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Br. 19. 15. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Sonntag, 23. Jaunar 1898.

Reichstag  .

23. Sigung. Sonnabend, den 22. Januar 1898. Am Bundesrathetische: Graf Posadowsty. Präsident v. Bnol eröffnet die Sitzung um 21/4 Uhr. Die zweite Berathung des Spezialetats des Reich 3 amts be 3 Innern wird fortgesetzt( Titel: Gehalt des Staatssekretärs). Die bereits erwähnten Anträge Size( 3), Pachnicke( frs. Bg.) und Dr. Lieber stehen mit zur Diskussion. Staatssekretär Graf Posadowsky: Ich kann die Ausführungen des Abg. Wurm nicht unwidersprochen laffen. Der Abg. Wurm hat alle diejenigen Fälle aus den Berichten verschwiegen, welche be­zeugen, daß die Gewerbe- Ordnung wie die Schutzvorschriften inne gehalten sind und sich durchaus bewährt haben. Ich muß daher seine Ausführungen Punkt für Punkt widerlegen.

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Gewerkschaften eine Todfeindschaft besteht. Aber wer trägt die schuld? auf den Brief des Herrn Möller verweisen. In diesem heißt es Hinter den Jdeen, die einander entgegengesetzt sind, stehen doch die außer dem bereits gestern Bitirten: Du vermeideft es mit guten gleichen ökonomischen Interessen der Bergarbeiter. Nehmen Sie nun Gründen, spezifisch sozialdemokratische Tendenzen in dem Organ Veranlassung, besondere chriftliche Gewerkvereine zu gründen, durchblicken zu laffen, scheidest vorsichtig jeden Schatten so hindern Sie die Arbeiter zu einer befferen Lebenshaltung zu einer Parteipolitik aus, um den Verband auf rein ges tommen. Sie tragen die Verantwortung, wenn dies den Arbeitern werkschaftliche Grundlage zu stellen und jedem den Eintritt so nicht gelingt; denn Sie haben durch Ihre Sonderorganisationen, angenehm wie möglich zu machen.( Heiferkeit.) Ist nun meine die Sie aus bestimmten religiösen oder politischen Ueberzeugungen Gegenwart auf der Versammlung sehr nöthig? Bin ich da, so muß heraus gegründet haben, die Einigkeit des Kampfes zer ich auch sprechen, und spreche ich, so spreche ich als Sozialdemokrat." stört. Sie haben also genug vor der eigenen Thüre zu fehren. Wer den Brief in seinem Zusammenhang liest, der wird zugeben Es ist durchaus unrichtig, wenn man behauptet, daß die Ge- müssen, daß hier nach dem Rezept gehandelt wird: Treibe Sozial werbe Juspektion den berechtigten Ansprüchen der Arbeiter voll- demokratie, aber unter einem andern Namen!( Sehr richtig! Rechts tommen entspricht. Beim Baugewerbe da würden die Schuß und im Zentrum.) vorschriften an sich ausreichen, um eine große Bahl der Unfälle zu Abg. Pens( So.): Die gewerkschaftliche Arbeiterbewegung fant verhüten; es dreht sich aber dort darum, daß diese Bestimmungen durchaus von der politischen getrennt geführt werden, aber Sie nicht der geringsten Kontrolle unterliegen. Die Unternehmer haben( zum Zentrum) thun stets das Gegentheil: sobald die Arbeiter Was feine Behauptung anlangt, daß die Ortspolizei nicht aus also nicht nöthig, fich nach den Vorschriften zu richten, daß irgendwie ihre Jutereffen selbständig zu wahren beginnen wollen, reicht, um die Einhaltung der Schutzvorschriften zu veranlassen. fie ja teine Revisionen zu befürchten haben. Den Berufs  - dann verwerfen Sie sofort diese Bestrebungen als sozialdemokratisch. Dem gegenüber liegen Berichte aus Sachsen- Altenburg, Reuß a. 2. genossenschaften liegt die Pflicht der Kontrolle selber ob, und diese Gegenüber dem Abg. Werner, dessen Arbeiterfeindlichkeit wir bereits und Bremen   vor, welche bezeugen, daß die Thätigkeit der Polizei verauslagen eine so lächerlich fleine Summe für sie, daß die Be- tennen, muß ich bemerken, daß es auch ihm darauf ankommen müsse, in dieser Hinsicht zufriedenstellend gewesen sei. auftragten genöthigt find, sich eine Nebenbeschäftigung zu suchen, möglichst gut bezahlte Arbeiter zu erhalten, die dann bei besserer Die Thätigkeit der Gewerbe- Juspektoren hat nach vielen Berichten also gar nicht in der Lage sind, die Betriebe wirklich ordnungs- Lebenshaltung den Mittelstand mitflüßen fönnten. Ich begreife durchaus den Erwartungen entsprochen; es haben sich infolge dessen gemäß zu kontrolliren. So werden in einem Betriebe für die Kontrolle ferner nicht, wie man in der Industrie das Verbot, Kinder die Verhältnisse zwischen Unternehmern und Arbeitern durchgängig 40 Pf. pro Stunde ausgegeben, während die Bauarbeiter dort ge- unter vierzehn Jahren zu beschäftigen, durchführen und gebessert. wöhnt sind, 45-60 Pf. zu verdienen. Eine 1895 veranstaltete in der Landwirthschaft davon absehen kann. Ganz besonders möchte Ter Abg. Wurm hat von der Uebertretung der Schutzbestim- Enquete bat zur genüge gezeigt, daß eine Revision eigentlich dort ich Ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Lage der Biegelei Ars mungen seitens der Unternehmer gesprochen und von den geringen nicht vorhanden ist. Man könnte da einwenden: Ja, die Berufs. beiter lenken. Die Verordnung vom Jahre 1893, die sich darauf Strafen, die sie dann erhielten. Aber aus einzelnen Fällen darf genossenschaften sollten doch selber ein Interesse daran haben, daß bezieht, ist verlängert worden. Wir bedauern das. Wir möchten man doch nicht schließen, daß die Schutzbestimmungen überhaupt die Schutzvorschriften innegehalten würden, da sie durch die Unfälle die Bestimmungen erweitern; zum theil sind diese dagegen ver nicht innegehalten werden. Es erfolgen auch sehr harte Strafen; ja selbst geschädigt werden. Das ist aber nicht der Fall. Eine reguläre und schlechtert worden. Aus dem Elfftundentag für die Frauen ist z. B. in Düsseldorf   ist ein Unternehmer zu 1000 m. sogar verurtheilt strenge Kontrolle würde ihnen eben theurer zu stehen kommen, als ein Zwölfftundentag geworden. Außerdem läßt die Aufsicht der worden.( Hört! hört! rechts!) Infolge der Revisionen hat z. B. die erhöhten Umlagekosten für die häufigeren Unfälle. Also des- Polizeibehörden viel zu wünschen übrig, und zum theil bes der dritte Theil aller Dampffefsel anßer Betrieb gestellt werden wegen feine Vorsicht, deswegen müssen die Arbeiter Leben und Ge- ruht das direkt auf pflichtwidrigem Verhalten der Ortspolizei­miffen. Relativ, im Vergleich zu anderen Staaten ist unsere fundheit aufs Spiel setzen, damit die Unternehmer ein wenig an Behörden. Dagegen muß entschieden eingeschritten werden. Gewerbe- Aufsicht die beste. Von 1891-97 hat sich die Zahl der den Kosten sparen können. Daß dies feine willkürliche Behauptung, Die Uebertretungen in den Biegeleibetrieben sind außer Aufsichtsbeamten verdreifacht. dafür kann Ihnen eine große Anzahl von Belägen gegeben werden. ordentlich groß, und es ist sehr zu bemerken, daß die Nun noch ein paar Worte über die weiblichen Aufsichtsbeamten. Das Landgericht in Stendal   hat in einem Erkenntniß erklärt: Justiz gegen diefe sehr wenig energisch vorgeht, auch da, wo es sich Selbst in England befinden sich nur 5 weibliche Aufsichtsbeamte. Die Praxis fetzt sich allgemein den Vorschriften der um offenbare Böswilligkeit handelt. Eine Strafe von 5 M., die oft Und dort heißt es in den Berichten: Die Thätigkeit derselben hat Berufsgenossenschaften entgegen. Auf dem Verbandstage der verhängt worden ist, bedeutet doch für den Arbeitgeber eine Zappalie, äußerst ersprießliche Resultate erzielt. Weniger günstig aber lauten Baugewerks Berufsgenossenschaften   au Straßburg   im Jahre 1695 das, was er etwa für ein Frühstück anlegt. Damit vergleiche man die Berichte aus Amerika  . Wenn die Reichsregierung in dieser An- wurde die Aufstellung von allgemein giltigen Normalbestimmungen die Strafen für Arbeiter und man erhält Resultate, deren die Justiz gelegenheit nichts thut, sondern sie den Einzelregierungen überläßt, abgelehnt. Ein Staatsbaumeister erflärte: Je mehr und je speziellere sich schämen sollte. Weiter heißt es in den Berichten, daß es den so ist das doch begreiflich, da die Erfahrungen einstweilen im Aus Vorschriften wir erlassen, desto mehr geben wir der Staatsanwalt Behörden unmöglich gewesen sei, die Arbeit der Schulkinder in den lande immerhin zweifelhaft sind. schaft Gelegenheit, gegen die Unternehmer einzuschreiten. Und es Biegeleien zu verhindern. Da hat sich wenigftens die Schulbehörde Auch die Behauptung, daß die Schuhvorrichtungen nicht erweitert liegt doch nicht in unserer Absicht, das hervorzurufen. Der Ver- ins Mittel gelegt, aber ohne Erfolg. Wenn man fagt, die Eltern werden, ist nicht begründet. Das Reichs- Versicherungsamt beschäftigt bandstag der rheinisch westfälischen Baugenossenschaften empfahl wünschten es selbst, daß die Kinder mitarbeiteten und fich z. B. seit Jahren mit Vorrichtungen zum Schutze der in der nach dieser Richtung hin Vorsicht, damit man sich nicht selber eine hielten diese an, es zu verheimlichen, so sind die Eltern nicht daran Weberei beschäftigten Arbeiter; leider hat sich keines der Ruthe bindet. Von den Baugeweit Genossenschaften haben wir also schuld, sondern die Behörden, die es verhindern müßten. Man sollte von uns vorgelegten Modelle es sind über 500 als brauchbar nichts zu erwarten, so lange auch hier die geringste Kontrolle für die Eltern aufklären; denn die Arbeit der Kinder drückt doch auch erwiesen. Nach den amtlichen Mittheilungen find Unfälle mit die faktische Durchführung der Vorschriften fehlt. In vielen Fällen ist noch nur den Lohn der Erwachsenen herab. Trotz des Patriotismus zieht. tödtlichem Ausgange in erfreulichem Maße zurückgegangen. Eine nichtleinmal festgestellt, wer die Verantwortung zu tragen hat; in Hamburg   man ferner ausländische Arbeiter, Italiener  , vor, die dann mit ihren große Anzahl von Unfällen geschieht aber nicht in den Betrieben, gilt der Parlier als verantwortlich, nicht der Baumeister; in Breslau   Kindern und Frauen den Lohn drücken. Die schlechte Ernährung ,, fondern auf dem Transport, durch Hinfallen, Herabgleiten 2c. Da ist es 1896 gar vorgekommen, daß, als der Maurer Ulbrich eine mangelhafte Kleidung und Unreinlichkeit aller Art erzeugen hier ein gegen giebt es natürlich feine Schußvorrichtungen. Da sind die Treppe herunterstürzte, weil ein Geländer noch nicht angebracht war, Proletariat der schlimmsten Art", so sagt der Gewerbe- Aufsichtsrath Arbeiter selbst daran schuld, sie müssen eben vorsichtiger sein. niemand zur Verantwortung gezogen werden fonnte, weil einer von Hessen II in Beziehung auf diese Arbeiter. Die Aufsichts-; immer die Schuld auf den anderen schob, und nicht festzustellen, wer beamten haben sich nun gefragt, wie können wir auf die Eltern und eigentlich für das Anbringen der Treppe zu sorgen hatte. durch sie auf die Kinder einwirken? Und da haben die Beamten konstatiren müssen, daß die Eltern niemanden haben, der ihnen zum Verständniß verhilft. Und warum haben sie niemanden? Weil uns Sozialdemokraten die Agitation unter diesen Arbeitern unmöglich gemacht wird.

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Ich freue mich darüber, daß gegenüber dem Abg. Wurm der Abg. Lingens hervorgehoben, daß das Verhältniß zwischen Arbeiter und Unternehmer sich durchaus gebessert hat, und daß im all­gemeinen eine Besserstellung der Arbeiter unzweifelhaft zu kon­ftatiren sei.

Ich möchte die Herren von der sozialdemokratischen Partei dringend ersuchen, wenn sie wieder mit Angriffen gegen die Res gierungen vorgehen, ein größeres Maß von Objektivität walten zu laffen.( Beifall rechts.)

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Raume.

Wer überwacht im allgemeinen die Vorschriften? Die Polizei; und die hat nicht das geringste Verständniß für dergleichen Dinge. Es ist eine nicht zu bestreitende Thatsache: eine ganze Reihe von Unfällen hätte leicht vermieden werden können, wenn nur die Verhütungsmaßregeln genügend befolgt worden waren. Da Wir sagen, die Arbeiter können nur durch sich selbst zu fönnen Sie freilich sagen: Wir haben doch die Stadtbauämter; besseren Verhältnissen kommen. Wenn wir das Gute nicht besonders denen müssen doch die Pläne und Zeichnungen vorher vorgelegt hervorheben, so schadet das nichts. Das kommt von selbst durch Abg. Wurm( Soz.): Wenn der Herr Staatssekretär das Recht werden. Aber wie es mit deren Prüfung bestellt ist, geht aus der unsere Kritit. Die ganze sozialpolitische Gefeßgebung ist ja eine gehabt hat, uns Mangel an Objektivität vorzuwerfen, habe ich wohl auch Erflärung eines Stadtbaumeisters in einem speziellen Fall hervor: Folge unferer Kritit. Das hat ja selbst Fürst Bismarck   anerkannt. das Recht, ihm zu sagen, daß er sich irrt. Meine Ausführungen werden daß da die Zeichnungen vom wissenschaftlichen Gesichtspunkte Den Schutz bedürfen nicht bloß die Kinder und jugendlichen Ar­durch die Berichte der Gewerbe- Inspektoren bestätigt. In den Be- aus überhaupt nicht fontrollirt worden seien. Die Be beiter, auch die erwachsenen Ziegelei- Arbeiter haben ihn dringend richten derselben steht, daß die Arbeiter die Sprechstunde nicht ge- ftimmungen, daß die Berufsgenossenschaften diese Vorschriften nöthig. Die Arbeit, bei ber fie mit nackten Beinen nügend benutzen, daß die Arbeitgeber jür Verstöße gegen die Vor- durchzuführen haben, heißt nichts anderes, als den Bock zum Gärtner und Armen dem naffen falten Lehm arbeiten müssen, Sie leiden an noch dazu übera schriften im allgemeinen zu niedrige Strafen erhalten. machen. Daher herrschen in dem Baugewerksbetriebe jene foloffalen ist sehr aufreibend. Vereinzelte Ausnahmen, Fälle, in denen Arbeitgebern hohe Mißstände, über die Sie Näheres in der im Vorjahre erschienenen langer Arbeitszeit und wären schon mit einer Arbeits­Strafen zudiktirt wurden, werden Und zeit Uhr den Beamten sehr Schrift Die Mißstände im Baugewerbe" nachlesen können. bis 8 morgens bis Uhr abends 811­hervorgehoben und gelobt. In betreff der Verwendung woher kommen diese? Einfach dadurch, daß die Unternehmer einige frieden. Das ist gewiß ein bescheidenes Verlangen. Die Koms der Frauen im Aufsichtsdienst ist das Langfam voran" des Staats Groschen mehr ausgeben müßten, wenn sie die Zahl der Unfälle bes mission für Arbeiterstatistik müßte sich mit diesen verlaffenen Ar­sekretärs sehr zu bedauern. Die Urtheile, die er vorgelesen hat, sind deutend vermindern wollten. Hier sind es nicht die organisirten beitern auf dem Lande, die so sehr der öffentlichen Aufmerksamkeit doch recht günstig und könnten uns nur ermuthigen. Es ist ferner Arbeiter, die Gewaltthätigkeiten verüben, hier vergehen sich die Arbeit entrückt sind, beschäftigen. Sie würde bald zu der Ueberzeugung. doch Thatsache, daß schon verschiedene Systeme vorhanden sind, die geber an dem Leben ihrer Arbeitnehmer, um ein paar lumpige Pfennige zu fommen, daß hier vieles zu beffern ist. Die Wohnungsverhältnisse die Unglücksgefahr bei Webstühlen wesentlich verringern. Wenn sparen. Die Unfälle sind ganz enorm angewachsen und eine ganze Anzahl sind sehr traurig, wenn sich auch in letzter Zeit manches gebessert diese eingeführt würden, so würde schon ein wesentlicher Fortschritt diefer Unfälle hätte vermieden werden können, wenn die Unter- hat. Jm Osten sind die Verhältnisse besonders traurig, bort giebt erzielt werden. Aber hier spart man, weil diese Einrichtungen den nehmer ein paar Groschen mehr ausgeben wollten, um z. B. die es fenfterlose Baracken als Wohnungen. In einem Raume wohnen Arbeitgebern noch zu theuer erscheinen. Weiter ist ist es auch eine Fenster im Winter zu verschlagen. Die Arbeiter müssen in Räumen da acht ledige Arbeiter und zwei Ehepaare zusammen. Früher gar zehn Ehepaare in einem durch die Berichte festgestellte Thatsache, daß die Zahl der Arbeiter, arbeiten, die durch Konksöfen ausgetrocknet werden und werden in wohnten Diesem die schwer und d dauernd verletzt sind, im letzten Jahre folge des Qualms ohumächtig. Bei dem Bau der Posthalterei in Zusammenpferchen der Menschen durch müßte gesetzliche größer war, als im Durchschnitt der letzten 10 Jahre. Wenn die Erfurt  , der von einem Regierungs- Baumeister Hinze geleitet wurde, Bestimmungen entgegen getreten werden. Die Sittlichkeit würde Beamten zur Begründung anführen, daß infolge der günstigen Ge- ist ein solcher Fall passirt. Für die Gesundheit der Arbeiter sind dann mehr gehoben werden als durch die lex Heinze. Kein Wunder, schäftsepoche intensiver gearbeitet worden wäre, so geht daraus her- diese Koatsfener immer schädlich. Ein Spezialgesetz zum Schuße wenn die Arbeiterinnen, die in folchen Verhältnissen wohnen müssen, vor, daß die Arbeiter den Aufschwung der Industrie mit größeren der Bauarbeiter ist durchaus nothwendig. Außerdem muß die zu Kindesmörderinnen werden. Aehnlich steht es in vielen Zucker­Opfern an Gesundheit und Leben bezahlen, sowohl weil mehr lleber Bauinspektion unter Mitwirkung der Bauhandwerker durchgeführt fabriken, da erlaubt es der Profit der Zuckerbarone nicht, für an ftunden gearbeitet werden, als auch, weil mehr ungelernte werden. Die Unfallverhütungs- Vorschriften sind nicht ausreichend ständige Arbeiterwohnungen zu sorgen. Mit einzelnen Polizeis Arbeiter herangezogen werden zu Arbeiten, die ein gewiffes im Baugewerbe. Gerade hier fönnen sie aber leicht verbessert verordnungen ist da nicht geholfen. Manche Polizeiverwaltung flagt Maß von Renntnissen und Fertigkeiten voraussetzen. Bevor werden. Die Regierung möge sich der armen Bauarbeiter einmal auch, daß es ihr an der gefeßlichen Unterlage zum Einschreiten der Herr Staatssekretär aber den Arbeitern Mangel an Vorsicht gründlich annehmen. Wenn fie Deformen plant, möge fie dafür fehle. Es fehlt den Arbeitgebern an dem Pflichtgefühl, sonst würden vorwirft, sollte er sich doch mehr Einsicht in die thatsächlichen Bu- sorgen, daß diese nicht wieder blos den Unternehmern zu gute solche Zustände nicht bestehen. stände verschaffen, Die Gewerbe Aufsichtsbeamten wagen es nicht, tommen. Bielleicht sagt mir der Herr Staatssekretär, was aus der Ich möchte die Aufmerksamkeit nun noch auf einige andere den Arbeitern einen solchen Vorwurf zu machen. Die Unternehmer Umfrage wegen des Schutzes der Bauhandwerker geworden ist. Arbeiterkategorien lenten. Bekanntlich liegt den Bäckermeistern die fullten mehr Einsicht haben und nicht ungelernte Arbeiter einstellen.( Bravo  ! links.) Bäckereiverordnung schwer im Magen. Aber die Bäcker Auch andere Maßnahmen sind zur Verminderung der Staatssekretär Graf v. Posadowsky  : Auf unsere Enquete haben den 12flündigen Arbeitstag erreicht. Andere Kategorien bea Da sind z. B. Unglücksfälle nothwendig als diese Schußvorrichtungen: Kürzung sind alle Antworten bis auf eine eingegangen. Sind die Antworten dürfen dieses Schußzes aber ebenso wie die Bäcker. der Arbeitszeit, größere Ruhepausen u. s. 1. Ich weiß vollzählig vorhanden, wird die Regierung Beschlüsse faffen. Die die Arbeiter in den Bleifabriken, die den vergiftenden Bleistaub eins nicht, wer dem Herrn Staatssekretär Staatssekretär das Material ge- Berufsgenossenschaften muß ich gegen den Vorwurf in Schuh nehmen, athmen müssen. Da giebt es eine Fabrik, der Inhaber ist Kom geben hat für die Behauptung, daß der Sonnabend nicht daß sie nicht genügend zur Unfallverhütung im Baugewerbe bei mergienrath und Vorsitzender des nationalliberalen Vereins, da arbeiten die Leute von 6 morgens mit Unglücksfällen stark belastet sei. Es steht ausdrücklich in den getragen haben. Uhr bis abends Monaten Abg. Werner( Antis.): Bei der Vorbereitung und beim Ab. 11 Uhr, big Berichten, daß der Sonnabend, obwohl er nicht als voller Arbeits­Januar April tag gelten kann, durchweg start belastet sei. Ist er aber start be- schluß der neuen Handelsverträge muß das Interesse des Bauern wird nicht so angestrengt gearbeitet. Die Bleivergiftung Iaftet als nicht voller Arbeitstag, so ist er als voller gerechnet standes in erster Linie gewahrt werden. Redner fordert weitere macht die Glieder steif bis zur Unbrauchbarkeit. Aehnlich ist es in ftärker als die anderen belastet. Jeder, der sich einigermaßen mit Reform des Submissionswesens. Die Arbeiterfrage fann nur gelöst den Chloralfabriken. Die Leute, die zum Militär sich stellen müssen, Statistit beschäftigt, weiß, daß man nicht einzelne Bezirke herausgreifen werden in Verbindung mit der Mittelstandsfrage. Kein Staat ist sind stets krant, und ein Stabsarzt hat einmal gesagt: Da geht! darf, sondern große Gebiete zusammenfassen muß. Wenn der Arbeiter mit fozialen Reformen so weit gegangen wie das Deutsche Reich. doch lieber ins Zuchthaus, als in diese Fabrik!" In Bernburg   ist überlaftet und ermüdet ist, dann ist es auch ganz natürlich, daß Ein Normalarbeitstag ist freilich eine unsinnige Forderung für die jetzt in einer solchen Fabrit iufolge der sozialdemokratischen Kritif mehr Unglücksfälle vorkommen. Der Herr Staatssekretär, der mir Landwirthschaft. Das verlangen auch die Landarbeiter durchaus der Achtstundentag eingeführt, aber es fehlt an allen hygienischen gute Lehren giebt, ich sollte nicht Dinge in die Debatte hinein- nicht; sie wissen, daß ihre Intereffen mit denen ihrer Arbeitgeber Vorsichtsmaßregeln. In anderen Fabriken, eben solchen Giftbuden, bringen, die ich nicht beweisen kann, wird wohl nun eingesehen übereinstimmen. Aber für die Fabriken ist ein Maximalarbeitstag arbeiten die Arbeiter 15-18 Stunden, ja bis 36 Stunden ohne Abs. haben, daß meine Behauptungen durch die Berichte bestätigt werden. nothwendig. Redner verlangt die Einführung weiblicher Iöfung. Da thut es doch wahrhaftig noth, daß der§ 125 der Bum Lobredner für die heutigen Zustände bin ich freilich weder Fabrifinspektoren. Die Staatsbetriebe müssen Musterbetriebe Gewerbeordnung zur Anwendung gelangt. Den Berichten der Gewerbe­veranlagt noch hergesandt, und ich werde mir das Recht nicht werden. Wir bedauern, daß die Streits fich immer weiter aus Aufsichtsbeamten müßte weitere Berbreitung gegeben werden. Wenn nehmen lassen, Kritik zu üben und aufzuzeigen, was Sie heute den breiten. Die Koalitionsfreiheit muß garantirt sein; nur Aus- nur die papiernen Paragraphen in die Wirklichkeit übersetzt würden, Arbeitern von ihren Rechten vorenthalten.( Bravo  ! bei den Sozial- fchreitungen wollen wir beseitigt haben. wäre schon viel geholfen. Das ist gar nichts spezifisch Sozialdemo demokraten.) fratisches, sondern hält sich in den Grenzen der bürgerlichen Gesell­schaftsordnung. Daß die Entwickelung schließlich zum Sozialismus führt, ist unsere Ueberzeugung. Vorläufig setzen wir unsere Kraft ein, um den Arbeitern für den Augenblick zu helfen. Sorgen Sie für guten Arbeiterschutz, das ist besser als wenn Sie Ihre Kraft in Kolonialpolitik und anderen nuglosen Dingen vergeuden. ( Beifall bei den Sozialdemokraten.)

nur in den

Abg. Dr. Lieber( 8): Ich muß dem Abg. Legien in einigen Abg. Legien( Soz.): Der Abgeordnete Lieber hat auf den Brief Beziehungen antworten. Ich fenne das Gebot der christlichen Liebe, Möller's hingewiesen. Ueber diesen mag man nun denken wie man auf das der Abg. Legien sich bezieht, nicht. Ich kenne nur das will; der Gewerkverein christlicher Berglente hat aber gar keinen Gebot, du sollst den Nächsten lieben als dich selbst, aber nicht eins, Grund, auf andere mit Steinen zu werfen, da er selber im Glas das lautet: mehr als dich selbst! Daß der zweite Vorsitzende des hause sitzt. Auch bei ihm herrscht der Terrorismus. Auf der letzten chriftlichen Bergarbeiter- Berbandes ausgeschlossen wurde, weil er Generalversammlung wurde der zweite Vorsitzende von seinem gegen den Verein auftrat, ist doch selbstverständlich und wider: Posten entfernt, weil er dem Hand in hand gehen der spricht feinem chriftlichen Gebot. Die christlichen Bergarbeiter wollen Staatssekretär Graf v. Posadowsky  : Der Herr Vorredner beiden Gewerkvereine das Wort geredet hatte. Man forderte auch getrennt marfchiren, und ich dächte, sie könnten das ebenso von ihm, er solle widerrufen oder er sollte aus dem Verband gut thun, wie nach den Ausführungen des Abgeordneten Wurm ausgeschlossen werden. Als ehrlicher Mann konnte er nicht wider die politische und gewerkschaftliche sozialdemokratische Bewegung ge­rufen und so wurde er ausgeschlossen. Da brauchte man nicht von trennt marschiren und vereint schlagen. Wenn aber der Abg. Legien dem Terrorismus der sozialdemokratischen Gewerkschaften zu reden. davon rebet, daß wir felbft im Glashause fäßen und deshalb auf Ich will auch dem Dr. Lieber zugeben, daß zwischen den beiden andere nicht mit Steinen werfen sollten, so muß ich ihn wieder

hätte sich feine ganze lange Rede sparen können, wenn er bereit ge­wesen wäre, mir sein Material fchriftlich zu übermitteln.( Burufe auf der Rechten: Das Redenhalten ist ja der eigentliche Zweck!) Ich erkläre mich bereit, alle berechtigten Wünsche zu erfüllen und bei Mißständen Abhilfe anzuftreben. Ich erkläre auch wiederholt, daß Gefeße, die bestehen, auch befolgt werden müssen. Aber bei solchen