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Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Ur. 223.

Korrespondenzen und Parteinachrichten.

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Donnerstag, den 24. September 1891.

Wegen einer besonderen Albernheit, verübt gegen den Redakteur Fris Herbert vom Stettiner Bolts­boten müssen die verantwortlichen Redakteure der Ostsee­Zeitung" und des" Stettiner Tageblatts" je 10 M. Strafe und die Kosten des Verfahrens bezahlen. Sie hatten in ihren Blättern geschrieben, Herbert sei von einer Arbiterfrau, welche ihn für den Maurerstreit verantwortlich gemacht habe, mit einem Marktkorbe geschlagen worden. Die Mittheilung war erlogen. Herbert strengte die Beleidigungsklage an, das Schöffengericht sprach aber die Beklagten frei, erst die Straf­tammer des Landgerichts verschaffte Herbert sein Recht, sprach ihm auch die Befugniß der dreifachen Urtheilspublikation zu. Herbert erklärte übrigens vor Gericht was sich die Gegner zum Muster nehmen mögen es liege ihm durchaus nichts an einer hohen Bestrafung der Angeklagten, er habe vielmehr den Prozeß nur angestrengt, um die Unwahrheit der über ihn ver­breiteten Gerüchte konstatiren zu lassen.

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Mariendorf . Nachstehende Polizeiverfügung wurde dem Lokalinhaber Karl Haas, Mariendorf , unterm 18. d. Mts., zu gestellt:

8. Jahrg.

fittlich entrüsteten", sie eilen schmuzelnd ins Alexanderplatz - Elternhause. Sie hat ihr Ziel erreicht, eine angemessene Partie Theater ", um, materialistischen Anschauungen" obzuliegen. Nun, gemacht, und die Eltern haben ihr Kind gesegnet. So wenig ein Theater" ist ja unter Umständen auch ein öffentliches aber verinnerlicht ist ihr Dasein nach der Eheschließung, daß sie, Haus", in dem für Geld Alles geboten wird. D Thalia, wie tief als sie sich zum ersten Male Muiter fühlt, nur von einem überwältigenden Schmerz gepeinigt wird: sie könnte ihre Schön­bist Du gesunken! heit, ihre Macht, was man sie als ihr Alles verehren lehrte, einbüßen. In Selbstquälerei hierüber verfällt sie vor der Geburt ihres Kindes in schweren Trübsinn, und in einer Heilanstalt tommt ihr Kind zur Welt und sie gesundet. Frau Dr. Prager ,, Sie haben bei dem in Ihren Räumlichkeiten am bleibt die elegante Schönheit, eine blendende Erscheinung. In 13. cr. stattgefundenen öffentlichen Sommerfeste des, Ar- der Familie findet sie kein Genügen. Sie fofettirt vielleicht mit beiter- Bildungsvereins geduldet, daß in Ihrem Saale eine ihrer Macht über die Männerwelt, vielleicht auch stößt sie auf Schaustellung veranstaltet worden ist, wozu die erforder einen Mann, durch große gesellschaftliche Vorzüge ausgezeichnet, liche polizeiliche Genehmigung weder nachgesucht noch er die ihr vor allem imponiren, und sie vergleicht ihren Gatten mit theilt worden ist. Auch haben Sie sich um das, was in dem Ideal, das sie gefunden zu haben glanbt, und ihr Haus Ihrem Lokale vorging, gar nicht gekümmert. Nachdem der wird ihr zur unerträglichen Einöde. Der Gatte soll davon er gleichen oder ähnliche Unzuträglichkeiten wiederholt bei fahren haben. Es soll zu heftigen Szenen gekommen sein, und Ihnen vorgekommen, Sie die in dieser Hinsicht an Sie er- eine Ehescheidung wird beantragt. Der Mann tritt eine Welt­gangenen Warnungen nicht beachtet haben, können Ihnen reise an, vielleicht um sich zu betäuben; aber das Bild seiner die bisherigen Bergünstigungen nicht länger gewährt schönen Gattin verläßt ihn in der Fremde nicht; und in der werden. Demnach wird die Ihnen am 23. April 1891 Angst vor dem Verlust überredet er seinen Verstand mit für den Sommer bis 12 Uhr genehmigte Verlängerung der schmeichlerischen Erwägungen. Möglicheriveise ist seine Frau Polizeistunde hiermit zurückgezogen, so daß gemäß der für ihn noch zurückzugewinnen und er schreibt ihr Oberpräsidial- Polizeiverordnung vom 11. Dezember 1879 aus der Ferne Briefe voll zärtlicher Leidenschaft. Er kehrt nach für Ihr Lokal die Polizeistunde für den Sommer, Berlin zurück, und da soll er nun freilich erfahren haben, daß d. h. bis zum 30. September, bis 11 Uhr, und für Herr G. nun einmal von seiner Frau begünstigt sei. Was in den Winter, d. h. vom 1. Oktober an, bis 10 Uhr den Tagen der Erregung im Hause Dr. Pragers vorgekommen Abends gestattet ist. Ferner wird bis auf Weiteres in fein mag? Ob Frau Prager, die zu glänzen gewohnt war, die Ihrem Lokale weder zu Tanz noch zu anderen Luftbar Armuth so sehr fürchtete, daß sie ihren eigenen Bruder, der viel­feiten die polizeiliche Genehmigung ertheilt werden. leicht mit schwärmerischer Liebe an ihr hing und glaubte, fie Die Versammlung erklärt sich mit dem Referenten ein- Mariendorf , den 18. September 1891. Der Amtsvorsteher. sei eine Märtyrerin ihrer Ehe, zum Mörder dang, noch ehe die verstanden und fordert die Regierung auf, unverzüglich die Korn­gez. Dent." Scheidung ausgesprochen war? Sollte sie sich allenfalls mit zölle fallen zu lassen, weil durch dieselben die nothwendigsten Das am Sonntag, den 13. d. M., im vorgedachten Lokale dürftigen Alimenten begnügen und fonnte die Welt nicht glauben, Lebensmittel vertheuert werden und das Volk den Zoll nicht stattgehabte öffentliche" Sommerfest des Arbeiter- Bildungs- daß ihr Mann selbst Hand an sich gelegt habe? Der Wittwe des tragen kann. Die Versammlung erklärt zugleich, daß sie mit vereins für Mariendorf und Umgegend bestand in Instrumental- Selbstmörders konnte man das vorhandene Vermögen nicht streitig Aufhebung der Kornzölle nicht alles für geschehen ansieht, was fonzert, Gesangsvorträgen und Tanz. Oeffentliche Kasse war machen. Das sind die Fragen, die in diesem Drama zur zur vollständigen Besserung der Lage der wenig besitzenden Be- ausgeschlossen und waren Billets vorher nur bei Vereins- Lösung drängen. Der Mordverfuch mißlang. Ift Frau Prager völkerung überhaupt nothwendig; sondern ist vielmehr der Ansicht, mitgliedern zu haben. Die im Saale veranstaltete Schaufstellung, wirklich die Urheberin des Mordanschlags, dann ist ihre That daß dies nur durch Herbeiführung der sozialistischen, gemein- zu der die polizeiliche Genehmigung weder nachgesucht, noch er eine Anklage gegen die erbarmungslose, lediglich auf Gattenfang wirthschaftlichen Produktionsweise erreicht wird." Mit einem theilt worden ist," bestand in einer im Garten plazirten" Ult- auslugende Hohlheit der Mädchenerziehung in Hunderten und Hoch auf die Sozialdemokratie gingen die Versammelten aus- bude", die wohl kaum einer polizeilichen Genehmigung bedarf. Tausenden von Familien. Unter komplizirten Verhältnissen aller­Daß sich der Lokalinhaber gar nicht um das, was in seinem dings nur wurde diese That möglich, eine Folge heftiger Lokale vorging, gekümmert haben soll, bezieht sich augenscheinlich exzentrischer Temperaments Aeußerungen. Wie aber die An­auf den Umstand, daß dem Gendarm Höhne der Eintritt verleitung zu müßigem Lebensinhalt, zu leerem Dasein, wie die Auf­weigert worden ist, weil derselbe weder im Besitze einer Ein- päppelung zur Luxuspflanze und zu Nichts als zur Luruspflanze trittskarte, noch eines behördlichen Befehles war, und trotzdem das leichtsinnige Spiel mit gefährlichen Gedanken weckt und die das Fest besuchte, obgleich seine Anwesenheit durchaus un- ausgesprochenste Selbstsucht züchtet, das würde dann der Mord­Die sozialdemokratischen Stadtverordneten bringen, wie erforderlich war, da in der polizeilichen Erlaubnißzuschrift extra anschlag der Frau Prager an einem krassen Beispiel darthun. steht, daß der Anmelder der Festlichkeit für Ruhe und Ordnung wir hören, folgende Anträge ein: beim Abhalten des Festes zu sorgen habe und diese in feiner Die Versammlung wolle beschließen, den Magistrat zu er- Weise gestört wurden. Die Verfügung des Amtsvorstehers Major a. D. Denk giebt daher zu denken! suchen,

Nen Hardenberg( Kreis Lebus ). Hier fand am 20. Sep­tember eine von ca. 100 Personen besuchte Volksversammlung statt, welche nach einem Referat des Genossen W. Wach über: Die Kornzölle und die Reichsregierung" und einer regen Debatte darüber, an der sich im konservativ sozial monarchischen Sinne der Kandidat der Theologie Dinckmann und andere Herren be­theiligten, folgende Resolution annahm:

einander.

Kommunales.

I. Die bevorstehenden Ersatzwahlen für die Stadtverordneten­Versammlung in der III. Abtheilung an einem Sonntag stattfinden zu lassen.

II. In der III. Abtheilung, um ein zu starkes, die Wahl­geschäfte störendes Andringen der Wähler zu verhindern, die Wahl in jedem Wahlbezirke in mindestens vier im Wahlbezirke vertheilten Wahllokalen abhalten zu lassen. Eventualantrag für den Fall der Ablehnung des Antrages I: Die Versammlung wolle beschließen, den Magistrat zu ersuchen, bei den bevorstehenden Erfahwahlen für die Stadt­verordneten Versammlung die Wahlzeit für die III. Ab­theilung von Vormittag 9 Uhr bis Nachmittag 7 Uhr festzusetzen.

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Lokales.

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Der öffentliche Zeugenaufruf in der Heinze'schen Mordsache, von welchem wie gestern meldeten, hat bereits einen Erfolg aufzuweisen. Wie uns mitgetheilt wird, hat sich der eine der drei gesuchten Zeugen, Maler Siefart, gestern bei der Staatsanwaltschaft gemeldet und daselbst seinen Aufenthaltsort angegeben. Er hatte die Mittheilung von dem Aufruf des Staatsanwalts in der Zeitung gelesen und sich beeilt, feiner Beugenpflicht zu genügen.

Ein Sonntag in Perleberg . Recht eigenthümliche Er fahrungen hat, wie er uns schreibt, ein hiesiger Arbeiter in Perleberg ", dem bekannten Männergefängnisse in der Perle bergerstraße, gemacht, woselbst er einen Tag unfreiwilligen Auf­enthalt nehmen mußte, um 1 M. Geldstrafe abzusitzen", die ihm wegen Vergehens gegen§ 33 des Reichs- Militär- Gesetzes er­Der Naubmörder Wetzel wird jetzt in den Wäldern bei wachsen war und die er rechtzeitig wegen Arbeitslosigkeit nicht Lalendorf an der Lloydbahn vermuthet. Gr ist in Lalendorf selbst bezahlen konnte. Am 8. August trat derselbe in" Perleberg " von einem Bekannten aus Groien gesehen und angeredet worden seine Haft an, nachdem er zuvor 5 Tage gearbeitet und 19 Mt. und ist mehrfach auch anderen Leuten in die Wege gelaufen. 32 Big. verdient hatte. Da er nicht nicht mehr Zeit zum Nach Unter Führung eines Polizeikommissars aus Spandau fahndet haufegehen hatte, so nahm er vertrauensvoll sein Geld mit sich. jetzt die Gendarmerie und das Forstpersonal auf den gesuchten Ein Sonntag in Perleberg gehört nun gerade nicht zu den An- Mörder. nehmlichkeiten des Lebens, und nur das Vertrauen darauf, daß

er am Montag für sein Arbeitslohn sich einen guten Tag würde Nachträglich wird uns gemeldet, daß am 12. September cr., machen können, ließ ihn die schlechte Kost und die noch Abends 91/2 Uhr, in der Buchdruckerei R. Strzeczek, Alt- Moabit 125, schlechtere Behandlung in Perleberg " heroisch ertragen. Der 14jährige Lehrling Hans Kanne verunglückte, indem er mit Doch in seinen Hoffnungen sollte sich unser Ge- dem Kopfe in das Schwungrad einer Maschine gerieth und kurze währsmann bitter getäuscht sehen. Als am Montag Seit darauf verstarb.

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Morgen seinen Entlassungsschein erhielt, wartete er vergeblich Ein schreckliches Ende fand vorgestern in später Abend­auf das ihm Tags zuvor abgenommene Geld. Als er dieses stunde der dreiundzwanzigjährige Technifer Müller. Derselbe endlich reklamirte, wurde ihm die bei seinem Hunger um so hatte in Gesellschaft seiner aus Brandenburg hierhergekommenen niederschmetternde Antwort:" Geld giebt es nicht zurück. Machen Eltern einer Hochzeitsfeier beigewohnt, sich aber schon gegen Sie, daß Sie hinauskommen." Wohl oder übel mußte er sich 11 Uhr von derselben unter dem Vorgeben, er langweile fich, Schülerinnen und Schüler der Ostschule, und zwar Theilnehmer resp. Theilnehmerinnen am deutschen Unterricht, be- dazu bequemen, und nachdem er sich das nöthige Geld geborgt verabschiedet und sofort nach seiner Kurstr. 22 im vierten Stock suchten am vergangenen Sonntage mit ihrem Lehrer, Herrn hatte, reichte er sofort eine Beschwerde beim Amtsgericht ein, gelegenen Chambregarnie- Wohnung begeben. Kurz nach 11 Uhr Ledebour, die Kunst- Ausstellung. Wie immer bei derartigen Ge- worauf er am 18. August folgenden Bescheid erhielt:" Sie er- jah ihn der vor dem Hause stehende Wächter in dasselbe ein­legenheiten, so zeigte sich auch hier, daß es dringend nöthig ist, halten zum Bescheide, daß die königliche Gefängniß- Expedition treten und nur wenige Minuten nachher fiel erst der Cylinderhut Arbeitern und Arbeiterinnen Gelegenheit zu geben, ihre schlum- Perlebergerstraße 10 ersucht ist, nach Abzug der Gerichtskosten und gleich darauf der Körper des M. unmittelbar vor dem mernden Geisteskräfte aufzurütteln und ihren Sinn für Schönheit den Rest von 17 M. 3 Pf. an Sie zurückzuzahlen, welche dort Wächter auf das Pflaster nieder. Der Unglückliche, dessen Schädel und Kunst zu erwecken. Alle Theilnehmer bewiesen ihr Interesse selbst unter Vorzeigung dieser Verfügung in Empfang genommen zerschmettert war, verstarb nach wenigen Augenblicken. Ein durch die kritik, die sie an den Kunstwerken ausübten, und die werden können." So mußte er also nochmals nach Perleberg ", unglücksfall ist ausgeschlossen, da M., um zu dem Fenster, aus Fragen, die an den Lehrer gestellt wurden, zeigten, daß Alle ge- um sein beschlagnahmtes Geld zurückzuholen. An den Sonntag welchem er sich herabstürzte, zu gelangen, erst mehrere vor demselben tommen waren, um zu lernen und nicht blos um sich zu amüsiren. in Perleberg " wird er denken. Unberechtigt erscheint in dieser stehende große Körbe bei Seite rücken mußte. Durch das dadurch Nach etwa vier: bis fünfstündiger Wanderung durch die bilder- Angelegenheit das unberechtigte Embehalten des Geldes seitens verursachte Geräusch wurde seine Wirthin aufmerksam, sie öffnete geschmückten Hallen traten Alle, befriedigt von dem Gesehenen, der Gefängniß- Expedition? Da der junge Mann den Heimweg an. in durchaus geordneten Verhältnissen lebte, und irgend ein an­deres Motiv zu der schrecklichen That nicht erfindlich ist, muß man annehmen, daß dieselbe in einem Anfalle von Geistesstörung begangen worden ist.

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die Stubenthür und sah das Entsetzliche.

Immer nobel! Frau R. ist eine sehr feine Dame. Ihr Mann ist Kassenbeamter eines der ersten Kunstinstitute am Orte. Muse, verhülle dein Haupt! Als bei Mutter Gräbert Was Wunder, daß eine so feine Dame Aufwendungen für ihre feligen Angedentens noch gemimt wurde, durfte man allerdings Toilette zu machen sich für verpflichtet fühlt, die nicht immer har teine besonders hohen Anforderungen in Bezug auf Kunstgenuß moniren wollen mit den ihr zur Verfügung stehenden Geldmitteln? stellen; aber wenn es auch fleinbürgerlich und hausbacken in dem Auch solche Damen haben ihre schwachen Seiten; doch Frau K. Bei dem Gewitter am Montag hatte ein Blitzschlag auch Gräbert'schen Musentempel zuging, so ging es doch immerhin suchte sich zu helfen, natürlich auch auf eine feine" Art. Als sie einen Briefträger getroffen. Wie wir nun ermittelt haben, ist derselbe der Post- Hilssbote Dreter; er ist durch den elektrischen anständig" dortselbst zu und die Frivolität hatte keinen Einzug mehrmals in dem Puzwaaren Geschäfte von R. Bestellungen derselbe der Post- Hilfsbote Dreter; er ist durch den elektrischen gehalten, eine Eigenschaft, die sogenannten Kunstinstituten" ber machte, zeigte sie sich sehr leutselig und freundlich und schenkte Funken glücklicherweise nicht getödtet worden, es trat vielmehr heutigen Zeit mitunter in geradezu bedenklicher Weise mangelt. auch der Inhaberin des Geschäfts wiederholt Billets zu dem nur eine Lähmung ein, die durch geeignete Behandlung wieder Mindestens ist es schon weit gekommen, wenn z. B. die Direktion Kunstinstitute, an welchem Ihr Mann angestellt ist. Die ge- gehoben werden konnte, so daß der Verletzte wohl alsbald wieder des Alexanderplatz- Theaters" sich nicht entblödet, an der Börse machten Bestellungen repräsentirten schließlich einen Werth von seinem Berufe nachgehen kann. Dreter, der auf dem Poftamt und anderen Orten folgendes imitirte Telegramm vertheilen zu 17 M. 50 Pf., welchen Betrag die Geschäftsinhaberin endlich von Nr. 34 in der Frankfurter Allee 102 angestellt ist, war am Montag Frau K. einzutafsiren beschloß. Als sie derselben nun die Rech- Nachmittag gegen 4/2 Uhr nach Beendigung seines Bestellganges börsenbericht vom alexanderplatz. Telegraphie des nung über die gelieferten Buywaaren präsentirte, zeigte sich Frau auf dem Rückwege nach dem Postamt, wobei er die Memelerstraße Theater Reiches. Berlin C., Alexanderplay. Blatt Nr. 1. R. sehr ungehalten darüber und hielt sich nicht für verpflichtet, passirte. Hier war der Bliz in die Telephonleitung zu der an Leitung Nr. Jir. Telegramm Nr. 0001. Aufgenommen die Rechnung zu begleichen, indem sie meinte, daß die geschenkten dieser Straße gelegenen Feuerwache gefahren und von Bln. den 6./9. um Mitternacht durch Muttern. Aus- Freibillets à 6 M. einen viel höheren Werth repräsentirten. Frau irgend eine Störung wurde ein elektrischer Funke abgeleitet, gefertigt( Stempel). Telegramm aus Berlin C... 80 W.. machte nun aber der Frau K. den Standpunkt klar, daß man anstoßenden Königsbergerstraße Min. Vmitt. gestern verkehr mit Freibillets teine Rechnungen bezahle und erzielte damit, daß entlang lief und auf den gerade vorübergehenden Dreter drängend da liebhaber stark fragten allgemeine taxation Frau R., wenngleich auch in höchster Entrüstung, die Rechnung Der elektrische Strahl war auf dem Rücken des Beamten bis zur hinübersprang, so daß dieser sofort bewußtlos zu Boden stürzte. = alles gut vertreten= ausstattung werthvoll unter­rechten Fußsohle hinuntergefahren und hatte außer leichten Brand­nehmen consolidirt soubrette ungeschwächt in der beglich. Eine kleine Episode aus der Gesellschaft". lieb ballet starkes angebot wenig angezogen Ueber das Prager'sche Familiendrama veröffentlicht die wunden anscheinend eine Störung der Nervenfunktionen ver­damenchor in bester haltung daher im preise voll Frankfurter Beitung" folgende psychologische Stizze ihres ursacht. Von Personen, die von den Fenstern benachbarter Häuser behauptet bei liebhaberinnen starker umfah habitues ob Berliner Korrespondenten: Ein Mann in geachteter Lebens- aus Augenzeugen des Vorfalls waren, wurde der anscheinend bedeckt ob unbedeckt erwuenscht weil umsatz stark gebet stellung und, wie es scheint, auch vermögend, hat ein schönes Leblose nach dem unweit belegenen Postamt 34 gebracht, wo es faufordre limit ohne widerruf giltig auf 25 stueck Mädchen aus armem, aber achtbarem Hause als Gattin heim- zwei sofort hinzugerufenen Aerzten nach vieler Mühe gelang, ihn billets schleunigst zur naechsten vorstellung im alexander- geführt. Die Frau ist um etwa 13 Jahre jünger als der Gatte. ins Leben zurückzurufen. play- theater da nur kleine posten auf dem markte und agio Nicht so sehr vielleicht der Altersunterschied, als die Erziehung steigend gothov gruenete+

1891 den 7./9. um 8 Uhr

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in verschiedenen Interessensphären, führen bald eine Entfremdung Polizeibericht. Am 22. d. M., früh, fiel das 4 jährige Eine Theaterdirektion, die sich derartiger Lockmittel bedient, zwischen den Eheleuten herbei. Der Gatte war der Gelehrten Kind eines auf der Fahrt nach London befindlichen Arbeiters fennzeichnet zur Genüge den Charakter ihres Unternehmens. Der laufbahn gefolgt und hatte vielleicht zu sehr vernachlässigt, was aus Warschau , als es auf dem Schlesischen Bahnhofe mit einer Die Gattin, ein Glasflasche in der Hand den Wagen verließ, nieder und mit standalöse Wit vorstehenden Machwerks läßt darüber keinen gesellschaftlich einnimmt oder auch erfreut. Zweifel. Eine Prostituirung der Kunst in optima forma! Be- Typus für Mädchen- Erziehung in ungezählten modernen Familien, dem Kopf auf die Scherben der zerbrochenen Flasche. Das zeichnend ist, daß dieser Börsenbericht vom Alexanderplay" an fennt nur den äußerlich blendenden Schimmer. Nichts weiß das Mädchen erlitt hierbei erhebliche Verletzungen am Kopfe, die Der Börse und an ähnlichen Orten vertheilt wurde. Der Herr junge, schöne Mädchen, als daß sie ihrem Manne als tostbarer einen Verband nothwendig machten. Zu derselben Zeit sprang Direktor" scheint seine Leute zu fennen! Die Herren, die sich Lugus beigegeben wird, man hütet ihre Schönheit wie ein Kapital, ein Mädchen in selbstmörderischer Absicht bei der Marschallbrücke über den Materialismus der Freien Boltsbühne" seiner Zeit wie einen Schatz. Ein innerlich hohles Leben lebt sie so im in die Spree, wurde jedoch noch lebend aus dem Wasser gezogen

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