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Wissen und Schauen

ausgeftredtem Zustande gewähren fie feine auffallende Farben pracht. Der Gesamteindruck ist ein Durcheinander von matten gelb­lichen, braunen, grünlichen und grauen Farbentönen. Daher fallen Orientierung im Raume. Seit einiger Zeit ist es bekannt, daß manche außerordentlich bunte Fische auf diesem Hintergrunde um unfer Ohr nicht nur der Wahrnehmung von Lönen dient, sondern es fa mehr auf, wenn sie einmal in größeren Mengen auftreten, spielt bei der Orientierung im Raune eine wichtige Rolle. Im Bom Bogelzug. Eine Unmenge von Hypothesen beschäftigen Innern der jogenannten Bogengänge befindet sich eine Flüssigkeit, die einen gewiffen Druck auf die anliegenden Sinneszellen ausübt. Bei einer Bewegung bleibt diese Flüssigkeit auf Grund des Trägheits­gefeges zunächst etwas zurück und schnellt dann gewissermaßen vor. Diese Bewegungen der Flüssigkeit üben auf die Simmeszellen einen Reiz aus, der zum Gehirn weitergeleitet wirt und uns ein Bild von unserer Lage im Raume gibt. Das Schwindelgefühl, welches bei schnellem Drehen entsteht, hängt mit diesen Flüssigkeitsbewegun gen zujaminen. Interessant ist es, daß die Taubstummen, die feine normal ausgebildeten Bogengänge befitzen, auch kein Schwindel gefühl tennen. Nahezu die Hälfte aller Taubstummen befindet sich in diefer Lage. Während der Radfahrer beim Durchfahren von Surven fich instinktiv nach innen neigt und bei gefchloffenen Augen beutlich das Gefühl hat, fentrecht zu fizen, fehlt dieses Gefühl bei jenen Taubstummen vollkommen. Auf einem Karuffell z. B. Jegen fie fich fentrecht, und wenn man sie schief feht, fo haben sie auch deutlich das Gefühl des Schieffiens, wenn sie die Augen schließen, eine Erscheinung, die der normale Mensch nicht tennt.

sich mit den Fragen, wie es dem Vogel möglich ist, feinen Beg in ferne Länder zu finden. Dabei wird offenbar feit langer Zeit die felbe Bugtraße innegehalten; auffallend ist, daß Jungvögel viel fach ohne die Führung alter Bögel thre erste Winterreise antreten. Nachbem jezt durch systematische Beobachtungen und Beringung der Bögel die tatsächlichen Bugbahnen einigermaßen festgestellt sind, fann man mit mehr Sicherheit an die Beantwortung der Frage nach dem Warum?" dieser Bahnen gehen. Eine der neuesten An­schauungen ist die von Dr. Schöffler, die er fürzlich im ornitholo gifchen Verein zu Leipzig dargelegt hat. Die Beobachtung ber Bugbahnen zeigt, daß die Vögel einerseits die hohe See möglichst umgehen, andererseits im Winter in der Richtung zur nächst wärme­ren wahren" Isotherme ziehen. Auf den üblichen Temperatur farten find die Linien gleicher mittlerer Temperaturen( Isothermen) auf den Meeresspiegel reduziert, d. h. es werden die durch die Höhen­Go lage bedingten Temperaturveränderungen in Abzug gebracht. tommt es 3. B., daß über die Alpen die Jahresijofherme von 12 Grab zicht; demnach haben die Alpen dieselbe mittlere reduzierte Jahres temperatur wie Brest , Lyon , Trieft, Semastopol. Der Bogel empe findet aber natürlich die wahren Temperaturen und meidet des halb die noch tälteren Alpen, wenn er aus bem herbstlichen Deutsch­fand tommt; er umgeht sie z. B. über Triest . Die Wanderung sent. Bom Spielzeug der kleinen Pharaos. Bei ben jüngsten Aus recht zu den Isothermen und die Bermeldung des offenen Meeres grabungen eines Pharaonengrabes find auch, wie sonst bereits öfters, findet ihre Ursache in den Nahrungsverhältniffen, die direkt ben Spielfachen gefunden worden, und sie zeigen, wie sich die Welt- Bogelzug herausbilden. Im allgemeinen findet der Bogel auf hoher geschichte im Kinderspiel spiegelt. Als König Echnaton die alten See teine Nahrung, um so mehr längs der Rüfte; auch der Flug auf Götter stürzte und feinen neuen Gott heraufführte, da änderten die wärmere Temperatur zu ist durch die Nahrung bedingt. Zeigen fich auch die Spielzeuge, die man den ägyptischen Kindern in die doch pflanzenphänologische Karten, z. B. über den Beginn der Obst Hand gab. Die gelehrte Geschichtsschreiberin des anilten Spiel blüte, eine auffällige lebereinstimmung mit Karten wahrer Tempe zeuges, Mrs. F. Nevill Jackson, erzählt in einem Londoner Blatt raturen. Diese so einfache Theorie deckt sich auch gut mit der Ein­Intereffantes aus dieser Frühzeit des Spielzeuges. Die Körper der wanderungshypothefe, wonach der Bogel im allgemeinen biefelbe Puppen find flach und sorgfältig mit Symbolen bemalt. Die Richtung auf dem jährlichen Zuge einschlägt, bie feine Borfahren bunten Farben gefielen wahrscheinlich den fleinen Besizern sehr bei Besiedlung des Gebietes genommen haben.

Kulturgeschichte

Der

viel besser als die religiöse Bedeutung ber Zeichen. Auf einer solchen Puppe findet sich auch schon die naturgetreue Zeichnung eines Schweines, also 3000 Jahre vor unserem Glücksschwein". Be­fonderen Wert legte man bei den altägyptischen Puppen ouf die Frifur. Die einen Puppendamen mußten ganz biefelben feier­lichen Berücken und großen Haaraufbauten haben, die die Schönen am Hofe der Pharaonen trugen. Auch Schmucksachen durften nicht fehlen. Im übrigen aber wich man bei den Puppen, die in den Gräbern gefunden wurden und die zweifellos mit den Lieblingen der Kinderstube übereinstimmen, von der Natürlichkeit ab Körper endet meist in einem löffelartigen Handgriff, der anstatt der Beine dient und ber leicht zu handhaben war. Die Kinder trugen auf diese Weise die Puppen mit sich. Die Maße wechseln zwischen 10 and 15 Zentimeter. Die erfte Puppe, die nicht mehr aus Ton ober einem anderen Starren Material besteht, ist ägyptisch römischen Ursprungs und stammt aus dem 3. Jahrhundert v. Chr. Die Be­fichtszüge find auf Leinen gefticht. Das Haar ist auf primitive Form durch Faden hergestellt, ein Arm fehlt, und ein rohwollenes Band, das mit dieser Stoffpuppe gefunden wurde, darf als das erste be­tannte Beispiel einer richtigen Puppenkleidung gelten. Aus der felben Zeit stammen die Ueberreste einer Beinenpuppe, die mit Papyrus ausgestopft war und von der nur noch Arme and Rumpf übrig find. Außer den Puppen finden sich in ägyptischen Gräbern hauptsächlich Rugeln als Kinderspielzeug. Es sind meistens fleine, leuchtend bunte Kugeln, die zweifellos von den kleinen Pharaonen­Lindern zu demselben Zweck benutzt wurden, zu dem heute unfere Kinder ihre Murmeln brauchen. Es gibt auch blau und grau gla­fierte Bälle, die die Größe von Tennisbällen haben, und ein mit Papyrus ausgeftopfter Leberball ist ebenso in einzelnen Teilen ge­näht wie unsere Tennisbälle. Mechanische Spielsachen waren den alten Aegyptern ebenfalls nicht fremd. Im Museum von Leiden wird eine männliche Buppe aufbewahrt, deren Glieder an Armen und Beinen beweglich sind, und die mit Hilfe von Fäden dazu gebracht werden kann, das Brot auf einem Tisch vor ihr zu fneten. In derselben Weise bewegt ein 8 3oll langer Löwe seine Rinnbacken in höchst natürlicher Weise zu einem possierlichen Zu­schnappen.

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Naturwissenschaft

Die

Das Märchen von der Farbenpracht der Korallenriffe. landläufigen Schilderungen über die Korallenriffe sind nach den viel­fachen Erfahrungen, die Professor Plate in Ceylon, Westindien usw. fammeln fonnte, start übertrieben. Ein Korallenriff macht durchaus nicht den Gindrud eines großen Blumenbeetes, dessen Schönheit teine Feber umb sein Pinsel wiebergeben fann. Die Karallenart, die auf allen Riffen überwiegt, hat meist eine schmuhig graugelbe Farbe. Dazwischen stehen wohl rosenrote, dunkelrote und grünliche andere Arten, aber der Gesamteindruck wird dadurch nicht geändert. Als Plate den arabischen Fischern ein buntes Bild von den Korallen­riffen zeigte, fachten sie und meinten, bas müsse wohl anderswo ge malt sein. Erft menn man dicht an die verschiedenen Stöcke heran tritt, tann man manche hübschen Farbengegensäge beobachten. Aber die leinen Polypen find vielfach am Tage eingezogen, und felbft in

Völkerkunde

Die Gabeln der Menschenfresser. Bon besonderen Holzgabeln, die die Menschenfresser früher bei ihren scheußlichen Mahlzeiten be müßten, erzählt der englische Reisenbe Frank Burnett in feinem soeben erschienenen Buch Sommerinseln von Eden". Er hat lange Reifen in der Südfee und in Borneo unternommen und stieß auf der Hauptinsel der Fitschi - Gruppe, Viti Levu , auf alte Menschenfreier geräte, darunter auf Holzgabeln, die nur bei einem Menschenfresser­fest benutzt wurden. Alle andere Nahrung," erzählt er, wurde mit den Fingern verfpeift, aber da das Berühren einer Menschenleiche die betreffende Person für eine Zeitlang tabu" machte, so wurde bei den Menschenfreffermahlen die Gabel zur Notwendigkeit. Außerdem ging auch von dem menschlichen Fleisch, wenn es gefocht war, ein gewisses Leuchten aus, und da die Finger bei der Berührung eben­falls zu leuchten begannen, so benutten die Menschenfresser die Gabeln, um mit dem Menschenfleisch nicht in Berührung zu kommen."

G

F

Der reelle Kaufmann.

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Nee, junge Frau, vastehuse, bei mir tennje streng reelt foofen. Id bin feener von bie, die jeden Tag die Preise ruff­setzen. Id jete je bloß ruff, wenn der Dollar steigt oder wenn er fällt.