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Nr. 51, 15. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Sonnabend, 5. Mär 1898.

Volkswirthschaftliche Rundschau.

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gemessen sind und die ordentliche Führung eines Handelsgeschäftes ermöglichen;

wenn gegen einen der Nachsuchenden Thatsachen vorliegen, welche die Annahme rechtfertigen, daß der Konsumverein noch au anderen als in diesem Gesez bezeichneten 8weden benutt werden soll.

Das letztere wird bekanntlich von jeder eigentlichen Arbeiter genossenschaft regelmäßig behauptet.

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Die Mittelstands- Bewegung unter den Kaufleuten. gescheitert. So hat man sich mehr und mehr dafür entschieden, die [ vor dem Nebenbuhler zu hüten, sind diese Anläufe in der Regel Die wirthschaftliche Zwitterstellung des kleinen Krauters, der Berwaltung und Gesetzgebung zur Förderung der halb Arbeiter, halb gewerblicher Unternehmer und Händler ist, Kleinhandels- Interessen in Anspruch Zu nehmen. Gine tommt auch in dem unruhigen Hin und Her der Mittelstands- durch die Handelskammern von Osnabrück , Braunschweig , Kassel , Politik zum Ausdruck. Wird der selbständige Handwerker mehr und Goslar und Minden einberufene Konferenz( zur Erörterung der mehr zum bloßen Hausarbeiter für das Magazin und das Verlags- auf dem Gebiete des unbilligen und unbequemen Wettbewerbs geschäft, so schreit er mit jedem um die Wette über das aus liegenden Schädigungen des Detailhandels und Kleingewerbes) hat beuterische Kapital, ohne doch den Muth zu finden, sich ganz dafür Aufang Dezember in Osnabrück ein förmliches Programm fehung des Verbotes auch stets zutrifft, werden die betheiligten und gar der Partei der Arbeit anzuschließen. Stellt entworfen, das allerdings noch eine ziemliche Mäßigung zeigt gegen Gewerbetreibenben", die vor der Entscheidung von den Behörden Dagegen der Gehilfe Lohnforderungen, die Die neuen zwar bescheiden über den Forderungen des Zentralverbandes deutscher gutachtlich zu hören sind, sicherlich immer beweisen. und mehr wie bescheiden sind, die jedoch den so Kaufleute, der mit dem bekannten Senator Schulze Gifhorn Konsumgenossenschaften find also schon vor der Geburt zu tödten, wie so taum fonkurrenzfähigen Kleinbetrieb empfindlich fühlbar an der Spige, 1894 8000 Mitglieder zählte und eine unermüdliche die bestehenden aber aufzulösen, wenn sie binnen zwei Jahren nicht werden, so übertrifft der Meister jeden Freiherrn v. Stumm an Versammlungs und Preßagitation entfaltet. Lokale Kleinhändler- die behördliche Anerkennung ihrer Nothwendigkeit errungen haben! blinder Wuth gegen die aufstrebende Bewegung der Ausgebeuteten. vereine sind überall entstanden, und besonders haben sich die Kon- So die neuesten Wünsche des Zentralverbandes und des Senators Wird die bestellte Arbeit für Kunden durch das offene Ladengeschäft fervativen, Klerikalen und Agrarier aus Wahlrücksichten sofort von Gifhorn. weggeschnappt, dann richtet sich die kleingewerbliche Agitation gegen zu Vertretern ihrer politischen Wünsche gemacht. Wider Erwarten rasch hat die Forderung einer Umsatz­den Handel jeder Art, der lediglich ein Schmarozerdasein führe und Auf diese Weise bat man in der That manchen Erfolg schon steuer gegen die großen Detailverkaufs- Geschäfte und Bereine an fich unbillig vermehre. Wiederum werfen sich die schiffbrüchigen errungen. Nur reicht es zum Wiederaufleben und gar zu neuem Ge- Anhang gewonnen. In Sachsen richtete bereits 1895 der Ver­und gefährdeten Elemente des Kleingewerbes gerade auf den Klein- deihen bei weitem nicht aus. band sächsischer Raufleute eine entsprechende Petition gegen handel, der sie ausschließlich oder neben ihrer zusammen Die Beamten und Offiziervereine wollte man von das Filialunwesen, wie es beschönigend und verschleiernd hieß- an schrumpfenden Werkstatts- Thätigkeit ernähren soll; und kommt allem Anfang an am liebsten verboten sehen. Als 1889 nach dem die Kammern. Ein entsprechender Antrag Dr. Rueder wurde erst in der nun dieser einst gelästerte Handel mit mit fremden" Erzeug- Beispiel des 1888 gegründeten Offiziersvereins das Waarenhaus für Kommission, dann am 27. März 1896 im Plenum der zweiten nissen durch hereinbrechende neue ökonomische Umwälzungen deutsche Beamte mit einem Aktienkapital von 250 000 m. gegründet Kammer angenommen. Die Regierung, die anfangs eine vermittelnde ins Gedränge, so wird er mit einem Male als die nothwendige wurde, erhob sich bei allen mittleren und kleineren Händlern ein und zögernde Haltung beobachtete, gab schließlich, wenn auch mit Grundlage der bestehenden Gesellschaftsordnung gefeiert und mit Schrei der Entrüftung. Eine Petition des Zentralverbandes an die einigen Einschränkungen, nach, sodaß die Drangfalirung der Konfum­Klauen und Zähnen gegen alle gefährlichen Eindringlinge vertheidigt. preußische Regierung vom 5. Januar 1891 verlangte folgende gesetz vereine und großen Ladengeschäfte in Sachsen nunmehr von der Auch die Parteien, die ursprünglich zwar nicht in Kleinbürgerliche Bestimmung zur Verhütung des weiteren Umfichgreifens Einsicht und der Liberalität der Gemeindeverwaltungen abhängt. In freifen wurzeln, aber hier dauernd oder zeitweilig ihre Bundesgenossen der Beamten- Einkaufsorganisationen: Preußen hat im Juni 1896 das Abgeordnetenhaus, anknüpfend fuchen, haben unter diesen wechselnden Strömungen die merkwürdigsten Kommanditgesellschaften auf Aftien und Aktiengesellschaften, an einen Antrag v. Brockhausen, für solche gewerbesteuerpflichtige Kursänderungen vollzogen. Wer erinnert sich nicht, wie man in den welche ihren Betrieb auf eine Mehrzahl von Geschäften Betriebe, welche als Großbetriebe in Anwendung auf den Detail­ersten Jahren der Schutzollherrschaft mit besonderer Vorliebe und ganz und insbesondere auf die Uebernahme und Ausführung von verkauf zu bezeichnen sind", neben der Gewerbesteuer eine be= systematisch darauf ausging, allen Groll über die Preissteigerung Lieferungsverträgen für Lebensmittel und Verbrauchssondere Betriebssteuer verlangt, die abzustufen sei nach des Lebensunterhaltes auf die mit Wucheraufschlägen arbeitenden gegenstände erstrecken, die in verschiedene Gewerbe einschlagen, der 3ahl der geführten Waaren gattungen, sowie Bäcker und den überhand nehmenden, maßlos vertheuernden Zwischen- fönnen nur mit Genehmigung der obersten Landesbehörde jener nach dem jährlichen Umfaße". Unter Hinweis auf diesen Be handel abzulenken, während es gegenwärtig oft diefelben Parteien Bundesstaaten errichtet werden, in deren Gebiet sie ihre Geschäfte fchluß frägt foeben wieder eine Interpellation Brockhausen und und dieselben Parteivertreter sind, die der Bäckereiverordnung, den betreiben wollen. Genossen an, wieweit die preußische Regierung in ihren Erwägungen Konsumvereinen und den Waarenhäusern Fehde bis in den Tod gekommen fei, schwören, die für das nothleidende unschuldige Bäckergewerbe und für den theuren Kleinladen kämpfen?

Doch solche Rückblicke und Vergleiche liegen uns heute fern. Wir haben lediglich die Absicht, die Bewegung in Kleinhandels­freisen, wie sie feit ein paar Jahren mit wachsender Stärke sich ab. spielt, in ihrer Entstehung, Ausbreitung und ihren Zielen furz zu schildern.

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Eine Anzahl Innungen, politischer und wirthschaftlicher Vereine verlangten gleichzeitig offen und ohne Umschweife: Attiengesellschaften zu verbieten, deren Unternehmen darin besteht, Waaren im großen einzukaufen und im kleinen zu ver­taufen.

,, um die Schäden und Gefahren, welche dem gewerblichen Mittel­stande durch die den Detailhandel mit Waaren verschiedener Gattungen betreibenden großkapitalistischen Unternehmungen ent­stehen, thunlichst einzuschränken."

Der bayerische Landtag hat sich Ende 1895 für eine so hohe Besteuerung der sogenannten Waarenhäuser, Versandgeschäfte, Beutralgeschäfte, Filialgeschäfte und andere Großunternehmungen" ausgesprochen, daß der durch diese Unternehmungen drohende Ruin der mittleren und fleineren Betriebe in Handel und Gewerbe ver hindert werden kann". Die bayerische Regierung hat daraufhin noch nichts gethan. Dagegen fonnten wir gestern von ähnlichen Anläufen in der Hamburger Bürgerschaft" berichten.

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Der

Daß man gegen die Interessen der militärischen und bürgerlichen Bureaukratie nicht aufkommen würde, war in Preußen- Deutschland schließlich ohne besonderen Scharfsinn vorauszusehen. Gerade die Von zwei Seiten her sind dem alten Kleinhandel Feinde er Beamten, deren Gebälter meistens auf ein ziemlich aufpruchslofes wachsen. Dasein zugeschnitten sind, lassen sich so leicht feinen, auch noch so Einmal hat sich das Großkapital mit immer steigendem fleinen Vortheil entgehen; allen großen parlamentarischen Parteien Eifer darauf geworfen, den Waarenverschleiß an die letzten Konsu- sind hier durch tausenderlei persönliche Rücksichten die Hände ge­menten selber in die Hand zu nehmen. In allen Theilen des bunden. Die Regierungen haben daber lediglich um die Wette ver Landes, in allen belebten Straßen der größeren Städte schießen die sichert, daß sie den neuen Schöpfungen vollständig neutral" gegen- Man sieht, daß man sich in dem Stampfe um die Rettung des großen Ladengeschäfte und Waarenhäuser wie die Pilze empor; der überstehen; gelegentlich haben sie auch einige übereifrige Anordnungen Kleinhandels noch auf manche Zwischenfälle gefaßt machen muß, die Detailverkauf konzentrirt sich hier, möglichst in die Augen fallend und" Befehle" seitens der Vorgesetzten zurückziehen lassen. noch vor ein paar Jahren in das Gebiet des Unmöglichen verwiesen und sichtbar, in besonderen tapitalfrästigen Unternehmungen. Doch Nur in Bayern erklärte im Landtage, wie man fagt, worden wären. Bei der breiten Ausdehnung des in Deutschland auch in aller Stille und äußerlich zunächst kaum bemerkbar wird auf Betreiben des Prinzregenten, der Minister von Feiligsch hier in betracht kommenden Mittelstandes wirkt eben auf die dem kleinen Ladner fein altes Absatzgebiet vom Großkapital namens der Regierung: sie erblicke in der Gründung eines Regierenden die Masse der Bedrängten stärker wie alle ab­verkürzt. Die Fabrikanten aller möglichen Branchen, selbst Beamtenwaarenhauses eine unerfreuliche wirthschaftliche Erscheinung, mahnenden Vernunftgründe. Von ihrem Ladengeschäft leben ja die Molkereien und andere Hilfsgewerbe der Landwirthschaft, ebenso denn sie vermöge den Gedanken, den Offiziers und Beamtenstand nicht nur die vielen tausende von eigentlichen Krämern. Noch größer die Großhändler treten direkt mit den Konsumenten in Verbindung. bezüglich seines Konsums von einzelnen Handels- und Gewerbe ist die Zahl der Handwerker, die mit den Handwerks- und Fabriks Kataloge, Detailreifende, Reklamen und persönliche Vermittelungen treibenden zu trennen und hierdurch in einen gewiffen Gegensatz erzeugnissen ihrer Branche einen kleinen Handel treiben. aller Art knüpfen die Beziehungen meist sogar vorwiegend mit zum Erwerbsstande zu bringen, nicht zu billigen. Umgekehrt hat Gewinn aus letzterem ist zu ihrem kümmerlichen Auskommen den gesellschaftlich hervorragenderen, fonfum- und zahlungsfähigeren fich in Berlin unfer jetziger Generalpostmeister v. Podbielski gerade unentbehrlich; oft, wenn ihre handwerksmäßige Produktion ganz und Kreisen an, die sich dann ständig erhalten und unausgefeßt ver- al3 Leiter des Offiziersvereins zur persona gratissima in den maßgar der großen Industrie erliegt, bildet er die eigentliche Grundlage mehren. In einzelnen Zweigen, so in der Zigarrenbranche, haben gebenden Kreifen entwickelt. ihrer ganzen Existenz. Aber alle ihre Waaren fängt das Waaren wir beide Entwickelungen nebenenmander: die großen, reich aus: Im Vorgehen gegen die Konsumvereine bedeuteten haus an zu führen, beginnen die bisherigen Käufer durch Vereine gestatteten Läden breiten sich aus, die Fabriken und Großhändler zunächst die Reichsgefeße vom 6. und 12. August 1896 einen Sieg. und andere Organisationen zu beziehen. Der tausendstimmige Auf: betreiben ein immer regeres Versandgeschäft an Wirthe, Offiziere, Ginmal wurde durch Strafen die Beschränkung des Geschäfts- schrei des alten Mittelstandes gegen diese neue Bedrängniß ist somit Beamte und sonstige Kaufluftige, die früher vom eigentlichen betriebes auf den Kreis der Mitglieder erzwungen. Eine Reihe durchaus erklärlich und er wird nicht sobald verhallen. Bigarrenhändler bezogen. fleinerer Konsumvereine sind daran zu grunde gegangen, die großen Ganz aussichtslos ist ohne Frage die Forderung des Be. Andererseits suchen die Konsumenten immer mehr durch haben sich jedoch leicht den neuen Bestimmungen angepaßt, das fähigungsnachweises, die auch der Zentralverband wieder. Genossenschaften und andere Vereinigungsformen Gefeß ist sogar die beste Reklame für sie geworden. Empfindlicher bolt erhoben hat, so erst 1896 wieder, wo man dahin zu wirken den bisher üblichen Detailhandel zu umgehen und sich durch An werden die Konsumvereine dadurch getroffen, daß sie für die Abgabe beschloß, daß jeder, der selbständiger Kaufmann werden oder knüpfung direkter Verbindungen mit den Produzenten und Groß von Spirituosen der Konzession auch dann bedürfen, wenn sie nur ein offenes Ladengeschäft gründen will, eine Lehrzeit händlern billiger und besser mit allen möglichen Bedarfsartikeln zu an Mitglieder abgeben. Die Bestimmung erscheint unbedenklich. von mindestens drei Jahren und eine Lehrprüfung bestanden hat." versorgen. Der Deutsche Offizierverein liefert alle Industrie Er Doch die Schwierigkeit liegt darin, daß die Behörden in einzelnen Hier sind die Verhältnisse im Handel noch viel mehr wie im Klein­zeugniffe, für welche ein Angehöriger des Heeres Bedarf haben tann, Bezirken fast möchte man sagen grundfäßlich die Bedürfniß gewerbe über solche Beschränkungen längst hinausgewachsen. Hier ferner Bigarren, Weine, Litöre und verschiedene Kolonialwaaren, frage verneinen und nun die Konsumvereine den Kleinhandel mit würden auch im Mittelstande" selber sofort die schärfsten Gegen billige Theaterbillets und Nachtquartiere, in Berlin auch Fleisch. Spirituosen aufgeben müffen. Bedenkt man, daß Spirituosen fäße zum Ausbruch fommen, wenn man mit dem Verlangen Ernst Das Waarenhaus für deutsche Beamte führt alle möglichen Artikel zu den nothwendigen Lebensbedürfnissen der arbeitenden Klassen machen wollte. Der Bigarrenverkäufer ist ursprünglich der Bigarren für Männer und Frauen, auch eine große Bahl von Eßwaaren gehören und daß es vielfach Gepflogenheit in diefen ma cher, der hinter dem Ladentisch oder in der Nebenstube arbeitet, und Gegenständen bes Haushaltungsbedarfes. Ueber das Kreisen ist, die Spirituosen im gleichen Laden mit den anderen wenn ihn nicht gerade ein Käufer in Anspruch nimmt. Für ihn ist Wirken der Konsumvereine brauchen wir unsere Leser nicht erst zu Lebensbedürfnissen zu kaufen, so kann man leicht den den Konsum schon der heutige Bigarrenhändler, der nur fremdes Erzeugniß auf­unterrichten. vereinen daraus erwachsenden Schaden ermeffen. Selbst dort ist die fauft und vertrekbt, ein Eindringling, ein Bönbase. Wer hier ein Dr. Wernicke schätzt den Umfaß der städtischen Konsumvereine Bedürfnißfrage verneint, wo Konsumvereine mit hunderten von Mit offenes Ladengeschäft gründen will, soll er den Befähigungsnachweis als in Deutschland auf etwa 150 Millionen Mart, den der Waaren- gliedern feit einem Jahrzehnt und länger Spirituosen führen, wo gelernter" Kaufmann " erbringen? Dann wären gerade die ältesten Klein. häuser und Bazare auf 150 bis 250 Millionen. Die Wortführer der mit der Konzession also nur der gegebene Zustand nach dem Gesetz händler um ihre Existenz gebracht. Dder soll sich der Befähigungsnachweis Mittelstands- Bewegung geben den Absatz der Konsumentenorganisas zu bestätigen gewesen wäre."( Erüger.) auf die Herstellung der Waare beziehen, wie das die alten Kern­tionen allein fogar gewöhnlich mit einer halben Milliarde Mark jähr Wir erwähnen das nur deshalb so ausführlich, weil es einen truppen der Bünstler von jeher erstrebt haben? Das wäre der lich an.") Vorgeschmack von dem Verhalten der Behörden zu geben vermag, tödtlichste Schlag gegen die Kleinhändler, die hinter Herrn Schulze­Seit Jahren ist das verzweifelte Ringen des Kleinhandels gegen falls die Errichtung von Konsumgen offenschaften überhaupt von Gifhorn stehen. Bei der ganz untrennbaren, überall andersartigen diese niederdrückende Entwickelung immer stärker in den Vordergrund der behördlichen Erlaubniß und dem Nachweise eines Verquickung von Kleinhandel und kleiner Produktion wird der Be­getreten. Man hat es zunächst mit den Mitteln der Selbsthilfe vorhandenen Bedürfnisses" abhängig gemacht würde, fäbigungsnachweis daher immer nur eine dekorative Bedeutung in versucht. Man hat die Fabrikanten und Händler, die an die verwie das der Zentral- Verband neuerdings verlangt, nach der taufmännischen Mittelstandsagitation haoen. haßten Konkurrenten liefern, boykottirt; ebenso die Anwälte und dem alle kleinen Mittel bisher wirkungslos geblieben oder gar Daß diese vorübergehend start im Anschwellen ist, lehren Aerzte, die fich den Vereinen anschlossen meist jedoch ohne zum Schaden des Kleinhandels ausgeschlagen find. Seit Jahren schon die letzten Erfahrungen in den Parlamenten des Reichs dauernden Erfolg. Man hat felber Einkaufsgenossenschaften ge- flammert sich der Verband an diese, allerdings radikale Forderung. und der Einzelstaaten. Daß sie ihre Ziele niemals erreichen gründet, um gleichfalls die Vortheile des Bezugs im großen zu Wie wir vor ein paar Wochen aus der dem Reichstag und Bundes wird, liegt in dem zwieschlächtigen Charakter, der allen genießen; an der tindischen Sucht, die Geheimnisse des Einkaufes rath erneut eingereichten Petition mittheilten, foll die Erlaubniß zur folchen fleinbürgerlichen Bewegungen aufgeprägt ist, und in Gründung eines Konsumvereins versagt werden, dem Widerspruche, in dem die hier propagirten Bestrebungen sich zu wenn die am Orte ansässigen Handels- und Gewerbe allen Entwickelungstendenzen unserer modernen Wirthschaftsordnung treibenden in genügender Weise Gelegenheit zum Bezuge von befinden. Der voi fintfluthliche fleine Handel bat ebensowenig ein Waaren bieten und die Durchschnittspreise sich in denjenigen Recht auf ewiges Leben wie es die alte gewerbliche Kleinproduktion Grenzen bewegen, welche der Lage des Waarenmarktes aus gehabt hat.

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*) Bergl. Dr. J. Wernicke, Kleinhandel, Konsumvereine und Waarenhäuser. Conrad's Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistit, 14. Bd., 5. und 6. Heft. Ferner Martin Bürgel, Der Berliner Zigarrenhandel. Schmoller's Jahrbuch 1897, 4. Heft. I

Dem Dr. d. Weißbiermedizin die|

Deutscher

beſten Glückwünsche zum heutigen Holzarbeiter- Verband.

Geburtstage. Seine Patienten 1144b] 0. B. F. K. M. L. Am Dienstag, den 1. März, starb unser verehrter Kollege

Hermann Henseke.

Den Mitgliedern zur Nachricht, daß der Kollege, Tischler

Theophil Jarzabek

ant 1. März verstorben ist. Die Be erdigung findet am Sonntag, 6. März, vormittags 81/2 Uhr, von der Charitee aus nach dem Charitee Kirchhof, Mütterstraße, statt. 11386 Um rege Betheiligung ersucht 78/4 Die Ortsverwaltung.

Die Beerdigung findet Sonnabend, den 5. März, Nachm. 3 Uhr, von der Leichenhalle des Thomas: Kirchhofes aus statt.

Die Kollegen der Planofabrik A. Grand. Allen Freunden u. Bekannten zur Nachricht, daß meine liebe Frau Auguste Schall, geb. Reinke, am Mittwoch Abend im 47. Lebens: jahre plötzlich verschieden ist. 11376 Die Beerdigung findet am Sonntag, den 6., nachmittags 42 Uhr, von der Leichenhalle d. neuen Jakobi- Kirchhofes, Hermannstraße( Rirdorf), aus statt. Der trauernde Gatte Emil Schall, Tischler, nebst Sohn.

Danksagung.

Für die herzliche Theilnahme und reiche Stranzspende bei der Beerdigung meiner lieben Frau

Martha Mihe sage ich allen meinen Kollegen, Freunden und Bekannten meinen auf richtigsten Dank.

1136b

Stegliz, Herberstr. 6. Karl Nitze nebst kind.

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Sonntag, den 6. März, in Cohn's Festsälen:

Grosses Zither- Konzert ausgeführt vom Zitherverein ,, Einigkeit", Dirigent W. Konrad. Nach dem Konzert: Grosser Ball. Herren, die daran theilnehmen, zahlen 50 Pf. nach. Anfang präz. 6 Uhr. Eintritt 30 Pf.

Danksagung.

Arbeitsmarkt.

Für die herzliche Theilnahme bei der Beerdigung meines lieben Mannes, unseres unvergeßlichen Baters fagen wir allen Verwandten, Bekannten und 1 Barockvergolder, 1 Farbigmacher Kollegen unsern herzlichsten Dank. berl. E. Joers, Staligerstr. 28.[ 1122* Frau Katschmann nebst Kindern. Tüchtige Farbigmacher Ich erkläre hiermit Herrn Gastwirth berl. Neumann, Hennig& Co., Gold: Pfeiffer, Engel Ufer 4a, auf seine leistenfabrit, Beughofstr. 21. 1152b Annonce im Vorwärts", daß die Annone nur als Reflame für ihn dienen foll. Otto Pfeil, Adalbertstr. 40. Nicht vorbeischießen bei Binneböse's Bigarrengeschäft, Schillingstr. 36.

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-ms.

Knaben- Waschkleider.

Tüchtiger Dirigent Geübte Arbeiterinnen auf nur beſſere

gesucht v. älterem Gesang- Verein, M. d. A.:S.-B., s. Donnerstags Näh. b. Wilfe, Charlottenburg , Lützow 14.

Tüchtige Mamsells

auf Jacketts, außer dem Hause. verlangt Arbeitslohn 1,80-2 M., Lobstein, Gerichtstr. 18.[ 1114b*

Mädchen- Waschkleider. Geübte Arbeiterinnen auf nur beffere Sachen finden geg. Vorlage von Proben dauernd lohnende Beschäftigung bei Fischbein& Mendel, Leipzigerstr . 82

11416

2 tüchtige Hammerarbeiter, die auch Farbigmacher verlangt Markus: montiren tönnen, sowie 2 junge Gold­straße 44, 2 Tr. 1150b arbeiter, auch eine Bolirerin auf Gold Laufbursche( 16 Jahre) für Hand für sofort verlangt. wagen gesucht 1148b Arbeits- Nachweis Gebr. Altenberg's Färberei, Verband der Goldschmiede Weikensee, Langhansstr. 4. Holzmarktstraße 8.

71/9

Sachen( Matrosenfaçons) finden gegen Vorlage von Proben dauernd loende Beschäftigung bei

11436

Fischbein& Mendel, Leipzigerstr . 82.

Werkführer.

Für eine große Bau und Möbel­tischlerei, worin nur Arbeiten nach Beichnung gemacht werden, wird ein selbständiger Werkführer, der mit den Berliner Lohnverhältnissen genau Bescheit weiß, gesucht. Offerten mit Gehaltsansprüchen und Angabe der früheren Thätigkeit an die Erped. [ 1135b d. Blattes unter N. 2. Weiße Stickereikleider. Geübte Arbeiterinnen auf nur bessere Sachen finden geg. Vorlage von Proben dauernd lohnende Beschäftigung bei Fischbein& Mendel, 11426 Leipzigerstr . 82.