Jugend- Vorwärts

છે પાંચ વ્ય

Ar. 2

Beilage zum Vorwärts

26. Februar 1929

Die Berliner   SAJ. auf dem Vormarsch.

Im Verband der Sozialistischen Arbeiterjugend Deutschlands  hat ble merttäitge Jugend sich eine Organisation geschaffen, bie wohl als die beste und festgefügteste Jugendorganisation überhaupt anges fehen werden tann. Der Berband der Sozialistischen Arbeiterjugend hat sich zum Sief gefeßt, die Jugend für die fozialistische Bewegung zu gewinnen. Allt und jung stehen im Kampfe um ben Sozlatismus in einer Front. Die gute Zusammenarbeit zwischen Sozialistischer Arbeiterjugend und Sozialdemokratischer Partel sind Beweis dafür. Es ist selbstverständlich, daß die Jugend burch andere Maßnahmen und Mittel für die sozialistische Bewegung gewonnen werden muß, wie das bet ber erwachsenen Arbeiterschaft der Fall ist. Während in ber Barteibewegung im Bordergrund die praktische tagespolittiche Arbeit steht, versucht die Sozialistische Arbeiterjugend die jungen Menschen in ihrem ganzen Sein zu erfassen und zu beeinflussen. Es tommt barauf an, die schufentlassene Jugend zu erfüllen mit ber Begeisterung, ble für eine große Sache notwendig ist, und sie ein zuführen in die Gebantengänge des wissenschaftlichen Sozialismus. Daß daneben in einer Jugendorganisation bem Bedürfnis der Jugend nach Geselligkeit, Wandern, Spiel und Sport Rechnung zu tragen ist, ist felbstverständlich.

1

1 Die Sozialistische Arbeiterjugend Berlin   bat im vergangenen Jahre ein wertvolles Stück Arbeit für die sozialistische Bewegung geleistet. Dafür legt beredtes Zeugnis ab die Entwid fung der Sozialistischen Arbetterjugend in Berlin   im Jahre 1928. Die Mitgliederzahl fonnte von 2678 auf 3195, bie Zahl der auf bas Gefamtstadtgebiet verteilten Gruppen von 81 auf 92 erhöht werben. Das bedeutet eine Mitgliederzunahme von fast 20 Broz. Es hat der Mitarbeit vieler fleißiger Härbe beburft, um dieses Resultat zu erzielen. Jugendliche Tatkraft und die Begeisterung für bie großen Ziele ber foztadtftifchen Bewegung find ble Triebfeber für bas Bor­wärtsstreben der Sozialistischen Arbeiterjugend in Berlin  . Was getan purbe, lit geleistet worden von jungen Arbelterburschen und Arbeitermäbela in ben menigen Stunden der nach der Arbeit des Werktags zur Verfügung stehenden Fretzelt. Biele Tausende ber so färglich bemessenen Mußestunden sind von ben Funktionären der Sozialistischen Arbeiterjugend hingegeben und gern geopfert morben für die Arbeit im Interesse der werftätigen Jugend und ber sozia­listischen Gesamtbewegung. Das hierin sich ausbrüdende Golibari. tätsbewußtsein in den Reihen der sozialistischen   Jugend lit wertvoller Ausdruck für den Gelft der Bewegung und zugleich für ihre fernere Entwidlung.

|

sozialistischen Bortämpfer. Bei dieser Arbeit wird besonders barauf gefehen, daß den älteren Mitgliedern ein Stoff zur Bearbeitung geboten wird, der ihrem erhöhten Auffassungsvermögen entspricht und ihnen den Uebergang in die Parteibewegung erleichtert. Neben mehreren, zum Teil über das ganze Jahr laufenden Arbeits. gemeinschaften wurden 15 Bildungskurse, bie sich über 5 bis 8 Abende erstreckten, mit über 600 Tellnehmern durchgeführt. 727 Mädel und Burschen beteiligten sich an Wochenendkursen, bie außerhalb Berlins   in Jugendherbergen abgehalten wurden. Sie waren dazu bestimmt, unsere Funktionäre einzuführen in die Geschichte der sozialistischen   Jugendbewegung und sie vertraut zu machen mit den Aufgaben und der Bragis der Organisationsarbeit. Neben einer ganzen Anzahl von Politischen Infor mationsabenben", die sich mit im Vordergrund der politischen Ereignisse stehenden Fragen befaßten, wurden zwei mehrtägige Internatsturje außerhalb Berlins   burchgeführt: Wie groß Bildungs- und Lernbedürfnis in der Sozialistischen Arbeiterjugenb sind, zeigt sich daran, daß sich zu 2955 Vortragsabenden 69 478 Jugendliche einfanden.

-

-

Wenn die Vertretung der wirtschaftlichen Interessen ber arbei. tenden Jugend auch in erster Linie eine Aufgabe der Gemertschaften ist, so ist es doch selbstverständlich, daß auch die Sozialistische Ar­beiterjugend sich mit den Fragen der Jugendnot unb bes Jugend­Schutzes befaßt. Dabei wird selbstverständlich nicht verabsäumt, immer wieder nachdrücklichst hinzuweisen auf bie freigemertschaft. lichen Organisationen. Die Arbeiterjugend leistet babei eine wert­volle Werbearbeit auch für die Freien Gewerkschaften. Wie not­wendig eine Erwelterung der bestehenden Jugenbichutzbestimmungen und die strengste Uchermadjung ber Durchführung der vorhandenen ist, das zeigen die vielen Tragödlen Jugendlicher, das zeigte træ Dezember vorigen Jahres ble entfehliche Brandtatastrophe in ber Schönleinstraße. Die Berichte der Gewerbeaufsichtsbeamten geben wertvolle Anhaltspunkte bafür, wo es noch fehlt. Wenn nur 20 Broz. der Kleinbetriebe burch Gewerbeaufsichtsbeamte einmal im. Jahre besucht werden, so fommt barin zum Ausbrud die völlige Un­zulänglichkeit der lleberwachung ber Jugendschutzbestimmungen.- Aufklärende Vorträge und Kunbgebungen, ble bestimmt waren, bie Deffentlichkeit aufzurufen und hinzuweisen auf die Not der Jugend, wurden durchgeführt.

Ein völlig neues Arbeitsgebiet hat bie Berliner   Arbeiterjugend im Vorjahre fich erschlossen. Bestimmte Erscheinungen brängten bazu, baß bię Arbeiterjugend durch Schaffung von Sozialist

Bon der inneren Stärfe und Gesundheit der Berliner   Arbelter­Fugend legen bie fe fläglich gescheiterten Berfuche der Kommufchen Schülergemeinschaften sich in stärkeren Maße als nistischen Jugend, burch bezahlte Spigel unfere Drganisation zu fpalten, Seugnis ab. Trog aller finanziellen und sonstigen. Auf wendungen ist es ben Kommunisten nicht gelungen, durch ihre Quer trelbereien. Die Organisation irgendwie zu schädigen. Die Aufwärts entwidlung der Arbeiterjugend im Jahre 1928 redet eine deutliche Sprache.

1

Ueber die Arbeit in der Organisation selbst berichteten am Jahresende sämtliche 92 Gruppen. Es waren insgelamt 3195 mit glteder, bavon 1097 weiblich, vorhanden. Die umfangreiche Organi fationsarbeit wird von 818 Funktionären geleistet, von denen 235 weiblich sind. Allein das letzte Quartal 1928 meist eine Mitglieder zunahme von faft 200 auf. Es wurden im Jahre 1928 von ben Gruppen 8344 Beranstaltungen mit 182 761 besuchern durchgeführt. Auch diese Beranstaltungs- und Befucherzahlen liegen erheblich höher als in ben. Borjahren.

bisher auch an die Schüler ber höheren und mittleren Lehranstalten wandte. Die Erfolge, die bei biefer Arbeit zu verzeichnen waren, ermutigten zum welteren Ausbau. Acht Schülergemeinschaften mit fait 300 Mitgliedern find bereits in Berlin   vorhanden. Entsprechend der Grundeinstellung der sozialistischen   Bewegung, daß die Befreiung. ber Arbeiterklasse nur erfolgen kann, wenn Hand- und Kopfgrbetter. gemeinschaftlich den Kampf aufnehmen, wurden die Schülergemein-. schaften fest in den Organisationsrahmen der SAJ. eingefügt. Die Schüler und Schülerinnen besuchen wie alle anderen Mitglieder bie Veranstaltungen der Abteilungen der S23. und kommen barüber, hinaus 8 bis 14tägig zusammen, um Fragen, die in erster Linie ble Schulen und die Schüler angehen, zu besprechen.

Die Wanderungen und Fahrten der Arbeiterjugend find nicht nur ein Ausspannen von den Strapazen und der Ein­tönigkeit des Werktags, sie sind zugleich ein wichtiger Bildungsfaktor. Es wird soziales Wandern gepflegt. Mit offenen Augen und Dyren die engere und weitere Heimat zu burchstreifen, Land und

Im Vordergrund der getroffenen Veranstaltungen fiehen solche bildenben Characters.. Gie bienes in erster Linie der Einführung der Arbeitermädel und Arbeiterburschen in die sozialistische GeLeute, ihre Sitten und Gebräuche, die sozialen Bebingtheiten thres danfenweit. In Kursen und Arbeitsgemeinschaften versucht sich die fozialistische Jugend einzuarbeiten in die Erkenntnisse unferer großen

Lebens tengen und verstehen zu lernen, bieten die Wanderungen Gelegenheit. So sind sie wertvoller Teil unserer soziallitischen Er,

spitit