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Wissen und Schauen

N24

Das Ende der Inquisition . Hundert Jahre sind verflossen, seit dem am 24. März 1821 in Spanien die Inquisition , nachdem sie schon einmal 1808 durch ein Dekret Napoleons beseitigt worden wer, end­gültig aufgehoben wurde. Endgültig und doch nicht endgültig. Zu wiederholten Malen verfuchten noch Herrscher von Spanien , dem Klaffischen Lande dieser furchtbaren Einrichtung, sie wiederherzu­stellen, und ganz vorübergehend gelang es auch mehrmals.

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das sogar vor dem verbreitetsten Baustoff, dem Eisen, manche Vorzüge hat( z. B. Roftficherheit). Im Hoch- und Tiefbau findet heute der Effenbeton ausgiebig Anwendung, selbst in der See- und Binnen schiffahrt hat man ihn mit Erfolg zum Bau von Schiffen benutzt. Den eifernen Hochbrudrohrleitungen ist in ihm ein beachtenswerter

Wettbewerber eniflanden.

Jetzt will man an ben Bau von Elsenbahnwagen aus Eisen­beton gehen. Erft furze Zeit vor dem Kriege begann man Eisenbahn­wagen vorzugsweise aus Eilen herzustellen. Wenn men jetzt Wagen aus Beton herstellen will, so gefchieht das vor allem aus der Er. fenntnis gewisser Borzüge des Betons.

Nach den 1834 zu Madrid veröffentlichten Aftenstüden haben in den Jahren 1481-1808 nicht weniger els 31912 Personen ben Für die Herstellung der Eisenbahnwagen aus Beton fommen nur Scheiterhaufen bestienen, 291 456 waren mit anderen schweren die Oberbauten, das heißt nicht die Lauf- und Drehgestelle in Frage. Strafen ewiger Einferferung, Galeeren ufw. belegt worden. Alle die Fortbewegung des Wagens vermittelnden Zeite müssen aus Thomas de Torquemada , der erste fpantsche Großinquifitor, der den bisher üblichen Stoffen hergestellt werden. Es gibt zwar eine 1483 bis 1498 an der Spitze dieses Kehergerichts stand, hat allein große Zahl von Argumenten, die vom Bau der Eisenbahnwagen 10 226 Menschen verbrennen lassen. Und alles zur Ehre Gottes. Im aus Beton abraten tönnten, erwähnt fei nur die Erschwerung der Handbuch des Bernhard Fidonis, der bis 1330 Inquisitor von nachträglichen Anbringung von irgendwelchen Teilen wie Griffe, Toulouse war, wird als der 3wed der helligen Inquisition die Leisten, Federböcken usw., aber diese Nachteile machen technische und Zerstörung der Kegerei bezeichnet; diefe tann erfolgen, indem die volkswirtschaftliche Borzüge weit: die bedeutende Ersparnis an Eisen­Rezzer sich befehren, wirkungsvoller aber, indem sie verbrannt wer- material( bei einem 20- Tonnen- Wagen 900 Kilo gegen 2200 Kilo), den". Auch in Deutschland gab es zuweilen arge Seherverbrennun der Schutz des Eisens vor Rost, die Möglichkeit des billigen Ersages gen. So wurden in Straßburg i. E. an einen Tage 80 Menschen verbrauchter aus Beton hergestellter Tele, wie der Bodenflächen und verbrannt, durchaus religiöse Leute, die aber das Glaubensbefenut- Seltenwände bet Kohlenloren. Bei Personenwagen fäßt die schlechte nis der Dominikaner abgelehnt hatten. Bapst Gregor IX. unter Bärmeleitfähigkeit des Betons den bei Wagen aus Eisen erforder ftligte Konrad von Marburg , den Beichtwater her heiligen Elfabeth, lichen Wärmeschutz in Fortfall kommen. ber lieber 100 Unschuldige verbrennen als einen Schuldigen ent­tommen ließ, der ganze Familien ausrottete und Ortschaften ent­völkerte.

Die Festigkeit der vor allem im Rangierdienst start beanspruchten Eisenbetonteile ist eine ausreichende, die Bucht des Anpralls der Wagen gegeneinander wird beispielsweise nicht größer als ber beim Einrammen von Betonpfählen auftretende Stoßdrud.

Es war nicht die Graufamfelt blefer Rehergerichte, die sie fo furchtbar erscheinen ließen, fondern die Unsicherheit und Rechtfosig Die Baumeife mit Beton bedingt belm Wagenbau einige grund feit, in der man fich Ihnen gegenüber befand. Auf den Eid des verfägliche tonftruttive Abweichungen gegenüber dem Eisen- oder Holz­leumderifchen Denunzianten hin, der sich vielleicht nur eines Nivalent, bau, die aber ber praktischen Ausführung feine Hindernisse in den eines fäftigen Gläubigers entledigen wollte, wurde das Todesurtell Beg legen. Das Problem des Eisenbahnwagenbaus aus Eisenbeton gefällt. Und im Auslegen von unvorsichtigen Aeußerungen als beschäftigt zurzeit die Industrie aller Länder. Ceferische waren befonbers die spanischen Inquisitionsrichter berühmt.

Der Schwingertöntg. Die Schmeis ist bekanntlich eine Repubiit, unb boch hat fte einen König oder vielmehr sie hat einen gehabt, benn er ist vor einiger Zeit hochbelagt in Trub gestorben, nämlich ber Schwingertönig Simon Witherich. Wie die Röfn. Atg." in einem Nachruf Ihrelbt, war er troh seinem schredlichen Nomen im gewöhnlichen Leben ein jovialer Mann, der sich seinerzeit im ganzen Shweizerland der größten Beliebtheit erfreute. War er boch lange Jahre hindurch weit und breit der beste Schwinger. Das Schwingen" gehört noch heute zu jedem richtigen Welpfer­feft, und der Schwingertag ist eine her wenigen alten Boltsfitten, ble fich noch bis heute in unfere alles fo mächtig umgestaltende Zeit erhalten hat. Ist ein solcher irgendwo, meist auf einer Bergwiese am Fuß eines redenhaften Feffens und an der Grenzfcheide mehrerer in diefer Kunst rivalisierenber Talschaften, angefagt, so strömt felbst von fernen Afpen bas Bergnolf zusammen, um die feden, mustef­trammen Jünglinge fich nach Jahrhunderte altem Brauch im Spiel üben und Kraft und Geschicklichkeit entwideln zu sehen. Schon vor. her hat der Kampfluftige fich feinen Mann von der Gegenpartei aus­gesucht. Doch geht dabei alles in Freundschaft zu. Alle unehrlichen Braffiten sind aufs strengste verpönt. Die Kampfrichter, alte, fun­bige Bertrauensmänner, sind ebenfalls fchon vorher sewählt und zur Stelle. Die Boltsmaffe bittet nun einen großen Ring, in beffen Mitte die Schwinger treten. Sie tragen nur das Hemd und die aus handfeftem Stoff gefertigte Schwinghose, die bis zum halben Schenkel aufgerollt wird, und auch am Gürtel einen Wufft zum Anfaffen hat. Die beiden Kämpfer schüttelt fich vorher treuherzig die Hand, um öffentlich zu befunden, daß man teinen Haß oder Groll gegenein­ander im Herzen trägt. In aller Ruhe erfolgt nun das Zugreifen, d. h. jeder schlägt feine rechte Hand feft in den Gurt des Gegners. während die Linke hen Hosenwulft en defien rechten Schenfet faßt. Es fommt nun barauf an, durch einen fräftigen, unvermutet fammenden Schwung den Gegner zu Boden zu strecken. Beide halten sich daher zunächst in ber Berteidigung und treiben fo einige Zeit im Kreife herum, um ben richtigen Augenblick zu erfpähen. Die kleinste Blöße, die geringste Schwäche des anderen wird dann zu einem energifchen Zug ausgenügt. Bis dahin herrscht im Ring der Buschauer lautlose Stille. Alle erwarten mit angehaltenem tem den ersten Schwung. Sobald aber nun des eigentliche Ningen, das Heben und Stemmen, das Ziehen und Drängen beginnt, folgen alle mit fieberhafter Anteilnahme ben Bewegungen, und halb unter drückte Rufe und Anfeuerungen entschlüpfen den Lippen, bis plöglich durch einen einzigen Rud, burch einen unerwarteten Griff oder eine zuläffige Lift, die entscheidende Wendung eintritt, indem einer die Oberhand gewinnt und den anderen zu Boden wirft. Diese eine malige leberwindung entscheibet indes den Steg noch nicht. Dem Unterlegenen wird vielmehr nochmals Gelegenheit gegeben, seine Schwingerehre zu retten.

Technik

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Naturwissenschaft

ff.

Eine

Reues über das Orientierungsvermögen der Bögel. Der Früh fing maht mit Macht, und mit ihr dürfen wir auch wieber die ge fiederten Sänger erwarten, die aus dem fernen Süden zu uns zurüd­fehren. Dies alljährliche Wunder der Natur hat bekanntlich die Wissenschaft zu ben eingehendsten Forschungen angeregt, und wir find der Erklärung des Boglezuges heute viel näher gelommen. Ein wichtiger Bunkt dabei ist die Frage nach dem Orientierungsvermögen der Zugvögel, über die ber Bogelforscher Friedrich v. Lucanus in den Raturwissenschaften" interessante Einzelbetten mitteilt. uralte leberlieferung der Zugvögel ist nur bei gefellig ziehenden Bögeln möglich; ber alleinziehende Bogel dagegen ist auf sich selbst angemlejen. Daß der Bogel durch die zunehmende Wärme auf feinem Zug nach Süben geleitet wird, ist nicht anzunehmen, da die Wärme in Europa ja fowohl nach Süden wie nach Besten und Süde often zunimmt und daher dem Bogel teine bestimmte Richtung vor fchreibt. Ebensowenig fönnen die Windströmungen oder die baro metrischen Marima und Minima als Wegweiser betrachtet werden, da sie beständig wechseln. Man muß annehmen, daß dem Zugvogel el Gefühl für gewisse Himmelsrichtungen angeboren ist. Dafür Spricht die Tatsache, daß ein im Herbst aus der Gefangenschaft ente flogener Storch nach Italien 30g ,, während das eigentliche Bug gebiet bes weißen Storchs über den Balkan und Kleinaften nach Afrika führt. Der in der Gefangenschaft in feinen Instinkten ge fchwächte Storch hatte zwar auf feinem Zuge eine ganz awedmäßige, nach Süden führende Richtung eingeschlagen, aber die eigentliche Ingstraße nicht finden fönnen. Man muß also bei der Orientierung der Jugvögel zwischen einer groben und einer feinen Orientierung unterscheiden. Die grobe Orientierung ist ihm angeboren; ble feinere Orientierung aber fann nur burch äußere Reize erfolgen, wenn der Bogel nicht durch ältere Artgenoffen geleitet wird, sondern, wie alle affeinziehenden Bögel, auf sich selbst angewiefen ist. Die Erfahrungen bes Ringverfuches haber gelehrt, daß die Bögel gern Flußläufen und Meeresfüften folgen, und in blejen feicht sichtbaren Linien mag ber äußere Reiz für die feinere Orientierung liegen. Andere Vögel aber haften nur eine allgemeine Richtung ein; fie sieben nicht auf bestimmten Straßen, sondern in breiter Front quer über das Festland, verfolgen alfo eine Richtung, die ihnen der angeerbte Richtungsfinn vorfchreibt. Wenn man in dem Befen des Bogelzuges eine automatische Seelenfunktion erblickt, so wird die fchwierige Frage, wie der junge Zugvogel bas ihm unbekannte, weit entfernte Winterquartier findet, ganz von selbst gelöst. Er strebt nicht nach einem bestimmten Ziel, fondern nur nach einer bestimmten Richtung und zieht aur solange, bis der Zugtrieb bei ihm aufhört.

Das Christentum predigt Demut, Entfagung, Berachtung alles Irdischen und in blefer Verachtung Bruderliebe: wie stellt sich

Eisenbahnwagen aus Beton. Weil die Entwicklung des Eisen- chriftliche nennt und die chriftliche Religion als ihre unantastbare die Erfüllung heraus in der modernen Welt, die sich ja doch eine betonbaus während des Krieges mit raschen Schritten voranging, war man vielfach geneigt, ben Eisenbeton gleich anderen während Basis festhält? Als Hochmut der Heuchelet, Wucher, Raub an den bes Krieges verbreiteten Stoffen als Erfagstoff enzuleken. Diese Gütern der Natur und egoistische Verachtung der feldenden Reben­Ansicht ist völlig irrig. Der Eisenbeton ist ein Reumaterial, menschen. Richard Wagner in Kunst und Revolution".