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Wissen und Schauen

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Medizin

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Die Macht der Ueberzeugung. Es ist noch gar nicht lange her, Bergiftete Ringe. Die Kunst der Giftmischerei war in früheren daß man zur wissenschaftlichen Erkenntnis von der verschiedenartigen Beiten überaus verbreitet, und ebenso allgemein war die Furcht vor Disposition des Menschen gegenüber schädlichen Einflüssen gefom den dunklen Plänen feindseliger Personen. Wenn z. B. in Frant. men ist, d. h. jener eigentümlichen Erscheinung, daß manche Menschen reich jemand einen angesehenen Mann bewirtete, forderte es die von einer Krankheit angestedt werden, andere dagegen nicht auf die Sitte, daß er vorher alle Speisen fostete, die dem Gaft aufgetragen Infektion reagieren. In sehr eindrudsvoller Weise zeigte dies der wurden. Und es galt als das Zeichen höchsten Vertrauens, wenn berühmte Mediziner und Chemiker Mar Bettentofer im Jahre man etwas, was der Wirt zuvor nicht berührt hatte. Als König 1892. Er hatte behauptet, Cholerabazillen feien unschädlich, wenn Heinrich IV. einmal bei seiner Tante, der Frau von Montpensier, bie örtlichen, zeitlichen und individuellen Bedingungen zu ihrer auf Besuch weilte, bot sie ihm eine Schachtel prächtiger Konfitüren Wirkung auf den Menschen nicht gegeben feien. Um diese Behaup an. Der Monarch nahm ein Stüd, ohne vorher die Kostprobe zu tung zu beweisen, verschluckte der fast 74jährige Gelehrte einen Rubit. fordern, eine Handlung, für die ihm die alte Dame stets dankbar| zentimeter einer frischen Cholerabatterienfultur! Er blieb gesund blieb. Man vergiftete eben alles: nicht nur die Speisen felbst waren der Beweis war ihm also vollkommen gelungen. Eine Zeit gefährlich, auch im Bested konnte die todbringende Substanz ver später teilte er im Münchener ärztlichen Verein feine Beobachtungen borgen fein. Eine befonders raffinierte Art, seinen Feind ins Jen mit, wobei er folgende denkwürdige Worte aussprach: Selbst weng feits zu befördern, war der Gebrauch vergifteter Ringe. Einige ich mich täuschte und der Versuch lebensgefährlich wäre, würde id diefer Instrumente sind noch erhalten. und man tann im Pariser dem Tode ruhig ins Auge sehen, denn es wäre fein leichtsinniger Cluny- Museum bie feitfamen Stulturbofumente bewundern. Es find oder feiger Selbstmord, ich stürbe im Dienste der Wissenschaft, wie gewöhnliche Fingerringe, mit einem fugelförmigen Stein, der ans ein Golbat auf dem Felde ber Ehre. Gesundheit und Leben find gehöhlt ist und sich öffnen läßt. Diese Deffnung sieht aus wie ein allerdings fehr hohe irdische Güter, aber doch nicht die höchsten für feiner Mund und ist mit einer Menge feiner, spiger Zähne befeht, die Menschen. Der Mensch, der höher stehen will als das Tier, die mit dem Gift durchtränkt waren. Mit diesem Todesring" ar muß bereit fein, auch Leben und Gesundheit höheren idealen Gütern beitete man auf folgende Weise: Man suchte den Feind auf, der er zu opfern." mordet werden sollte und drückte ihm freundschaftlich die Hand. In dem Moment öffnete sich der Stein des Ringes und die Gift zähne drückten sich in das Fleisch des Gegners ein, was gewöhnlich bei der Schärfe des verwendeten Giftstoffes den sicheren Tod be beutete. Die Ringe des Bariser Museums stammen zumeist aus Italien , und zwar aus der Renaissancezeit, einer Periode, in der die Kunst der Giftmischerei ihre höchste Bollendung erreicht hatte. Man behauptet, daß die Sitte, Giftringe zu tragen, sich bis in die Zeit der franzöfifchen Revolution erhalten habe; denn damals foll ber be rühmte Philosoph Condorcet sich mit Hilfe eines Giftes getötet haben, das er in einem Fingerring aufbewahrt hatte.

Kino " vor 7000 Jahren. Die Vorfahren des Kinos verfolgte Will Day in einem Vortrag, den er vor der Londoner Gesellschaft der Künfte hielt, bis in die fernste Vergangenheit zurüd. Er sah die ersten Anfänge der Rinomatographie in ten orientalischen Schatten spielen, die ja zu den frühesten Urformen des Theaters gehören. Nach den Forschungen, die der englische Gelehrte angestellt hat, waren die Chinesen schon vor 7000 Jahren Meister in der Kunst, Figuren, die aus Büffelhaut geschnitten waren, auf einem weißen Bergament als Schatten erscheinen und die wunderlichsten Bewegungen ausführen zu lassen. Die chinesische Schattenkunst, die sich bis auf den heutigen Lag erhalten hat, taucht dann überall im Morgenland in unvordent lichen Zeiten auf, ist in Aegypten und Persien heimisch und hat die orientalische Bühne in mannigfacher Hinsicht bestimmt. Bon dieser Urform des Rinos wanderte Day durch die Jahrtausende und datierte schließlich den Beginn der modernen Kinematographie vom Jahre 1824, also gerade por 100 Jahren. In diesem Jahre veröffentlichte ein englischer Gelehrter Dr. Roget eine Abhandlung, in der er die bereits von Leonardo beschriebene Kamera obscura und die darauf begründete Laterna magica mit dem perspektivischen Prinzip der Banoramadarstellung verband. Die Mode, große Panoramen zu malen und auszustellen, kam damals auf und wurde außerordentlich vervollkommnet Im Jahre 1889 gelang es dann dem englischen Erfinder William Friese- Greene , mit dem Prinzip der Zauber laterne" die Fortschritte der Photographie zu verknüpfen und den erften Zelluloidfilm herzustellen. Das Batent, das er auf dieje Gr. findung nahm, bildet den Grundstein für die technische Entwicklung des Lichtbildes.

Vom Menschen

Der Sport und die Naturvölfer. Für die Leistungssteigerung fommen beim Sportsmann neben natürlicher Veranlagung, ent­Sprechendem Körperbau und planmäßigem leben im allgemeinen die Vergleiche mit besseren Sportsleuten des eigenen Gebiets in Frace. Oft genug wirfen aber auch die Nachrichten von scheinbar gewöhnlichen Leistungen bel Naturvölkern anstachelnd. Wenn nach Gasch Frauen der merikanischen Seriindianer mit dem Wassertrug auf dem Kopf und dem Kind auf dem Rücken in einer Nacht 48 bis 73 Kilometer zurücklegen, wenn die Tarahumaraindianer Nord­ameritas 270 Rilometer ohne größere Pause laufen, oder wenn sie in fünf Tagen einen gebirgigen Weg von 960 Rilometer hinter sich bringen, wenn Lappenstiläufer zu 220 Kilometer im Wettlauf nur 21% Stunde brauchen, wenn die Watuissi in Ruanda ( ehem. Deutsch­oftafrita) bis 2,50 Meter hoch springen, wenn ber Teutonenfeldherr Teutoboch über 4 bis 6 nebeneinanderstehende Pferde hinweg gesprungen ist fo erstaunen wir über die im Vergleich geradezu bürftigen Höchftleistungen des heutigen Kulturmenschen. Allerdings fennen die Naturvölker den eigentlichen Sportbegriff nicht, aber Sie haben fich folche förperliche Fähigkeiten erhalten und durch sorg­fältige lebunnen so entwickelt, daß sie unfere besten Sportmenschen meit übertreffen. Es wäre deshalb nicht bloß vom Sportstand punkt aus, sondern auch für die Kenntnis des Menschen überhaupt von Belana, wenn einmal eine eingehende Untersuchung darüber angestellt würde.

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Derfliche Betäubung bei Bauchoperationen. Um den Gefahren einer allgemeinen Narfose aus dem Wege zu gehen, bedient man sich seit geraumer Zeit der örtlichen Betäubung. Diese kann sowohl am Orte der Operation felbst wie auch an entfernteren Stellen vor genommen werden, wobei man im lekteren Fall den das Opera fonsgebiet versorgenden Gefühlsnerven in feinem Hauptstamm un empfindlich macht( sogenannte Leitunasonästhesie"). Ein foldes fahren läßt sich auch bei Operationen im Oberbauch in Anwendung bringen, indem man bei geöffneter Bauchhöhle den sensiblen Einge weidenerven( N. splanchnicus) durch Einsprißung von 100 Rubit­zentimeter prozentiner Novacoin- Suprareninlöfuna in das den Nerven umgebende Gewebe betäubt. Die Bauchbecken selbst wer den vor Eröffnung durch Einsprikung örtlich unempfindlich gemacht, Die Schmerzempfindlichkeit der Bauchhöhle ist ohnehin nur auf Ge­fröfe, Neß, Gallenmege, Leber- und Milapforte beschränkt. Der Eingeweidenero felbft liegt in der Höhe des ersten Lendenwirbels dicht neben der Wirbelsäule und ist unschwer zu erreichen. Die Un empfindlichkeit der Bauchorgane hält bei diesem Berfahren bis 2 Stunden an und beginnt fast unmittelbar nach der Einspritzung. Irgendwelche nachteilige Folgen haben sich hierbei nicht ergeben.

Naturwissenschaft

Die Feuerfliege. Wie Europa seinen Leuchttäfer hat, so besitzt Amerika seine Feuerfliege, die dasselbe wunderbare Vermögen wie jener hat, ein Licht zu erzeugen, das den Neid aller Beleuchtungs­technifer erweckt. Der Leuchtapparat dieser Insekten ist das einzige Beispiel eines Ideallichtes ohne Wärme, bei dem feine Energie ver loren geht. Könnte man etwas Entsprechenderes auf technischem Wege zustande bringen, so würde man unberechenbare Ersparnisse an Energie und Kosten machen können. Der berühmte Astronom Bickering hat die Feuerfliege gelegentlich eines Aufenthalts auf Jamaita studiert. Sie gleicht in ihrer Lebensweise vollkommen unserem Glühwürmchen oder Johannistäfer, nur mit dem Unter­schied, daß sie sich entsprechend dem tropischen Klima bereits im Februar zeigt. Am zahlreichsten erscheint sie im Juni. Wie über haupt die Infektenwelt der Tropen größer und prachtvoller als die der gemäßigten Zone ist, so übertrifft auch die Feuerfliege, obgleich fie wenia größer als unfer Glühwürmchen ist, dieses weit an Leuchb traft. Man fann es bereits in einer Entfernung von 400 Metern wahrnehmen; daher muß der Eindrud einer von Feuerfliegen über fäten Landschaft ungemein eindringlich sein, und der Naturforscher bergleicht die Feuerfliegen mit einem Seer von Sternen, das an Klarheit die des Himmels überstrahlt.

口味

Technik 口味

Der Kampf gegen die Rauchfahnen. In einem Vortrag berichtete Frizz Haber: Bor dem Kriege gab es ein schüchtern hervortretendes Verfahren, um Staub aus leidlich langsamen Gasströmen dadurch zur Abscheidung zu bringen, daß man den staubhaltigen Gasstrom durch ein elektrisches Hochspannungsfeld führte. Ein weites Robe bildete den Gasweg und ein längs feiner Achse gespannter Draht die Hochspannungselektrode. Dann kam im Kriege das Bedürfnis, die Rauchfahnen, die aus den Schornsteinen unserer Seefahrzeuge quollen und das Schiff dem Gegner auf weiteste Entfernung ver rieten, zu beseitigen. An diesem ganz außerordentlich hohen An spruch reifte das Verfahren, und als ber Strieg vorüber war, hatte er eine Entwicklung dieser Technik gebracht, die soviel Leistungs­fähigkeit in sich schloß und soviel Anwendungsmöglichkeit eröffnete, daß heute über hundert Anlagen in unserem Lande nach diesem Verfahren laufen und den Staub, der früher als verlorenes Gut von unseren Erzröften, Tonerdefabriten, Bementanlagen und anderen mehr in die Luft ging und auf weite Strecken den landwirtschaft lichen Nußen der Nachbarflächen beeinträchtigte, als wertvolle Mehrung des chemischen Erzeugniffes zurückhalten.