Nr. 61. 15. Jahrgang.
Kommunales.
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Sonntag, 13. März 1898.
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in der Versammlung sowie an folgenden Zahlstellen aufgenommen: Der unternehmerfreundliche Charakter der Polizei tritt Moll, Klosterstraße 101, Preuß, Neue Friedrichstraße 20, drastisch in einer Mittheilung zu tage, welche das Polizeipräsidium Die ftädtische Verkehrsdeputation hat gestern unter dem Sommer, Grünstraße 21, Mörschel, Jüdenstraße 35. Der hiesigen Blättern zugeben läßt. Diefelbe lautet: Vorsitz des Bürgermeister Kirschner die Anträge des Bachst ein Vorstand. Belästigungen von arbeitsuchenden Schuhmachern fchen Vorortsbahn Ronsortiums auf Verkürzung der Gestern Mittag Die Freie Volksbühne veranstaltet am 26. März, Sonnabend durch Streiter fangen an häufiger zu werden. ein Arbeiter, als er Shupfennig- Linien nach Wilmersdorf und Halensee abgelehnt. Der Abend 8 Uhr, für ihre Mitglieder ein Märgfest in der Brauerei wurde von seiner Arbeitsstelle in von Kaiserstraße nach Hause ging, Magistrat wünschte von der Deputation ein Gutachten über den Friedrichshain , mit durchweg künstlerisch gewähltem Programm. der zwei Männern Artikel des mit den städtischen Glettrizitätswerten ab. Die artistische Zeitung des musikalischen Fest- verfolgt und belästigt. Auf dem Landberger Platz veranlaßte zuschließenden Vertrages, der von der Entnahme der elektrischentonzerts liegt in Händen des Herrn Dr. M. Alfieri. Das er die Feststellung feiner erfolger durch einen Schuhmann, es Betriebskraft handelt. Die Gesellschaft hat in dem Vertragsentwurf Ensemble für diesen Abend weist eine Reihe bewährter Namen auf, gelang jedoch nur einen derfelben zu stellen, der zweite entflob. Auf dem Magistrat die Verpflichtung auferlegt, die Unternehmer von deren Mitwirkung gesichert ist, z. B.: Die Pianistin Frau Emmy gleiche Weise wurden in der Andreasstraße drei Arbeiter von einer zukünftigen Straßenbahnen zu zwingen, die Betriebsfraft aus Bock, Sängerin Fräulein Anna Bromberg, Fräulein Marie ganzen Rotte streifender Schuhmacher verfolgt, von denen zwei den Kraftstationen der Elektrizitätswerte zu entnehmen. Nach längerer Janner ( Theater Unter den Linden), Fräulein Carla Lingen feftgenommen wurden. Diskussion beschloß die Deputation auf Antrag des Stadtv. Singer, und die Konzert und Opernsängerinnen Fräulein Louise Voigt Wie mag das Unternehmerherz beim Lesen dieser amtlichen dem Magistrat zu empfehlen, durch Ablehnung dieses Verlangens und Frau Dr. Alfieri. Alexander Heinemann, Violin Meldung jauchzen und die Ordnung lobpreifen! Bis jetzt waren es der Stadt volle Freiheit für zukünftige Unternehmungen auf dem virtuose Offip Schnierlin, Violoncellovirtuose Max Schulz, nur die im Dienst der Kapitalisten stehenden Blätter, die Gebiete der elektrischen Straßenbahnen zu sichern, soweit die Ent- Orgel Kapellmeister Alexander Weinbaum, Deflamationen stereotyp etliche der Arbeiter, welche fireng in Rahmen nahme der Betriebe kraft in Frage kommt. Die Anträge der Char- Richard Defer vom Deutschen Theater. Das Entree foftet 50 Pf. des Gesetzes ihre und ihrer Leidensgefährten Lage zu verbessern lottenburger Straßenbahn und der Firma Siemens u. Halste, intl. Tanz. Eine Ausgabe von Billets erfolgt nicht; auch offene fuchten, als Rädelsführer" bezeichneten, ein Ausdruck, der ihnen zu gestatten, auch über die jetzt bestehenden Linien Kaffe ist nicht vorgesehen, sondern haben nur Mitglieder Zutritt im allgemeinen nur dem Führer von Diebes- und Räuberbanden hinaus, die Betriebskraft aus den eigenen Kraftstationen zu gegen Vorzeigung der Mitgliedskarte, die eine blaue Marke aus ihrer gegenüber gebräuchlich ist. Ob das Polizeipräsidium wohl be entnehmen, wurden ebenfalls abgelehnt. Die Dampfschifffahrts Bahlstelle enthalten muß. Den Witgliedern wird empfohlen, sich rechtigt ist, streifende Arbeiter mit dem herabwürdigenden Ausdruck Gesellschaft Stern" hat ihren Sommertarif zur Genehmigung balbigft eine solche Marke zu lösen, da nur eine beschränkte Anzahl" oite" zu bezeichnen? Die Rotte streikender Schuhmacher wird, vorgelegt. Die Gesellschaft hat für die Sonn- und Festtage die ausgegeben werden kann. wie tausend gegen eins zu wetten ist, wahrscheinlich nichts anderes. doppelten Tarife eingesetzt als für die Wochentage. Dies Verfahren Auf vielfaches Verlangen der Mitglieder haben gethan haben, als daß sie die Arbeitswilligen" darauf auf wurde mehrfach gemißbilligt und auf Antrag des Stadtv. Singer sich der Ausschuß und Vorstand entschlossen, im April Gerhart mertfam machte, wie schädigend ihr Treiben für die Streikenden beschlossen, den Tarif nicht zu genehmigen und der Ge- Hauptmann's Die Weber " zur Aufführung zu bringen. fei. Hätten die Arbeiter, die in den Streit treten mußten, um ihre sellschaft mitzutheilen, daß die Deputation grundsätzlich teine Das außerordentlich figurenreiche Stück erfordert eine so reiche Auf- und ihrer Familie Lage um ein weniges sicherer zu gestalten, sich Tarife gutheißt, die für Sonntage höhere Preifefeffeßen. wendung von petuniären Mitteln, daß der Aprilbeitrag um die geringste Ausschreitung zu schulden kommen laffen, was übrigens Trotzdem die Gesellschaft nicht an die Genehmigung der Stadt gebunden ist, zehn Pfennige erhöht werden mußte. Durch Heran- die Stellung der Streifenden nur verschlechtern würde, so würde der und nunmehr ohne Tarif fahren kann, glaubte die Deputation nicht iehung erster Kräfte wird den Mitgliedern dafür eine durchaus gute Polizeibericht ganz gewiß nicht verfehlt haben, solches brühwarm zu die Verantwortung dafür übernehmen zu können, daß mit ihrer Zu- Vorstellung geboten werden. melden. So aber ist schlaufweg von Arbeitern, die ihre Kollegen zit ftimmung am Sonntag höhere Beförderungspreise auf den Sprec Im Mai gelangt im Leffing- Theater Jbsen's: Wildente" anständigem Handeln befehren wollten, als von einer Notte die Rede.: dampfern gezahlt werden müffen, als in der Woche. Zu Beginn der zur Aufführung. Die Arbeiterschaft wird sich diesen Ausdruck merken! Verhandlungen wurde Bericht erstattet über den Stand des Die Vorstellung für die V. Abtheilung findet heute Nachmittag Projelts einer a fenanlage bezw. Bau von Lagerhäusern 28/4 Uhr im Friedrich Wilhelmstädtischen Theater statt: Die und Schaffung von Lösch- und Ladestellen mit Eisenbahn- Anschluß In stigen Weiber von Windsor". Sonntag, den 20. März, im Often der Stadt. Die Deputation war der Ansicht, die Aus- II. Abtheilung im Leffing- Theater:" Abu Said " und" Cyprienne". führung des Projekts empfehlen zu sollen, und wird mit den zu= Der Vorstand. J. A.: G. Winkler. ständigen staatlichen Behörden in weitere Verhandlungen treten. Die übrigen Gegenstände, namentlich die Berathung des Projekts einer von der Stadt zu erbauenden elektrischen Unterpflasterbahn, Jahren durch unsere Presse schleppt und namentlich im AnnoncenEin guter Rath. Ein sprachlicher Widersinn, der sich seit mußten wegen vorgerückter Zeit vertagt werden.- Der Etat- Ausschuß der Stadtverordneten- Bersammlung Annoncen zur Einladung zu Volksversammlungen heißt es: öffent theile derselben wüthet, sollte endlich beseitigt werden. In fast allen hat in feiner am Freitag Abend unter Vorsitz des Stadtverordnetenliche Bolksversammlung oder große öffentliche Bolts Vorstehers Dr. Langerhaus und in Anwesenheit der Magistrats: tommiffare Rämmerer Maaß, Stadtschulräthe Dr. Bertram und Fürstenau, sowie der Stadtbauräthe Hoffmann und Kranse und der Stadträthe Tourbiè, Bohm und Kochhann abgehaltenen Sigung das zum Etat der Park- und Garten- Berwaltung vorgelegte Projekt der elektrischen Effekte bei der( mehrfarbigen) Beleuchtung des Wassersturzes im Bittoria Bart während der lung beigewohnt? Die Einladung zu einer Volksversammlung schließt Hat jemand schon einer nicht öffentlichen Volksversamme Sommerzeit an zwei Tagen in der Woche bis abends als selbstverständlich ein, daß jedermann, dem nach den Gefeßen 10 Uhr, deffen Justallationstoften auf 18 500 Mart und dessen der Besuch gestattet ist, auch Zutritt hat. Wird der Zutritt gewiffen jährliche Betriebstoften auf 1500 Maik veranschlagt worden Klassen von Personen oder gewissen Parteirichtungen durch die Ein find, abgelehnt. Zum Etat des Fortbildungs- Unterrichtswesens berufer verboten, dann verliert die Versammlung ihren Charakter find folgende Refolutionen beschlossen worden: Die Versammlung als Bolts versammlung, sie wird Partei versammlung. Da es erfucht den Magistrat: 1. den Kochunterricht bei den aber der Sozialdemokratie, die zu einer Volks versammlung einläd, städtischen Fortbildungsschulen für Mädchen nicht einfällt, irgend jemand vom Besuch auszuschließent, so ist die einzuführen; 2. einige Fortbildungsschulen refp. Fortbildung Einladung zu einer öffentlichen Wolfsversammlung ein sprach anstalten so einzurichten, daß sie dem Bedürfniß einer licher Nonsens. Handelsschule oder fanfmännischen Fortbil Denselben Nonsens leisten sich die Gröffner solcher Versamma dungsschule entsprechen; 3. die Summe für Fort- lungen, die fast stets erklären, die für heute einberufene öffent bildung der Lehrer an den Gemeindeschulen um 800 Mart liche Bolksversammlung erkläre ich hiermit eröffnet. Auch in den zu erhöhen, um für dieselben Experimentirfurfe eingefaßten Resolutionen kommt nicht selten der gleiche Widerstun zum zurichten. Dagegen erlangte ein Antrag, welcher dahin Vorschein. Man höre endlich mit dieser Malträtirung der Bezeichnung ging, den Magiftrat zu ersuchen, für die Verwaltung des von Volksversammlungen auf. Fortbildungs Schulwesens eine besondere er waltungs Deputation einzusegen, im Ausschuß nicht die Mehrheit und wurde abgelehnt. Der Gtat nicht die Mehrheit und wurde abgelehnt. Der Etat bes gewerblichen Unterrichtswesen 3 mit seinen Anhängen ( betreffend die verschiedenen Fachschulen, die Tischlerschule, den Gewerbesaal, die städtische Webeschule, die beiden Handwerker schulen und die Baugewerfschule) wurden ohne Abänderung nach den Vorschlägen des Magistrats angenommen. Auch die Etats der Armenverwaltung, des Friedrich Wilhelm Hospitals und der Siechenanstalten, des Arbeitshauses in Rummelsburg , des städtischen Obdachs, der Desinfektionsanstalt daselbst und der Hilfs station für Geschlechtstrante erlitten feine Veränderungen, sondern wurden nach den Entwürfen genehmigt.
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versammlung.
Nicht selten kehren die gleichen Bezeichnungen in den Berichten wieder, in welchen es heißt, in einer öffentlichen Voltsversammlung. versammlung oder in einer großen öffentlichen Volts
Abermals ein Mikgriff unserer Polizei. Der B. 3." wird von Herrn Robert Strausuict, Prokurist im Saufe Jacob Ravené u. Söhne geschrieben:" Was einem jungen Manne in Berlin alles paffiren kann! Mit diesem Ausruf kann man den Mißgriff der Berliner Polizei bezeichnen, dem mein Sohn Richard Krausnick am 5. d. M. am Spätnachmittag zum Opfer gefallen ist. Mein Sohn verließ an dem Tage gegen 3 Uhr nachmittags nach eingenommener fchäftigung als Modelleur und Kunstgewerbezeichner bei der AktienMahlzeit die elterliche Wohnung, Brückensir. 14 II, um seiner Bedamm, nachzugehen, von wo er sich einige Minuten nach 4 Uhr gesellschaft J. E. Spinn u. Sohn, Musterlager am Schiffbauers, nach der Leipzigerstraße 118 begeben hat. In diesem Hause ift mein Sohn um 4 Uhr 30 Minuten am Eingang zur Berlitzschule in fehr elendem Zustande, an die Thürfüllung gelehnt, von der Frau Wirthin des Hauses gesehen worden. Etwas später hat das Dienstmädchen der Dame den jungen Mann eine halbe Treppe tiefer mit entblößtem Haupte auf dem Fensterbrett ist mein Sohn vermuthlich in bewußtlofem oder ohnmächtigem Bu igen sehen. Nachdem sich auch Erbrechen bei ihm eingestellt hatte, stande die Treppe hinuntergefallen und dort, als Verkehrshinderniß auf der Treppe liegend, bewußtlos aufgefunden worden. Alsdann ist die Polizei benachrichtigt worden, die ihn für sinnlos betrunken gehalten, nach der Polizeiwache in der Kronenfir. 73/74 gebracht, dort auf den Fußboden niedergelegt und bis zum nächsten Morgen in dieser Situation hat liegen lassen. Sohn seinen Namen sowie seine Wohnung angegeben und auch Das ist geschehen, obgleich meint den Wunsch ausgesprochen hat, nach Hause gebracht zu werden, Aber abgesehen davon war mein Sohn anständig gekleidet, hatte neben 10-12 m. baarem Gelde auch eine Monatskarte 2. Klasse für die Stadtbahn zwischen Station Jannowißbrücke und Bellevue und eine Dauerkarte für den Besuch des Schulte'schen Kunstsalons, Unter den Linden , bei sich, auf der die Wohnung deutlich angegeben ist. Erst am nächsten Morgen um 1/27 Uhr bin ich durch einen Schutzmann davon benachrichtigt worden mithin volle Gine andere öfter vorkommende sehr überflüssige Sitte in folchen 13 Stunden nach seiner Einlieferung, die um 5 Uhr 30 Minuten Berfamminngen ist, daß die Einberufer oder die Vorsitzenden es für nachmittags erfolgte- daß sich mein Sohn an bezeichneter Stelle nöthig erachten, ohne alle Veranlassung die Versammelten zur Rube befände, indeß nicht gehen könne. aufzufordern, Beifalls oder Mißfallsbezeugungen zu unterlaffen zc., dann zwischen 7 und 8 Uhr früh in einem sehr bejammerns furs, sich schlimmer als Polizei- Drgane geberden. Diese guten Leute werthen Zustand in Empfang genommen; er lag in dem Wach vergessen, daß es zum Charakter einer interessanten Ber- lokale auf dem Fußboden, seinen Rock und Ueberzieher hatte man fammlung gehört, solche Zeichen der Stimmung des Publikums zu ihm ausgezogen, zugedeckt war er nicht, falt und starr lag er ba, hören, die auch anregend auf den ledner wirken. Mäßigend mag er konnte weder stehen noch gehen, sprach in Phantasien und der Vorsitzende eingreifen, wenn solche Kundgebungen turbulente fonnte auch den Kopf nicht halten, das linke Bein hing am Körper Szenen hervorrufen und die Versammlung vor die Gefahr der Auf- wie das Bein an einem verbrauchten Puppenbalge, schlaff herunter lösung stellen. ohne Leben, und auch der linke Arm war gelähmt. Ich stand vor einem Räthsel und fand es ganz unbegreiflich, wie mein Sohn, ein ordentlicher, pflichttreuer Mensch, diese furchtbare Veränderung hat erleben können! Die Antwort darauf hat mir alsbald mein Arzt, Herr Sanitätsrath Dr. Rich. Kretschmer, Alexanderstr. 50 I., era theilt. Ich habe durch ihn die traurige Gewißheit darüber erlangt,
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Ich habe meinen Sohn als
Da mit dem beginnenden Wahlkampf wieder maffenhaft Berfammlungen abgehalten werden, empfiehlt es sich, die hier gegebenen Der Militärfiskus hat sich, natürlich gegen schweres Geld, zu Winke zu beobachten. Selbstverständlich gilt, was hier von Volkseiner Verkehrserleichterung bequemt. Es wird darüber berichtet: versammlungen gesagt wurde, von allgemeinen Wählerversamm Die längst geplante Weiterführung der Schicklerstraße bis zur Neuen lungen. Friedrichstraße scheint jetzt endlich zur Thatsache werden zu sollen. Vor 50 Jahren arbeitete die Polizei schon ebenso, wie heute. daß mein armer Sohn in dem genannten Hause urplöhlich von der Die Mittel zu dieser für den Verkehr dringend wünschenswerthen Wenn sich irgend eine Bewegung erhob, die ihr staatsgefährlich Genickstarre befallen wurde, die ihm das Bewußtsein Straßendurchlegung sind von der Stadtverwaltung schon vor Jahren dünkte, so erließ sie ein- polizeiliches Verbot dagegen. Genügt hat derlei und leider auch den Gebrauch seiner Gliedmaßen geraubt in den Etat eingestellt worden. Die Ausführung des Unternehmens allerdings gegen den Ausbruch der Märzrevolution in Berlin sehr wenig. hatte. Vergebens frage ich mich: Aus welchem Grunde hat sich jedoch bisher nicht ermöglichen laffen, weil die Berhand- Es ist jedoch nicht uninteressant, zu sehen, wie die Polizei vor 50 Jahren hat die Polizei den unglücklichen jungen Mann dreizehn ich raclid unglückliche Iungen wegen Freilegung der Straße, welche bekanntlich der fleigenden Bewegung in Berlin Herr zu werden hoffte. Am Stunden lang zurückgehalten, wer war auf der Wache das militärfistalische Grundstück des ehemaligen Proviant 14. März, nachdem abends zuvor eine Boltszusammenkunft mit etwa berufen, den Kranken für sinnlos betrunken zu halten? magazins zwischen der Stadtbahn und der Neuen Friedrichstraße 20 000 Theilnehmern an den Belten im Thiergarten gewesen war, Unfallstationen find genug vorhanden! Warum brachte man meinen durchschneidet, sich äußerst langwierig gestalteten. Diese Verband lasen die Berliner an allen Straßenecken das folgende Plakat: Sohn nicht dahin, warum willfahrte man seinem Wunsche nicht, Iungen haben nunmehr zu dem Ergebniß geführt, daß der Militär- Eine auf gestern Abend im Thiergarten unter den Belten ver- nach Hause gefahren zu werden, da er genug Geld in fistus sich bereit erklärt hat, das gesammte zur Straßenanlage er- abredete Bolksversammlung hatte eine so bedeutende Menge von der Tasche für die Fahrt und auch seine genaue Adresse forderliche Gelände von Gebäuden freizulegen und an die Stadt- Menschen in Bewegung gesetzt, daß zur Vorbeugung etwaiger Un- bei fich hatte? In einer so gefährlichen Krankheit, wie die gemeinde abzutreten, wenn die letztere die Straße mit thunlichster ruhen die Aufstellung von Truppen nothwendig wurde. Diefelbe Genickstarre ift, übt eine um volle 13 Stunden zu spät aufgebotene Beschleunigung anbaufähig herstelle und den Betrag von 400 000. entsprach ihrem Zweck, und war nur an einzelnen Punkten eine Hilfe sicherlich einen wesentlichen Einfluß auf den Ausgang der an den Militär fiskus zahle, wovon jedoch zur Ablösung der orts- Berstreuung der Volksmasse nöthig. Da Bolksversammlungen un- Strankheit, der vorläufig noch nicht abzusehen ist. Das Verhalten statutarischen Beiträge für die Straßenpflasterung und Entwäfferung erlaubt find, so ergeht hiermit die Aufforderung an das Publikum, der Berliner Polizei muß mit recht in diesem Falle als ein der Betrag von 17 M. für das Quadratmeter Dammfläche und sich bei derartigen Zusammenfünften nicht zu betheiligen, indem nicht schwerer und sehr beklagenswerther Mißgriff bezeichnet werden, 50 M. für das laufende Meter Baufront in Abzug zu bringen allein die dabei betroffenen Rädelsführer(!) und Theilnehmer, son- bei dem sich's allerdings nicht um die Ehre und das Ansehen, seien. Diese Angelegenheit wird die Stadtverordneten- Bersammlung dern auch die aus Neugierde anwesenden Personen sich denjenigen wohl aber um die Gesundheit und das Leben eines Menschen voraussichtlich schon in ihrer nächsten Sigung beschäftigen. Folgen aussehen, welche die Ueberschreitungen der gefeßlichen Behandelt." stimmungen nach sich ziehen. Außerdem finden wir uns veranlaßt, Etwas Ueberraschendes enthält die Mittheilung ja gerade nicht. nachstehende Verordnung in Erinnerung zu bringen: Zu bedanern bleibt, daß die geschilderte Behandlung einem Manne Sobald bei einem Auflauf von seiten des tommandirenden aus bürgerlichen Kreifen, und nicht einem höheren Edelsten und Am 18. März, abends 8 Uhr, werden in folgenden zehn Lokalen Offiziers die Aufforderung an die Versammelten ergangen, aus Besten zu theil wurde. Es bleibt abzuwarten, ob der Polizeipräsident einanderzugehen, oder dieser Zuruf durch dreimaligen Trommel- auch in diesem Falle melden wird, daß die in betracht kommenden Boltsversammlungen abgehalten werden: schlag oder Trompetenschall erfolgt ist, verfallen diejenigen, welche Beamten forreti" verfahren haben. dieser Aufforderung nicht augenblicklich Folge leisten, schon deshalb Die Pläne für die von der Firma Siemens u. Halste projektirte in eine Freiheitsstrafe bis zu sechsmonatlicher Gefängniß oder Straf- elektrische Nordringbahn sind gestern dem Magistrat und dem. arbeit.§ 8 der Berordnung vom 30. Dezember 1798.§ 5 der Ver- Polizeipräsidium zur Genehmigung überreicht worden. ordnung vom 17. August 1835.
Tokales.
1. Wahlkreis: Cohn's Festfäle( großer Saal), Beuthfir. 20.
2. Wahlkreis: Bickel's Festsäle, Hafenhaide 52/53.
3. Wahlkreis: Berliner Ressource, Kommandantenftr. 57. 4. Wahlkreis: Sanssouci , Rottbuserstraße 4a;. Reller's Festfäle, Koppenstr. 29.
5. Wahlkreis: Schühenhaus, Linienftr. 5.
6. Wahlkreis: Kronen- Brauerei, Alt. Moabit; Rolberger Salon, Rolbergerstr. 28; Swinemünder Gesellschaftshaus, Swinemünderstr. 42; Berliner Prater, Raftanien- Allee 7/8.
Die Tagesordnung sämmtlicher Versammlungen lautet:" Der 18. März und seine Bedeutung." Referenten sind: Arons, Bebel, Frau Lily Braun , Ledebour , Singer, Timm, Vogtherr, Wurm.
Etwas Ueberraschendes enthält die
Zugleich wird den Hauswirthen in Erinnerung gebracht, bei Adrehbuch für Berlin und Vororte, Verlag von August entstehendem Auflauf ihre Häuser zu verschließen. An Eltern, Schul- Scherl. Der Nachtrag zum Adreßbuch 1898 wird im Laufe des lehrer und Herrschaften ergeht die Aufforderung, ihre Kinder, 3ög- nächsten Monats zur Ausgabe gelangen. Im Interesse seiner BollBorwand zu gestatten, die Bolksmenge durch ihr Hinzutreten zu ver- Ginwohnerschaft Berlins und der Vororte, möglichst umgehend, spä linge und Gesinde zurückzuhalten und ihnen unter feinerlei ständigkeit und Genauigkeit billet der Verlag des Adressbuchs die größern. Die Inhaber von Fabriken und die Gewerksmeister sind teftens jedoch bis zum 5. April cr., der„ Redaktion des Adreßbuchs, verpflichtet, solche Vorkehrungen zu treffen, daß ihre Arbeiter, Ge- SW., Bimmerftr. 39/41", von allen Veränderungen Kenntniß zu geben, fellen und Lehrlinge verhindert werden, sich aus den Werkstätten die seit dem Erscheinen des Jahrgangs 1898 bis Anfang April einund Wohnungen zu entfernen. Muthwillige Buben, welche bei Ge- getreten find. Sämmtliche Eintragungen in den Nachtrag, der an legenheit eines Auflaufes auf den Straßen und an öffentlichen Orten alle Käufer der Hauptausgabe 1898 unentgeltlich abgegeben wird, Unruhe erregen und Unfug begehen, wohin auch Aufregung durch erfolgen fostenfrei. Näheres ergiebt das Inserat in der heutigen Die Bertrauensmänner. Geschrei und Pfeifen zu rechnen, werden nach§ 183, Tit. 20 Nummer unferer Zeitung. Den Parteigenoffen des ersten Wahlkreises zur Nachricht, Th. II Allg. 2. N. bestraft. Berlin , den 14. März 1848. Königs daß am Montag Abend 81/2 Uhr Jägerstraße 69 eine Wahlvereins- liches Gouvernement. v. Pfuel . Königliches Polizei- Präfidium. Versammlung stattfindet.( Siehe heutige Annonce.) Möge der v. Minutoli ." Umstand, daß es uns endlich gelungen ist, im Mittelpunkt des Gewirkt hat diese polizeiliche Maßregel freilich nichts, denn vier Wahlkreises ein Lokal zu bekommen, die Parteigenoffen zu zahl- Tage später tobte der Straßentampf in Berlin und am 19. März reichem Besuch der Versammlung veranlassen. Mitglieder werden hatte das Bürgerthum gefiegt.
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Die Markthalle XII auf dem Gesundbrunnen wird am 31. März cr. abends geschlossen. Infolge dessen beabsichtigen die städtischen Marktstättengeld- Pächter Gebrüder Krüger auf dem Gesundbrunnen einen offenen Markt wieder zu eröffnen und find bereit, der Stadt eine Pachifumine von 2000 Mart jährlich zu ents richten.