Wissen und Schauen
Erdkunde
Was enthält das Erdinnere? Nach den Ergebnissen der Seismit, erklärt G. Tammann vom Institut der phisikalischen Chemie zu Göttingen , besteht die Erde aus einem Mantel von 1500 Kilo. metern Dicke und der Dichte 2,9; diefem folgt eine mittlere Schicht von 1400 Kilometern Dicke und der Dichte 5,6, und unter ihr liegt der Kern mit einer Dichte von 9,6. Abgerundet fann man sich also die Erde als einen Ball von spezifischem Gericht 10 vorstellen, um den zwei Schalen von etwa gleicher Stärte( jedesmal 1500 Kilo. meter) gelegt find. Die innere Schale hat ein spezifisches Gewicht von etwa 6, die äußere von 3. Das ist die Dichtigkeit unferer ge wöhnlichen Steine und Erden. Es ist daraus zu schließen, daß der äußere Mantel, wie wir ja auch sonst wissen, hauptsächlich aus Gilitaten, die mittlere Schicht aus Sulfiden der Schwermetalle und der Kern aus Metallen besteht. Die Erde gleicht also in ihrem Aufbau dem flüssigen Inhalt eines Tiegels, in dem sich unter einer Schicht von Schladen ( Silitaten, Riefelverbindungen) eine Schicht von Sulfiden( Schwefelverbindungen) und unter diefer eine metalfifche Schicht befindet. Diefer Metallfern besteht wahrscheinlich zu 88 Broz aus Eifen, zu 8 Proz. aus Nickel , zu 3 Broz, aus phosphor- und Schwefeleisen und nur zu 1 Proz. aus edleren Metallen, Gold, Blain, Iridium use. Darüber waren bekanntlich lehthin übertriebene Phantasien verbreitet,
Wildgänje als Höhenflieger. An der Nordseeküste kann der Wanderer, der in der Abenddämmerung eines Wintertages feine Straße zieht, oft leise frächzende Stimmen hören, die hoch aus den Wolken zu kommen scheinen. Bei flarem Wetter fann er beim Schein des Vollmonds wohl auch einen Schwarm von Bögeln fehen, die in feilförmigem, die Gestalt eines V zeigenden Fluge hoch oben dahinziehen und deren Silhouette sich einen Augenblid lang vom Himmel abhebt. Die schreienden nächtlichen Wanderer erscheinen dem Auge deshalb so flein, weil sie in gewaltiger Höhe fliegen. In Wahrheit handelt es sich um die größten aller Zugvögel. Es find Wildgänse, die betreut und bewacht von den die beiden Flügel des Zuges flantierenden Führern dahinziehen, bis sie eine günftige Futtergelegenheit entdeckt haben. Sie haben eine Reise von Taufen den von Meilen hinter sich. Kommen sie doch aus den arktischen Regionen, die sie, wenn der strenge Frost sie der Futtergelegenheit beraubt und mit Hungersnot bedroht, verfassen, un wärmere Län der aufzusuchen. Sie erreichen die Nordseeküste zumeist im Spät herbst oder zu Anfang des Winters und bleiben hier, bis der Früh fing tommt, um dann zur Niftgelegenheit Norwegen und die Polarländer aufzusuchen. Wildgänse sind im Flug ungleich aus dauernder als andere Zugvögel und erreichen Höhen, tie minder fräftigen Fliegern unerreichbar find. Dafür erbrachte jüngst eine Photographie bemerkenswerten Bewels, die auf einem großen Db. fervatorium aufgenommen wurde, um einen schwarzen Buntt, den man beobachtet hatte, festzustellen. Als die Photographie dann ver größert wurde, bemerkte man mit Staunen, daß tiefer angebliche Sonnenfled nichts anderes war als ein Schwarm von Wildgänsen, die in der gewohnten teilförmigen Ordnung am Himmel dahinzogen. Unter Zugrundelegung der befannten Flugschnelligkeit der Bögel fonnte man leicht feststellen, daß sie in einer Höhe von rund 10000 Metern vom Boden aus gerechnet, bahinflogen, in einer Höhe, die die des Mount- Everest- Gipfels noch um etwa 2000 Meter übersteigt.
Naturwissenschaft
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Geschützte Büffel. Kürzlich ist hier, wie erwähnt, ein Berein zur Erhaltung des Wifent gegründet worden. In ähnlicher Lage war Amerita schon lange. Die stattlichen Büffelherden waren durch rücksichtslose Belzjäger so zusammengefchoffen worden, daß das Aussterben des Büffels in Sicht war. Da gelang es ber fanabischen Regierung, vor 16 Jahren eine Herde von 716 Lieren in die Hand zu bekommen, wohl die letzte dieser Größe, die exiftierte. Die Tiere wurden in dem großen Naturpark Wainwright, Alberta in Kanada , angesiedelt und erfreuten sich dort allen Schuhes und der hältnismäßiger Freiheit. Die Folge war, daß die Zahl in den 16 Jahren feither fich auf 8300 Tiere vermehrte. Es wurden zahl reiche Büffel an andere Naturparts in Kanada , in den Bereinigten Staaten, auch an Zoologische Gärten abgegeben. Aber trotzdem waren der Tiere zuviel geworden. Die Naturfreunde standen vor der feltsamen Tatsache, daß dieses mit dem Untergang bedrohte Tier jetzt im Ueberfluß vorhanden war, wenigstens wenn man den beschränkten Raum eines Naturparts berüdfichtigt. Es mußten also 2000 Stück der geschütten Büffel abgeschoffen werden, damit die anderen leben fonnten. Das geschah. Natürlich wurde Fleisch, Häute, Hörner und sonstige Teile der geopferten Tiere rationell verwertet. Der Naturschuß entwidelt fich also fogar zu einer Einnahmequelle.
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Himmelskunde
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Wie man Blige zählt. Die Meteorologie hat sich in neuestes Beit viel mit der Häufigkeit der Blige beschäftigt und eine ganze der Leipziger Illustrierten Zeitung" berichtet. Man fann die Blize Reihe gutbeglaubigter Zahlen festgestellt, worüber Prof. Kaßner in auf verschiedene Weise zählen. Das geht bei uns und in den nörd lichen Ländern, wo die Zahl der Blize meist nicht allzu groß f fehr viel leichter als in den tropischen Ländern, wo sie zug auf Zug folgen. Damit man fich nicht verzählt, ist es am besten, eine Hand bell Erbsen in die Hand zu nehmen und bel jebem Blik cine in eb Gefäß fallen zu lassen. Wer eine Schreibmaschine hat, tann bel jedem Blig immer denselben Buchstaben tippen. In Engiand nirb jum Blizezählen das Brontometer benutzt. Das ist ein Dosenbarometer, bas bie Schwantungen des Luftdrucks auf einem um eine Balze gelegten Bapierstreifen in zehnmal vergrößertem Maßstabe aufzeichnet; der Streifen läuft um 25 Zentimeter in einer Minute vorwärts. Man geht von der Erfahrung aus, daß jedem Bliz eine furze Luftdruckschwankung folgt, die fich an dem Brontometer be merkbar machen muß. In London fand man so bei Beobachtungen in den legten 14 Jahren, daß durchschnittlich 12 Blize in der Minute herniederzucken; es wurden aber auch bis zu 50 Blige in der Minute festgestellt. Bei einem fechsstündigen schweren Gewitter wurden ins gesamt 6924 Blitze gezählt. Eine starte Zunahme der Blize vom Bol zum Aequator ist allgemein beobachtet. Ein einziges Schweres Gewitter in ben Südalpen liefert mehr Blize als sämtliche Gewitter in zwei Jahrzehnten im Norden Europas . Bei einem Gewitter in Kärnten zählte man in 14% Minuten nur in Süd und Südwest 1000 Blige; in Athen fand der Direktor der Sternwarte, Schmidt, in einer Stunde 7000 Blige, und in den Berichten aus den Tropen werden die Gewitter der Regenzeit als ein ununterbrochenes Feuer werk geschildert. Der Regen bringt hier durch Bersetzung der Luft falpetrige Säure herab und düngt die Erde damit so reichlich, daß ber üppige Tropenwuchs der Pflanzen möglich wird.
Der Meteorkrater in Arizona . In dem nordamerikanischen Territorium Arizona liegt in einsamer Steppe ein Krater, ber die Aufmerksamkeit der Astronomen und Geologen plöglich auf fich 30g, als in feiner Nähe Eisenstüde meteorischen Ursprungs gefunden wurden. Da nämlich der Krater in einer völlig vultanlofen Gegend liegt, tam man bald auf die Bermutung, seine Entstehung tönne mit dem Meteoritenfall zusammenhängen. Noch eine andere Latfache gab Beraniaffung zu dieser Anschauung. Die Gesteinsschichten an den Kraterwänden sind aus der ursprünglichen wagerechten Lage, wie man sie etwa 800 Meter unter dem Kraterboden unversehrt vor. findet, steil aufgetippt, jo daß der Krater eigentlich nur durch eine Explosion der oberen Felsschichten entstanden fein fann. Aus Art und Lagerung bes meteoritischen Eisens selbst lassen sich leider nur unsichere Schlüsse auf die Entstehung des Kraters ziehen, ba ein großer Teil der Meteorsteine von unberufener Hand fortgefchleppt worden ist, ehe Fachgelehrte von der Fundstelle Kunde erhielten. Auch durch Bohrungen im Innern des Kraters hat man nicht größere Eisenmassen feststellen können, role sie zum unmittelbaren Nachweis des meteoritischen Ursprunges erforderlich gewesen wären; doch fann man dem immerhin entgegenstellen, daß durch die ungeheure Hize, die beim Einbringen des fosmischen Körpers in den felsboden entstanden ist, sicher ein großer Teil des Eisens zum Bergafen gebracht worden ist. Jedenfalls haben die technischen Leiter der Bohrungen einwandfrei festgestellt, daß in der Umgebung des Kraters, der übrigens ganz bie Form eines Granattrichters zeigt, weit und breit bis zu einer Tiefe von fast 500 Meter teine Spur von vulkanischer Tätigkeit zu finden ist und daß nach der Lagerung von Eisen und Gestein der Krater zur Zeit des Meteorfalles entstanden sein muß. Damit scheint also der meteoritische Ursprung der seltsamen Vertiefung ziemlich zweifelsfrel festzustehen, namentlich nachdem sowohl
Bayerisches Idyll.
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Rush
Astronomen als auch Physiker eine derartige Entstehung für durchaus wie in der Ordnungszelle die„ nationale Republit" fonftituiert
möglich erklärt haben.
wurde.