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Die Revolution hatte gefiegt. Gegen Mittag waren alle Truppen von der Kampflinie zurückgezogen. Die auswärtigen Regis menter marschirten ab, die Berliner   rückten in ihre Kasernen. Auch die Berliner   Regimenter verließen noch im Laufe dieses und des nächsten Tages die Stadt. Die Straßenschlacht hatte dem Volke, ungerechnet die vielen später ihren Wunden Erlegenen, 216 Zodle getoftet. Viele Hundert Schwerverwundete lagen in den Hospitälern und Privathäusern.

Ein Unteroffizier des 1. Garde- Regiments, der bei der Gr. vom Schloß aus gefehen einen schauerlichen Anblick. Die von den Behörden verpflichten müssen, für Ruhe in der Stadt zu ftürmung der Säufer in der Königstraße thätig war, schildert in Truppen besetzt gehaltenen Theile lagen in völliger Dunkelheit und forgen. Interessant ist, Interessant ist, daß der Prinz Wilhelm, auf den Der der Haß feinem Buche Das 1. Garde- Regiment zu Fuß während der März Stille da, während in den Quartieren, wo die Barrikaden noch sich Berliner damals nicht umsonst richtete, tage" mit Stolz einige dieser Greuelthaten. standen, alles hell erleuchtet war und tausendstimmiges Schreien und noch in legter Minute die Einstellung des Kampfes zu ver Der erste Mann, der uns im Hausflur entgegentrat, war ein Lärmen herüberklang. Eine ununterbrochen krachende und flammende hindern suchte. Der Minister von Bodelschwingh und Graf anständig gekleideter Herr mit langen Haar und Brille, er konnte Feuerlinie bezeichnete die Grenzen beider Bezirke, die Punkte, um Arnim waren ins Rabinet des Königs gerufen worden. Als dem Aussehen nach wohl ein Professor oder Schullehrer sein. die sich augenblicklich der augenblicklich der Kampf drehte. Ab und zu Bodelschwingh heraustritt, hält er ein Papier in der Hand Er schimpfte gewaltig, wie wir uns unterstehen könnten, bei fried- ließ der dumpfe dumpfe Donner der Donner der Geschütze Geschütze die Fenster des und sagt: Seine Majestät ziehen die Truppen zurück". Der Prinz von lichen gern in die Häufer einzubrechen; doch er hatte noch nicht Schlosses erzittern, ununterbrochen heulten die Sturmglocken von den Preißen tritt heran und bemerkt:" Das heißt, wenn die Barrikaden ausgesprochen, so erhielt er vom Lieutenant von Meyerinck erst einen Thürmen und über den ganzen Himmel strahlte der Brandschein der weggeräumt find." Darauf Bodelschwingh:" Es ist dies meine flachen und dann einen scharfen Hieb über Gesicht und Kopf, von in Flammen stehenden Gebäude. lette Handlung als Minister; ich bringe hier den Befehl des Königs, den Füsilieren einige Rolbenstöße, so daß er zu Boden sank. Später Und noch immer ging die Meldung von der Niederwerfung der wie er ift." fam er indessen wieder zu sich und wurde gleich den übrigen Rebellen" nicht ein. Immer lauter nattert das Gewehrfeuer und Arretirten nach der Schloßwache gebracht, wo er, nach Erzählungen, frachen die Salven der Artillerie. Die Kraft des Aufstandes ist un erst am anderen Morgen verschieden sein soll. Während gebrochen. Kurz vor Mitternacht wird der Oberbefehlshaber der dieses Vorfalls waren einige Offiziere, soviel ich mich Truppen in das Kabinet beschieden. Was er dem König dort mit entfinne, Hauptmann von Buttkamer und Lieutenant von Studniß, getheilt hat, ist nicht bekannt geworden. Allzu tröstlich wird es nicht mit einigen Füfilieren der 11. Kompagnie bei uns vorbei nach der gewesen sein; denn der König setzte sich nieder und schrieb die erften Etage in die Restauration von Rosch geeilt und hatten hier folgende Proklamation: die Thür bereits erbrochen, als wir dort anlangten. Beim ersten Eintritt in das Zimmer sah ich den dicken Restaurationsbefizer mit feinem Sellner, die sich beide weiße Servietten um den Arm als Friedenszeichen gebunden hatten, indessen gewaltig schimpften, daß ihre unschuldigen Gäste todtgeschossen würden. Die Wuth der Füsiliere war bis zur höchsten Höhe gestiegen, und konnten die Offiziere es nur mit großer Mühe verhindern, daß der Restaurationsbefizer mit seinem Rellner nicht auch in das Jenseits befördert wurden." Und an einer anderen Stelle, wo die Aufstöberung einer Anzahl waffenloser Männer geschildert wird: Unsere Füsiliere asd in thi] No 50 fielen wüthend über diese Gesellschaft her und hieben mit den Kolben barbarisch da awischen, bis Lieutenant v. Meyerinck   befahl, die Leute zu arretiren und nach dem unteren Flur zu bringen. Ob einer von ihnen ge­tödtet wurde, weiß ich nicht mit Bestimmtheit anzuführen, doch als ich eine Stunde später wieder in das Haus trat, lag ein zer­Iumpter Mensch, im Gesichte vom Blut uns tenntlich, als Leiche da."

Unter Führung eines Hauptmanns v. Pannewig waren Soldaten vom 2. Garde regiment in ein Haus am Spittelmarkt ge­drungen. In einem Zimmer fanden sie zwei gutgekleidete, fast noch dem Knabenalter angehörende junge Leute bewaffnet vor. Sogleich befahl der Hauptmann, die Rebellen niederzuschießen, was auf der Stelle geschah. Die Wände und Möbel des Zimmers waren von der umhergespritzten Gehirnmasse der Knaben bedeckt.

Herr Dr. August, Direktor des Kölni's schen Gymnasiums, ein ganz fönigstreuer Mann, der sich bemüht hatte, dem Ausstand entgegenzutreten, wurde in seiner Privat­wohnung trog feines Protestes nebst seinen Neffen verhaftet. Er berichtet:

" Ich wurde mit allen Verhafteten fort. geschleppt und erhielt auf der Treppe viele Kolbenstöße, zuletzt noch an der Ecke der Scharrnstraße von einem Tambour Schläge auf den Kopf mit dem Trommelstock, ohne daß ihn der Offizier davon zurückhielt. So allgemein war das Vergnügen an Miß­handlungen bei den Potsdamer Garden verbreitet. In der Breitenstraße gelang es mir, mich einigen höheren Offizieren be­merklich zu machen. Die Generale v. Aschoff und v. Rauch befreiten mich und meinen Sohn und erwiesen mir auf meine Bitten die Liebe, mich durch die höchst aufgebrachten Soldaten, die bei jedem Schritt auf mich Blutenden eindringen wollten, zu den geängsteten Meinen zu führen. Der Herr Oberst v. Bonin trat zu mir heran und fagte mir die baldige Befreiung meiner beiden Neffen zu. Einer derfelben, Georg Belle, der bei seiner Festnehmung einen Bajonettstich in den Arm erhalten hatte, wurde um 2 Uhr frei. Der andere aber, Hermann von Holzendorff, war bereits ein Opfer soldatischer Wuth geworden. Er wurde

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zuerst ganz rücksichtslos fortgeschleppt und von 2 Soldaten, die den Weg zum Schlosse nicht kannten, in die Roßstraße, mitten unter die erbitterten Bürger geführt. Auf den Ruf Loslassen!" entließ ihn einer der Gardisten. Da erschoß ihn der andere, und diese Unthat brachte das schmerzlichste Unglück über einen Familienverband, der treue An hänglichkeit an den König nie verleugnete...

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Besonders niederträchtig hauste die entfesselte Soldatesta auf dem Transport von etwa 800 Gefangenen nach Spandau  . Bis 4 Uhr morgens war ein großer Theil der Gefangenen in den Schloß­tellern untergebracht gewesen. Um diese Zeit wurden die Gefangenen, von denen die meisten im Kampfe oder durch Mißhandlungen der Soldaten verwundet waren ohne daß man sich im allergeringsten um ihre Wunden fümmerte aus den Rellern herausgefchafft. Unter den Linden rief ein Stabs­offizier den Soldaten des Regiments, welches die Eskorte bildete, zu:" Nehmt die Kanaillen nur ordentlich zusammen! Wenn einer nicht fort will, so gebraucht die Kolben, und wenn sich jemand widersetzt, so nehmt die Bajonnette!" Von dieser Erlaubniß ist dann reichster Gebrauch gemacht worden. Auf dem meilenweiten Wege im Morgengrauen sind die zusammen­getnebelten, wehrlosen Gefangenen, die zum theil garnicht an dem Kampfe theilgenommen hatten, ununterbrochen mißhandelt und ihnen zahlreiche neue Wunden beigebracht worden. In Spandau   wurden fie unverbunden in die Kasematten gesperrt, aus denen fie dann freilich bald, nach dem Siege der Revolution in Berlin   befreit wurden.

An meine lieben Berliner!

Jm töniglichen Schlosse sah es wire und wild genug aus, feitdem die Straßenschlacht tobte. Im Portal, so schildert ein Augenzeuge die Szene, sah man unordentlich hin und wieder ver­streutes Strob; auf den Treppen lagerten einzelne Leute, Offiziere und Gemeine durcheinander. Der Schloßhof glich einem Bivouak. Geschütze standen angespannt, angespannt, Stroh Stroh in größeren Maffen zur Lagerstätte für Pferde und Menschen war aufgeschüttet, Kavallerie und Infanterie stand in dicht zusammengezogenen Abtheilungen. Offiziere in Menge, vom General ab, wogten burcheinander, halb im Parade Anzug, halb in Feldbekleidung, Mänteln, Ueberröcken, Feldmüßen, wie der Augenblick es gebot oder gestattete.

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,, An meine lieben Berliner!

Durch mein Einberufungs Patent vom heutigen Tage habt Ihr das Pfand der treuen Gesinnung Eures Königs zu Euch und zum gesammten teutschen Vaterlande empfangen. Noch war der Jubel, mit dem unzählige treue Herzen mich begrüßt hatten, nicht verhallt, so mischte ein Haufe Ruhestörer aufrührerische und freche Forderungen ein und vergrößerte sich in dem Maße, als die Wohlgesinnten sich entfernten. Da ihr ungestümes Vordringen bis

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Die Stadt Berlin   am 18. März 1848.

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Auf den Straßen entwickelte sich nun das regste Leben. Vor dem Schloß verlangte man die Freilassung der im Keller Gefangenen, was sofort gewährt wurde. Die nächste Forderung war die der Bürgerbewaffnung, die einer Deputation, an deren Spitze der Polizei­präsident, Herr v. Minutoli  , stand, ebenfalls zugesagt wurde. Die Bürgerwehr wurde noch nachmittags gebildet.

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Jesus meine Zuversicht!

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Von den weiteren Vorgängen 19. März sei hier nur noch jenes unver gleichlichen Auftritts gedacht, als plöglich am Nachmittag des 19. März die Parole durch die Stadt schwirrte: Nach dem Schlosse!" und man aus allen Stadttheilen die in der Nacht gefallenen Kämpfer herbei­schleppte. Es war eine Szene, die wohl an tragischem Pathos alles überbot, was jemals in Trauerspielen an erschütterten Gemüthern vorübergeführt worden ist.

Wir geben die Schilderung dieses er­greifenden Auftritts nach den Aufzeichnungen eines Theilnehmers. Von allen Seiten zogen durch die Portale des Schlosses die Barri­tadenkämpfer herein, mit verstörten Gesichtern, in der Hand noch die Waffe. Auf den Schultern trugen sie die Bahren mit den Leichen der gefallenen Brüder, deren Wunden fie offen gelegt, deren blutige Stirnen im Vorübertragen von Frauenhänden mit Immortellen und Lorbeer geschmückt wor den waren. Die Volksmenge, durch welche sie hindurchschritten, ftand laut­Ios; ehrfurchtsvoll nahm jeder den Hut ab, die Lippen bebten, in den Augen zitterten Thränen. Nur die festen Schritte der Träger hallten im Schloßhofe wider und von Beit Name zu Zeit der eines der Gefallenen, von einem Träger Iaut ausgerufen mit näherer Angabe, wie: " Familienvater fünf unerzogenen Kindern!" Auf der Barrikade am Kölni­schen Rathhause niedertartätscht!"" Ohne Pardon niedergeftochen, nachdem er sich Eine Wittwe, Mutter ergeben hatte!" von sieben Waisen!" Fünfzehn Jahre alt, an meiner Seite niedergeschossen, mein einziger Sohn!"

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Das Bolt begann zu murren und nach dem König zu rufen, und als er nicht tam, machte es Miene, die Leichen die Treppen empor in die föniglichen Gemächer zu tragen. Hofleute suchten das Volk hiervon abzubringen. Der König soll kommen!" scholl es dumpf und immer stürmischer an den Mauern empor. Endlich nach langem Bögern erschien der König, feine Gemahlin am Arm, auf der Gallerie." Sut ab!" rief es ihm entgegen. Er entblößte das Haupt.

ins Portal des Schloffes mit recht arge Absichten befürchten ließ Nun hob man die blutigen Leichname theils auf den Armen' und Beleidigungen wider meine tapferen und treuen Soldaten aus theils auf den Bahren hoch empor, und dazu erschollen die gestoßen wurden, mußte der Platz durch Kavallerie im Schritt und mit drohenden Rufe der Männer, das furchtbare Wehegeschrei der Frauen. eingesteckter Waffe gefäubert werden, und zwei Gewehre der Infanterie Der König versucht mehrmals zu sprechen. Aber der Sturm, der entluden sich von selbst, Gottlob! ohne irgend jemand zu treffen. vom Schloßhof heraufbraust, läßt ihn nicht zu Worte kommen. Man Eine Rotte von Bösewichtern, meist aus Fremden bestehend, die schreit ihm zu, er folle in den Hof herunterkommen und den ge sich seit einer Woche, obgleich aufgesucht, doch zu verbergen gewußt fallenen Kämpfern seine Achtung zeigen. Er tommt mit der Königin hatten, haben diesen Umstand im Sinne ihrer argen Pläne durch in den Schloßhof hinab und entblößt das Haupt vor den blutigen augenscheinliche Lüge verdreht und die erhißten Gemüther von Leichen. Plöglich stimmt das Volt den Choral an" Jesus, vielen meiner treuen und lieben Berliner mit Nachegedanken um meine Zuversicht!" Die Königin fällt in Ohnmacht und Der König   ver. ins Schloß zurückgetragen werden. vermeintlich vergossenes Blut! erfüllt und sind so die gräulichen muß Urheber von Blutvergießen geworden. Meine Truppen, Eure weilt unbedeckten Hauptes bis zum Schluß des Zobtengesanges unter Brüder und Landsleute, haben erst dann von der Waffe Gebrauch den Leichen. gemacht, als fie durch viele Schüsse aus der Königstraße dazu ge­zwungen wurden. Das siegreiche Vordringen der Truppen war die nothwendige Folge davon.

Die Würdenträger müssen nach diesem Auftritt wohl etwas von Guillotinenstimmung unter dem Bolte vermuthet und an das Ende Ludwig XVI.   von Frankreich gedacht haben. Der Polizeipräsident rieth nach der Rückkehr von der Todtenparade dem Könige zur schleunigen Flucht.

Geflohen ist er nicht. Aber er soll die Demüthigung den Berlinern niemals vergessen haben.

Allerlei Revolutions- Humor.

An Euch, Einwohner meiner gelieblen Bateritadt, ist es jetzt, größerem Unheil vorzubeugen. Erfennt, Euer König und trenester Freund beschwört Euch darum, bei allem, was Euch heilig ist, den unfeligen Irrthum! Kehrt zum Frieden zurück, räumt die Barrikaden, die noch stehen, hinweg, und entfendet au mich Männer, voll des echten alten Berliner   Geistes, mit Worten, wie sie sich Eurem Könige gegenüber geziemen, und ich gebe Euch Auch an den Revolutionstagen ruhte der Berliner   Volkswit mein fönigliches Wort, daß alle Straßen und Plätze sogleich von nicht. Ein hoher Beamter, der am 19. unter die Masse gerathen den Truppen geräumt werden sollen und die militärische Besetzung nur auf die nothwendigen Gebäude des Schlosses, des Zeughauses war, wurde erkannt und verfolgt. Er flüchtete, wurde jedoch um und weniger anderer, und auch da nur auf turze Zeit, beschränkt ringt, und es wäre ihm wohl schlecht ergangen, wenn es nicht einem werden wird. Hört die väterliche Stimme Eures Königs, Be Arbeiter eingefallen wäre, dem Angstmenschen mit Kreide und in wohner meines treuen und schönen Berlins  , und vergeffet das großen Schriftzügen auf den Rücken zu schreiben: National­Geschehene, wie ich es vergessen will und werde in meinem eigenthum", worauf man ihn lachend laufen ließ. Herzen, um der großen Zukunft willen, die unter dem Friedens. Segen Gottes für Preußen und durch Preußen für Deutschland  anbrechen wird.

Eure liebreiche Königin und wahrhaft trene Mutter und Freundin, die sehr leidend darniederliegt, vereint ihre innigen, thränenreichen Bitten mit den meinigen. Geschrieben in der Nacht vom 18.- 19. März 1848. Friedrich Wilhelm."

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Literaten.

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Theologen, unbrauchbare, Weggejagte Ref'rendare,- Lieutenants, wegen Soff faffirte Handlungsdiener pensionirte Schreiben all' die Zeitungsblätter, Wiegeln auf, zum Donnerwetter! Ihr Berliner  !- laßt Euch rathen: Nieder mit den Literaten! Scheint die Sonne unter'n Linden Werdet ihr sie bummeln finden Tragen meistens dünne Röcke, dicke Stöcke: Schlechte Hüte,

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Die Truppen werden zurückgezogen. Das Wirrfal wiederholte sich im Innern des Schloffes. Jm Der schönste Frühlingsmorgen war angebrochen und die Sonne Vorzimmer des Königs ein Gewimmel von Prinzen, Ministern, lachte vom blanen Himmel. Es war Sonntag, aber von Sonntags­Generalen, Offizieren und Staatsbeamten jedes Ranges und bunt frieden und Sonntagsruhe war nichts zu spüren. Noch immer dazwischen Schloßdiener und Lakaien aller Sorten. Wian fam, man standen sich die Kämpfer gegenüber: hier das tampfbereite Bolk auf dort die todtmatten, bis aufs Blut abgehehten ging, man fragte, man berieth. Mit dem Vorschritt der Nacht den Barrikaden, gestaltete sich das Thun   und Treiben in den königlichen Ge- Soldaten. Die Proklamation des Königs wurde schon in den frühen mächern immer anarchischer. Es kam dann gegen Morgen so weit, Morgenstunden verbreitet, gelangte aber faum zur Kenntniß des daß alle sonst so heilig gehaltenen Unterschiede von Rang und Stand fämpfenden Volkes und übte feinen Einfluß auf die Haltung der sich verwischten, daß die Etikette Ipurlos verschwand, daß alles durch Barrikadenfämpfer aus. Neue Deputationen drängen sich ins Sie bekommen einander lief, ging und kam und wieder ging, wer mochte und wollte, Schloß, um den Abzug der Truppen zu verlangen. Berliner   Bürger sich erschöpft auf die Lehnstühle der königlichen jedoch den Bescheid, daß erst die Barrikaden von den Aufständischen Böswillige Konkurrenten haben seit einigen Tagen das Gerücht Gemächer warfen, daß Lente, die sonst den Palast nur aus der verlassen und zerstört sein müßten. Mittlerweile hat im Schloß zu verbreiten gesucht, ich wolle deutscher Kaiser werden und beabs Ferne gesehen, sich ohne Umstände an die königliche Frühstückstafel eine Art Kriegsrath unter dem Vorsitze des Königs gelagt und sichtigte, demnächst mein Geschäft aufzugeben. Wer mich näher die Mehrzahl der Generale sich für den Rückzug der Truppen aus fennt, wird wissen, woran er ist. Fremden und Auswärtigen aber fetzten. Die anfängliche Siegeszuversicht in den Regierungstreifen war gesprochen. empfehle ich nach wie vor mein reichhaltiges Lager von Nachtmäßen Tängst gewichen. Die Königin Elisabeth drängte den König zur Einer neuen Deputation unter Bürgermeister Naunyn   wird der und Unterbeinkleidern. Flucht. Levy Heymann, Schloßplay. Die Stadt bot, nach der Schilderung von Stratz, Rückzug der Truppen zugesagt, wogegen sich die städtischen Berantwortlicher Redakteur: August Jacobey in Berlin  . Für den Inseratentheil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin  . Druck und Verlag von May Bading in Berlin  . Hierzu 3 Beilagen u. interhaltungsblatt.

Denn wo wird denn solchen Lumpen Noch ein guter Bürger pumpen! D'rum Berliner  ! Laßt Euch rathen: Nieder mit den Literaten! Anzeige.

( ,, Kladderadatsch.")