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Wie klytämnestra b:n Fall Tcojas erfuhr. Aschylos   schildert UNS in seinemAgamemnon  ", daß dieser Held den Fall Trojas feiner Gattin Klytämnestra   durch Feuerzeichen habe melden kssen. Aus dem Berge Ida in Kleinasien   sei der erste Brand an- «sacht; diesen sahen die Wächter auf Lemnos   und entzündeten nun ihrerseits einen Flammenhaufen, und so ging es weiter über Athos, Makistos ujw. rund um das Acgäische Meer herum bis zu des Amchnaions Gipfel, von ws dann schließlich die Feuerstrahlen in das Schloß der Atriden fielen.So war die Ordnung dieses Fackel- laufs bestimmt, und, Flamme so mit Flamme wechselnd, schnell er- füllt!" sagt Klytämnestra  , woraus wir entnehmen können, daß es sich um ein« vorher verabredete telegraphische Nachricht handelt«. Das ganze ist für die damalig« Zeit ein« hervorragende Leistung, denn der Weg des Feuertelegramms war. wie Dr. E. Darmstaedter unter Beifügung einer Skizze in derUmschau" mitteilt, S40 Kilo­meter lang und wurde in nur wenigen Nachtstunden übermittelt. Von den Teilstrecken war die größte die von Ida bis Lemnos  , welche 140 Kilometer beträgt. Es ist die Frage aufgeworfen worden, ob man Flammenzeichen soweit überhaupt.noch sehen kann. Wenn wir klare Luft und genügende Helligkeit der Flamme voraussetzen, kommt es dabei auf die Höhe der Flamm« und ihres Beobachters über dem Meeresspiegel an. Die Flamme auf dem Jdagebirg« komite in Höhe von 1770 Metern brennen, der Beobachter auf dem Hermesfei sen von Lemnos   stand günstigsten Falles 430 Meter hoch. Das ergibt die Möglichkeit einer direkten Sichtbarkeit bis zu 244 Kilo- meiern! Zum Vergleich sei noch die Sichtbarkeit eines modernen Feuerzeichens, des Blinkfeuers auf dem Helgolönder Leuchtturm, erwähnt. Sein« Höhe über dem Meeresspiegel ist 85,3 Meter, seine Reichweit« beträgt je nach Augenhöhe SV, 7 Kilometer. Noch größere Reichweilen können solche Feuer indirekt, d h. durch Luftspiegelung, gewinnen. Auf diese Weis« wurden Genua  -Feuer bis zu 296 Kilo- meter Entfernung gesehen! Naundorff redivivas. Der Fall des Spandauer Uhrmachers Naundorfs, der als angeblicher Sohn des Hingerichteten Ludwig XV   l. lange Jahr« vergeblich um sein« Anerkennung kämpfte und im Jahre 1845 zu Delft   m Holland   starb, ist von dem Pariser BlattL« Crible" aufs neue aufgerollt worden. Das Blatt, das das offizielle Organ der noch immer stattlichen Zahl der Anhänger des Thron- Prätendenten Naundorsf ist, tritt jetzt mit der Behauptung aus den Plan, daß die die königliche Abstammung Naundorsss bestätigenden amtlichen Dokumente seinerzeit auz dem französischen   Justizmini- storium gestohlen worden seien. Der Anspruch Naundorfss gründet sich insbesondere aus die Ttatsache. daß die holländischen Regierungs- behörden das Begräbnis des Mannes, dessen Urenkel sich heute Ludwig Prinz von Bourbon" nennt, mit allen fürstlichen Ehren ge- stattet haben und daß mit ihrer Genehmigung auf dem Grab ein Leichenstein errichtet worden ist, der die AufschristLudwig XVII.  , König von Frankreich  " trägt. Das französische   Justizministerium will indessen bereits ein Jahr später einem Ausfrager mitgeteilt haben, daß hn Ministerium keine den Fall Naundorff-Bourbon betreffenden Schriftstücke vorhandm seien. Demgegenüber behaup- ten die Royalisten, daß noch in den Jahren 1912 und 1913 das die Dokumente enthaltene Aktenstück von dem Senator Boisiy dÄnglas eingesehen wurde. Nach ihrer Versicherung erbrachten diese Doku- mente den förmlichen Nachweis, daß Ludwig XVII. nicht im Tempelgesängnis, sondern im Ausland starb und daß derwan- dernde Uhrmacher Naundorfs" der Dauphin war. Sein Urenkel, der heute in einer eleganten Villa zu Sannois bei Enghien   lebt, ist völlig blind und wird bei seiner schriftstellerischen Arbeit von seiner Tochier unterstützt, die erPrinzessin Madelaine von Bourbon" nennt. Was noch zu erfinden bleibt. Nack) Sir William Bull, dem Präsidenten des britischen. Patentamts, fehlen zur mechanischen Glück- seligkeit noch mancherlei'Dinge. Aus der aufgestellten Liste dieser techmfchcn Bedürfnisse, die der Erfindergeist bisher unbefriedigt ge- lasten hat. seien fnigendc hervorgehoben. Biegsames Glas«in Stroßenbelag, der so präpariert ist, daß er trotz Regen und Feuchtig- keit sauber bleibt ein Dampferhitzer, der fähig ist, 95 Proz. seiner Eigenwärme aufzuspeichern Wolle, die beim Waschen nicht«in- läuft ein geräuschloses Flug�ug, das dabei so leicht zu Hand- haben ist, daß es von einem Kind gesteuert werden kann ein Motor, der je Pferdekraft nicht mehr als ein halbes Kilo wiegt ein Mittel, um die Abnutzung durch Reibung zu beseitigen oder wenigstens herabzusetzen ein praktisches Verfahren zur Nutzbar- machung der Slntriebskraft von Ebbe und Flut   ein alkoholfreies Getränk, das Aroma, Duft und Wohlgeschmack besitzt, ohne gesund- heitsschädliche Wirkungen zu äußern. Endlich ein brauchbarer sprechender Film. Ii m vom Menjchen IM Die Intelligenz der Verbrecher. Welch« Verbrecher haben die größte Intelligenz? Mit dieser Frage beschäftigt sich der australische Psychiater Dr. Minogue imMedical Journal of Australia". In der Irrenanstalt, die er leitet, hat er eine große Anzahl von Verbrechern. di« ihm zur Beobachtung überwiesen wurden oder als Insassen in di« Anstalt kamen, aus ihre Berstandeskräste genau beobachtet.Es ist eine merkwürdige Tatsache," schreibt er.daß die intelligentesten Verbrecher, die ich beobachten tonnte, durchweg Mörder waren." Aber auch von diesen Mördern hatten fast 50 Proz. geistige Defekte. In der Klasie der Sittlichkeitsverbrecher waren 81 Proz. geistig sehr schwach entwickelt. Einer von ihnen stand auf einer Stufe des Per- standes, die der eines normalen Kindes unter 5 Jahnen entspricht. Dies wir die geringste Verstandesentwicklung, die der Arzt bei den Verbrechern beobachtete. In der Klasse der Fälscher, Betrüger und Hochstabler, bei denen man einen verhältnismäßig hohen Grad von Intelligenz annehmen möchte, waren auch kaum 50 Proz. mit Ver- standesgaben ausgerüstet, die man als normal bezeichnen kann. Minogue spricht dann weiter von der Stellung, die die geistig Minderwertigen überhaupt in der Gesellschaft einnehmen. Nach seinen statistischen Feststellungen sind von 25 geistig minderwertigen Personen 19 nützliche Mitglieder der Gesellschaft. Nur 6 unter diesen 25 zeigen verbrecherische Instinkte. Die weitaus grüßt« Zahl als» kann cun richtigen Ort durchaus zu fruchtbringender Arbeit verwendet werden. Freilich müssen diese Arbeiten dem Geisteszustand dieser anormalen Menschen angepaßt sein und viele von ihnen sind nur imstande, ganz mechanische Verrichtungen auszuführen, die stets die» selben bleiben nnissen. Die geringste Veränderung in der reget- mäßigen Abfolg« ihres Lebens und Tuns bringt sie schon in Ver- wirrung und Unruhe. Naturwissenschaft Merkwürdige Spinnen. In Queensland   lebt ein« Spinnenart Dicrostiebus wagnilicus, die sich durch Größe und Farbe auszeichnet. sie ist gelblich nüt 14 roien Punkten, das Kopfstück weinrot. Die aus doppelten Lage« von Fäden bestehenden Kokons enthallen bis 600 Eier. Das Seltsamste aber ist die Iagdart dieser Spinne. Am unteren Ende eines senkrecht gespannten Netzes hängt an einem Faden eine stecknodeikopfgroß« Kugel. Naht sich ein Insekt, so schleudert die Spinn« diesen Faden wie«inen Lasso und sängt die Beute ein. Ganz ähnlich verhält sich Lladorneiea akerraani in Natal  ; auch si« ist 15 Millimeter lang, bräunlich, die Warzen rot- braun: ihre Kokons hängen reihenweise im Gras wie klein« Früchte. Auch sie baut kein Fongnetz, sondern schleudert ständig ihren Lasto herum, den sie alle 15 Minuten erneuern muß, da die Lust den Faden schnell austrocknet. Ob die Gleichheit der Lebensäußerungen so entfernt wohnender Tiere auf Zufall oder alter Verwandtschaft beruht, ließ sich bisher nicht seststellen. lWlI>»<Ql{ll| Kulturgeschichte Der Ursprung der Briefkästen. Di« Briefkästen, die sich heut« auf jedem Dorf befinden, haben eine merkwürdig« Entstehungs- gesthichte, auf die in einem italienischen Blatt hingewiesen wird. Im j6. Jahrhundert brachten die Behörden in Florenz   k? den Kirchen hölzern« Käst.'n an, in denen sich ein Spalt befand. Diese Kästen waren zur Ausnahme von anonymen Anzeigen bestimmt, durch die sich die gefährdete Regierung gegen irgendwelche Umstürz« und Ber- brechen sichern wollte. Die Käst.'n führten den Namentamlnin". Nur die Mitglieder der Regierung besaßen dazu den Schlüssel und nahmen von Zeit zu Zeit die eingelaufene» Denunziationen heraus, um Nachforschungen zu halten. MM wollte auf diese Weise die Republik   schützen, und die lamburi sollten alten Aufrührern zur Warnung dienen, daß die Regierung stets wachsam sei. Die Kästen erhielten' sich in Florenz   lange Zeit. Aber als ihre ursprüngliche Benutzung in Vergessenheit geraien war und das Postweseir sich allmählich entwickelte, da steckten die Briefträger die Briese für die Geistlichen in dies« Behälter in den Kirchen, und diese praktisch« Verwendung bürgerte sich allmählich«in. Die lamburi wurden<*> den Postanstalten angebracht, und so entstanden die Briefkästen, die dann mit der Entwicklung der Post ihren Siegeszug durch die ganze Welt antraten. Antike Generalstabskarlen. Bei Ausgrabungen in der Nähe von Damaskus   hat man einen sehr interessanten Fund gemacht. Man stieß dort aus einen Schild, aus dessen Lederbezug eine Karre gemalt mar, wie die römischen Legionär« sie mit sich führten, um sich zu orientieren. Der Schild- gehörte einem Bogenschützen aus dem dritten Jahrhundert. Auf der Karte ist das Meer, aus dem Schiffe angedeutet sind, blau geirialt: das Land ist rot und auch di« Flüsie sind eingezeichnet. Die verschiedenen Lagerplätze sind in griechischer Sprache verzeichnet und ihr Aostand ist in Meilen angegeben. Die Strecke beginnt mit dem Abmarsch von Odessus(jetzt Warna  ) und geht dann über Eallatis(Mangolia) und Toni(Kanstanza) zur Donau  , weiter quer durch Bessarabien   und' Südrußiand nach Heracles Chersonesus(Sewastopol  ) auf der Krim  . Die Karte beweist, daß die Römer zur Zeit des Kaisers Severus Garnisonen in Siidrußbond in Tyrus  (Akkerman  . Olbla, an der Mündung des Bug) und auf dem Chersoires hatten, die durch gute Straßen verbunden waren. Gislpfeile in Europa  . Daß die Naturvölker sich für Jagd und Krieg vergifteter Pfeile bedienen, ist allgemein bekannt. Weniger bekannt ist dagegen, wie lange sich vergiftete Schußwaffen in Europa  gehalten haben. Nachzuweisen sind sie. der ZeitschriftZeiten und Völker" zufctge. bei den Ketten, Franken, Vandalcn usw. Aber auch die höfischen Ritter des Mittelalters kannten sie noch, deren An- schauungen über Kampfmoral noch sehr viel strenger waren als z. B. die der homerischen Helden. Gottfried von Siraßburg und seine Forisetzer erwähnen wiederholt vergiftete Pfeile und Speere und in Frankreich   wurden sie zur Jagd noch bis ins 14. Jahrhundert ver- wendet.