— Wissen und Schauen Usrlkaaisch« Zwergvötter. Kürzlich wurde gemeldet, daß ein amerikanischer Forschungsreisender in. Mittelafrika. 200 Kilometer vom Bittoria-Njanza-See, ein bisher unbekanntes Zwergvolk ent- deckt habe, das aus außerordentlich niedriger Kulturstufe stehe, sich gern auf Bäumen aufhalte. Seine Sprache sollte nur aus einsilbigen Gutturallauten bestehe». 0» dürfte interessieren, etwas von den an- deren afrikanischen Zwergvölkern zu hören, von denen schon seit dem Altertum sagenhafte Berichte gingen, bis die großen Forscher de» vorigen goyrhunoerts nähere Mitteilungen über sie brachten. Die Forschung hat festgestellt, daß es in mehreren Gebieten Afrikas Zwergvölker gibt, die zweifellos mit den Buschmännern ver- wandt sind und Ueberblelbsel der Ureinwohner Afrikas darstellen. Ein. solcher kleiner Voltsstamm ist z. B. das Volk der Dotos in Süd- Abeisinten. Die Dolos find höchstens ILO Meter groß und von duntelgelbbrauner Hautfarbe. Sie find außerordentlich häßlich, sehr mager, haben stark gekräuseltes Haar und leben von der Jagd in den dichten Wäldern ihrer Heimat. Sie kennen den Gebrauch vergifteter Pfeile, nähren sich aber auch von Heuschrecke», Termiten, Kriechtieren usw. Sie sind scheu und unzugänglich. .. Im Jahre 1870 sah Schweinfurth während seines Aufenthaltes am oberen NU beim Mombuttt-Häuptling Münsa einige Individuen eine» Zwergvoltes, das später unter der Bezeichnung Alka näher bekannt geworden ist. Sie stimmen in Aussehen und Lebensweise mit den Dolo» übereln, stehen aber in guten Beziehungen zu den Mombuttu und zeichnen sich besonders als geschickte Jäger aus. Ihre Körpergröße fand Schweinfurth im Mittel zu 1,25— 1,30 Meter. Auf seiner berühmten Afritadurchquerung traf Stanley in den Urwäldern am Ituri zwischen Kongo und Albert Nianza ein Zwerg- volt, das er unter den Bezeichnungen Wambutti, Batoa und Balia erwähnt. Einige Individuen, die man nach Europa brachte, wurden von Birchow untersucht. Er fand sie in Aussehen und Gestalt so mit den Alka. übercinstimmeno, daß dt« beiden Völker entweder identisch oder mindestens sehr nahe miteinander verwandt sein müssen. Mit den umwohnenden, ackerbautreibenden Völkern stehen sie im Tauschverkehr und verkaufen ihnen Fleisch. Honig und die gefährlichen, schnell wirkenden Gifte geaen Bananen, Tabak und Waffen! Weiter kann hier noch das Obongovolk zwl- fchen Gamm und Kongo genannt werden, das zuerst von Paul du Chatllu entdeckt worden ist. Sie erreichen eine Größe von 1,23— liO Meter und sind sehr häßlich mit ihrer niedrigen Stirn und ihrer breiten, platten Nase. Alle diese Zwergvölker sind wahr- scheintich Reste einer einstmals weit über den schwarzen Welttett verbreitet gewesenen Rosse. Sowohl ihr« Gestalt wie ihre Lebensweise bieten viel Interessantes und manches, was noch sehr unvollständtz bekannt ist. Jeder Bestrag zur Erweiterung unserer Kenntnisse über diese Zwergvölker ist daher wertvoll und willkommen. Der Sternenhimmel im Mörz. Venus und Mars stehen am frühen westlichen Abendhimmel. I,n Januar sahen wir Venus an Mars vorübergehen. Jetzt geht umgekehrt Mars am Abendstern vorbei und überholt ihn, während dieser eine Schleife beschreibt. Die ersten Sterne, die In der Dämmerung nach Venus sichtbar werden, sind: Sirius In Kirlmination hoch im Süden, Jupiter am südöstlichen Himmel über Saturn. Kapella, unfern den, Zenit. Wenn es dunkel wird und hoch am Südhimmel, links unter Kapella, die Zwilling« sichtbar werden, links unter diesen Regulus und rechts von ihnen Aldebaran und die Plejaden, so ist der Tierkreis wie ein besticktes Perlenband: vom versinkenden Paar Venus und Mars im Westen aufwärts über das Siebengestirn zu Kastor und Pollux und dann o'>wärts hinab zu Regulus, Iupiier und Saturn. Am abendlichen O�himmcl haben nun Bootes mit dem glänzenden Brktur und Jungfrau, mit Spika, die Herrschaft übernommen. Schon erhebt sich auch Wega immer mehr aus den Dünsten des Horizonts. Becher, Rabe, Herkulef und Schlange werden nach und nach geeignete Gegenwände des Lerneifers für die späteren Abend- stunden. Abends 10 Uhr(Anfang März 11, Ende 9) leuchten die trabontengefegneten Riesenplaneten unseres Sonnengestirns von südlicher Himmelshöhe herab: Jupiter »nd zu seiner Linken der blasser« Saturn. Aenderungen im Anblick der Iupiteroberflächc, insbesondere in dem breiten Bande, das parallel dem Aequator die Südhälste der Scheibe durchzieht, lassen darauf schließen, daß in der letzten Zelt gewaltige Lebeusvargänge in der Atmosphäre des Planeten ungewöhnliche Bewegungen hervorrufen. Naturwissenfthast Die Technik verdrängt die Vögel. Hermann Rodostock kommt in der„Gartenlaube" zu dem Ergebnis, daß die Verringerung der Zahl bei den Störchen auf die Einflüsse der Technik, und zwar hauptsäch- lich auf die Vermehrung des Flugwesens und der Starkstromleitungen zurückzuführen ist. Ausfallenderweise hat dies zugleich einen Wechsel der Nahrung bedingt. Der Anblick eines Flugzeuges erinnert den Storch an die ihm von seinen Reisen her bekannten, jungen Tieren gefährlich werdenden Adler, Geier usw. Er meidet deshalb sedr bald fluqoerkehrsreiche Gebiete gänzlich. Solche Tatsachen sind z. B. festgestellt in den Elbauen bei Wittenberg an der vielbeslogenen Strecke Berlin — Bitterfeld — Leipzig . Dort verschwanden schon 1914 mit dem Storche auch Kiebitze, Rether und die Raubvögel. Ebenso im schweizerischen Kanton Argau . Bleiben aber die Störche in solchen Gegenden, so wagen sie nur kurz« Flüge vom Rest in die nächste meist sumpslose Umgebung, um ihr« Jungen bei vermeintlicher Ge- fahr rascher schützen zu können. Darauf Ist e» mehr als auf die Ausrottung der Sümpfe zurückzuführen, daß der anpassungsfähige Storch sich bei uns ganz entschieden vom überwiegenden Frosch- zum Mäuse- und Insektenfang bekehrt hat. Ueber die Einwirkungen der Starkstromleitungen berichtet u. a., so lesen wir in der„Zeit- schrist für Vogelschutz". Fischer-Sigwart, daß die Störche bei ihren niedrigen kurzen Flügen leicht mit den Leitungen in Berüh- rung kommen. Auf diese Weise wurden in einem Ort«in aller und zwei junge Störche getötet. Die betreffenden Nester sind von den überlebenden Tierm aus Angst vor den unheimlichen Drähten ver» lassen worden. Technik|[a�<DliD>s<g Zwei Riesen-Wasserkraftwerke. Die gegenwärtigen Kohlenpreis« drängen den Gedanken an die Nutzbarmachung anderer natürlicher Energiequellen zur Verwirkllchung. In erster Linie hat man die Ausnutzung der vorhandenen Wasserkräfte in Angriff genommen. Die beiden größten zurzeit schwebenden Probleme sind dle Wasser» kraftanlagen am Severn in England und am Colorado -Fluß in Nordamerika . Da» Severn -Projett stützt sich auf die Ausnutzung von Ebbe und Flut. Es ist der Bau eines Dammes quer durch die Severnmündung geplant, der die Turbinenanlagen enthalten soll. Das gesamte Gefälle bei Ebbe und Flut beträgt ungefähr 8 Meter und soll voll zum Treiben der Wasierturbinen nutzbar gemacht wer» den. Um auch in der zwischen zwei Fluten liegenden Zeit den Be- trieb de» Werkes zu ermöglichen, ist ein großer Behälter oorge- sehen zur Aufspeicherung von Wasiermengen für den Antrieb der Maschinen während der Ebbe. Das Sammelbecken wird von riesigen Pumpen während der Flutzeit gefüllt. Aus dies« Art beabsichtigt man 1 Million Pferdestärken zu gewinnen. Die am Colorado - Fluß geplante Anlage soll Im ganzen vier Millionen Pferdestärken abgeben. Durch einen hohen Damm will man über 9V Proz. der Wassermasien des Flusse« in einem über SSV Kilometer langen Becken sammeln und in wasserelektrischen Turbinen nutzbar machen. Die gewonnene elektrische Energie soll über acht Staaten Nordamerikas im Umkreise von 750 Kilometer verteilt werden. Jahrelange Untersuchungen haben das gewaltige Projett.soweit gefördert, daß es von einer großen Gesellschaft zur Ausführung übernommen worden ist.— mr.— Süchertijch Lastela und vauen heißt eine bei der Franckhschen Verlags» Handlung in Stuttgart erscheinende Zeitschrift. Die Zeitschrist weichet Sh an alle Freunde des Bastelns und der häuslichen praktischen rbeit. Sie will das Bastelwesen fördern und überall Freunde an werktätigem Schaffen, Anpassungsfähigkeit an Bedarf und Mittel, Sinn für Sparsamkeit und Verwertbarteit auch scheinbar unbrauch» barer Abfälle wecken. Vor allem wird der Bau vieler wisienschaft» ltcher Apparate eingehend beschrieben und dadurch Anleitung zu selbsttätiger Forschung und verständnisvollem Eindringen in die physikalischen Naturgesetze gegeben. Wenn sie auch nicht lediglich für ole bastelnde Jugend gcdacht ist, sondern sich an alle Freunde des Bastelns und der häuslichen praktischen Arbeit wendet, so wird ihr Wert für die Jugend dadurch nicht geringer. Die hier gegebenen Ratschläge, praktischen Beschreibungen, Anregungen und Lehren sind eine Fundgrube für alle, denen die Handfertigkeit und eigene Ar- betten Freude machen. In dieser Hinsicht anzuregen ist nicht nur dankenswert, sondern heut« als wirtscyastltch wertvoll zu fordern. Di« Zeitschrift„Basteln und Bauen" kostet vierteljährlich 3,50 M. Mit der Zeitschrist ist eine Bücherei Basteln und Bauen ver» Kunde, i�. Hans Günther, der bekannte Verfasser vortrefsttcher populärMsjenschaftltcher Bücher, hat darin soeben zwei neue Bände: Die Selb�tanfertigung galvanischer Elemente" Kleintransfor- M.) herausgegeben. popmarnngenicyqmcyer«ucyer, yac oarm zoeven „D i e Selbstanfertigung galvanisch und„Die Selbskanfertigung von KI matoren und Gleichrichter"(je 5,20 T illa>s<C3ll!l �lus der Praxis Der Garten tm März. Im Obstgarten kann mit dem Pflanzen von Baum und Sttauch sortqesahren werden und ist möglichst bald zu beenden. Ist an jungen Bäumen die Rinde geplatzt, eine Folg« der winterlichen Sonnenbestrahlung bei Frost, so schröpft man sie. was von Mitte März bis Mai vorgenommen werden kann und zu- gleich ein gutes Mittel gegen Gumrntfluß, Krebs, Frostplattcn und ähnlichm Krankhelten ist. Der Kampf mit den Schädlingen ist fort» zusetzen, denn das Spritzen muß vor dem Erscheinen der Knospen beendet sein. Das Veredeln ist mit dem Stcwobst zu beginnen. Es können alle Gemüse im Freien ausgesät werden, die srost- hart sind und an Ort und Stelle bleiben, z. B. Radieschen, Salat, Spinat, Zwiebeln, Möhren, Matriiben, Rote Rüben, Petersilie, Erbsen, Puffbohnen»fw, auch die Gcwürzkräuter mit Ausnahme der ganz seinen. Schnittlauch wird geteilt und gepflanzt, Steck- zwiebeln, Knoblauch und Meerrettich gelegt und der Boden um den Rhabarber gelockert. Die angetriebenen Erbsen und Puff- bahnen können ins Freilond kommen.
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