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Zrühling. Of« Htrtmtr fWtct tief im Grund, Der f rflhUng Müht mein Ben gewnd. Otber die Hugen halt ich die Band, 6<himmcrnd Hegt vor mir dae Hand. Schimmernd wie ein goldener Rauch, Ocber allen Dingen liegt ein Band». 60 still, 1» fonnig hingt die Luft. Qeber die ganze Welt weht Teilchcnduft. Uther die ganze QOett,«mgcwben, Leite, teife Bonntageglochen gehn. Die Hmmer flötet tief im Grund, Der Frühling blüht mein Bcrz geiund. __ Jlrn c Holz.

Gftern, öas Schuckelfest. Don Dr. Johannes Kielnpaui. »tcU» nec ondenas Aprill« ante Kalenda » Ncc poit teotenai Maji va'et tase Kalenda«. Dieses gelehrte Distichon aus der»guten alten ZetT, in der man glaubte, dah sich Witziges und Feines nicht anders als lateinisch und womöglich in Versen sagen ließe, bedeutet-..Ostern kann nicht vor den 22. März und nicht nach dem 25. April fallen." Diese De- stimmung ist uralt. Sie beruht aus einem Beschluß des Konzils von Nizäa vom Jahre Z2S, demzufolge dos Osterfest jeweilig aus den ersten Sonntag nach dem Friihlingsvollmonde fallen sollte. Das klingt sehr einfach. Aber man hat bei dieser Festsetzung nicht daran gedacht, dah für den Zeitpunkt des Frllhiingsvollmondes nicht weniger als 3?k verschieden» Mondphasen bzw. Konstellationen des Mondes mit der Erde und der Sonne in Rechnung zu ziehen sind. Da sich nach dem Osterfeste der ganze Kalender bellimmt, müßte sonach ein vollständiger Kalenderalmanoch 378 verschiedene Blätter haben: nur dann wären olle Möglichketten erschöpft. Praktisch treten sie auch in der Tat in Erscheinung, wenn auch scheinbar nur mit der angegebenen Zeitspanne von 33 Tagen Spielraum gerechnet wird. So erklärt es sich beispielsweise, daß es schon über hundert Jahre her ist, daß man Ostern an seinem frühesten Zeitpunkt, dem 22. März, feiern konnte, und bis zum Jahre 2283 warten muß, ehe sich das wiederholt. Im Jahre 188? siel Ostern auf den s p ä- testen Termin, den 23. April; wer weiß, wann sich das das nächste Mal wiederholt. Im Jahre 1913 fiel es einen Tag nach dem frühesten, im Jahre 1918 zwei Tage vor den spätesten Termin, Heuer abermals wieder sehr zeitig. So ist das Operfest also ein sehr bewegliches Fest, und das bedeutet für Handel und Wandel große UnbequemlichkeUen. Im Jahre 1916 hatten besonders die Echulverwaltungen darunter zu leiden, denn dadurch wurde dos ihm vorausgehend« Winterhalb- jähr ungewöhnlich lang, das ihm folgende Sommerhalbjahr unge- wöhnlich kurz. Das Jahr vorher entstanden daraus allen, die zum 1. April umziehen mußten, große Unzuträglichteiten, denn er fiel auf den Gründonnerstag. Da gab es Verdruß an allen Enden. Schon immer hat man an dieser Beweglichkeit Anstoß ge- nommen. Beispielsweise schon Dr. M a r t> n L u t h e r hat sich dar- über gewaltig geärgert und speziell über den Beschluß des Konzils von Nizäa in seiner derben Art heftig gescholten:Doch ist von den hölzernen Artikeln ein Klötzlein bisher glimmend geblieben, nämlich vom vstertage. Sie heißen es»iesta mobilia", ich heiß« es Schuckelfest, da jährlich der Ostertag mit feinen anhangenden Festen sich ändert, jetzt frühe, jetzt spat in» Jahr komn.t und aus keinem gewisien Tage, wie dl« anderen Feste, bleibet." Diese Klagen und Beschwerden sind schon sehr alt, aber leider pnd sie scheint's ewig. Das Merkwürdigste in dieser Hinsicht konnte man im Jahre 1908 erleben. Wer damals in der Osterzert von Europa nach Nordamerika reist«, konnte zweimal das Auf- «rstehungsfest feiern, erst in Hamburg , dann in New Dork, wofern er sich nämlich an den astronomischen Kalender hielt. Wer aber in umgekehrter Richtung fuhr, kam ganz darum, für den gab es damals überhaupt kein Osterfest. Dieses ungewöhnliche Bor- kommnis wurde dadurch veranlaßt, daß der Vollmond, der den Ein- tritt des Osterfestes bestimmt, in derAlten Welt" kurz vor Mitter- nacht, in derNeuen" aber kurz nach Mitternacht aufging, und.zwar ausgerechnet in einer Sonntagsnacht. Infolgedessen konnte man in Europa gleich wenige Stunden später da» Osterfest einläuten, während es in Amerika erst eine Woche danach möglich war. In . Wirklichkeit kümmerte man sich sedoch nicht um diese metcorologischen - Absonderlich keilen, sondern feierte hüben wie drüben Ostern an dem» selben Tag«.

Es hat sich aber doch einmal ti tynet, daß Ostern doppelt bei gangen wurde. Beweis dafür ist d»e Lauterbacher Oft er» s ä u l« unweit des Schlosses S t 0 l p« n, nahe der sSchfifch-böhmi» schen Grenze. Auf der einen Seite zeigt sie ein Relief des Ge» kreuzigten, auf der entgegengesetzten liest man: 1384 Jar Das ist war Zoen« Ostern in einen jar Zwei Jahr« vorher hatte Papst Gregor die nach ihm de- nannte Kalenderreform eingeführt, die jedoch zunächst nur die Ka» tholiken annahmen. Sie waren infolgedeflen vor den Evangelische«, die(in Sachsen bis zum Jahre 171X1) an dem alten Julian ifchen Kalender festhielten, um zehn Tage voraus, und so begingen damals beide Religionsparteien da« Osterfest zu verschiedener Zeit. Doch da» war noch längst nicht das größte Ofterwunder dieser Art. Ein noch viel erstaunlicheres, ja unbegreifliches Zufainmen» treffen ereignet« sich im Jahr« 992 und setzte die ganze Ehristenheit in Verwirrung. Damals sielen die Mysterien der Empfängnis und des Todes Christi auf«inen Tag. Man erwartet« infolgedessen das Ende der Welt. Im Jahre 1429 wiederholte es sich. Diesmal wurde der Karfreitag, an dem sich das srah« Mysterium mit dem schmerzlichen begegnete, derGroße Freitag" genannt, und in allen Kirchen mit besonderer Feierlichkeit begangen. Doppelt« Ostern gab es aber nicht nur in dem einen Jahre, sondern fortan immer, bis man endlich im Jahr« 1773 Wandel schus, nachdem beide Religionsgemeinschaften schon lange daran Anstoß genommen. Am 9. Juni wurde durch Reichspatent bekanntgemacht, daß. um der Unordnung mit den vsterfeiertagen ein End« zu machen, die Lutherischen die astronomisch« Berechnung fahren lassen und aus Liebe zum Frieden die kathaltsch« dafür engenommea hätten". So hat man im Laufe vieter Jahrhundert« fort und fort an den Bestimmungen des Osterfestes geändert und gebessert und de>ch nichts wirklich Gutes zustande gebracht, weil man immer wieder vor einer durchgreifenden neuen Kalenderreform zurückschreckte, die in dtesea Dingen endlich vollkommenen Wandel schafft. An allerhand gutgemeinten Borfchlagen hat es nicht gefehlt. Soweit sie von Ge- lehrten stammten, traten diesen stets andere mit gewichtigen Be» denken entgegen, und so ist wohl aus keine Besserung dieser un» leidigen Verhältnisse zu hoffen, solange nicht andere durchdringen. die von Männern der Praxis kommen und sich an den Ablmis des Jahres halten und diesem eine feste, ollgemeingültig« Gliederung geben Freilich, em Volk kann da» nicht allein. Ein Völkerbund nur könnte das schaffen, und da gibt es mancherlei Widerstand zu überwinden. Vor allem müßten denn auch die Rusim den Julian!» schen Kalender aufgeben.

Schnlpeti. Wer..... was ist Schnipelt? Sehen Sie Brockhaus, Meyer nach. Auch in Kürschners Sechs- fprachenlexikon werden Sie dos Wort nicht finden. Seldst wenn Sie olle Sprachen der Welt beherrschen würden. Chinesisch, Turkesta« nisch, Zulukasferisch, Hottentottijch, Suahelisch oder Schwäbisch . Sie würden nicht hinter die Bedeutung dieses Wortes kommen. Wer den Inhalt dieser Buchstabensolge verstehen will, der wende sich vertraulich an mem drei Jahre altes Kindchen- Wolf- gang geheißen Er hat sich feine eigene Sprache erfunden. Biel.. viel neue Worte habe ich von ihm erlernt. Nun aber: Wer..... was ist Schnipeli? Ich weiß es heute auch noch nicht genau. Mein Wolserl scheint das Wort als sein ureigenstes Besitztum zu betrachten. Als fei» D. R. G. M. Doch will ich sogen, in weichem Zusammenhange er das Wort Schnipeli anwendet. Bielleicht, daß ein Schlaukopf hinter den Sinn des geheimnisvollen Wortes kommt. Also: Bor einigen Togen war es. Da hatte er ganz gegen feine sonstige Gewohnheit sein Höschen naß gemacht. Darob energisch« Mahnungen mütterlicher- und väterlicherseits. Als Antwort gebrauchte er zum eilten Male sein« neueste Wort» entdeckung. Er sagte wortwörtlich: Bubi hat ein Schyipetl, Papa hat auch«in Schnipeli, Mama hat kein Schnipeli. Tante Kunckes hat auch kein Schnipeli." Können Sie sich letzt denken, was im Sprachschatz meines Gold, buben das mysteriöse Wort bedeutet?'... i....,' Ich bin noch nickü dahinter g-kommen. 11. 2t. 10. g. Max Cck-Troli.