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Mondnacht.

Der Mond hat sein Geficht ganz breit gezogen Und lacht vergnüglich in die Welt hinein, Bier weiße Wöllchen kommen angeflogen Und tanzen vor dem Diden Ringelreihn.

Die hellen Rödchen schweben durch die Sterne Jm wundersamen Mozart- Menuett, Das wedt die Mitternacht, in dunkler Ferne Steigt sie aus ihrem weichen Himmelbett. 3m Glanze ihrer blauen Sommerfelde, Des Sirius Feuer in dem schwarzen Haar, Rauscht sie daher, und überall ist Freude Und ist ein Tönen süß und wunderbar.

Nur unten auf der Erde qualzerbrochen Hat sich ein Mensch in argem Gram versenkt; Er hört den Holzwurm in der Türe pochen Und zählt die Stunden, die ihm noch geschenkt.

daß die uns heute gefäufige Perspektive der damaligen Zeit noch une bekannt war.

Ein andere Ausführungsform, auch mit Hilfe eines Rades, t in Fig. 2 dargestellt. Der Urheber dieses Gedankens ist der Italiener Jacopo Mariano aus Siena ums Jahr 1483. Neuzeitlichere Immers

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dreher hatten den Gedanken, manche wohl unbewußt, wieder aufgegriffen und in der dargestellten Form zum Ausdrud gebracht. An Stelle der fallenden Hämmer sollen bei dieser Ausführung die verlängerten, umflappba ren Radspeichen jeweilig heruntertlappen unb dadurch die Bewegung des Ras des hervorrufen. Wenn auch auf eine eingehende Widers legung dieser irrigen Annahme verzichtet werden muß, so set doch darauf hingewiesen, daß obwohl der Arm( A) auf der rechten Radhälfte ist, sein Gen wicht( G) auf der entgegens gesetzten Seite liegt. Demnach hätten vier Arme rechts, acht Gewichte links zu heben, was natürlich vollständig ausgeschlossen ist. Angespornt wurde dieser Erfinderwahn in der Mitte des 18. Jahr hunderts noch durch einen französischen Staatspreis vou einer halben Million Franken, der dem glücklichen Berwirklicher deg Bermo- Idee winkte. Bald darauf, im Jahre 1775, hatte die französ fische Akademie der Wissenschaften jedgch eingesehen, daß das an gestrebte Biel den Naturgefeßen widersprach. Darum erklärte sie, daß derartige Projekte nicht mehr zur Prüfung zugelassen würden. Hier Solch eine märchenhafte Maschinerie, die allgemein als durch geriet die Bermo- Idee in Mißkredit und in der Geschichte der ,, Perpetuum mobile"( perpetuum= Fortdauerndes, Ewiges, mathematischen Wissenschaften" vom Jahre 1802 wurde erflärt: Es mobile Bewegliches), in der Technik aber turz als" Permo" be fei eher ein Schimpf als ein Lob, von jemandem zu behaupten, ex Bewegliches), in der Technik aber kurz als Permo" be zeichnet wird, soll also ihre Bewegungskraft aus einem Nichts" fuche das Perpetuum mobile." hervorzaubern und außerdem dem Bahn der Zeit" und seinen Gesuche das Perpetuum mobile." nossen , genannt mechanische Abnutzung, Kraftverlust durch Reibung

Alphons Pezold ( in feiner neuen Gedichtsammlung Einkehe". Berlag Ed. Strache, Wien , Leipzig ).

Ein technisches Hirngespinst.

Bon Artur Streich.

Schon seit vielen Jahrhunderten ist es ein sehnsüchtiges Ber angen phantastischer Erfinder, ein mechanisches Triebwerf zu schaffen, das ohne äußere Kraftzufuhr, nur aus sich selbst heraus, in ununterbrochener Bewegung bleibt.

usw. nicht unterliegen.

Trotzdem nun jedem schon bei nur oberflächlicher Betrachtung dieser Bedingungen die Unmöglichkeit dieses Problemchens" in die Augen springen muß, opfern doch auch heute noch fleine Handwerker diesem Wahne Zeit und Geld; immer in dem Glauben, den Natur­fräften ein Schnippchen schlagen zu können.

Seit wann diese überfinnliche Idee in Menschenhirnen umber fchwirrt, hat man bis jetzt nicht feststellen können. Das älteste bis

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Fig. 1

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Trotzdem müssen die Immerdreher auch damals noch sehr zahl reich gewesen sein, denn der berühmte französische Mathematiker und Astronom Arago ( 1786-1853) will sogar die Beobachtung gea. machte haben, daß die Permobilisten besonders zahlreich im Frühling seien.

Als dann im Jahre 1842 der Heilbronner Arzt und Naturforscher Robert Mayer seine Entdeckung von der Erhaltung der Kraft" machte worauf hier nicht näher eingegangen werden fann, da schien es ein für allemal ausgeschlossen zu sein, daß jetzt bekanntgewordene Dokument über die Verwirklichung der Bermo- noch irgendein Permomann aufs Tapet kommen fönnte. Aber well gefehlt!- Wenn auch ihre Erzeugnisse feinen Ewigkeitswert be idee durch mechanische Mittel allerdings nur auf dem Papierfigen, stammt aus der Zeit des franzsischen Königs Ludwig IX. ( 1225 bis fiben, fie selbst scheinen in ununterbrochener Folge wiederzukehren. So hatte sich in den sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts 1270), der den Beinamen der Heilige" führte. Damals, etwa 1245, um nur einige Beispiele zu nennen, in London eine Gesellschaft zu reifte ein Angenieur namens Wilars umher, um das für ihn Inter - Berwertung der Batente Predavals gegründet, die eine" Trieba effante zu sammeln. Was ihm beachtenswert erschien, legte er in fraftmaschine", in Wirklichkeit jedoch ein Bermo in verfappten einem Skizzenbuch nieder, von dem die Pariser Nationalbibliothet noch 33 Blätter besigt. Auf einem derselben findet sich auch ein Entwurf zu einem Bermo mit folgendem Zusatz: Seit einiger Zeit Streiten sich die Meister, wie man ein Rad durch eigene Bewegung fich drehen lassen könnte. Auf folgende Art kann man es durch eine ungerade Anzahl von Schlegeln erreichen."

Wilars dachte sich den Betrieb so( siehe Fig. 1), daß die einzelnen Klöppet nacheinander an dem Umfange des Rades herunter. fallen müßten, wodurch dieses in Bewegung gesetzt würde. Das ist

Form zum Gegenstande hatten. Im Jahre 1870 folgten dann dis Amerikaner mit zwei Immerdreh- Batenten, und acht Jahre später erteilte das deutsche Patentamt unter Nr. 4453 einem Dr. Gebhard Adermann in Sagan ein Patent auf einen Magnetmotor", der auch nichts anderes als ein verschleiertes Permo war. Noch in den letzten Jahren sind mehrfach verschleierte Permos bei uns patentiert oder als DRGM. geschüßt worden, und ganz neuerdings hat ein Herr v. Unruh mit seiner angeblichen Permo- Erfindung in der bürgerlichen Breffe viel Staub aufgewirbelt. Dieser Erfinder wollte natürlich unfinnig. Denn einen Stromerzeuger erdacht haben, der ununterbrochen die Gleta, würde beispielsweise der un trizität aus der Luft herausholt. Auf den hierauf in die terste Klöppel noch etwas Welt pofaunten Tamtam fanden sich denn auch Geldleute, die rund mehr nach rechts gerüdt wer zwei Millionen zur Ausbeutung der Erfindung zur Verfügung. den, so müßte das Rad nach stellten, mit welchem Kapital die" Elektro- Leichtmotoren einigem Hin- und Herpendeln G. m. b. 5." Marienfelde - Berlin und die Elektro­stillstehen, weil ja dann auf Luftfahrt- Gesellschaft" Berlin , Hafenplay 2, ge jeder fenfrechten Radhälfte

nau dasselbe, wie wenn die

die Schwerkraft von 3 gründet wurden. In Wirkung hat den Apparat, der die Größe einer normalent Klöppeln wirkt. Das ist ge- Rochliste hatte, niemand gesehen, nicht einmal die Gesellschafts beiden gleich langen Enden gründer. Das einzige Mobile" bei der Geschichte war der Erfinder­name" Unruh". Die Hervorzauberung der Elektrizität aus der eines Wagebaltens mit je Luft war aus der Luft gegriffen", zum Leidwesen der begehrlichen Gewichtsteilen belastet Gesellschafter und zum Schaden der Angestellten. Augenblicklich find würden, was 0 oder Gleich würden, was 0 oder Gleich- Gesellschafter gewicht ergibt. Daran wird dieses elektrische Permo und die Gesellschaften vollständig immobil", und der Staatsanwalt ist dabei, dem Bermomanne und seiner Koche auch im Wesen nichts gefifte, genannt Stromerzeuger", recht eingehend auf den Grund zu ändert, wenn dem Rade durch Anstoß oder dergleichen eine gehen. erftmalige Bewegung erteilt würde; denn diese wird nur fol lange andauern, bis die Anstoßtraft angelaufen ist. Wem die Die Ehe folf unabläffig ein Ungeheuer betämpfen, das alles Darstellung des Rades sonderbar vorkommen sollte, dem sei gesagt, verfchlingen will: die Gewohnheit. Balzac

Fig. 2