einen hohen Baum aus, stieg hinauf und versteckte sich in den dichten gearbeitet, damit die Funktelegraphie mit ihren Leistungen Ehre Zweigen. einlegt.
Der Wuarssen af inzwischen den Topf vollkommen aus, so daß auch nicht ein Fleischfeßen mehr darin war Der Wuarssen ergriff dann einen Toten, den er aus dem Grabe nahm, hielt ihn dem Gefellen hin und sagte: Du hast mich zu Gafte geladen und mir dieses ausgezeichnete Beckfleisch gegeben, das mir vorzüglich geschmeckt hat. Ich will dir dafür diesen toten Menschen geben, der dir auch gut schmecken wird. Ich bin nicht undankbar. Da iß!" Dabei hielt er dem Gesellen den Toten hin. Der Gefelle fiel vor Schreck in Ohnmacht. Da ergriff ihn der Wuarssen und verschluckte ihn.
Dann trat der Wuarssen an die Tür der Kapelle und rief in den Wald: ,, Wo ist Kaffi? Kaffi hat mir einen Dienst erwiefen und mir diesen vorzüglichen Bock vorgesetzt. Ich bin Kassi zu Dank verpflichtet und ich bin nicht undankbar: Ich will Kaffi von meinen Schäßen geben. Raffi! Romm!" Kassi glaubte dem Wuarssen. Er wußte, daß der Wuarssen große Schätze besaß. Er stieg von dem Baume herab. Der Wuarssen packte ihn und verschlang ihn.
Atlantis nennt Leo Frobenius eine großangelegte Gammlung von Bellsmärchen und Bollsdichtungen Afrikas , die er im Berlag von E. Diede rics in Jena herausgibt. Man ist erstaunt über den Reichtum dieser bisher so gut wie verschlossenen Welt, die der Forscher auf zahlreichen Expeditionen in Sahara , Sudan , Abessinien erfchloffen hat. Er glaubt hier ein uraltes, viel leicht vorägyptisches Kulturgebiet wiedergefunden zu haben. Wie dem nun auch fei, wir haben hier neue Blüten am Baume der Menschheit, volkstümliche Schöpfungen, die 3. T. Verwandtschaften mit der europäischen Beltspoefie auf weisen, 3. T. aber uns in längst überholte Formen unserer eigenen Entwicklung aurüdführen. Die Volksmärchen der Kabylen", von denen wir eine Probe bringen, spiegeln Leben, Gitten und Empfinden der Berber( in Marokko ) in prächtiger Anschaulichkeit.
Eilende Wellen.
Bon Hans Bourquin.
Während sich die Morsezeichen in Draht und Rabel ziemlich gleichmäßig und ungestört fortpflanzen und sogar ihren Weg durch die Tiefen des Meeres finden, find die mehr ungebunden dahinstreuenden elektrischen Wellen mannigfachen Störungen ausgescht. Sie pflanzen fich teilweise in der Erde fort, und machen durchaus nicht lediglich Luftreifen. Sie sind darum bei ihrem Fortkommen wesentlich vom Gelände abhängig. Geht die Reife über Wasser, so kommen die Zeichen am Ziele weit fräftiger an, als wenn die Wellen auf Landweg angewiesen sind. Dr. Efau, der Borsteher des Empfangslaboratoriums für Großftationen von Telefunken, hatte Gelegenheit, in Argentinien interessante Beobachtungen zu machen. argentinischen auf der Erdkugel ungefähr gegenüberliegt. Sende Er empfing dort Zeichen von einer japanischen Station, die der und Empfangsort waren also nahezu Antipodenpunkte". So fonnte, wenn der Ausdrud erlaubt ist, links- und rechtsherum gleichzeitig empfangen werden. Auf dem einen Wege durften die elektrischen Wellen zumeist den Stillen Ozean überqueren, während sie auf dem anderen auf weite Strecken Asiens und Afrikas angewiesen waren und nur eine verhältnismäßig furze Seereise über den At lantischen Ozean ausführen fonnten. Es zeigte sich nun, daß die Wellen, die hauptsächlich einen Wasserweg benutzt hatten, etwa hundertmal so fräftig anfamen, als ihre Kolleginnen von der anderen Seite her.
Besonders peinlich sind jene atmosphärischen Störungen, die aus blinden Launen der Natur zu entspringen scheinen. Man ge winnt den Eindrud, als ob die Sonne mit ihrem Licht neidisch auf die elektrischen Wellen wäre. Auch Gewitter, Nordlichter, magne= tische Bergänge und dergleichen Erscheinungen wirken schädlich ein. Wie aus den Berichten Dr. Esaus anläßlich seiner Empfangsversuche in Argentinien hervorgeht, können an zwei Stellen, die etwa zweihundert Kilometer auseinanderliegen, sehr verschiedene Empfangs= bedingungen für denselben Sender vorhanden sein. Der praktische Betrieb hat dies für die Empfangsstationen von Transradio bestätigt. So ist mitunter der Empfang von Amerika in Geltow zu gewissen Beiten sehr erschwert, ja jogar unmöglich, während die Aufnahmebedingungen zur felben Stunde in Hagen , der Empfangsanlage von Eilvese, bedeutend günstiger find.
Es ist bezeichnend, daß die heutige Physik sich viel mit Schwingungen und Wellenbewegungen befaßt. Vielleicht am meisten intereffieren jene wogenden elektrischen Aufrüttelungen des Aethers, deren sich die drahtlose Telegraphie bedient. Und dieses Interesse ist schon darum besonders berechtigt, weil die elektrischen Wellen eine Schnelligkeit des Betriebes, gehörige Berstärkung ankommenüberaus flotte Nachrichtenübermittlung möglich machen. der Wellen, leberwindung atmosphärischer Störungen sind etwa die Gern wird gefragt, wie schnell denn ein Telegramm ohne ver- Biele, denen die Funktelegraphie zustrebt. Wird fie fich ganz mit mittelnde Führung durch einen Draht ans Ziel gelange. Soweit den Tücken der Atmosphäre abzufinden vermögen? Noch fürzlich dabei lediglich die Arbeit der elektromagnetischen Wellen in Frage schrieb die Telefunken- Zeitung":" Um den drahtlosen Ueberfeedienst kommt, sind die gebrauchten Zeiträume überhaupt ohne Belang. betriebssicher zu gestalten, wird es wahrscheinlich notwendig sein, Könnten wir ein drahtloses Telegramm zur Sonne senden, so würde zwei oder mehrere Empfangsanlagen in verschiedenen Gegenden zu die erste Welle dort bereits nach rund 8 Minuten anlangen. Denn schaffen, die zwecks guter Abwicklung des Berkehrs natürlich in elektrische und Lichtwellen eilen mit gleicher Geschwindigkeit durch befter Berbindung mit der Betriebszentrale ftehen müffen."- Eifrig den Raum. Die größte Entfernung, die es auf der Erde geben fann, wird untersucht und beobachtet, um festzustellen, welche Gegenden mißt nicht mehr als 20 000 Kilometer, und diese Strecke bewältigen die günstige Lage für einen Empfang aufweisen. die Wellen der drahtlosen Telegraphie im fünfzehnten Teil einer Sekunde!
Aber es fommen beim Telegraphieren doch noch andere Umstände in Betracht, die Einfluß auf die Zeit haben, die dies Geschäft in Anspruch nimmt. Es tommt z. B. darauf an, wieviel Zeit der Telegraphift braucht, um seine Morsezeichen zu tippen. Um hier über die mit der Hand erreichbare Geschwindigkeit hinauszufommen, wendet man neuerdings schnell arbeitende Maschinen sender an. Für diese wird das Telegramm in einen Papierftreifen geftanzt, den man dann nach Art eines mechanischen Musikinftrumentes abspielt, wobei nicht nur eine sichere, sondern vor allem eine rasche Zeichengebung erzielt wird. Natürlich müssen auf den Gegenstationen entsprechende Empfänger vorgesehen sein, mit denen sich die Zeichen ebenso rasch auffangen lassen.
Um die Linien und Anlagen möglichst voll auszunuzen, wendet man den Doppelbetrieb und den Mehrfachbetrieb an. Beim ersteren fönnen gleichzeitig zwei Telegramme in entgegengesetzten Richtungen erledigt werden. Nur müssen dann Sendeund Empfangseinrichtung räumlich von einander getrennt sein. So befindet sich die Empfangseinrichtung für Mauen in dem 30 Kilo meter entfernten Dertchen Geltow. Und beim Mehrfachbetrieb stehen mehrere Apparaisäge derart zur Verfügung, daß sich gleichzeitig von einer Station zwei oder mehr Telegramme absenden und empfangen laffen.
Es ist ein großes Verdienst von Telefunken, den Betrieb vorzüglich zentralifiert zu haben, ivas natürlich auch zu einer wefentlichen Beschleunigung des Telegraphiergeschäftes führt. Wer heut in Berlin ein Telegramm nach Amerika aufgeben will, bringt es zu dem Transradio- Ueberseeschalter im Postamt 24( Oranienburger Straße , Ecke Artilleriestraße). Von da gelangt es unmittelbar an die Funkstelle des Haupttelegraphenamtes, die in dem gleichen Gebäude, wie Schalter und Betriebszentrale, in nächster Nähe untergebracht ist. Nach Abfertigung geht es sofort an die Taste, die von der Betriebszentrale aus den Sender in Nauen felbfttätig steuert, und fließt nun in türzester Zeit der entsprechend eingerichteten Radio- Zentrale in New York zu.
Natürlich kann sich die Erledigung eines Telegramms aus verschiedenen Ursachen verzögern, an denen die Elektrotechnik kaum eine Schuld trägt. Soll beispielsweise zwischen Frankfurt a. M. und irgendeiner binnenwärts gelegenen Stadt der Unión mittels drahtloser Telegraphie eine Nachricht ausgetauscht werden, so wird natürlich die Zuleitung zur fendenden, sowie die Weiterleitung von der empfangenden Funkstation eine gewisse Zeit erfordern. Es wird aber beständig an der Vervollkommnung der Betriebsreinrichtungen
Phantasiewerte.
Bon Gustav Müller- Wolf.
Mit einer befreundeten Dame kam deren Töchterchen zu Besuch. Hilde wurde zu unseren beiden Buben in die Spielstube gesteckt. Die spielten eben Kaufen und Bertaufen. Klein- Helm tam zu Hilde gelaufen und drückte ihr sein Fäustchen in die Hand: Da hast du zwei Bund Zucker." Hilde machte erstaunt die Hand auf: es war nichts drin. Helm fagte: Nun mußt du mir Geld geben."„ Ich hab aber feins."- Er drückte die Fingerspißen in ihre Handflächen: " Da hast du zwei Mart." Erstaunt findet sie wieder nichts. Sie läuft zur Mutter:" Du, Mutter, der fleine Junge ist mal drollig: der fagt, er habe Geld und hat gar keins."
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Wie sie wieder zu den Buben kommt, fizt Wolf auf dem Spieltisch und ruft sie an: Hier kannst du doch nicht gehen. Du trittst ja ins Wasser." Erschrocken tritt sie zurück und sieht auf den Boden aber da ist nirgends Wasser. Wolf belehrt fie: Hier ist ja doch das Meer. Geh dort an die Wand, dann kannst du zu mir auf mein Schiff tommen." Hilde lachte und will mitten durch das„ Meer" laufen. Da springt Wolf zornig von seinem Tischchen und fährt sie an:" So bleib doch aus dem Waffer, du wirst ganz naß und gleich ertrinkst du." Wieder läuft Hilde zur Mutter:" Die sind aber brollig: die fagen, da fei das Meer und ist fein Tröpfchen Waffer da."
Dies sind unserer Buben seit lange beliebtesten Spiele: allerlei Rollen, bei denen alle Zutaten und Gegenständlichkeiten von der Bhantafie ergänzt werden. Die beiden find dabei ausgezeichnet ineinander eingearbeitet. Der ältere Wolf ist der erfindungsreichere und bezeichnet meist die neuen Rollen. Der kleinere Helm führt sie mit großer Beharrlichkeit durch.
Alle im Hause und auf der Straße beobachteten menschlichen Tätigkeiten werden spielend nachgefchaffen: Feuermachen, Rochen, Abwifchen, Fegen, Kaufen, Fahren, Lesen, Schreiben, Nähen. Die Geduld ist erstaunlich, mit der besonders der bedächtige Kleine durch anhaltendes Stillhalten das Lesen des Vaters darstellt oder an einem Tuchlappen das Nähen der Mutter mimt.
Aber es bedarf gar keiner bestimmten Tätigkeit, um eine Rolle zu vertreten; es genügt, daß man einfach der Bater oder die Mutter ist. Halbe Tage lang denten sie sich in eine andere Person hinein, reden sich gegenseitig als solche an und begehren auf, wenn man fie anders anredet. Dabei erscheint es ihnen besonders geistreich, unter den im Zimmer befindlichen Personen die Rollen zu vertauschen,