Nr. 22

23. Jahrgang

Die Gleichheit

Zeitschrift für die Interessen der Arbeiterinnen

Mit den Beilagen: Für unsere Mütter und Hausfrauen und Für unsere Kinder

Die Gleichheit erscheint alle vierzehn Tage einmal. Preis der Nummer 10 Pfennig, durch die Post vierteljährlich ohne Bestellgeld 55 Pfennig; unter Kreuzband 85 Pfennig.

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Jahres- Abonnement 2,60 Mart.

Inhaltsverzeichnis.

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Stuttgart 23. Juli 1913

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Aufruf des Parteivorstandes zum Parteitag. - Wer zahlt die Zeche? Die Der Geburtenrückgang in Berlin . Von Mathilde Wurm . Ein Tätigkeit der Frau in der Gemeinde. IV. Von Anna Blos. wichtiger Arbeiterinnenkampf. Von R. H. Kann die Bürde der Hausfrau erleichtert werden? Won Th. L. Der Budapester Non­greß des Weltbundes für Frauenstimmrecht. Von e. r. Aus der Bewegung: August Kaden, Moritz Schröter Frauen­agitation und-organisation im Bezirk Görlitz . Aus den Drgani­sationen. Bericht Jahresbericht der Stettiner Genossinen. der Kinderschußkommission für Groß- Stettin. Politische Rund­schau. Von H. B. Gewerkschaftliche Rundschau. schaftliche Rundschau. Von H. F. Notizenteil: Arbeitsbedingungen der Arbeiterinnen. Frauenbewegung im Ausland. stimmrecht.

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Genossen­

Sozialistische Frauenbewegung. Frauen­

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Parteigenossen, Parteigenossinnen!

Auf Grund des Organisationsstatuts beruft der Parteivor­stand den diesjährigen Parteitag auf

Sonntag, den 14. September, abends 6 Uhr

nach dem Volkshause in Jena ein.

Die Eröffnung und die Konstituierung des Parteitags wird am 14. September stattfinden.

Die Festsetung der Geschäfts- und der Tagesordnung und die Wahl der Mandatsprüfungskommission soll am Montag, den 15. September, zu Beginn der Sigung vorgenommen werden. Als vorläufige Tagesordnung ist festgesetzt: 1. Geschäftsberichte des Parteivorstandes:

a. Allgemeines. Referent Genosse Scheidemann. b. Kassenbericht. Referent Genosse Braun.

2. Bericht der Kontrollkommission.

3. Bericht der Reichstagsfraktion. Referent Genosse H. Schulz. 4. Maifeier. Referent Genosse Ebert.

5. Steuerfrage. Referenten Genossen Wurm und Dr. Süde­fum.

6. Anträge.

7. Wahl des Parteivorstandes, der Kontrollkommission und des Ortes, an dem der Parteitag 1914 stattfinden soll. Parteigenossen! Bewirkt die Vorarbeiten für den Parteitag die Wahl von Delegierten und die Stellung von Anträgen- rechtzeitig. Wo mehrere Delegierte zu wählen sind, soll nach § 7 des Organisationsstatuts unter den Delegierten möglichst eine Genossin sein.

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Die Anträge der Parteiorganisationen müssen spätestens am 12. August im Besitz des Parteivorstandes, Adresse:

W. Pfannkuch, Berlin SW 68, Lindenstraße 3,

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Zuschriften an die Redaktion der Gleichheit sind zu richten an Frau Klara Zetkin ( 3undel), Wilhelmshöhe, Post Degerloch bei Stuttgart . Die Expedition befindet sich in Stuttgart , Furtbach- Straße 12.

Anträgen etwa beigegebene Begründungen werden weder im ,, Vorwärts" noch in der den Delegierten zugehenden Vorlage abgedruckt.

Die Vorstände der Wahlkreisorganisationen werden dringend ersucht, dem Parteivorstand die Namen der gewählten Dele­gierten unter genauer Adressenangabe alsbald mitzuteilen, damit ihnen die Vorlagen und sonstigen Mitteilungen zugehen können. Außerdem müssen sich die Delegierten beim Lokal­komitee melden. Die Adresse des Lokalkomitees lautet: H. Leber, Jena , Magdelstieg 3.

Die Mandatsformulare werden vom 15. August ab durch das Parteibureau versandt.

Mit sozialdemokratischen Grüßen

Der Parteivorstand.

Wer zahlt die Zeche?

Die ungeheuerlichste Militärvorlage, die je ein kapitalisti­scher Staat aufgebracht hat, ist in Deutschland endgültig zum Gesetz geworden. In der Sozialdemokratie herrscht allgemein das Gefühl, daß die Masse des deutschen Proletariats diesen Faustschlag des Imperialismus nicht genügend pariert, daß sie ihre Abwehraktion nicht bis zu der Höhe gesteigert hat, die dem Angriff der herrschenden Klassen angemessen ge­wesen wäre. Doch wie immer die Kundgebungen des Prole­tariats während der parlamentarischen Kämpfe um die Militärvorlage hätten gestaltet werden können, eine Tatsache steht fest. Das neue Militärgesetz bleibt von nun an für die nächste Zeit der wichtigste Gegenstand unserer dauern­den Agitation. Wir müssen uns klar darüber sein, daß mit diesem Militärgesez uns neue große Aufgaben zugefallen sind, denen wir uns um jeden Preis gewachsen zu zeigen haben.

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Wohl die dringendste dieser Aufgaben besteht darin, daß wir in den Massen die gefährliche Illusion zerstören, als ob dank dem Wehrbeitrag und einer ganz armseligen Besitz­steuer der Vermögenszuwachssteuer die Kosten der neuen Rüstungen auf die herrschenden Klassen abgewälzt wären. Sehen wir davon ab, daß der Wehrbeitrag vorerst nur ein einmaliges Opfer" ist, das den Besitzenden im Nummel des Jubiläumsjahres abgepreßt werden konnte, und daß die Besitzsteuer mitsamt den übrigen neuen Deckungsabgaben nur Lappalien ergibt im Vergleich mit dem ständigen Gesamtaufwand, den der Moloch des deutschen Militarismus und Marinismus fordert. Bleibt nicht die Frage: Wer wird in letter Linie die Zeche bezahlen? Doch niemand anders als die Massen des fronenden Volkes. Dies in zweifacher Weise. Wenn die Besitzenden aus ihren Taschen auch nur das geringste Opfer auf dem Altar des kapitalisti­schen ,, Vaterlandes" niederlegen müssen, so ist das vor allem ein neuer starker Antrieb und ein Grund mehr für sie, um nach neuen indirekten Steuern zu schreien und zu drängen.

sein, wenn sie entsprechend den Bestimmungen des§ 10 Abs. 2 des Drganisationsstatuts im Vorwärts" veröffentlicht werden und in der gedruckten Vorlage Aufnahme finden sollen. Den Obligator. Nebenorgan zum Textilarbeiter" für Frauen, die wie ihre Männer Mitglieder des Deutschen Textilarbeitersu. Arbeit.cinnen- Bero, jud.