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Aus der Bewegung

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Reichstagung der Sozialistischen Arbeiterjugend. Kürzlich fand im Friedrich- Ebert- Heim in Tännich eine stark be­suchte Reichsausschußfizung des Verbandes der Sozialistischen Ar­beiterjugend Deutschlands   statt. Die Tagung beschäftigte sich mit aktuellen Fragen der Bewegung, mit der Neuregelung des Zeit­schriftwesens des Verbandes und mit den Aufgaben des nächsten Jahres. Der Borsitzende, Genosse Westphal, erstattete einleitend einen ausführlichen Bericht über den Stand der Bewegung. Im besonderen behandelte er die Zersplitterung der Jugendarbeit in der Arbeiterbewegung, die Vorschläge des Hauptvorstandes für die Ar­belt des nächsten Jahres und die Differenzen mit den Jungsozialisten über die Durchführung des Beschlusses über die Erhöhung der Alters­

grenze.

Die Debatte beschäftigte sich zuerst mit dem Verhältnis zwischen Arbeiterjugend und Jungsozialisten. Sie endete mit der Annahme der folgenden Entschließung mit 30 gegen 6 Stimmen:

Der Reichsausschuß der Sozialistischen Arbeiterjugend Deutschlands   weist die von den Jungsozialisten erhobenen Vorwürfe wegen seiner Maßnahmen zur Durchführung des Hildesheimer   Be­schlusses als unbegründet zurüd.

Der Reichsausschuß stellt nochmals ausdrücklich fest, daß der Hildesheimer   Beschluß lediglich getragen ist von der Sorge um den Nachwuchs in der Partei. Er ist nach wie vor der Auffassung, daß die Erhöhung der Altersgrenze die Möglichkeit bietet, die her­anwachsende Jugend in stärkerem Maß als bisher in die Partei zu überführen. Der Hauptvorstand wird daher beauftragt, die Bemühungen über die Anerkennung des Hildesheimer   Beschlusses durch den Parteitag fortzusetzen.

Der Reichsausschuß ist der Auffassung, daß es Aufgabe der Partei ist, in enger Zusammenarbeit mit der jungen Partei­genossenschaft Einrichtungen und Veranstaltungen zu treffen, die geeignet sind, die Barteijugend fest in der Partei zu verwurzeln."

In der Nachmittagssigung wurde zunächst die Frage der Zer­splitterung der Jugendarbeit behandelt. Die Vertreter der Bezirke berichteten über die Bemühungen der Gewerkschaften und der Ar­beitersportler, durch Erweiterung ihrer Jugendarbeit und durch Be­reitstellung aroßer Mittel die arbeitende Jugend an ihre Organisation zu fesseln. Obwohl es dabei in zahlreichen Fällen zu starken Span­nungen zwischen den verschiedenen Gruppen kommt, war der Reichs­ausschuß einmütig der Auffassung, daß eine zufriedenstellende und bauernde Regelung der Frage nur durch eine enge und freundschaft­liche Zusammenarbeit gefunden werden kann. Die Zentralen wurden beauftragt, vor allem mit den Gewerkschaften in diesem Sinne zu verhandeln. Gleichzeitig wurde die Partei aufgefordert, die Jugendarbeit noch tatkräftiger zu unterstützen.

Für die Arbeit des nächsten Jahres wurden die Borschläge des Hauptvorstandes im allgemeinen unverändert angenommen. Die Werbewoche des Verbandes findet in der letzten Märzwoche 1927 statt. Am 30. April veranstaltet die Jugend nach Möglichkeit Fackelzüge zur Einleitung der Maifeier. Die Partei soll auf­gefordert werden, im Rahmen ihrer Maiveranstaltungen eine be­sondere Feier für die aus der Jugendorganisation in die Partei übertretenden Jugendgenossen zu arrangieren. Im Laufe des Som­mers veranstalten die Bezirke Ferienreisen, während der Hauptvor­stand zwei oder drei Auslandsfahrten durchführt. Der erste Sonn­tag im September wird ols algemeiner Spiel- und Sportsonntag des Verbandes festgesetzt.

Zur Zeitschriftenfrage unterbreitete der Hauptvorstand den Vor­schlag, die Arbeiterjugend" ab 1. Januar 1927 in größerem For­mat, auf besserem Papier gedrudt, reich illustriert, mit 24 Geiten Umfang, herauszugeben. Um den erwähnten Aufgaben, die der Bewegung durch die Erhöhung der Altersgrenze erwachsen, gerecht zu werden, wird der Zeitung ein besonderer Bildungsteil bei­gegeben. Die Vorschläge des Hauptvorstandes wurden angenommen. Da der Genosse Korn zum Zeitpunkt dieser Neugestaltung zurück­tritt, murde der Hauptvorstand mit der Neubelegung beauftragt.

Bum Schluß der arbeitsreichen Sihung wurde ein Antrag des Bezirks Thüringen   behandelt, der den Austritt des Verbandes aus dem Schillerbund fordert. Nach eingehender Aussprache wurde der Antrag mit allen gegen fünf Stimmen abgelehnt. Der Hauptvor­stand wurde jedoch beauftragt, den Schillerbund nachdrücklich dar­auf hinzuweisen, daß der Berband mur Mitglied bleiben fann, wenn die in diesem Jahr festgestellten Berstöße gegen die Neutralität des Bundes ausbleiben.

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Rundschau

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Gegen den Religionsunterricht in den Berufsschulen. Die kürz­lich abgehaltene Reichstagung der sozialdemokratischen Lehrer hat fich auch mit den Bestrebungen des Zentrums befaßt, den Religions unterricht als Pflichtfach in den Berufsschulen einzuführen. Die Konferenz nahm dazu folgende Entschließung an:

Das Zentrum inszeniert zurzeit in den westlichen Kommunen einen Kulturfampf mit dem flaren Ziel der Konfessionalisierung der Berufsschule. Geführt wird es in diesem Kampf von dem Kölner   Erzbischof und unterstügt von fast allen bürgerlichen Bar­teien. Da der Konfessionalisierung zurzeit noch die preußischen

ministeriellen Berordnungen entgegenstehen, will das Zentrum durch diesen örtlichen Kampf, der sich ganz offen auf die Durchbrechung dieser Verordnungen richtet, den Boden bereiten für die im preußi­schen Parlament zu stellenden Forderungen, Es ist im Westen offenes Geheimnis, daß auch im preußischen Handelsministerium diese Forderungen von kirchlicher Seite und vom Zentrum angemeldet sind. Die Verhandlungen sollen bereits aufgenommen und weitest­gehende Bujagen gemacht worden sein. Durch diese Gerücht aufs tagende Reichskonferenz der AL., daß die Partei, insbesondere die äußerste beunruhigt, fordert die am 5. September in Düsseldorf  Landtagsfraktion und die SPD.  - Mitglieder des preußischen Kabi­setzen und vom Handelsministerium eine offizielle und unzwei­netts sich mit aller Entschiedenheit diesen Bestrebungen entgegen­deutige Erklärung verlangen, daß die von der Kirche gestellten Forderungen, die die Berufsschule und damit die Erziehung der zukünftigen Arbeitergeneration aufs schwerste gefährden, zurück­gewiesen werden, und daß der Minister nach wie vor an den bis­herigen Verordnungen, die der Kirche für ihre religiösen Unter­weisungen in der Berufsschule weitesten Spielraum geben, und die in ihrer Eindeutigkeit irgendwelcher Ausführungsbestimmungen gar nicht bedürfen, festhält.

Fortschritte in Frankreich  . Auf der letzten Sitzung des teilen den Komitees der französischen   Jugendorganisation wurde berich­tet, daß sich die Mitgliederzahl auf 2700 erhöht hat. Das ist eine Verdoppelung der Mitgliederzahl des Jahres 1925.

Hinan vorwärts- hinan!

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Chor:

Brüder, auf, die Welt zu befreien! Kometen winten, die Stund ist groß. Alle Gewebe der Tyranneien

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haut entzwei, und reißt euch los! Hinan! Vorwärts hinan! Und das große Wert wird getan.

So erschallt nun Golfes Stimme, denn des Bolles Stimme, fie erschallt, und entflammt von heilgem Grimme folgt des Bliges Allgewalt.

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Borwärts

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hinan!

Hinant Und das große Wert wird gefan. Und so schreiten wir, die Sühnen, eine halbe Welt entlang, die Verwüstung, die Ruinen, nichts verhindre deinen Gang. Hinan! Borwärts hinant Und das großze, das Werk fel gefan.

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Jugendfürst:

Hinter uns her, vernehmt ihr, schallen

flarke Worte, treuen Ruf,

fiegen heißt es, oder fallen ist, was alle Völker schuf. Hinant Vorwärts hinan! Und das Werk, es wäre getan.

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Hoffnung:

Noch ist vieles zu erfüllen, noch ist manches nicht vorbei; doch wir alle, durch den Willen, find wir schon von Banden frei.

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Chor:

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hinan!

Hinan! Vorwärts Und das große, das Wert sei getan.

Jugendfürst:

Auch die Alten und die Greisen werden nicht im Rate ruhn; denn es ist um den Stein der Weisen, es iff um das All zu tun. Hinan! Vorwäris

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hinan! Und das Wert, es war schon gelan.

Chor:

Denn so einer vorwärts rufet, gleich find alle hinterdrein, und so geht es, abgeffufet,

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start und schwach und groß und klein. Hinan! Borwärts hinant Und das große, das Werf ist getan. Und wo eh wir sie nun erfassen,

in den Sturz, in die Flucht sie hinein! Ja, in ungeheuren Massen stürzen wir schon hinterdrein. Sinan! Borwärts- hinan!

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Und das alles, das Werk ist getan.

Goethe.