in Lennep Mettmann Meist aus Köln  ; in Elberfeld   Molkenbuhr; in Essen Schröder; in Duisburg   Hengsbach aus Köln  .

Dann sind von den gegnerischen Kandidaturen noch bekannt ge­worden: Von den Konservativen und dem Bund der Landwirthe für Danzig- Land, Münster   und Marburg  , von den Antisemiten für Breslau- Ost und West, Ruppin- Templin und Göttingen  , von den Nationalliberalen für Saarbrücken   und Luchow- llelzen, von der freifinnigen Volkspartei für Guhrau- Steinau, endlich auch von unserer Partei für Göttingen  .

drei Kandidaten.

In wenigen Wochen, so glauben wir, kann die Liste der sozial demokratischen Kandidaturen vollständig gegeben werden. Jedenfalls ist zweifellos, daß die Vorbereitungen zur Wahl bei unserer Partei am weitesten gediehen sind.

Versammlungen.

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lande gewährt werde. Nachdem der Redner näher auf die blutigen Vor­fommnisse, die auf verschiedenen Berliner   Polizeiwachen sich er­eigneten, und auf das Spizelwesen eingegangen ist und unter anderem noch die Forderung auf Stellung der Polizei unter die städtische Verwaltung eingehender begründet hat, empfiehlt er der Versammlung die folgende Resolution zur Annahme:

Die heute zu Berlin   im Lokal von Lips tagende Volks versammlung beauftragt den Vorstand der Versammlung zur Minderung der Schutzlosigkeit des weiblichen Geschlechts: I. bei dem Bundesrath und dem Reichstage folgende Forderungen zu er­heben: 1. die Aufhebung des§ 361 Abs. 6 des Str.- G.- B.; 2. freies, uneingeschränktes und gegen Beeinträchtigungen ficher= gestelltes Koalitions, Vereins-, Versammlungs- und Wahlrecht; 3. rechtliche Gleichstellung der landwirthschaftlichen Arbeiter und Dienstboten mit den gewerblichen Arbeitern, insbesondere die Be­feitigung der Gefinde- Ordnung; 4. Verbot der Untersuchung des Körpers einer Person gegen deren Willen; 5. zivilrechtliche und strafrechtliche Verantwortlichkeit der Beamten für die von ihnen vorgenommenen Handlungen und Entscheidung über die Berant­wortlichkeit durch aus dem Volt entnommene, durch das Volk ge­wählte Richter; 6. Bestrafung der Arbeitgeber und deren Ver­treter, die unter Mißbrauch des Arbeitsverhältnisses, insbesondere durch Androhung oder Verhängung von Arbeitsentlassung, Lohnverkürzung oder anderer mit dem Arbeitsverhältniß zusammenhängender Nachtheile, oder durch Zusage oder Gewährung von Arbeit, Lohn­erhöhungen oder andere aus dem Arbeitsverhältniß sich ergebender Vortheile Arbeiterinnen ihrer Betriebe zur Duldung oder Verübung unzüchtiger Handlungen bestimmen; 7. die Aufhebung der die freie Meinungsäußerung hindernden Bestimmungen; 8. Beseitigung des Spigelwesens. II. Ferner beauftragt die Versammlung den Vor­stand, bei den gesetzgebenden Körperschaften Preußens folgende Forderungen zu erheben: 1. Ausübung der Polizeibefugnisse durch städtische Selbstverwaltungskörper unter Betheiligung des weib. lichen Geschlechts; 2. Beseitigung der Spitzelei."

oft

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Mädchen Berlins  , die aus Anlaß der unberechtigten Verhaftung Eine große Proteft Verfammlung der Frauen und in der Brauerei Friedrichshain statt. Der große Saal war der Elise Köppen einberufen worden war, fand am Dienstag Abend von einem größtentheils weiblichen Publikum überfüllt und schon lange vor Beginn der Versammlung polizeilich gesperrt. Auf der Tagesordnung stand" Die Heiligkeit der Familie in Theorie Braun das Wort. Sie wies auf den Entrüstungssturm" hin, der sich und Polizeipragis", und als erste Rednerin nahm die Genossin Lily auch in bürgerlichen Kreisen aus Anlaß des Falles Köppen erhoben babe, glaubte aber nicht, daß die Entrüftung des meist hinter dem Ofen fißenden Philisters dem Mitleid mit der Tochter des Pferde­bahnkutschers entstammte. Für den Philister sei lediglich die Er­wägung maßgebend gewesen, daß äbuliches auch jederzeit seiner eigenen Tochter oder Frau passiren könne. Die Rednerin erzählt Aus Bayern   ist für die Regierungsbezirke Ober- und Nieder dann noch mehrere krasse Fälle polizeilicher Uebergriffe an wehrlosen bayern   und Oberpfalz   überhaupt noch keine Kandidatur bekannt ge- Frauen und meint, derartiges stehe im starken Widerspruche zu der worden. Für den oberfränkischen Wahlkreis Bayreuth   wird der von den Vertretern des Thrones und des Altars immer wieder­Freifinnige Voltsparteiler Rudolph- Nürnberg und der National holten Redensart von der Heiligkeit der Familie und der Heiligkeit liberale Oberbürgermeister v. Fischer- Augsburg genannt; letzteren der Frau. Für uns feien solche Vorkommnisse nur unterstützt der Bund der Landwirthe, Fischer soll aber ab- Symptome. Sie zeigen uns, daß die allgemeinen Moral­gelehnt haben. Mittelfranken   hat für Nürnberg   und begriffe nicht Schritt gehalten haben mit der wirthschaft­Ansbach, Unterfranken   für Aschaffenburg   und Lohr  , Schwaben   lichen Entwickelung. Die Frau ist längst hinaus getrieben für alle sechs Kreise sozialdemokratische Kandidaten. In der Rhein  - in den Kampf ums Dasein; aber die moralischen Anschauungen sind pfalz   nominirte unsere Partei Kandidaten für Speyer  , Homburg  , dem nicht gefolgt, und man scheint noch immer nur die Frau für Zweibrücken   und Kaiserslautern  . In letzterem Kreise kandidirt die ehrbar zu halten, die ihre Thätigkeit einer Häuslichkeit und einer Südd. Volkspartei den Professor Quidde  . Die erbärmlichste Rolle Familie widmen kann. Ju wie starkem Maße die Frauen gewerblich In Spielen die Nationalliberalen, die auch hier völlig abhängig sind vom thätig sind, erweist die Rednerin an den Zahlen der letzten Berufs­In der sich anschließenden kurzen Distussion weift zunächst Bund der Landwirthe. In Speyer   wird der Bund wahrscheinlich seinen statistit. Es gab danach in Berlin   658 000 über 15 jährige Frauen Frau Greifenberg   auf die Zustände in den Fabriken als Kandidaten oftroyiren; in Landau   kandidirt Bürklin wieder, aber und Mädchen, von diesen standen allein mehr als 356 000, Arbeitgebern vielfach geradezu zur Unzucht gezwungen. Die Frauen Quelle der Unfittlichkeit hin. Die Mädchen würden dort von den auch von Bundesgnaden. Noch Inftiger geht's in Homburg Rusel und erwerbsthätig waren 243 000. Auch für die elende schon jetzt bei der Kandidatenfrage für die Nachwahl zu. foziale Lage und Mädchen sollten die falsche Scham überwinden und derartige Der Arbeiterinnen brachte die Vortragende Von den 48 Wahlkreisen Bayerns  ( einschließlich der Pfalz  ) haben zahlenmäßige Beweise bei. So bekommen 99 pCt. der Kellnerinnen Dinge an die große Glocke hängen. Frau Rohrlack schildert die also 32 Kreise noch keinen Kandidaten, 12 einen, 3 zwei und einer überhaupt keinen Lohn, in der Konfektion verdienten 1/3 der Arbeite Frauen, welche" einer Gefängnißstrafe verfallen, über sich ergehen entwürdigenden törperlichen Untersuchungen", die auch anständige rinnen unter 250 m. jährlich und 3/4 unter 450 M. Die Fabrik­ist das Königreich Sachsen; nur Borna  , der Wahlkreis Diese Zustände in Verbindung mit den traurigen Wohnungs- feherinnen angestellt, die aber gegen die Geschlechtsgenoffinnen Biel weiter vorgeschritten mit der Ernennung der Kandidaten arbeiterinnen stehen sich auf 400 bis höchstens 500 m. jährlich. lassen müssen. Von der Anstellung von Polizeimatronen" hält die Rednerin gar nichts; in den Gefängnissen für Frauen seien Auf­Freege's, ist dort noch frei, und Meißen  , nachdem der Bündler verhältnissen, dem Schlafstellenwesen, der Kinderarbeit 2c. seien die viel härter als Männer verfahren. Die Hebamme Gebauer kandidat Sachße die Kandidatur wieder niedergelegt hat. Unsere Wurzel der sittlichen Verwahrlosung. Das in das Leben hinaus Partei hat öffentlich bisher besetzt den 1., 5., 6., 8., 11., 12., 15. bis 19. gestoßene Mädchen müsse nur allzu häufig der Schande ver- geht auf die Zustände in den Frauenkliniken ein; die dort vor einem Publikum von hunderten von Studenten vorgenommenen Ent­und 21. bis 28. Kreis; für neun Kreise sind die Kandidaten noch fallen, weil es einfach nicht genug verdiene, um leben zu können. der zu publiziren. bindungen trügen Sitt ebenfalls nicht zur Hebung Die Antisemiten haben Kandidaten ernannt für Die Thränen solcher moralisch und physisch zu Tode gemarterten lichkeit bei. feien Die sogenannten gefallenen Mädchen" Bauzen, Dresden- Altstadt und Pirna  ; für ersteren Kreis gewähren unglücklichen Frauen wiegen schwerer, als das Blut der in China  viel fittenreiner als die wohlbehüteten Töchter die Bündler Unterstützung. Kartellkandidaten, die entweder der ermordeten zivei Missionare, zu deffen Sühne eine Kriegeflotte nach der Richen. Bund der Landwirthe präsentirt hat, oder deren Nominirung er China   geschickt worden ist. Ein früher als Dienstmädchen thätig gewesenes Die Rednerin bespricht sodann die doch beeinflußte, weisen auf der 6., 10., 11., 15., 20. und 23. Kreis. Mittel, die zur Aufhebung aller der Mißstände angewandt werden Söhne der besseren Stände" die Dienstmädchen oft zu Fall zit Frl. Chamrot erzählt, in wie rasfinirter Weise die gebildeten" Im 9. Kreis( Freiberg  ) hat sich der Bund gar zu teck hervorgewagt fönnten. Die Vertreter der bürgerlichen Anschauungsweise bringen suchen. Die feinen Damen follten ihre Söhne beffer erziehen; mit Dertel von der Deutschen Tageszeitung". Dieser Kreis wird wollen die Zustände nur verkleiſtern; wir aber wissen, daß jetzt werde die Prostitution häufig in den herrschaftlichen Häusern start von der Sozialdemokratie bedroht und so wird wohl die die Wurzel in der kapitalistischen   Wirthschaftsordnung extreme Bundeskandidatur fallen gelassen werden. Im 8. Kreis liegt und großgezogen. Die vorgelegte Resolution wird darauf ein an diese die Art angelegt werden muß. ( Birna) wagen sich die Konservativen nur schüchtern mit dem Ebenso wie jene verlangen wir die Anstellung weiblicher Fabrit: Baader, die anwesenden Frauen noch ermahnt hat, bei den stimmig angenommen und nachdem die Vorsitzende, Fräulein Kommerzienrath Eschebach hervor. Hier und außerdem im inspektoren, weiblicher Aerzte und weiblicher Beamten, obgleich wir kommenden Reichstagswahlen zu gunsten sozialdemokratischer Wahlen 11. Kreis( Dschatz) hat die freisinnige Boltspartei ganz aussichtslose uns von dem letzteren Punkt nicht allzu viel versprechen. Die For: thätig zu sein Randidaturen ausgerufen. Endlich sind für Leipzig  - Stadt und-Land derung der Aufhebung der Reglementirung ist für uns selbst- Hoch auf die sozialdemokratische Partei geschlossen. die stimmungsvolle Versammlung darauf mit einem national- soziale Randidaten und der nationalliberale Eigenbrödler verständlich, doch wissen wir, daß auch die Erfüllung dieser Fordes Hoch auf die sozialdemokratische Partei geschlossen. Prof. Böhmert für Dresden- Neustadt zu nennen. Bier Kandidaten rung so lange zwecklos bleiben wird, als die wirthschaftlichen Deutscher   Holzarbeiter Verband. Filiale Schöneberg  . wurden bisher ausgerufen im 8. Kreis, drei im 11., je zwei im 5. Bustände dieselben bleiben. Nothwendig wäre es, daß man die Am 6. Januar lagte hier die erste Generalversammlung der Drts. und 6., 12., 15. und 23. Kreis und je eine im 1., 2., 3., 4., 9., 10., niederen Polizeiorgane nicht ausschließlich aus dem Unteroffizier verwaltung. Der Vorsitzende Dähne erstattete zunächst Bericht 18. und 16. bis 23. Kreis. Für Dresden- Altstadt war auch Herbert stande nähme; der stramme Ton des Kasernenhofes paßt nicht immer über die Thätigkeit der Ortsverwaltung. Seit dem viermonatlichen Bismard viel genannt worden; nachdem dieser für Jerichow   an- für die Rolle der Tugendwächte der Nation. Die Polizei müsse Bestehen wurden sieben Vorstandssigungen, drei Mitgliederversamm­genommen, ist seine Kandidatur ganz unwahrscheinlich geworden. ferner der Verwaltung durch die Stadt unterstellt werden, auf lungen und eine Versammlung der Kontrollkommission abgehalten. Den Antisemiten wird damit ein Stein vom Herzen fallen. Im die die Deffentlichkeit doch einen größeren Einfluß habe. Der Kassenbestand betrug am 6. Januar 59,30 M. Hierbei wurde ganzen läßt sich für Sachsen   jetzt schon erkennen, daß im wesent Vor allen Dingen aber fordern wir unserem Partei- darüber Klage geführt, daß verschiedene Mitglieder kein rechtes fichen Kartell und sozialdemokratische Randidaten sich gegenüber standpunkt aus: das freie Koalitionsrecht auch für Frauen, Interesse für das Verbandsorgan hätten, da ein großer Theil der stehen werden; auch die Antisemiten gehen ja theilweise aufs Kartell den Achtstundentag, die Abschaffung der Gesindeordnung, Verbot der Zeitungen in den Händen des Kassirers zurückbleibt. Es wurde ein, wie Bautzen   zeigt. Erwerbsarbeit der Kinder und das Frauen- Wahlrecht. Die deshalb beschlossen, die Zeitung durch den Zeitungsspediteur gegen Frau, die arbeiten muß und den Gesetzen untersteht, wie der Mann, eine Zustellungsgebühr von 20 Pf. monatlich zustellen zu lassen. die soll auch dieselben politischen Rechte haben, wie der Mann. Der Vorstand wird auf ein Jahr gewählt. Am 1. Juli scheidet die Gegenüber diesen Forderungen ist aber die bürgerliche Gesellschaft Hälfte durchs Loos aus. Als erster Vorsitzender wurde Raue ge­In Baden, das 14 Rreise zählt, wurde für Ueberlingen und sehr zurückhaltend, und nur die Arbeiterpartei ist es, die sie vertritt. wäblt, als erster Kassirer Reiche und als Schriftführer Keller. Mülheim   je ein Sozialdemokrat, für Karlsruhe   an stelle des frei: Sogar aus den Reiben der arbeitenden Frauen halten sich noch viele Jn die Werkstatt Kontrollkommission wurden Stange, Meyer finnigen Boltsparteilers Pflüger von der füddeutschen Volkspartei unseren Bestrebungen fern, einmal, weil sie glauben, etwas besseres und Kuhlmey gewählt. Ferner wurde noch die Werkstatt von Dr. Heimburger aufgestellt. Die Freis. 3tg." verzieht das Gesicht als die Arbeiterin zu sein, dann infolge der durch Jahrhunderte Sievert, Grunewaldstraße, einer schärferen Kritik unterzogen. über diesen Einbruch. anerzogenen Feigheit. Durch den Entrüstungssturm" in den Von den dort beschäftigten 28 Rollegen sind nur 10 organisirt und Von den 9 Kreisen des Großherzogthums Sessen sind bürgerlichen Zeitungen dürfe man sich nicht über die Leistungs hier steht das Ueberstundenwesen in höchster Blüthe, da die Kollegen nur Gießen und Offenbach   noch nicht mit sozialdemokratischen fähigkeit der bürgerlichen Frauenbewegung täuschen lassen. von Sievert in einer dazu einberufenen Versammlung ihr gegebenes Randidaten besetzt. Die Antisemiten, die ja hier ihr Hauptfeld Die bürgerliche Welt habe über weit ärgere Dinge, Versprechen, die Ueberstunden abzuschaffen, nicht gehalten haben, so haben, proklamirten Kandidaten für den 1., 2., 3., 4., 6. und 8. Kreis. von denen die proletarische Bewegung getroffen Bewegung getroffen worden wird von der Kontrollkommission beschlossen, persönlich mit Herrn Außerdem ist von den Nationalliberalen in Darmstadt  , nachdem ist, geschwiegen. Die Sozialdemokratie sei bei Abstellung der Sievert darüber Rücksprache zu nehmen. Die regelmäßigen Mit­schon ein anderer Kandidat ausgerufen war, Ofann aufs neue auf- Mißstände auf die eigene Kraft angewiefen; fie fei das laut gliederversammlungen finden jeden Donnerstag nach dem 1. statt. gestellt worden. Die freifinnige Voltspartei kandidirt in Bingen   lopfende Gewissen der bürgerlichen Gesellschaft.- Die Ver Schmidt. Der Bund der Landwirthe hat in Alsfeld   und Bingen   sammlung sei nicht einberufen worden, um gegen den einzelnen Fall Der Fachvercin der Musikinstrumenten- Arbeiter hielt am über den Kandidaten noch nicht einig werden können. Als Christlich   der Elise Köppen, sondern um gegen die kapitalistische Wirthschafts- Sonnabend, den 8. Januar, bei Helfer, Drantenstr. 51, eine General­Sozialer kandidirt Pfarrer Birnbeck in Friedeberg- Büdingen.   ordnung, die das Grundübel sei, zu protestiren. Die Sozialdemokratie Versammlung ab, in welcher nach einem sehr lehrreichen Vortrage Mecklenburg- Schwerin   hat im 1., 2. und 5. Wahlkreis sei die eiserne, unüberwindliche Legion, die die Ideale der alten des Herrn Dr. Joel über:" Aus der Steinzeit" die Abrechnung Sozialdemokratische Randidaten. Die Liberalen" zeigen dasselbe Welt von der Heiligkeit der Familie und der Frau in neue vom IV. Quartal 1897 gegeben wurde. Dieselbe ergab eine Ein­traurige Bild wie in Pommern   und Schleswig- Holstein  . Es ist im Gesellschaftsformen hinüber retten und verwirklichen werde. Lebnahme von 532,30 M., der sich eine Ausgabe von 254,05 m. gegen 1. und 6. Kreis ein Volksparteiler, im 5. Barth von der Vereinigung hafter Beifall lohute der Rednerin für den gehaltvollen Vortrag. überstellt; mithin verbleibt ein Gesammtvermögen von 2544,71 M. aufgestellt. Jm 2. Kreis( Schwerin  - Wismar  ) haben sie noch keinen Arthur Stadthagen  , der sodann das Wort ergreift, Ferner wurden in die Arbeitsvermittelungs- Kommission folgende Kandidaten gefunden; der schon proklamirte Nationalliberale trat geht näher auf die kleinen Mittel" ein, die angebracht er- Kollegen gewählt: Jähnichen, Krischte sen., Pohl, Rieger, zurück. Im 1. Kreis kandidirt noch der Nationalliberale Dr. Semler, scheinen, wenn auch nicht zur Beseitigung, so doch zur Milde- Röttger, Schilling, Gustav Scholz und Weimann. Eine im 6. wahrscheinlich der ehemalige Kriegsminister Bronsart von rung der bekannten Mißstände. Besonders wichtig sei für die äußerst lebhafte Debatte entstand bei der Besprechung über den Beschluß Schellendorf für die Konservativen. arbeitende Frau das freie Koalitions- und ebenso das politische der öffentlichen Versammlung vom 27. Dezember; es wurde schließlich Für die fleineren Staaten sind noch bekannt geworden: Sozial- Wahlrecht, um sich bessere wirthschaftliche Lebensbedingungen und eine Resolution Arendt's angenommen, in der erklärt wird, daß die demokratische Kandidaturen für Sachsen- Weimar   1, 2 und 3, größeren rechtlichen Schutz zu verschaffen. Graf Posadowsky   Mitglieder des Fachvereins, die bis jetzt die meisten Beiträge zur Mecklenburg- Streli, Oldenburg   1, 2 u. 3, Braun habe zwar erklärt, das Koalitionsrecht fei weniger noth Tilgung der durch den letzten Streit entstandenen Schulden beigesteuert schweig 1, 2 und 3, Meiningen   1 und 2, Sonders wendig für Arbeiter, die das freie Wahlrecht haben. Die hätten, sich jetzt nicht weiter verpflichtet halten, fernerhin allein zur hausen, Schwarzburg- Rudolstadt  , Waldeck, Reuß Arbeiterinnen haben aber dieses Wahlrecht nicht, sondern nur das Deckung beizutragen. Da ferner durch die öffentliche Versammlung der (. 2.), Lübeck  , Bremen  , Hamburg 1 und 3. Recht, zu wählen zwischen der bedingungslosen Annahme der diktirten Verfuch gemacht worden sei, ein Sammelwesen zu schaffen, durch welches Bon den Gegnern haben die Antisemiten in Weimar   1 Arbeitsbedingungen, dem langsamen Berhungern oder der Prosti  - alle beim Streit Betheiligten beizutragen haben, durch die Abwesen beschlossen, den Reichsparteiler zu unterstützen, obwohl noch tein tution.- Ferner müßte der§ 861 3iffer 6 des Strafgesetzbuches beseitigt beit der Zentralorganisirten jedoch illuforisch gemacht wurde, be­Kandidat vorhanden ist. Wohl aber hat die Freis. Voltspartei ihren werden, nach dem bestraft wird eine Weibsperson", die wegen ge: schließt die heutige Generalversammlung, fich mit dem in öffentlicher Kandidaten ernannt, desgleichen die Antisemiten für den 2., und die werbsmäßiger Unzucht polizeilicher Aufsicht unterſtellt ist und dabei Versammlung vom 27. Dezember gefaßten Beschluß einverstanden zu National- Sozialen für den 3. Kreis( Pf. Naumann). Strelit weist den zur Sicherung der Gesundheit, der öffentlichen Ordnung erklären, hält es aber selbstverständlich für Ehrenpflicht, allen Organis einen tons. Kandidaten auf, Oldenburg   1 einen National- und des öffentlichen Anstandes" erlaffenen Polizei Vor fationen gegenüber nach wie vor in vollem Maße ihre Schuldigkeit liberalen, den die Bündler entschieden ablehnen. Die Freifinnigen schriften entgegenhandelt oder bie gewerbsmäßig Unzucht zu thun. heben im 1. und 2. Kreis Volksparteiler auf den Schild. In treibt, ohne der Polizeiaufsicht unterstellt zu sein. Das sei ein Braunschweig 1 und 2 kandidiren Rechtsparteiler, daneben Ausnahmerecht für die Frauen, denn für Männer existiren ähnliche auch im 2. Streis ein Bündler. Meiningen   hat nicht weniger Vorschriften nicht. Wenn schon derartige Vorschriften nöthig feien, als 5 Randidaten aufzuweisen: Neben unserem Genoffen Wehder dann müßten sie für beide Geschlechter erlassen werden. Frl. Köppen den Nationalliberalen Paasche, dann einen Volksparteiler, National- ist fiftirt worden, weil sie jemanden angesprochen haben sollte. Wenn Sozialen   und Antisemiten. Jm 2. Kreise steht dem Genossen aber Herren einem Mädchen Anerbietungen machen, dann Reißbaus ein Boltsparteiler gegenüber. Für Altenburg   tönnen fie höchstens wegen Beleidigung verklagt werden, NO.) Jeben 1. Donnerstag im Monat bet Bilte, Andreasstr. 26. Bezirk 2. ist vom Ordnungsbrei einschließlich Bündler und Antisemiten an von Reglementirung, Rafernirung u. f. w. fei bei ihnen N, NW  ) Jeden 2. Donnerstag im Monat bet Raabe, Stolbergerstr. 23. Bezirt 3 ( S., SW., SO., W.): Jeben 3. Donnerstag im Monat bet Ewald, Schönlein­ftelle Baumbach's der Reichsparteiler v. Blödau aufgestellt. teine Rede. Der Redner begründet ferner näher die Straße 6. Hauptversammlung: Jeden 4. Donnerstag im Monat bet witte, Roburg hat einen Kandidaten der freisinnigen Volkspartei, Forderung der Verantwortlichkeit der Beamten für die von Andreasfir. 26. Dessau   wieder Rösicke. Ein Volksparteiler ist in Rudolstadt   ihnen vorgenommenen Handlungen. Auch der einfachste Arbeiter Musikverein Harmonie. Heute Abend 9 1hr Gerichtstraße 39 bet Schula Uebungsstunde. aufgestellt. In Bremen   endlich proklamirten Freifinn und werde ja wegen Zuwiderhandlung gegen die Gesetze bestraft. Es Verband deutscher   Barbiere, Friseure und Perrückenmachergehilfen. Nationalliberalismus den Kommerzienrath Scharff als Kandidaten. fei ein Privilegium der Dummheit, wenn Beamte für gefeßwidrige seute, abends 10% Uhr, bet Schiller  , Rosenthalerstraße 57, Bersammlung. Gäste willkommen. Elsaß Lothringen   endlich mit seinen 15 Reichstags- Handlungen nicht bestraft werden können, sofern sie Unkenntniß des Wenn dann gleichzeitig über die Ver- junger Raufleute, Beuthstraße 20, Bortrag. Berliner   Naturheilverein II. Seute, abends 8% Uhr, im Saale des Vereins Wahlkreisen hat sozialdemokratische Kandidaturen im 1., 2. 8., 9., Gesetzes vorschützen. 10., 11., 12. und 13. Kreise. Jm 3. Kreise kandidirt der schon ge- antwortlichkeit der Beamten aus dem Bolte gewählte Richter ent- Naturheilverein Nordost. Heute, abends 8% Uhr, Landsbergerstraße 108: Experimentalvortrag. fennzeichnete Böll- Kolmar gegen Genossen Th. Luz aus Baden- Baden   scheiden, dann würden sich Deutsche   in Deutschland   bald eines an­Heilverein Kube. Freitag, den 14. Januar, abends Uhr, Bersammlung und im 1. Kreise der bisherige Vertreter Pfarrer Winterer( Elfäffer). nähernd gleichen Schutzes erfreuen, wie er Reichsdeutschen im Aus- bet Milbrodt, Müllerstraße 7. Srl. Kube spricht über: Hetrath und Ghe.

In Württemberg   find für alle 17 Kreise sozialdemo­Tratische Kandidaten aufgestellt; von den Gegnern hat noch nichts bestimmtes verlautet.

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Zum Schluß wurde noch beschlossen, der Gewerkschafts­fommission die Summe von 500 M. zu überweisen.

Bentralverband der Töpfer, Biegler und Berufsgenomen. Mitglied: fchaft Berlin  . Heute, abends 6 Uhr, bet 1ste, Grenadierftr. 38, Mitglieder­versammlung. Bortrag des Herrn Dr. Wollheim. Abrechnung vom 4. Quartal und Gewerkschaftliches. Das Erscheinen aller Mitglieder ist von Wichtigkeit. Arbeiter- Radfahrerverein Berlin  . Sigingen haben: Bezirk 1( C., O.,

Gäste willkommen.