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Die Gleichheit
und suchten um Erlaubnis nach, Einladungen drucken und verbreiten zu dürfen. Es wurde darauf die Einreichung des Wortlauts der Rede verlangt. Wir reichten die Richtlinien des Vortrags ein, erhielten aber als Antwort vom Generalkommando dieses Telegramm:„ Nach vorgelegten Richtlinien wird Vortrag nicht genehmigt."
Wir wollten dann zwei Mitgliederversammlungen mit dem gleichen Thema abhalten. Auch das wurde nicht gestattet. Wir ersuchten dann um schriftliche Ausfertigung der Ablehnung. Das war am 28. September. Als nach drei Tagen die Antwort nicht eingegangen war, mahnten wir. Am 5. Oftober erhielten wir telephonischen Bescheid, daß die Versammlungen stattfinden dürften.
Wie kam der Umschwung? Am 5. Oktober trat die neue Volksregierung ins Amt. Das war der Grund, daß wir nach langen Hindernissen schließlich doch noch die Versammlungen abhalten konnten.
Die Frau im Beruf
Der deutsche Verband der sozialen Beamtinnen hat gemeinsam mit dem Allgemeinen deutschen Frauenverein, der Zentralstelle für Gemeindeämter der Frau, dem Verband der Berufsarbeiterinnen der inneren Mission und dem Verein katholischer Sozialbeamtinnen Deutschlands Leitsäge über die Einstellung von Frauen als vollberuflich tätige, besoldete Beamtinnen im Dienste der Gemeinden aufgestellt. Die sozialen Verwaltungsstellen sollen einen, ihrer Eigenart entsprechenden Aufbau erhalten, in denen Frauen mit einer fachlichen, theoretischen und praktischen Ausbildung derart einzugliedern sind, daß ihnen ein Aufrüden von reiner Hilfsarbeit zu verantwortlichen und leitenden Stellungen ermöglicht wird. Bei der Regelung von Arbeitszeit, Urlaub und Besoldung sind die hohen Anforderungen, die alle pflegerische Arbeit an die Arbeitskraft der . Beamtinnen stellt, zu berücksichtigen. Schließlich soll den Frauen die Erlangung der Beamteneigenschaft ermöglicht werden. Die genannten Organisationen haben diese Leitsätze allen Verwaltungen in Städten mit mehr als 50000 Einwohnern mit der Bitte um Stellungnahme übersandt.
Bevölkerungspolitik
In Stendal , Tangermünde und Tangerhütte sprach Genossin Juchacz am 26. und 27. Oftober über Bevölkerungspolitik. In Stendal tagte am gleichen Tage eine Versammlung, in der die satt
Hauswirtschaftliches
Vom Kürbis. Wie Pilze jetzt als Fleischersaz dienen müssen, so findet in dieser obstlosen, schrecklichen Zeit der Kürbis mehr Beachtung. Man kann ihn in den verschiedensten Formen schmackhaft zu= bereiten. In manchen Gegenden Deutschlands , zum Beispiel im Osten, wurde der Kürbis auch in normalen Zeiten viel gegessen. Im Rheinland dagegen weiß er erst jezt mehr Eingang in die Küchen zu finden.
Kürbissuppe ist wenig bekannt. Wohl fehlt zurzeit manches, was Kürbissuppe erst zu dem in Ostpreußen sehr beliebten schmackhaften Effen macht. Wer hat Milch, Reis, Mandeln, Zutaten, ohne die sich die richtige Kürbissuppe nicht denken ließ? Aber wir haben im Kriege ja in so vielem umgelernt. Weshalb sollte man da bei einer Kürbissuppe ohne Friedenszutaten stehen bleiben? Der Reis wird jetzt eben durch Graupen, Grießmehl, Haferflocken oder Grüße ersetzt, und an Stelle von Mandeln treten die Kürbiskerne, die man ihrer Schale natürlich beraubt und in kleine Stücke wie sonst die Mandeln hackt. Für Milch läßt sich natürlich schwer Ersatz finden. Aber man hilft sich, so gut es eben geht, mit einem Stückchen Butter oder Margarine. Vielleicht hat man auch einmal„ Glück", an einigen Tagen Magermilch zu erhaschen. Wenn man sie bekommt, kann man sich auch mit Trockenmilch helfen.
Der Kürbis wird geschält, in kleine Stücke geschnitten, in den Topf getan und Wasser darauf gegossen, so daß die Stücke bedeckt find. Ist der Kürbis weich gekocht, dann streicht man ihn durch ein Sieb. Dann läßt man ihn aufkochen, tut Graupen, Zucker, Rosenwasser, etwas Salz und Milch!!! dazu und läßt ihn in der Kochkiste garkochen.
Kürbismarmelade ist im Rheinland ein beliebtes Brotaufstrichmittel. Dazu wird der kleingeschnittene Kürbis mit Zuder zu Brei gefocht.
Kürbis in Essig und Zucker eingefocht ist ein schmackhaftes Kompott. Die nicht zu flein geschnittenen Kürbisstücke werden in Essig, Zucker, Kreidnelfen, Ingwer und Zimt weichgekocht, in Gläser gefüllt und mit Pergamentpapier fest zugebunden. B. Marckwald.
Nr. 4
sam bekannten Herren Fuhrmann und Generalleutnant Liebert zur nationalen Verteidigung aufriefen. Die dort anwesenden Männer aus der Arbeiterklasse verließen unter Protest das Lokal und kamen geschlossen in die von unserer Partei einberufene Versammlung, die dadurch eine wesentlich andere Zusammensetzung erfuhr, als vorgesehen war. Weit über 1500 Personen waren anwesend; erfreulich war das gespannte Interesse, mit dem alle dem Vortrag folgten. Eine Entschließung im Sinne der hier schon mehrfach wiedergegebenen fand einstimmige Annahme. Etwa 100 Aufnahmen für die Partei wurden gemacht.
Nachträglich wird uns noch mitgeteilt, daß in unmittelbarer Folge der Versammlung sich die Neuaufnahmen auf 250 vermehrf haben, während die Parteipresse um 400 Abonnenten stieg. Auch in den anderen beiden Versammlungen hatten wir einen sehr schönen Erfolg.
Ein moderner Sittlichkeitskongreß.
( Fortsetzung.)
Frau Meta Duard- Hammerschlag berichtete über die in Frank furt a. M. vor einigen Monaten unter Mitwirkung der Kommission zum Studium der Sittlichkeit des Verbandes Frankfurter Frauenvereine ins Leben getretenen Beratungsstelle für tranke Frauen und Mädchen, deren Trägerin die Stadt ist und ausführendes Drgan eine frankenpflegerisch und sozialgeschulte Frau unter Mithilfe der Mitglieder der Kommission zum Studium der Sittlichkeit. Ihr Ziel ist ähnlich wie bei der Beratungsstelle zur Verhütung der Schwindsuchtsgefahr, alle erkrankten Frauen und Mädchen zu er fassen, sie einer zwedentsprechenden ärztlichen Behandlung zuzuführen, die vorhandenen Hilfsmittel der Stadt und der freien Liebestätigkeit dieser neuen Aufgabe dienstbar zu machen und seelischen Rat zu spenden, wo er nötig erscheint.
Wenn sich die Einrichtungen in Bielefeld und Altona nur mit den sogenannten Gefährdeten, denen die schon einmal mit der Prostitution zu tun hatten oder in sie hinabzugleiten in Gefahr sind, beschäftigen, so ist der Aufgabenkreis der Beratungsstelle in Frantfurt a. M. ein weiterer, größerer, er umfaßt die ganzen hilfsbedürftigen erkrankten Frauen. Die Referentin stellte angesichts der Tatsache, daß der größte Teil der Beratenen nichts mit der Prostitution zu tun hatte, die Frage, ob nicht der Begriff gefährdete Frauen einen anderen Inhalt erhalten müsse, erweitert und ausgedehnt werden sollte auf alle, die hilfsbedürftig seien, denn wer krank sei, sei gefährdet.
,, Muckefuck!" Diesen Ausdruck für unseren Seriegstaffee hörte ich zuerst bei unseren Kinderausflügen im Sommer. Mit welchem Grauen und Schütteln der kleine Kerl von diesem Getränk sprach! Und doch wollte er diesen Trank schon zu sich nehmen, wenn er wenigstens süß wäre. Aber ohne Zucker! Brr- brr!
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Wer keine guten Beziehungen" zu Stornfaffee hat, der ist leider gezwungen, Mudefud" zu faufen und zu trinken. Denn was bleibt uns anderes übrig? Die Ersaytees, Teeka und wie sie sonst alle heißen, sind nicht besser. Und heißes Wasser morgens allein zu trinken, ist auch ein zweifelhafter Genuß. Der„ göttliche" Mudefuc steht leider in gar keinem Verhältnis zum Preis. Staufte man früher den besten Kaffee für 2,40 Mt. pro Pfund, so wurde vor dem 1. Dttober 1918 ein Pfund sogenannter Kaffeeersatz mit 1,40 bis 2,70 Mt. bezahlt. Und wie schmeckt dieser Trank? Er erinnert an Kamillenund andere medizinischen Tees. Gemeinsam mit dem Lebensweder" hat er nur die braune Mottafarbe.
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Wenn man weiß, was alles vom Kaiserlichen Gesundheitsamt versucht wurde, um die richtige Mischung" zu erfinden", braucht man sich über den Geschmack nicht zu wundern. So wurde allen Ernstes festgestellt", daß sich Steinnußabfälle, Holzmehl, Torf( 1), Treber und ausgelaugte Gerberlohe(!) zum Staffeeersatz nicht eignen. Wieviel Gelehrte wurden wohl dazu gebraucht, um diese tiefgründige Weisheit der Mitwelt zu übermitteln? Wieviel Zeit mußte wohl so ein Kundiger der Heilwissenschaft opfern, um zu der Erfenntnis zu gelangen, daß zum Beispiel Torf fein bekömmliches Genußmittel ist?
Not macht erfinderisch! Auch wir Hausfrauen haben in unserem Haushalt eine Menge„ Erfindungen" gemacht. Auf manche unserer praktischen Einfälle können wir auch mit Stolz blicken. Jedoch gehört„ Muckefuck" nicht zu den Kriegserfagmitteln, an die wir uns gern erinnern werden. Seit Oktober hat sich der Staffeeersaß, wie man feststellen kann, insofern gebessert, als jetzt wenigstens der Preis nicht mehr unseren früheren Kaffeepreisen entspricht. 80 Pf. für ein Pfund„ Mucefuck" ist immerhin noch reichlich Geld genug. Hoffen wir, daß mit dem kommenden Frieden auch verschwinden wird: „ Mudefud!" Berta Mardwald.