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Mark und Pfennige.

Eine moderne Fabel für die Jugend.

Es war einmal ein roter Kupferpfennig, der fühlte sich von aller Welt vernachlässigt, denn selbst die Kinder wollten nichts mit ihm zu tun haben. Eines Tages rief er einige seiner Brüder zu­sammen, um mit ihnen zu beratschlagen, wie dem Mangel abzu helfen sei. Auch ein Stiefbruder der Pfennige, Herr Doppelstart, bas 3weipfennigftüd, nahm an der Beratung teil.

Bruder Breitrund, der älteste von vielen Brüdern, der bereits im Jahre 1871 geprägt worden war, meldete sich zuerst zum Wort und behaup.ete, man ſchente seiner Sippschaft, den Pfennigen, nur deshalb so wenig Beachtung, weil sie zu flein und winzig seien. Er schlug seinen Brüdern vor, sich tüchtig aufzublasen und so die Aufmerksamkeit der Leute auf sich zu lenten. Sofort erhob sich Halbbruder Doppelstart, gab Einspruch zu Protokoll und erklärte, nur ihm fomme es zu, sich so aufzublasen, da er so viel wie zwel Pfennige gelte.

Runmehr meldete sich Bruder Schmaleins zum Wort und meinte, es liege an seinem und seiner Brüder unscheinbaren Aus­sehen, daß man sie so wenig schätze. Er wollte eine Amme in Dienst nehmen und sich jeden Tag fein blankpuzen lassen und glaubte, die Leute würden ihn dann seines schönen Glanzes wegen mit Hochachtung behandeln. Ein neu geprägter Reichspfennig, noch so neu, daß man ihn fast für einen Goldpfennig halten fonnte, widerlegte diese Behauptung und versicherte, sie würden sofort Be­achtung finden, wenn sich ein jeder ein rundes Loch in den Bauch machen ließe, denn Münzen mit Löchern in der Mitte gebe es noch nicht in Deutschen Reich  . Die Menschen würden dann die Pfennige auf eine Schnur ziehen wie in China  . Sie wären dann immer hübsch beljammen und verfügten über das nötige Gewicht, um sich im Leben durchzusetzen.

Noch viele Vorschläge wurden gemacht und verworfen, bis sich Stiefbruder Doppelstarf abermals erhob und sprach: Ihr redet, wie kleine Leute eben reden: ohne Sinn und Verstand! Buzzt euch soviel ihr wollt, macht euch Löcher in den Bauch, puftet euch auf, werdet oval oder viereckig vor Merger oder Demut, das hilft euch alles nichts, ihr bleibt doch Pfennige, einzelne Pfennige, die nichts zu bedeuten haben in der Welt. Aber ich will euch einen Vorschlag machen: schließt euch zusammen und tretet auf wie ein Mann, so wird man euch beachten und auf euch hören! Ihr seht es ja an mir: ich galt früher auch nicht mehr als ihr, seit ich jedoch meiner Mutter anderen Sohn bel mir aufnahm, hat sich mein Wert ver­doppell, und nicht umsonst nennt man mich Bruder Doppelstart"."

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Die Pfennige stellten diesen neuen Gedanken sogleich zur Er­örterung, und nicht lange dauerte es, und sie gründeten ihre erste Ortsgruppe und erwählten den Herrn Fünfer zum Vorsitzenden, der fte nach außen hin zu vertreten hatte. In Berlin   nennt sich der Borsitzende der Pfennig- Ortsgruppe allerdings Sechser", denn die Berliner   wollen bekanntlich immer mehr scheinen als sie sind. Von Kindern und geplagten Hausfrauen finden die zu Fünfern zu fammengefchloffenen Pfennige schon reichlich Beachtung, aber noch nicht bel den übrigen Menschen. Nun find bekanntlich in Sachsen  bie Leute besonders helle, und dort war es auch, wo sich die Fünfer zu einer Bezirksgruppe zufammenschlossen und abermals einen Bertreter nach außen, einen Borfizenden wählten, den sie " Groschen" nannten. So ein Groschen ist bereits eine gewichtige Persönlichkeit, und die meisten Menschen bücken sich vor ihm, wenn fie ihn unterwegs begegnen,

Als die Groschen merkten, daß die Macht ihrer Mitglieder mit jebem Zusammenschluß wuchs, erwählten sie abermals einen Ber treter, den Fünfziger. Der ist heutzutage bereits so mächtig wie früher ein halber Mart"-Graf.

Nach einiger Zeit schlossen sich auch die Fünfziger zusammen und wählten als endgültige Size Herrn Mart zum Bräsidenten. Das ist ein gar vornehmer Herr geworden, der nur noch im Bylinder spazieren geht, denn die ganze Welt fennt ihn. Selbst so hohe Herren wie Bankdirektoren und Aufsichtsratsvorsitzende ziehen ben Hut vor ihm und behandeln ihn faft wie einen der ihrigen, obwohl sie wissen, daß er eigentlich nur aus lumpigen Pfennigen zufammengefelt ist, die sie sonst gar nicht sehen.

Zieht eine Lehre daraus, ihr Menschenpfennige, werdet Fünfer und Groschen und strebt nach der Einheit, mit der man rechnet. Wilhelm Carl, Spandau  .

Hinstellen und klagen über das Verderben der Menschen, ohne eine Hand zu regen, um es zu verringern, ist weibisch. Strafen und bitter höhnen, ohne den Menschen zu sagen, wie sie es besser machen follen, iff unfreundlich. Handeln! Handeln! Das ist es, wozu wir da find. Fichte.

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Durch Krieg den Bolfsschmerz heilen ben, den Zahnschmerz plagt.

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heißt: Enthaupten Anastasius Grün  .

Die Entwicklung des faschistischen Jugendwerkes. Der Leiter des faschistischen Jugendwerkes in Italien   ver­öffentlicht einen Bericht über das am 28. Ditober abgelaufene Tätig feitsjahr. Danach zählt das Jugendwerk, das die Altersklassen von 8 bis 17 Jahren umfaßt, jetzt 2,072 Millionen eingeschriebene Mit­Die Knaben von 8 bis glieder, darunter rund 740 000 Mädchen. 14 Jahren sind in 497, die Jungmannen von 14 bis 18 Jahren in 239 Legionen zusammengefaßt. Ihnen find über 35 000 Miliz offiziere, Instrukteure und Gruppenführer und über 1000 Kapläne zugeteilt. Aus dem umfangreichen Zahlenmaterial über die steigende Entwicklung der faschistischen Jugendorganisation sei noch hervor. gehoben, daß 10 500 Jungmannen dem Luftschuß angehören.

Diese furze Mitteilung zeigt wieder ganz deutlich, daß die faschistischen Jugendorganisationen nichts anderes sind als militä rische Uebungsstätten. Interessant ist die Mitteilung, daß dem Kirche scheint sich mit dem italienischen Fascismus sehr gut aus­faschistischen Jugendwerk 1000 Kapläne zugeteilt sind; die katholische

geföhnt zu haben.

Aus der Jugend- Internationale

Ballankonferenz der sozialistischen   Jugend.

In Berbindung mit dem zehnten Verbandstag des bulgarischen sozialistischen   Jugendverbandes, der am 17. und 18. Oftober in Sofia  stattfand, wurde vom Sekretariat der sozialistischen   Jugend- Inter nationale eine Balkankonferenz der sozialistischen   Jugendverbände für den 20. Oftober nach Sofia   einberufen. Es wurden eingeladen die sozialistischen   Jugendverbände in Bulgarien  , Rumänien   und Jugoslawien   und die sozialdemokratischen Parteien in Bulgarien  , Rumänien  , Jugoslawien   und Griechenland  .

Die Konferenz fand im Parteihaus zu Sofia   statt. Es nahmen daran teil die Mitglieder des Zentralfomitees des bulgarischen Jugendverbandes, ein Vertreter der bulgarischen Partel, und als Ver­treter der rumänischen Bartei und des rumänischen Jugendverbandes der Genosse Radaceanu. Die sozialistische Jugend- Internationale vertrat der Genosse Ollenhauer. Die jugoslawischen Genossen waren infolge der besonderen politischen Verhältnisse in Jugoslawien   ver hindert, eine Delegation zu entsenden. Auch die Sozialdemokratische Partei   Griechenlands   war nicht vertreten.

Genosse Ollenhauer legte einleitend die Gründe dar, die die Internationale zur Einberufung der Konferenz veranlaßt haben. Er machte eine Reihe von Borschlägen für eine engere Zusammen­Seinen arbeit der Jugendverbände des Balkans. Vorschlägen folgte eine längere Aussprache. Die nächste Balkan­fonferenz foll im Jahre 1932 stattfinden.

Sommerschule an einem geeigneten Ort in Bulgarien  . Zur Beteilt­Gewünscht wurde die Durchführung einer Internationalen gung sollen außer ten Jugendverbänden auf dem Balfan die Jugend­verbände in Ungarn  , Defterreich, Bolen und der Tschechoslowakei  zugelassen werden.

Der

In Berbindung mit dieser Besprechung gab der Genosse Ra baceanu( Bufarest) auch einen Bericht über den Stand der ru mänischen Jugendorganisation. Danach zählt die Dr. ganisation zur Beit rund 2000 Mitglieder in 21 Gruppen. Landesverband ist im Mai dieses Jahres gegründet worden; er wird gemeinsam gefördert von Partei und Gewerkschaften. Die Beschluß­über den Anschluß an die Sozialistische Jugend- Internationale foll faffung über das Statut und das Programm des Verbandes sowie auf einem Jugendkongreß im Frühjahr 1931 erfolgen.

Im Anschluß an die Ballankonferenz besuchte der Genosse Olfen­hauer Budapest. Dort fand am 22. Oktober eine gut besuchte Jung­arbeiterversammlung statt, in der Genoffe Ollenhauer über Biele und Aufgaben der Sozialistischen Jugend- Internationale" sprach. Die Versammlung wurde wirkungsvoll ausgestaltet durch Darbietungen von Jugend- Sprech- und Gesangschören.

Aus der Bewegung

Jugend und Partei in einer Front.

In der augenblicklich sehr schweren wirtschaftlichen Situation hat die arbeitende Jugend feinen besseren Freund als die Sozial demokratie. Um nun den Beweis dafür zu erbringen, daß diese Auffassung weitesten Jugendschichten zu eigen ist, soll der im nächsten Jahre fällige 6. Deutsche   Arbeiterjugendtag in Verbindung mit dem ebenfalls im nächsten Jahre fälligen Parteitag durchgeführt werden. Ueber das Wie gibt Aufschluß die einstimmig angenommene Resolution der letzten Reichsausschußigung der Sozialistischen Arbeiterjugend. Sie lautet: Der Reichsausschuß der SAI. beschließt, dem Parteivorstand den Vorschlag zu unter­breiten, 3eitpunkt und Ort des nächsten Parteitages 10 zu bestimmen, daß er mit einem Massenauf­marsch der sozialistischen   Jugend eröffnet werden tann. Der Reichsausschuß beauftragt den Hauptvorstand, mit der Gewerkschaftsjugend und Sportlerjugend über die Möglichkeit eines gemeinsamen Aufmariches zu verhandeln." In allen Jugendaruvven wird das Rüsten zu dieser Heerschau der roten Jugend jetzt schon beginnen. Die gesteigerte Aktivität der Jugend läßt auf eine Riefenteilnahme hoffen.

MECIA