Einzelbild herunterladen
 
  
Wi/Jen und Schaue/, Aus der Geschichte des Branntweins. Bei seinem ersten Cr- scheinen in Deutschland   wurde der Branntwein sehr begeistert auf- genommen. Er kam. wie das Buch des Florentiners Thaddäus be- weist, aus Italien   als ein wundertätiges Arzneimittel zu uns, das die Bewohner von Modena   durch arabische Händler kennen gelernt, in Zeiten besonders ergiebiger Weinlesen zu brennen begannen und vom Anfang des 14. Jahrhunderts an nach Süddeutschland   aus- führten. Der Kardinal Vitalis de Turno preist den Branntwein in jener Zeit als wahres Lebenselixier. Um 1360 wird er hier und da auch schon außerhalb der Apotheken verschenkt, und im Jahre 1440 wird ein Likör, den sich Kaiser Friedrich III. in Graz nach seinem besonderen Geschmack bereiten ließ, in weiteren Kreisen bekannt. Michael Schrick, Doktor der Arzneigelehrsamkeit, zählt In einem 1483 in Augsburg   erschienenen Buche 3? einzelne Leiden auf, bei denen er als Medikament besonders wirksam sei. Im Jahre 14S3 erscheint unter dem TitelWem der Gebrandt Wein nutz sey oder schad, Und wie Er gerecht oder fälschlich gemacht sey" das erste den Alkohol in deutscher Sprache verherrlichende Gedicht. Bald aber wendet sich das Blättlein. Die hessische Reformations­ordnung von 1509 bestimmt:Wer gebrandten Wyn feil hat, soll niemandt gestatten zechen in synem Huse. Es sei Heilig- oder Werk- tag, sondern den gebrandten Wyn in seinem Hufe verkaufen." Im Jahre 1553 wird sogar verordnet:Wir finden zu verordnen, daß solch übermäßig Saufen des brannten Weines gänzlich abgestellt, und damit kein Gelach mehr, weder von Wirten, Bürgern, Bauern, Edlen und Unedlen gehalten, auch der gebrannte Wein hierzu nicht, sondern allein kranken und gebrechlichen Manns- und Weibspersonen verkauft werden soll. Die dagegen handeln, sollen des Branntweins verlustig sein, zur Hälfte für Uns, zur anderen Hälfte für euch, unsere Amptknechte." Neuere Forschungen haben dargeian, daß das fchnapsfrvhe Rußland   allen anderen Ländern in der Einführung des Branntweins voraus war. Schon zur Zeit des heiligen Wladimir  (980 1018) bezeichnete man ihn als die Freude des Volkes. Spätere taren waren aber dem Feuerwasser nicht wohlgesinnt. Wasilij III. wanowitsch gestattete das Branntweintrinken nur den Strelitzen, denen er aber in Moskau  , damit fie die Bürgerschaft nicht zum Trinken verführten, einen besonderen Stadtteil erbaute. Boris Godunow aber meinte kurzerhand, er wolle eher einem Räuber oder Mörder verzeihen, als einem, der es wagen würde, eins Branntwein- schenke zu eröffnen. flrf; aus dem fä/tangenatiigett Sfttsfefjcn eines fangen Ita/tenfiHwonjes, wenn dieser Ijin und her cjcfdjmeutt wirb, ßansfärnänsige Tiere, wie auch der Fuchs, stehen in diesen Ländern im Geruch der Zauberest ein Fuchs kann sich, wenn er will, in alle möglichen Gestalten vcr, wandeln, er behext auch die Menschen, so daß sie Dinge sehen, die gar nicht da sind. Einer langschwänzigen Katze würde ein richtiger Ostasiate, wenn er sie überhaupt am Lehen läßt, sicher den Schwanz abschneiden. Es gibt auch Katzen mit kurzen, dünnen Schwänzen, nach Art der Schildkröten. Da nun die Schildkröte ein glückver« heißendes Tier ist sie gilt als Symbol eines langen Lebens, s» erfreuen sich auch die Katzen mit solchen Schwänzen großer Beliebt« heit. Führer von Dschunken zahlen dafür jeden Preis, denn ein« solche Katze an Bord schützt gegen Schiffbruch. Ein eigenartiges Verhängnis macht, daß diese schildkrötenschwänzigen Katzen ziemlich selten sind. Man kann sie nicht züchten, denn infolge einer noch un- aufgeklärten Ursache sind es stets Koter! In Europa   gilt es gerade nicht als Schmeichelei, wenn man ein weibliches Mosen eine KatzS nennt. Im Ostasien   heißen die liebenswürdigen Gesellfchafismädchen, die in Japan   Geisha genannt werden,Neko", d. h. Katzen,»er-« mutlich auch in Hinblick auf Ihre zauberhaften Eigenschaften. Technik Naturwissenschaft Eine der nützlichsten Pflanzen. Es gibt wohl auch andere Gs- wächst, von denen jeder einzelne Teil verwertet werden kann, z. B. die Agave oder die Banane: aber sie besitzen nicht die Verbreitung und auch nicht die einzigartigen Eigenschaften des Bambus. Zwar steht er als Nährpflanze nicht im Vordergrund, obgleich feine jungen Schößlinge als Gemüse genossen oder in Essig eingemacht werden, das haferähnlichs Korn als Brotfrucht Bedeutung hat und eine brasilische Bambusart in den Halmen eine süße, trinkbare Flüssigkeit enthält. Aber abgesehen davon ist die Nützlichkeit des Bambus so groß, daß manche Völker gar nicht wissen würden, wie sie ohne ihn auskommen sollten. Aus seinen zähen, leichten und sehr harten Halmen werden nicht nur Häuser gebaut, sondern in ganzen Dörfern und Städten ist er überall als Material zu finden. Einzelne, die wie die Hauptstadt von Slam, auf dem Wasser errichtet sind, schwimmen aus Flößen von Bambus, über das Wasser führen Brücken aus Bambus, und das Wasser selbst fließt in Leitungen aus Bambusrohr. Möbel und allerlei Hausgerät aus Bambus dienen dem Gebrauch, Bambus schmückt als Körbchen und Kästchen, zu Matten und Bor- hängen geflochten die Wohnräume, seine Abfälle polstern die Möbel, seine harten Teile werden als Messer, ja als Wetzstein für eiserne Werkzeuge gebraucht. In Bambusröhren wird sogar gekocht, Musik- instrumente und Waffen sind aus ihnen hergestellt, und Spazier- und Regenschirmstöcke ebenso wie Garten- und Balkonmöbel sind ja auch in Europa   weit verbreitet. In mancher Hinsicht jedoch wird der Bambus, worauf das Wissen  " hinweist, seine volle Brauchbarkeit erst in der Zukunft ent- falten. So kommt das mit feiner Hilfe hergestellte Papier im Abend- lcmd erst jetzt zur eigentlichen Schätzung und allmählichen Verbrei- tung, während es bei den Chinesen überhaupt der älteste Stoff für die Paplerbereitung oder für den Papierersatz gewesen ist. Jedoch wissen sie auch heute noch kein gutes Papier dieser Art herzustellen. Auch hier haben die Japaner die Entwicklung zu einer Industrie von moderner Art zuerst vollzogen. Bis zur Einführung von Bambus- papier auf dem Weltmarkt scheint es jedoch ein ziemlich weiter Weg zu sein, da sich der Preis zu hoch stellt. Bisher hat man auch aus diesem Grunde darauf verzichtet, reines Bambuspapier zu ver- fertigen, sondern mischt den Bambusteig mit Holzbrei. Auch darin aber werden sich ohne Zweifel bald Wandlungen vollziehen, Sahen ohne Schwänze. Eine der Berühmtheiten Japans  , nach denen die Besucher immer zuerst fragen, sind die schwanzlosen Katzen. Der Name ist eigentlich nicht richtig. Ein Stummel ist immer vor- handen, und eine anatomische Untersuchung ergibt, daß diese Katzen genau dieselben und ebensoviel Schwanzwirb'el haben wie unsere normalen Katzen, nur find sie verkümmert. Die schwanzlosen Katzen sind übrigens auch in China  , Slam usw. verbreitet. Die Vorliebe dieser Völker für ungeschwänzte oder kurzgeschwänzte Katzen erklärt DasEcholot  ". Die verschiedenen Verfahren, durch Lotung auf geometrischem Wege die Meerestiefen zu messen, kranken sämtücy daran, daß sie umständlich, zeltraubend und meist ziemlich ungenau sind. Außerdem lassen sie sich nur bei günstigem Wetter anwenden, Man hat daher bereits mehrfach den Versuch gemacht, auf indirek» tem Wege, z. B. durch Messung der Zeit, innerhalb der nach Er- zeugung eines Schalles die vom Meeresboden zurückgeworfenen Schallwellen die Oberfläche wieder erreichen, durch Bestimmung der Fallzeit eines schweren Körpers, durch Ermittlung des Wasser- drucks am Meeresboden, durch Schwerkraftmessungen usw. Tiefen« Messungen auszuführen. Bon diesen Verfahren ist dos akustische nach einem Bericht vonNcuur und Technik" neuerdings so vervoll- kommnet worden, daß es von der Schiffsbemannung ohne weiteres praktisch angewandt werden kann. Es handelt sich dabei um das von A. Wehm in Kiel   konstruiert« Echolot  . Es genügt bei dieser Einrichtung, nacheinander auf drei Knöpfe zu drücken, worauf ein Lichtstrich an einer Skala ohne merkbare Verzögerung die Wassertiese anzeigt, die sich im Augen- blick des Druckes auf den dritten Knopf unter dem Kiel des Schiffes befindet. Die Genauigkolt der Angaben beträgt etwa einen viertel bis einen halben Tiefenmeter, ist also nicht nur für praktische, son» dern wohl auch für alle wissenschaftlichen Zwecke ausreichend. Die Vorteile dieses Verfahrens liegen auf der Hand. Der Schiffsführer ist jederzeit, auch nachts und bei schlechtem Wetter, in der Lage, ohne besonderes Personal zu beanspruchen, in ganz kurzen Zeitabständen zuverlässige Lotungen auszuführen. Das Be- fahren von gefährlichen Küstengewässern, besonders in der Dunkel» heit oder bei unsichtigem Wetter, wird durch die akustische Tiefen- Messung erheblich an Sicherheit gewinnen, aber auch für Ver- messungszwecke dürfte sie sich vorzüglich eignen. Wenn es gs- lungen sein wird, den Meßbereich des Behm-Echolvts. das jetzt nur für geringere Tiefen eingerichtet ist, auch auf die größeren Meeres- tiefen auszudehnen, wird es den Kabeldampfern eine bedeutende Erleichterung ihrer Aufgab« bringen. Eine Anpassung des Ver- fahrens an die Zwecke der Luftfahrt ist gegenwärtig in Aus» arbeitung. ösr pcaxw Wieviel Blülen ergeben ein Kilogramm Honig? Neben dem umnittelbaren Nutzen, den die Bienen uns durch den Honig bringen, nützen sie auch noch mehr mittelbar dadurch, daß sie als Blüten- bestäuber oft für einen viel reicheren Fruchtansatz sorgen, als er ohne ihre Besuchs eintreten würde. Dieser Nutzen ist schwerer ob- zuschätzen, ist aber viel größer, als gemeinhin angenommen wird. Einem sehr lehrreichen Aufsatz in der ZeitschriftNatur und Technik" entnehmen wir, daß Armbruster die Zahl der Blüten, die ihren Nektar hergeben.müssen, damit die Bienen ein Kilogramm Honig (mit dem normalen Wassergehalt von 20 Praz) machen können» auf Grund von besonderen Untersuchungen berechnete. Dabei nimmt er einen etwas hohen Mittelwert des Zuckergehalts des Blüten- ektars an, nämlich 85 Proz. Es gibt natürlich auch Blüten mit Nektar von geringcrem Zuckergehalt, sehr niedrig ist er in den be- kannten großen Nektartcopfen der Kaiserkrone, aber m manchen Blüten erreicht er auch höhere Werte. Um ein Kilogramm Honig z» machen, müssen die Bienen ihres Nektars berauben mindestens: bei Rotklee 6 000 000 Blüten, bei Löwenzahn 125 000 Köpfchen, bei Esparsette 4 000 000 Blüten, bei Robinie 1600 000 Blüten, bei Fuchsie 100 000 Blüten, bei Erbse 80 000 Blüten. Diese Zahlen stellen jedoch die Minidestzahl der Billtenbesuche dar, einmal, da der Honiggehalt des Nektars reichlich hoch berechnet ist, und sodann, weil manche Versuche ergebnislos verlaufen. Es ist deshalb die Zahl der bloßen Besuche von Blüten und damit die Zahl der Bestäubungen, bis ein Kilo Honig beisammen ist, höher anzunehmen und darf z. B. für Rotklee wohl auf etwa 20 Millionen Bestäubungen berechnet werden. Durch die genannte Zahl werden etwa 30 Kilogramm Rotkleesamen erzeugt, d. i. dos Saatgut für 2'A Hektar Ansaat dieser Kulturpflanze. Der Wert dieses Saatguts war 1920 etwa das OOfache des Werte« von 1 Kilogramm Honig.