Jugend- Vorwärts
Nummer 10 Sonnabend, den 11. November 1922
1
Der Jugend- Vorwärts" ist ein Diskussionsorgan der dessen Mitgliedschaft sich vornehmlich aus dreizehn- bis achtzehn- vorzüglichen Fachbildung entwickelte fich immer stärter. Für Politit, Arbeiter- Jugend und der Jungsozialisten. Es tönnen hier ge- jährigen Schülern höherer Lehranstalten zusammensetzt, wird heute namentlich Parteipolitik, herrschte unter der akademischen Jugend legentlich auch Meinungen zum Ausdruck kommen, die dem in seiner Werbearbeit von vielen von der Republik bezahlten Di- früher nur wenig Interesse, zumal die Machtbefugnisse des ReichsStandpunkt der Partei nicht vollkommen entsprechen. Die rettoren und Oberlehrern begünstigt und lebhaft unterstützt. In tages und Landtages recht gering waren. Der frühere GeneralRedaktion trägt daher für den Inhalt dieser Beilage nur die Bayern , dem Lande der unmöglichsten politischen Verrücktheiten stabschef Graf Schlieffen machte einft die Bemerkung, nicht der preßgefehliche Verantwortung.. Redaktion des„ Borwärts". Beitung" aus München berichtet wurde, der monarchistische Deutsch- Reiches; in ganz ähnlichem Sinne glaubten die deutschen AkaRedaktion des„ Borwärts". und Gemeinheiten, wird, wie der rechtsdemokratischen Voffischen Reichskanzler, sondern er sei eigentlich der oberste Beamte des nationale Jugendbund bei Bewerbungen um die Rekrutenschaft der demiker nach der Ideologie der damaligen Zeit mit vollem republikanischen Landespolizei gehört und stellt zu diesem Zweck Recht auch im Beruf dann eine besonders geachtete soziale Beugnisse aus! Ueberall in Deutschland ziehen die Jünglinge des Stellung einzunehmen, wenn sie Mitglieder des Reserveoffizierkorps Deutschnationalen Jugendbundes, oft halbe Schulklassen, Sonntags waren. Der Weg dorthin wurde aber wesentlich erleichtert durch in die Wälder hinaus und gröhlen die schönen Lieder vom Henker- die Zugehörigkeit zu bestimmten studentischen Verbindungen. Das blut, Franzosenblut" und dem neuesten Text des Mörderliedes mit Streben nach einer bestmöglichen Geltung der sozialen Stellung dem Refrain:„ Es lebt noch manche Judensau". im monarchistisch- militärischen Staate, das als ein wichtiges Lebensziel der Akademiker galt, behinderte ihre vorurteilslose gedankliche Arbeit auf vielen Gebieten.
Freiheit!
Bon Kurt Ked.
Sind wir freie Menschen?
Jawohl", tönt es einem im Brustton der Ueberzeugung aus den Reihen der Jugend entgegen.
Die Republit aber scheut sich anscheinend immer noch, dieser Mörderschule das Handwerk zu legen. Die Antwort scheint doch etwas voreilig. Zeigen sich nicht Ju- unterstüßen immer noch viel zu wenig die ArbeiterjugendUnd die Parteigenossen gendliche häufig auf Jugendveranstaltungen, in der Fortbildungsbewegung, deren Stärkung der beste Kampf gegen den Deutschschule, in der Werkstatt jeber Selbstbeherrschung bar? Muß man nationalen Jugendbund ist. nicht oft auf Wanderfahrten feststellen, daß hunderte und aber hunderte Jugendlicher nicht einmal der Natur, die ihnen die reinste, erhabenste Freiheit bietet, die nötige Achtung entgegenbringen?
Freiheit bedeutet ihnen Zügellosigkeit! Freiheit ist ihnen Schlagwort und Zügellosigkeit wird mit Freiheit" motiviert!
Und doch sind gerade diese Menschenfinder die Unfreiesten, sind in die schweren Fesseln des Unverstandes und der Unvernunft geschlagen, denn sie wissen ja gar nicht, was Freiheit bedeutet oder wollen es nicht wissen.
Was ist denn Freiheit?
Arbeiterschaft und Hochschulstudium.
Bon Alfred Korach.
Man hört nicht selten die Behauptung, eine Hochschulreform feße eine allgemeine Schulreform voraus; von Reformen an den Hochschulen sei so lange wenig zu erwarten, als die heutigen Gymnasiasten, die Zöglinge der alldeutschen Oberlehrer, das Einwand ist in weitem Maße berechtigt.
Die Arbeiterschaft hat nach allen traurigen Erfahrungen, die fie machen mußte, ein vitales Interesse daran, die soziale Struktur, die geistige Einstellung und die Art der Ausbildung der jezigen Generation der Hochschüler gut zu fennen. Sie sollte in steigendem Maße den Hochschulproblemen ihre Aufmerksamkeit zuwenden. Herkunft, Gedankenwelt und Schulung der zufünftigen Staatsdiener, die auf den Hochschulen ihre Fachausbildung genießen, find die maßgebenden Faktoren für die Art der späteren Amtsführung, an der die breiten Schichten des arbeitenden Boltes lebhaft interessiert sind.
Zunächſt muß jeder Einzelmensch davon abſehen, Freiheit für Menschenmaterial barstellten, bas bie Universitäten bevölkert. Dieſer Jungsozialistische Arbeitsgemeinschaften.
fich, für alle feine Handlungen in Anspruch zu nehmen. Freiheit fann nur die Gesamtheit der Gesamtheit geben, und jeder einzelne hat für den Teil Freiheit, dessen er sich dadurch erfreuen darf, der Gesamtheit Rechenschaft zu leisten.
Wie oft tommt es vor, daß, wenn Understand und Unvernunft fie regiert, die Freiheit des einen zur Geißel des andern Staatsbürgers wird! Dentt zurück an die vergangenen Wochen und Jahre. und an erschreckend vielen Beispielen werdet Ihr die Bestätigung hierfür finden. Nicht nur Kraft ist zur Erhaltung der Freiheit notwendig; fie bedingt vielmehr auch Pflicht- und Berantwortungs: gefühl in gleichem Maße. Ohne diese drei Eigenschaften der Menschen ist Freiheit in jedem Staatswesen undenkbar, völlig unmöglich aber in der sozialistischen Gesellschaft. Berlangt lettere boch gerade die aufopfernde, hingebungsvollste Tätigkeit ihrer Mitglieder, die sich voll bewußt sein müssen, daß sie unentbehrliche Rädchen in der großen Staatsmaschine find.
Da höre ich den truhigen Einwurf:
Ist nun schon der Mensch in seinen Handlungen als Staatsbürger zur Rücksichtnahme auf die Allgemeinheit verpflichtet, so ist doch sein Geist frei... gänzlich frei... losgelöft!
Weit gefehlt! Auch in dieser Beziehung bedeutet Freiheit nicht Schrankenlosigkeit, sondern sie soll nur die Gewähr dafür geben, daß alles Gute, Schöne und Edle auf geistigem Gebiete sich ungehindert auswirken fann. Schmutz und Schund darf beileibe nicht mit der Begründung,„ es herrsche doch geistige Freiheit", verteidigt, sondern muß auf das erbittertste bekämpft werden.
Erst derjenige, der die Bedeutung Freiheit " ganz erfaßt hat, tann ein wirklich freier Mensch sein. Ein freier Mensch aber achtet die Freiheit anderer; er schützt sie, wie seine eigene! Ein freier Mensch weiß, daß unverantwortliches Spiel mit der Freiheit Knechtschaft bringt!
Bon diesem Standpunkt aus gesehen, wird die Zahl derer, die von sich noch im Brustton der Ueberzeugung behaupten fönnen, freie Menschen zu sein, recht flein werden. Wir Arbeiter- Jugend aber wollen uns zum freien Menschen durchringen! Wir wollen, soweit es in unsern Kräften steht, mit dafür sorgen, daß mit der Freiheit, die uns die Verfassung als Staatsbürger gegeben hat, nicht Schindluder getrieben wird, sondern wir wollen uns ihrer zu unserer geiftigen Fortbildung, förperlichen Ertüchtigung und zur Befferung unferer wirtschaftlichen Lage bedienen. Wenn wir in diesem Sinn von unserer Freiheit voll und ganz Gebrauch machen, dann wird sie uns ein unschäzbares, unerfeßliches Gut werden.
Die Mörderschule.
Bon Walter Schent.
-
Von Dr. Otto Friedlaender.
Das Bildungsmonopol der befizenden Klassen besteht in faum vermindertem Umfange fort. Vor der Revolution war es für jeden, der nicht eine höhere Lehranstalt absolviert hatte, so gut wie unmög- Wenn heute die. Aenderung der politischen Verhältnisse auch lich, jemals als Student die Hochschule zu beziehen. Galt doch mit eine Besserung der Bildungsmöglichkeiten hergeführt hat, so tritt Recht in weiten Kreifen das Abiturienteneramen des Ertraneers damit eine neue Gefahr in den Gesichtskreis der arbeitenden Klasse. vor der Kommission" als die schwierigste Prüfung in Preußen. Es droht das Halbwissen. Wenn das Wort„ Wissen ist Deutschland . Jezt liegen die Dinge leider immer noch ganz ähnlich. Macht", das nur ein Kampfruf war und bleiben darf, dazu führt, Vier Jahre sind verstrichen, seit wir die deutsche Revolution erlebten; richtunggebend für alle Bildungsarbeit zu werden, wenn das diese fostbare Zeit ist dahingegangen, ohne daß„ llebergangs. Mittel zum Ziel proflamiert wird, tann es nicht ausbleiben, daß hochschulen" gegründet worden sind. Eine genügend große schließlich eine Fülle des Wissens erstrebt wird, die nicht erreicht Bahl solcher Anstalten hätte, wie dies so oft gefordert wurde, so werden kann, unvollständig, unbeherrscht und damit ein toter früh wie möglich eingerichtet werden sollen, um begabten Menschen Ballast bleibt. Gerade wir in Deutschland leiden unter diesem insbesondere aus den Schichten der Bevölkerung, denen der Bu- quantitativen Wissensidcal des Obrigkeitsstaates, der wohl ein tritt zu den Hochschulen so lange verwehrt worden war, den Weg Rennen vieler Tatsachen und Ursachenreihen, weniger aber ein Ver. hierzu zu bahnen. stehen und Deuten der Sinnzusammenhänge von seinen Beamten und Untertanen verlangte. Soll der alte politische und wirtschaft. liche Zustand wahrhaft beseitigt werden, so gilt es zuerst dieses Wissensideal zu überwinden, wozu der notwendige Beginn wäre, den Zielspruch Wissen ist Macht" zu erfetzen durch die Erkenntnis Wissen ist Berantwortung".
"
"
Für die Arbeiterschaft ist die Art der 3ufammenfegung der Studentenschaft von hoher Bedeutung. Man darf sich über eines nicht täuschen: ein erheblicher Teil der fachmännisch vorgebildeten Angehörigen der intellektuellen Berufsfreise fann durch Laien nicht erfekt werden. Die Vorbereitung zum Berufe des Richters, des Baumeisters, des Arztes, des Gymnasial- Mehr als ein Zufall mag es sein, daß in dem Lande verhältniss lehrers erfordert aber außerordentlich viel Zeit. Die deutsche mäßig gesunder, politischer Praris, in England, der Erziehung des Arbeiterschaft darf sich der Einsicht nicht verschließen, daß auch sie Charakters eine weit höhere Bedeutung beigemessen wird als bei einen Anspruch und damit zugleich die Pflicht hat, einen erheblichen uns. Wollen wir dazu gelangen, den Grundsay weitgehender Teil der Plätze an den Ausbildungsstätten der akademischen Berufe Selbstverwaltung, einen der wesentlichsten Grundfäße demokratischen mit den dazu befähigten Jugendlichen aus ihren Schichten zu be- und sozialistischen Aufbaues, weiter auszugestalten, als es heute it ſehen, sobald der Staat, wie wir dies heute entschiedener denn je der häufig lästigen und langsamen Form der bloßen Kontrolle der fordern müssen, für den Lebensunterhalt der im Vorbereitungs- Fall ist, so ist der Ruf nach Menschen, die nicht nur über Kennen, dienste befindlichen, wirtschaftlich bedürftigen Berfonen ausreichend fondern über Können verfügen, stärker zu erheben als je. Können, zu forgen sich entschließt. das heißt hier die Möglichkeit befizen, Zusammenhänge zu sehen, Fragestellungen entscheidender Art hervorzuheben, furz gefagt, selbständig zu urteilen, um frei zu handeln, nicht aber lernen allein, um anderer Willen auszuführen. Daß unfere ganze Erziehung dem nicht gerecht wurde, sondern die Bildungsarbeit der Schule so start auf Bermittlung bloßer. Lehrstoffes aufgebaut war, mag die traurige Ursache einer überaus erfreulichen Erscheinung gewesen zu sein, einer Erscheinung, als deren Glied wir uns fühlen: der Deutschen Jugentbewegung.
-
Gegen diese Auffaffung macht fich des öfteren Widerstand be merkbar. Erstens trifft man von Beit zu Zeit Leute, Arbeiter, die ihren eigenen Bartei- und Klaffengenossen Ueberheblichkeit nach fagen, wenn diese ihre besonders begabten Söhne und Töchter selbst unter schweren eigenen Opfern auf eine höhere Schule schicken. Derartige Vorwürfe sind der Ausdruck einer noch nicht überwundenen spießbürgerlichen Lebensauffaffung. Ernster zu betrachten ist ein anderer Einwand, der gegen die Einweisung begabter Proletarierkinder in höhere Schulen und ihre Borbereitung zu den akademischen Berufen gemacht wird. Biele Eltern befürchten, ihre Kinder würden ihnen auf diese Weise entfrembet werden, womöglich sich der eigenen Eltern schämen. Gine vernünftige Erziehung in Haus und Schule dürfte aber solche Begleiterscheinungen zu verhindern imftande sein.
"
Wandernoge, freie Schulgemeinden, Freideutschtum wurzeln im Bereich der Revolte gegen den geistigen Bielfraß nicht minder als gegen seine notwendige Ergänzung: die Ungeiftigkeit eines Alltagslebens, dem sich Professorenweisheit bewußt fernhält. Die Jugend protestierte, aber fie blieb im Gefühlsmäßigen des Protestes stecken, oder bog der Kampfstellung aus, und begnügte sich mit dem Schließlich werden noch Bedenten geltend gemacht derart, daß Alendern der Formen. Erst als eine neue Zeit neue Frages ein Hochschulbesuch der geistig besonders qualifizierten Arbeiter stellungen, neue Möglichkeiten des Handelns ergab, sah man, daß finder das Proletariat seiner besten Kräfte beraube, deren es als weber Reigen noch Wanderfahrten, meder das Reden von Erlebnis Klaffe im Kampfe um seine politische und wirtschaftliche Wertgeltung noch von Gemeinschaft und neuem Menschentum weiterhalf. Biele bedürfe. Es ist nicht zu leugnen: in dieser Beziehung bringt die wurden sich dessen bewußt, daß Gemeinschaft um der Gemeinschaft Dem Prezes gegen die Mörder Rathenaus vor dem Staats- Arbeiterschaft gegebenenfalls ein gewisses Opfer zugunsten des willen Spiel fei, daß nur ein gemeinsames Ziel und ein gemein gerichtshof zum Schur der Republit ist die Deffentlichkeit mit Staates. Gemeffen an der Größe des deutschen Proletariats und fames Arbeiten an diesem Ziele, jenes Reifen zur Gemeinschaft größtem Intereſſe gefolgt. Augemein erwartete man, daß diefer der Stärke der in ihm und gerade in feiner Jugend schlummernden fames Arbeiten an diesem Ziele, jenes Reifen zur Gemeinschaft Prozeß endlich einmal in die bekle Tätigkeit der unzweifelhaft Intelligenz, handelt es sich aber um einen Aberlaß von nur be- aus Kamerabschaftlichkeit erzeugt, wie es Radbruch in seiner Kulturhinter den Mördern stehenden Organisationen zum 3med der Vor- fcheidenem Umfange, der obendrein insofern eine günstige Wirkung Reichskonferenz der Jungsozialisten aufgetauchte Gegensaß, der auch Lehre des Sozialismus vor Augen stellt. Der auf der Berliner bereitung politischer Morde hineinleuchten würde. Diese Erwar haben dürfte, als den intellektuellen Berufsschichten Männer und im Streit um das geistige Gepräge der Jungsozialistischen Stätte tung ist leider so gut wie betrogen worden. Frauen zugeführt werden, bie nach ihrer Herkunft im Proletariat Jezt, wo alle Republikaner bedauerlicher- und bedenklicher- wurzeln und vielfach besonders geeignet sein werden, die Lebens. feinen Ausbruch farb, ist, furz ausgedrückt, der Gegenfaz von Bil weise nur die Republikaner darauf finnen, fünftig politische intereffen der Schichten, benen fie selbst entstammen, mit allem ihnen ebenso Gefahr, ein unlebendiges Bielwiffen zu werden, wie der Ge dungswunsch und Gestaltungswillen. Aber der Bildungseifer läuft Morde zu verhindern, ist es an der Zeit, auf eine Tatsache auf nach ihrer Ausbildung zur Verfügung stehenden Wissen zu vertreten, ftaltungswillen, fich leer zu laufen und aus Enttäuschung dem unmerksam zu machen, die das Berhör der Angeklagten im Mord insbesondere auf vielen Arbeitsgebieten, zu deren Beherrschung eine prozeß ergeben hat und über die man nicht hinregsehen darf. Die fachliche Ausbildung unentbehrlich ist. Auch in diesem Sinne täte rühmlichen Ende der Problemspinnerei und der Gefühlsromantik zu Hauptbeschuldigten im Prozeß gegen die Mörder Rathenaus und man gut, recht häufia des Losungswortes Wilhelm Liebknechts zu verfallen. andere Angeklagte und Zeugen, die in die Borbereitungen des gedenken Wissen ist Macht". Beide Strebungen wirksam zu einen gilt es, Arbeitsmöglich Mordes in verdächtiger Weise verwidelt gewesen, nannten sich Eine Vorbildung geeigneter Kräfte, begabter Röpfe aus den feiten zu schaffen, aus denen Kamerabschaft erwächst. Solche Ar Mitglieder des Deutschnationalen Jugendbundes, Kreisen des Proletariats auf den höheren Schulen und Hochschulen beitsgemeinschaften können neben den Lehranstalten aller des Jungbeutschen Ordens oder des sogenannten„ Bun wird bis zum Studienabschluß im Durchschnitt etwa zwölf Jahre Art ihre Berechtigung erweisen, wenn es ihnen gelingt, unserer des der Aufrechten". Ernst Werner Techow , Hans Gerd dauern. Man muß daher damit rechnen, mindestens bis 1935 Jugendbewegung, die eine politische ist, jene Vorbedingungen zu Techom, Günther und Steinbed waren Mitglieder des Deutschnatio- Taufende von öffentlichen Aemtern, für deren Wahrnehmung ein permitteln, die als das Martmal der politischen Erziehung betrachtet nalen Jugendbundes, Hans Gerd Techow sogar schon mit fünfzehn jahrelanger, regelrechter Studiengang die Voraussekung ist, aus- werden müssen: Verstehen der Zusammenhänge Schärfung des Jahren Borsigender und Günther vorübergehend stellvertretender schließlich mit Angehörigen der Kreise zu befeßen, die jetzt wie Blides für entscheidende Fragestellungen und zuleht, aber nicht am Borsigender einer Ortsgruppe. Ernst v. Salomon war Mitglied des früher ihre Kinder auf die Gymnasien und Universitäten zu wenigsten durch eine geeignete Gestaltung der Arbeitsweise, das „ Jungdeutschen Ordens" und der achtzehnjährige Primaner Stuben- fchicken gewohnt sind. Die Zahl der an deutschen Hochschulen Ermöglichen von Diskussionen, die das höchste Ziel einer wesent rauch, dessen höchstes Jugendideal eine Pistole war, schon mit fünf studierenden Arbeiterfinder ist so verschwindend gering, daß man lichen Politit erkennen laffen: die Sachlichkeit. zehn Jahren ein Bundesbruder der monarchistischen Aufrechten". fie fast gleich Null setzen kann. Die große Mehrzahl der heutigen Praktische Vorschläge, wie sie fürzlich anläßlich eines VorEs steht, also feft, daß die Gehilfen und Begünstiger des deutschen Hochschüler ist politisch reaktionär; in wirtschaftlicher trages im Kreise der Berliner Jungsozialisten gemacht wurden, Rathenau- Mordes ihre politische Aufflärung" und Erziehung auf Beziehung muk man jedoch die deutsche Studentenschaft. die haupt. ausführlich zu wiederholen, scheint hier nicht der Platz zu sein. Nestabenden des Deutschnationalen Jugendbundes genossen haben. sächlich den Schichten des verarmten Mittelstandes entstammt, als Der Wollende wird den Weg finden, zu uns und unserer Arbeit, Sist es übertrieben, wenn wir den Rathenau- Mord als eine Frucht arg proletarisiert bezeichnen. In dieser parador anmutenden Ber - sei es zu der wirtschaftspolitischen Arbeitsgemeinschaft über besonders der Jugendverhekungsarbeit des fich immer noch" un bindung politischer Reaktion mit wirtschaftlicher Proletarisierung Wiederaufbau- Fragen" oder der soziologischen über„ Wesen, Gepolitisch" nennenden Deutschnationalen Jugendbundes bezeichnen? bei demfelben Berfonentreise liegt aber eine Tragit der Studenten- fchichte und Notwendigkeit der modernen Parteibildungen". Der Deutschnationale Jugendbund ist im Berein mit den anderen schaft, die nur erflärt werden fang aus der eigenartigen Einstellung monarchistischen Jugendgruppen, wenn man ihn an seinen Früchten der Bourgeoisie im alten monarchischen Staat. erfent, eine Schule politischer Mörder. Auf faft allen ausländischen Hochschulen existiert seit Jahren eine Der Deutschnationale Jugendbund ist wie die„ Bismard durchaus beachtliche Zahl von Studenten, die bestrebt und gewohnt Jugend" eine Filiale der Deutschnationalen Volkspartei . Er steht find, für politische und soziale Freiheit mit aller Entschiedenheit und in freundschaftlich- innigen Beziehungen namentlich zur„ Allbeutschen aus vollster Ueberzeugung sich einzusehen. Es gab und es gibt in Jugend" und zum Jungdeutschlandbund". Der Jungdeutschland - anderen Staaten unter der akademischen Jugend Tausende von bund erhielt vor der Revolution alle Gelder der staatlichen Jugend Menschen solcher Gesinnung. In Deutschland trat in den letzten Wollen gesagt wurde:
-
-
Bersuchen wir diesen Weg zu gehen, so wird aus gemeinsamer Arbeit, gemeinfamem Erblicken aller Fragen uns auch das erstehen, was viele von uns noch entbehren: nicht nur eine besondere Form, sondern auch einen besonderen Inhalt unseres Strebens zu finden. Dann wird mit größerer innerer Berechtigung und tieferer Bedeutung das wiederholt werden können, was bereits vor zwei Jahren anfäßlich einer Auseinanderlegung über unser Eein und
pflege zugewiesen, während damals die Pflege der Arbeiterjugend Jahrzehnten immer mehr die universelle Ausbildung auf den Hoch- Wir stehen als Sozialdemokraten in der Jugendbewegung und
ber Polizei überlassen wurde, Der Deutschnationale Jugendbund, schulen in den Hintergrund; das Spezialistentum mit einer vielfach als Jugend in der Sozialdemokratie