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Kriegsminister v. Goßler: Aus Zweckmäßigkeitsgründen bin ich dagegen, das Offiziertorps so in zwei Theile zu theilen. Nach Altersunterschieden lassen sich die Rechte dort nicht vertheilen.

Abg. b. Vollmar( Sos): Es ist die Möglichkeit vorhanden, die Annahme der Rommissionsfassung bereiten Sie dem ganzen Gesetz| das Gleichheit vor dem Gefeß? Eine Ohrfeige läßt man daß minderjährige Sefondelieutenants als Richter berufen werden. unverhältnißmäßige Schwierigkeiten. sich noch gefallen( fchallende Heiterfeit rechts), aber die Ich glaube aber, daß niemand im Hause solchen jungen Leuten die Abg. Dr. Spahn( 3): Die finanzielle Seite spielt für uns gar Offiziere ziehen ja gleich den Säbel und solchen Säbelaffären wollen genügende Erfahrung und Einsicht für einen solchen Posten zu teine Rolle. Wir hoffen, bis zur dritten Lesung einen Weg der Ver- wir vorbeugen. sprechen wird. Auch die Fähigkeit, Schöffe zu werden, ist ja an ständigung zu finden. Generallieutenant v. Biebahn: Die Uebertreibungen des Abs das Alter von 25 Jahren gebunden. Ich bitte Sie also, meinen Generalauditeur Ittenbach: Bor die Kriegsgerichte gelangen geordneten Haase sind nicht ernst zu nehmen. Höchstens tönnten Antrag anzunehmen. meist militärische Delitte zur Aburtheilung, und diese liegen so ein- Bestimmungen getroffen werden, die Offiziere vor Zivilisten fach, daß ein Jurist genügt. Bei jeder Division find jetzt 2 Auditeure, zu schützen. Die von Herrn Beckh erwähnten Fälle sind sehr selten. und die sind jetzt schon wenig beschäftigt. Was soll der dritte und Dagegen sind Fälle vorgekommen, wo Offiziere ganz grundlos vierte Auditeur eigentlich thun, der nach der Kommissionsfassung von Zivilisten angegriffen worden find. In der Kommissionsfassung noch hinzukommen soll? Je weniger aber ein Beamter zu thun hat, ist die Unterscheidung zwischen Verbrechen und Vergehen mißlich. desto mehr leidet sein Ansehen. Auch den ideellen Gesichtspunkten muß durch Wiederherstellung der Abg. Gröber( 3): Die Juristen halten wir für nöthig schon Regierungsvorlage Rechnung getragen werden, denn der Offizier wegen der Findung des Strafmaßes. Vielleicht läßt sich bis zur steht nicht für seine Person, sondern für den ganzen Stand ein. dritten Lesung noch eine Modifitation finden. Von den Kriegss Abg. v. Kardorff( Rp.): Für uns Für uns wäre die Nicht­gerichten kann die Todesstrafe ausgesprochen werden, und das soll wiederherstellung der Regierungsvorlage ein Grund für die Ab­nicht unter Mitwirkung nur eines Juriften geschehen. lehnung des ganzen Gesetzes.

Abg. v. Vollmar( So.): Eine Zweitheilung des Difiziertorps Besteht schon durch die Bestimmung des§ 37, daß als Richter nur mitwirken fann, wer seit mindestens einem Jahre dem Heer oder der Marine angehört.

Kriegsminister v. Goßler: Dieser Unterschied beruht nur auf der Diensterfahrung, nicht auf dem Alter. Nach weiterer furzer Debatte, in der sich die Abgg. Gröber, v. Levezzow, Dr. Spahn und v. Stumm gegen den Antrag, der Abg. Beckh( frf. Vp.) dafür aussprechen, wird derfelbe abgelehnt, und§ 37 in der Kommissionsfassung angenommen. Ebenso§ 38. § 39 handelt von der Eides formel. Nach der Kommiffions: faffung foll dem Schwörenden gestattet werden, derselben eine feinem Glaubensbekenntniß entsprechende Bekräftigungsformel hinzu aufügen. Abg. Munckel( frs. Bp.) bittet, diesen Beschluß der Kommission abzulehnen, da er nur die tonfessionellen Gegensäge in der Armee verschärfe.

Abg. Dr. v. Levehow( t.): Klagen über das viele juristische Beiwerk hört man im praktischen Leben beständig. Der Antrag Auer erscheint mir direkt schädlich. Auch die Kommission hat etwas Unzweckmäßiges beschlossen. Die Zahl der Kriegsräthe würde danach erheblich vermehrt werden müssen. Die meisten würden zum Schaden ihres Ansehens nicht voll beschäftigt sein. Im Kriege würde die Vermehrung der Kriegsräthe eine unpraktische Vermehrung des Trains bedeuten. Ich bitte Sie, aus allen diefen Gründen durch Annahme unseres Antrages die Regierungsvorlage wieder herzu stellen. 100 Abg. Gröber( 3): Der Beschluß der Kommission ist reichlich erwogen. Die Kriegsgerichte bilden das Schwergewicht der ganzen Organisation, sie urtheilen über Dinge, die zum theil vor die Schwurgerichte und das Reichsgericht im bürgerlichen Verfahren kommen würden. Wir halten deshalb ein ausreichendes juristisches Element bei ihrer Besetzung für unumgänglich. Der weitergehende An­trag der Sozialdemokraten ist überflüssig.

Generalauditeur Ittenbach: Bisher sind alle diese Urtheile ohne jede juristische Mitwirkung gefällt worden.( Rufe: Leider!) Gestern hat Abg. Gröber noch die Rechtsprechung der Militärgerichte als im ganzen und großen gut bezeichnet.

1131198

Hierauf vertagt sich das Haus.

Nächste Sigung: Freitag 11 Uhr. Fortsetzung der heutigen Berathung. Fortsetzung der zweiten Berathung des Gesezentwurfes betreffend die Entschädigung unschuldig Verurtheilter.

N

Parlamentarisches.

Abg. Gröber: Wir wollen doch eben den bisherigen Zustand verbessern. Die Diskussion wird geschlossen und der Antrag Auer gegen die Stimmen der Sozialdemokraten und der freisinnigen Volkspartei In der Budgetkommission des Reichstags wurde heute zus abgelehnt. nächst das Flottengeset in zweiter Lesung erledigt. Ohne Die Kommiffionsfaffung wird gegen die Stimmen der Ron wesentliche Debatte wurden sämmtliche Paragraphen nach den Be­Abg. Graf v. Bernstorff( Rp.) und Liebermann v. Sonnen- fervativen und einiger Mitglieder der freisinnigen Vereinigung anschlüssen erster Lesung bestätigt, bis auf§ 2. In diesem heißt es berg( Antis.) sprechen sich für Beibehaltung der konfessionellen genommen. Damit ist der Antrag der Konservativen erledigt. nach der ersten Lesung, daß Abänderungen in bezug auf die Ersay= Formel aus. Die§§ 47-171 werden, nach Ablehnung einiger Abänderungsfrist der Zustimmung des Bundesraths und des Reichstags § 39 wird darauf nach dem Antrage der Kommission an- anträge Mundel( frs. Bp.) und Auer( Soz.), die Abgeordneter bedürfen. Abg. Dr. Lieber beantragte dafür folgende genommen. og dregla menteBeckh( frs. Bp.) turz begründet, in der Kommissionsfaffung an Fassung: But einer Verlängerung der Ersasfrist bedarf Für die Zusammensetzung der Kriegsgerichte bestimmt die ur genommen. es im Einzelfalle der Zustimmung des Bundesraths, zu fprüngliche Regierungsvorlage fünf Dichter und zwar einen Kriegs-§ 172, der von der Befugniß zur vorläufigen Festnahme einer einer Verkürzung derjenigen des Reichstags. Etwaige Bewilligungen gerichtsrath und vier Offizier. Nach den Komissionsbeschlüssen sollen sie Militärperson handelt, bestimmt, daß ein im Offizterrang stehender und in von Ersatzbauten vor Ablauf der gefeßlichen Lebensdauerhöhere aus zwei Kriegsgerichtsräthen und drei Offizieren bestehen. Dagegen bean entsprechender Uniform befindlicher Angehöriger der bewaffneten Macht Gewalt, wie Untergang eines Schiffes, ausgeschlossen- find inner­tragen die Abg. Auer und Genossen( Soz.) 8 Kriegsgerichtsräthe und von den Polizei- und Sicherheitsbeamten nur dann arretirt werden halb einer mit dem Reichstage zu vereinbarenden Frist durch Zurück­zwei Offiziere zu ernennen, während Abg. v. Buttkamer Plauth darf, wenn er bei der Begehung eines Verbrechens oder eines ftellung anderer Erfahbauten auszugleichen." Staatssekretär Tirpiz ( t) die Regierungsvorlage wieder herstellen will. aste mit dem Verluste ber bürgerlichen Ehrenrechte erklärt sich mit dem Vorschlage einverstanden, worauf die neue bedrohten Bergehens auf frischer That betroffen oder verfolgt wird. Fassung zur Annahme gelangt. Das ganze Gefeß wurde sodann Die Abgg. Auer u. Gen.( Soz.) beantragen Streichung dieser gegen 7 Stimmen angenommen. Dagegen flimmten Einschränkung. Sozialdemokraten, beide Volksparteien, Polen   und Müller- Fulda. Abg. Haase( Soz.): Es handelt sich bei unserem Antrag darum, Auf Vorschlag des Referenten Dr. Lieber wird von schrift. das Publikum vor der Willkür der Offiziere zu schützen. Der vor- licher Berichterstattung Abstand genommen. Abg. liegende Paragraph ist ungerecht und mit den größten Gefahren für Bieber wird dem Plenum mündlichen Bericht über die Verhand­die Sicherheit der Bevölkerung verknüpft. Selbst der gewiegtefte fungen der Kommission erstatten. Die Erklärungen der Regierungs­Jurist kann unmöglich sofort feststellen, ob es sich bei einer That Vertreter werden dem Hause wörtlich mitgetheilt werden. Von meh­um ein leichtes oder schweres Bergehen handelt, nun gar um ein reren Seiten wird die Nothwendigkeit betont, das Flottengeset vor folches, das mit dem Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte bedroht dem Marine Etat fertig zu stellen. Man kommt deshalb überein, ist! Und das soll nun nach diesem Paragraphen sogar ein den Präsidenten v. Buol zu ersuchen, das Flottengesetz bereits Laie fofort entscheiden!! Das ist doch einfach une am it two ch nächster Woche, also am 23. März, auf die denkbar. Das würde ja zu den unglaublichsten Ronse   Tagesordnung des Plenums zu sehen. Die Kommission feßen. quenzen führen. Ich halte es nicht für ausgeschlossen, daß in fegt darauf die neulich abgebrochene Verhandlung über die Etalspofition Berfolg dieses Paragraphen Laien auf grund ihrer Aussagen wegen Bantwefen" fort. Abg. v. Kardorff beantragte folgende Resolution: Freiheitsberaubung angeflagt und verurtheilt werden werden. Ich" Die verbündeten Regierungen aufzufordern, vor Ablauf des Reichs bitte Sie dringend, diese unhaltbare Bestimmung aufzuheben.( Bravo bank- Privilegiums eine Abänderung der Statuten der Reichsbant in Abg. Dr. Görtz( frs. Vg.): Ein tüchtiger Jurist ist besser, als lints.) ogloimi Erwägung zu ziehen, um diese einerfeits fapitalträftiger zu gestalten, zwei, die nicht genügend Beschäftigung haben. Wenn ein Jurist Abg. v. Buttfamter( I.): Wenn man den Abg. Haase hört, so andererseits in den Stand zu setzen, für die Kreditbedürfnisse nichts zu thun hat, macht er Dummheiten, sagt schon der Bolts- follte man glauben, daß ein besonderes Gesetz nothwendig sei, um niedrigere Diskontsäke festzuhalten." Abg. v. Kardorff bemerkte, er Budas Publikum vor den Offizieren zu schützen.( Sehr richtig! Ist denke an feine Verstaatlichung der Reichsbant, Aber die französische  Abg. Saafe( So3): Der Regierungsantrag märe berechtigt, auch nothwendig! links.) Dazu liegt aber keine Veranlassung Bant habe das ganze Jahr einen Diskont von 2 pet. festhalten wenn den Militärgerichten lediglich militärische Vergehen überwiesen vor. Die Festnehmung einer, wenn auch untergeordneten Militär- tönnen, während der Diskont der deutschen Reichsbant bis 5 pet. würden, da aber auch über Bergehen, die im bürgerlichen Leben be- person, durch einen beliebigen Beamten betrachte ich als sehr bedent gefliegen sei und durchschnittlich nahezu 4 pet. betragen habe. gangen werden, dort abgeurtheilt wird, so muß unbedingt das lich. Wenn jemand eine Zeit lang beim Militär gewesen ist, Frankreich   habe keinen Goldabfluß, weil die Bant auch Silber juristische Element gestärkt werden. Ein Jurist genügt nicht, wie so hat das militärische Ghrgefühl bei ihm bereits einen solchen Grad zahlen tönne und ein Goldagio von 8 pro Mille nehme. Der hohe man auch im gewöhnlichen Leben oft nicht mit dem Rathe eines angenommen, daß er sich eine solche Behandlung nicht gefallen lassen Diskont belaste das Bolt mehr als jede Steuer. Abg. Richter: Die Sachverständigen zufrieden ist, sondern noch einen zweiten zu hören fann. Wir haben nun das äußerste tonzebirt: Wir haben mit Vermehrung des Reichsbank- Rapitals sei nebensächlich und stehe zum wünscht. Erkennen Sie dies aber an, dann müssen Sie fonfequenter- Rücksicht darauf, daß solch ein Ausnahmefall doch noch möglich Bantzinsfuß in gar keinem Verhältniß. Mit der Goldprämie rolle weise auch den dritten Juristen hinzunehmen, der entscheidet, wenn fei, jenen Paragraphen aufgenommen. Wir hoffen, daß auch man Frage ganze wieder auf. Bimetallismus die beiden andern sich nicht einigen können. die Regierung in diesem Punkte feft bleiben wird. Eine höhere Staatssekretär Graf Bosadowsky tann feine materiellen Er Uebrigens ist die Stärkung des juristischen Glements auch Offiziersebre wollen wir nicht fonstruiren, es hat sich aber eine flärungen abgeben. Das zeitweise hohe Steigen des Diskonts Dazu geeignet, die Härten und Einseitigkeiten, welche durch die eigen traditionelle Difiziersehre herausgebildet, über die die Ehrengerichte fates   findet seine Erklärung durch große Kapitalsforderungen infolge thümlichen Anschanungen des militärischen Geistes bedingt sind, zu zu wachen haben. Die Sozialdemokraten werden daran nichts des industriellen Aufschwunges. Abg. Dr. Hammacher freut sich, mildern. Natürlich ist das nur möglich, wenn die Juristen in der ändern. Wir bekämpfen den Kommissionsantrag, weil wir die daß auch Herr v. Kardorff an teine Berstaatlichung der Reichsbant Majorität find. Finanzielle Bedenken können hier für uns garnicht Uniform des Offiziers nicht kompromittiren laffen wollen. Ein denke. Die Bank von Frankreich sei unbeschränkt in der Noten, in betracht kommen, wenn es sich darum handelt, die Rechtspflege zu Offizier, der verhaftet werden soll, wird, namentlich wenn er sich ausgabe. Die Faffung der vorgeschlagenen Resolution set bedenklich, verbessern und das Vertrauen zur Rechtsprechung im Wolfe zu unschuldig fühlt, Widerstand leisten, es wird zu blutigen Konflikten weil ein niedrigerer Diskont sich nicht durch ein erhöhtes Grund­haben.( Lebhafter Beifall links.) tommen, und das wollen wir vermeiden. Die Regierungsvorlage tapital erzwingen laffe. Kein Land habe in Handel und Industrie ist das äußerste, was wir zugestehen können. in letzter Zeit einen solchen Aufschwung genommen, wie Deutsch  

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Abg. Beckh( frs. Vp.) befürwortet seinen mit dem Antrag der Sozialdemokraten übereinstimmenden Antrag. Abg. Beckh( frs. Bp.) beantragt, in der Rommissionsfaffung die land. Die Folge davon sei ein vergrößerter Geldbedarf. Redner Kriegsminister v. Goftler: Das Kriegsgericht muß seinen Worte oder eines nicht auf Antrag zu verfolgenden Bergehen3" empfiehlt die Zurückziehung der Resolution. Nach einigen Aus militärischen Charakter behalten. Ein Kriegsgerichtsrath genügt einzufügen. Redner erinnert an den Fall Brüsewitz   und an die führungen des Staatssekretärs v. Thielmann zieht Abg. v. Kardorff, nach unferer Ansicht vollständig. Wir können auf den Antrag der Fälle, wo Offiziere in angetrunkenem Zustande in Lokalen Unfug feine Resolution zurück. Der Etat wird genehmigt. Morgen Kommiffion schon aus finanziellen Gründen nicht eingehen. Durch treiben. Sollen diefe Offiziere nicht verhaftet werden können? If steht der Etat der Seichs Eisenbahnen zur Berathung.

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zimmer vor uns ftand, die Hände in den Seitentaschen eines Sack- feine Waffen in die Hände geben wollte. Sie wurden nicht in die Freischaaren preis, die von den Dänen bei Jdstedt meuchlings über roces von blauer Serge, glich er zu allerlegt einem höchsten Staats- politischen Klubs aufgenommen und die Voltsversammlungen in den fallen und bis auf einen fleinen Rest niedergemacht wurden. beamten. Viel eher hätte man ihn für einen biderben Landwirth Belten wurden regelmäßig an einem Wochentage, dem Mittwoch, Im Türkischen Zelt, wohin wir uns zum Abendessen begaben, halten tönnen, und wie mit einem solchen war denn auch das abgehalten, an dem die Arbeiter teine Zeit hatten. Es ist wahr, waren die Zimmer mit Garde- Offizieren und ihren Damen an­Gespräch ohne jeden Zwang und ohne alle Umstände. Als wir auf daß der Magiftrat unter seinem neuen Oberbürgermeister Naunyn gefüllt. Manch weibliches Antlig machte die bevorstehende Trennung unseren Auftrag zu sprechen tamen, fuhr er mit beiden Händen, ohne der großen Noth der armen Klasse einigermaßen abzuhelfen bemüht blaß, die Offiziere aber befanden sich größtentheils ein geräuschvoller fie aus den Taschen zu nehmen, in die Höhe und rief: Aber woher war. Er gab die Pfänder in den Leihämtern bis zum Betrage von Kriegsstimmung und feierten mit manchem Glase dem Gott der das Geld nehmen? Unsere Rassen find leer, ganz leer, meine Herren!" 5 Thalern frei, und er gab einem Theil der Arbeitslosen Beschäfti- Schlachten. Als dann der Omnibus- Kondukteur mit seiner Schelle Wir wollten es nicht glauben, obwohl es eine Thatsache war, und gung, indem er den Landwehrkanal bei der Möckernbrücke zum die baldige Abfahrt des letzten Wagens nach Berlin   ankündigte und er versicherte: Nein, im Ernst, Sie können es mir schon glauben. Hafen erweitern und den Sand der Rehberge umgraben ließ. Man mein Bruder und ich zum Aufbruch uns rüsteten, ward uns eine Und nicht nur Schläger, sondern auch Büchsen verlangen Sie? wird aber schwerlich bestreiten fönnen, daß an diesen wohlthätigen eigenthümliche Ueberraschung! An einem der nächsten Tische, um Wenn es noch Schläger allein wären! Aber auch Büchsen? Hm! hm! Maßregeln die Furcht vor der arbeitenden Klasse ihren geheimen den eine größere Gesellschaft saß, erhob sich ein junges, sehr schlankes Der Zweck ist freilich ein lobenswerther. Rosenkranz  ( wir hatten ihm Antheil hatte. Und sie hatte ihren Antheil daran, daß der Offizier- Fräulein und begann meinem Bruder eine Rede zu halten. deffen Worte wiederholt) hat nicht ganz unrecht; Sie stehen allerdings Magistrat, um die verscherzte Huld der Krone einigermaßen zurück- Sie hatte eine etwas scharfe Stimme, und es ward ganz still im in Rönigsberg gewissermaßen auf Vorposten. Aber 800 Schläger zugewinnen, im Stillen dafür thätig war, daß wieder Militär in die Zimmer. Sie deutete an, daß der Garde in Berlin   gewisses Unrecht und Büchsen! Na, ich will's überlegen. Grüßen Sie einstweilen Stadt gelegt würde. Die Bürgerschaft wußte die zarte Fürsorge widerfahren sei; daß mein Bruder durch seine Tapferkeit der Ehre Ihre Kommilitonen und sagen Sie ihnen, daß ich thun werde, was ihrer Obrigkeit zu würdigen, mit den Budikern jubelte vor allem die sich würdig erweisen werde, die Uniform der Kaiser Franz­ich fann, um sie wehrhaft zu machen." Damit entließ er uns. Ueber Bürgerwehr, des Kuhsußes müde, und so hielten verschiedene Ab- Garde zu tragen und das Regiment in dem Blut der flüssig zu sagen, daß Schläger und Büchsen nimmer famen. theilungen Infanterie und Kavallerie von der Linie am 31. März Dänen die Erinnerungen an den 18. März ersticken würde. Wichtiger wäre es gewesen, sich gegen den inneren Feind zu und den nächstfolgenden Tagen ihren Einzug in Berlin  . Bei dem Dann malte das edle Fräulein die Heimkehr der fieggekrönten wappnen. In Berlin   hatten aber nur die Arbeiter die Augen offen. festlichen Empfange machte fich wieder der Thierarzt Urban bemert- Garden aus und ihre blassen Augen begannen zu leuchten. Der Sie ließen sich weder durch den Wortschaumschlag in den bürgerlich, der dem König bei seinem Umritt durch die Stadt eine Einzug durch das Brandenburger Thor werde sich zu einem lichen Klubs, noch durch die tönenden Phrasen täuschen, die zwischen schwarz roth goldene Fahne vorangetragen hatte, Ob der Liebe Triumphzug ohne gleichen gestalten; alle fönigstreuen Herzen, die dem Magistrat und den Gratulationsdeputationen aus Köln  , Breslau  , Mühen dieses Strebers, der als Barrikadenheld sich aufspielte, ent- jeßt trauern, werden den Helden zujauchzen, alle Mädchen und Königsberg  , Stettin   gewechselt wurden. Während die Volkss sprechenden Lohn gefunden oder verloren war, habe ich nicht Frauen aus allen Fenstern sie mit Blumen überschütten. An diesem versammlungen auf dem großen Rundplay an den Belten erfahren. schönsten und höchsten Lohn der Zapferkeit werden auch Sie Ihren um das allgemeine Wahlrecht bei dem vereinigten Landtag Dieses bedenkliche Vorkommniß drei Wochen nach dem Siege der vollen Antheil haben," schloß sie mit glühenden Wangen, und reichte petitionirten und zur Unterstützung der Forderung Straßen Revolution hatte den Arbeitern hauptsächlich die Veranlassung zu meinem Bruder die aristokratische Rechte. Er verbeugte sich stumm demonstrationen veranstalteten, traten die Arbeiter draußen auf den ihrem mahnenden Aufrufe an die Bürgerschaft gegeben. Einen oder und wir gingen, während die Zurückbleibenden mit den Gläsern Rehbergen zusammen und erließen eine fernige Ansprache an die zwei Tage darauf, nachdem der Konstitutionelle Klub allen voran läuteten und uns der Ruf nachscholl: Hoch die Garde, die Stüze Bürgerschaft. Sie forderten diese darin auf, ihre Hand die sie die Hand der Arbeiter zurückgestoßen hatte, fuhr ich nach Char  - des Thrones." ihnen offen böten, au ergreifen, so lange es noch Beit sei. Sie lottenburg, dem Standquartier des Kaiser Franz  - Regiments seit dem Mit den weinenden und lagenden Feldwebel und Unteroffiziers­hätten am 18. und 19. März gemeinsam gegen die Feinde der 19. März, um von meinem jüngeren Bruder, der in demselben Frauen sammt ihren Kindern, die von ihren Männern und Bätern Freiheit gekämpft und diese könnte nur behauptet werden, wenn sie diente, Abschied zu nehmen. Er hatte während der Barrikadenschlacht Abschied genommen hatten, fuhr ich nach Berlin   zurück. Unter den einhellig zu einander ständen. als Ordonnang Dienst gethan und zwar auf Befehl im Zivilanzuge. Er Linden, an der Kranzler- Ede, wurde der Omnibus durch eine dichte Ich wohnte der Sitzung des tonftitutionellen Klubs bei, in bestätigte mir ebenfalls, daß der durch aufmunternde Reden der Menschenmasse aufgehalten. Ich stieg aus. Der Konditor Karbe, ber diese Aufforderung der Arbeiter debattirt wurde. Diefer Borgefeßten in den Kasernen und reichlichen Schnapsgenuß erzeugten von dem ich schon häufiger gehört hatte, hielt wieder einmal eine Klub, von dem Juftisrath Erelinger geleitet, der vorher lange hochgrabigen Aufregung der Soldaten vor den Kampftagen am fliegende Volksversammlung ab. Einzuberufen brauchte er sie nicht. Jahre als Rechtsanwalt in Königsberg   thätig gewesen war, bestand Morgen des 19. eine entschiedene Erschlaffung erfolgt war. Die Denn wo der alte Mann mit dem langen lichtgrauen Barte abends aus ber freifinnigen Bourgeoisie, worunter mancher namhafte und Nacht mit ihrem unaufhörlichen Knattern der Gewehre, dem Krachen auftauchte, da sammelten sich auch sogleich die Menschen, um ihn reden berühmte Vertreter der Literatur und Wissenschaft. Alle Redner der groben Geschüße, dem wilden Geschrei der Kämpfenden auf zu hören. Und wie dem Vater Rarbe alle politischen Stichworte Sprachen sich gegen das Bündniß mit den Arbeitern aus. Als ich beiden Seiten wäre unbeschreiblich graufig gewesen; eine offene und Phrasen vom Munde flossen! Eines seiner stets wiederkehrenden mir erlaubte, das Wort für dasselbe zu ergreifen und dessen Noth- Feldschlacht müßte dagegen sanft erscheinen. Nun, er sollte schon Bilder war der Vergleich der Freiheit mit einem Baume. Auch an wendigkeit betonte, hatte ich es nur der Energie des Vorsitzenden zu in der nächsten Zeit den Bergleich erproben. Bereits der folgende diesem Abend gebrauchte er ihn und sagte: Mitbürger, wir pflanzen danken, daß ich überhaupt zu Ende sprechen fonnte. Fortwährend Morgen war zum Abmarsch der Garden nach Schleswig- Holstein   einen Bauni". Gine tiefe Slimme unterbrach ihn:" Jotte, is der wurde ich durch wüstes Geschrei unterbrochen, die Augen funkelten bestimmt, um dasselbe von der unerträglichen Tyrannei" des Boom noch nich geflangt?" und allgemeines Gelächter, mit Johlen und geballte Fäufte fuhren in der Luft umher. Wenn die freisinnige dänischen Königs zu befreien. In Wahrheit, um es diesem zu er- und Pfeifen untermischt, erhob sich. Ja, gepflanzt war der Baum der Freiheit, und seine Wurzeln Bourgeoisie sich gegen den Antrag der Arbeiter wie gewisse Thiere halten und die Ansprüche des Herzogs von Augustenburg zu durch­geberbeten, denen ein rothes Tuch vorgehalten wird, dann erräth frenzen, auf deffen Aufruf aus allen Ländern Deutschlands   Frei waren mit dem besten Blute des Volkes begossen. Aber das Erds man dessen Schicksal ohne Mühe. Für ein Bündniß mit den Arbeitern? willige begeistert nach den meerumschlungenen Provinzen eilten. reich war gar so dürr, und ich sah ihn im Geiste verdorren. Mit Niemals! Hatte man sie doch schon bei der Errichtung der Bekanntlich war dieses auch der Ausgang des Krieges. Preußen diesem beklemmenden Gefühl reiste ich nach Königsberg   ab. Bürgerwehr von dieser ausgeschlossen, weil man ihnen schloß mit Dänemark   Waffenstillstand und Frieden und gab diel

Berantwortlicher Redakteur: August Jacobey in Berlin  . Für den Inferatentheil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin  . Druck und Verlag von May Bading in Berlin  .