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ne rig, wie denn das Bersammlungsrecht birter verschlossenen Thüren gehandhabt wird. Doch den andern Morgen ver breitete fich die Nechrist, wir hätten gefälschte Karten. Der Eine glaubt es nicht, der Anbere anch nicht, und die Meisten erfuhren gar nichts davon, rnd Folge dessen mnßte es den Abend einen großartigen Auflanf geben, well eben von Sei­ten der Meister eine sarfe Rentrele eingeführt wurde und Reiner von uns auf unsere Karten herein temmen tonte. Die Straße wimmelte von Menschen, und die Polizei mit en a Nachtwächter einbegriffen, hatte denn auch ihren Boften ein­öfte genommen und alle Sände voll zu thun, den Boltshaufen in jenige Bewegung zu erhalten. Auf jeden Mann tamen zwei Bolt­omm ziften. Es hat denn das vex cizem Industrieriter angezet Dat telte Lustspiel, die Laffalleaner als Prügeljungen zu benutzen, um den 3 ftlern" Angst uns Schrecken efuzujagen und Belä ihre Versammlung zu fprengen, glänzend Fasto gemacht. bab wel Wünse, welge jedenfalle feinen Plan geleitet haben, ehm find durch die plante Sandlungsweise mißglict; erftens war die ihm feibliche Bersammlung der Zünftler mm Gan uch b wur dium der Preffe nicht gesprengt zu sehen, und zweitrus, was e D vielleicht die Hauptsache war, um unsern Kandidaten Hart­mann zu schädigen, die Laffalleaner nicht als rohe, augebil Dexta dete Maffe oder Böbel in den Koth ziehen zu können. Doch chaff das fcht fest, daß so manches Herz gepocht und manches Ohr gelaufcht haben mag, ob die branßen Wache haltenden So­cial- Demokraten den, Conventgarten" mit Petroleumnord­betref inftrumenten bald zu bombardiren aufingen; aber umſouft, Vo denn wo der Acbeiter Bache hält, fann man gerne die Bo­lizei entbehren. Ge fub aber dennoch, trotz der scharfen Fou trole und der maffexhaften Bolizei, einige Hundert von nus hineingekommen, nx ist die Bersammlung für uns doch nicht nius ganz refultatios verlanfen. Mit social- demokratisdem Gruß nerf Anton Nüdnagel.

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Tessin , 7. Januar. ( Bersammlung der Roxser. bativen.) Drt Kaufmann Lemble berief am 6. Jannar eine tonservative Bersammlung. Ohne zur Burraxwahl zu schreiten, bemächtigte er fich bes Borfizes and empfahl der Versammlung die Kandidatur des Ministerpräsidenten von Laffewis; gleichzeitig forbeste er die Gegner exf, fich durch Handaufheben erkennen zu geben, worauf fish herausstellte,

gif daß wir dagegen waren. Bon Interpellation and Debatte

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war leire Rebe. Hierauf spras ein Pfaffe Naftehendes: M.H! Die göttliche und Civilehe find beide ganz gleich, in ber e For häuslicher Wirthschaft, aber man muß Verhältnisse im Him­mel in Betracht ziehen; was ben dortigen Gesetzen, hat die göttliche nur Anerkennung. Die Kinder aus der Civilehe find geborene Social- Demokraten, für welche die Himmels­ thür verriegelt t. Die Civilchelente tönnen auseinanderlan fen, wenn es ihren nicht länger gefällt, auch wird die Taufe bei diefer The wegfallen.( bez nun fommt das Beste) Die Ratholifen haben fetxe Bibel und teinen Katechismus.( Aber fie haben die heiligen Lehren des unfehlbaren Schwachtopfs.) Die Kinder in der Schule würben beim Singen, Lesen und selbst beim Betra friden.( Schauberhaft!) Es werden halbe Heiden ; die Lehrer werden aufgehangen. Meine Hewen! Das jüngste Gerit ift zehe; der zehnte Jannar geht voran, und Alle, welche de järgne Gezicht nicht sehen wollen, wäh len gute Konservettse als Seidstagsabgrozdnete, dansit das durch die verfluchtru Social- Demokraten heraufbeschworene ilingfte Geriet night to früh fomme." So wels der Bfaffe. Hierauf fagte der Rensmann Dankwart zum$ faffen: Hätten Sie doch we gefehwiegen, Ihre Rede hat mehr Schader ale Bortheil gebrach"; worauf der Pfeffe antwer­tete: Ich verstand es ja nicht beffer!" Unterzeichner sprach noch nach dem Schluß der Bersammlung mit der Anwesen­den und schlug Hen H. Flun aus Berlin als Reichstage tandidaten ver. Da axf cismal tammt ein Gened'arm auf mich los und fordret ich auf, fefort das Lokal zu verlassen. Dieses Benehmen rief allgemeine Empörung bervor, da ich mich ganz friedlich unterhielt, auf einmal von einem Gensd'arm herauswerfen lassen mußte. Dr. Müller und mehrere vernfnftige Leute wißbilligten im höchften Grade diesen Gewaltakt. Parteigeneffen! sollen wir uns das ge­fallen laffen? Nein, Bridez, laffet nne beweisen, daß wir anf gefeßlichem Wege diese fanten Zustände abfaffen. Mit social- demokratisdem Gruß C. Kilper.

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Aachen, 10. Jaxzar.( Bolksversammlungen.) Ber gangenen Montag war ich in einer Versammlung, welche den fatholisch gefinnten, aber den Geldsack liebenden Landtags­relfe abgeordneten Saradzy aus Köln aufstellte, um im Reichstage zu sprechen. Der Herr sprach. was ein altes Weib in der Nachtmitte nub mit geschlossenen Augen sagen tönnte, darunter auch, daß die Lösung der sochalen Frage bergebens angebahnt würde, daß er Mitglied der Centrume frattion, das Wesen der preußisken Verfaffung in das Reichs­gesetz zu übertragen beantragt hätte.( Wer denkt nicht an Klaffenwahlsystem, wexach ber Reiche Alles der Arme Me Nichts gift?) In den Paläften wäre wehr Ungilid als in den Hütten der Arbeiter. Er gab auch zu, daß der Wähler nicht Jeden wäblex wärde. Der Einberufer besaß nicht ein­mal so viel Bildung, sdes, beffer gefagt, er hatte nicht ein­mal so viel Respekt vor der Versammlung, sich ihr eigenes " Bureau wählen zu laffen- Bon da ab war Rube bis zum Donnerstag Abend 8 Uhr. Um diese Zeit fand ich in der reffa Wiener Hofburg " eine Banbe after und junges Bintsanger, t, die fraßen und soffen. In einer Zeit, wo man die Bater­afle landsvertheidiger im Glend untemmen läßt, in einer Zeit, wo man den Generalex die Hosentaschen voll Geld propft, In einer Belt, wo den Hinterbliebenen unserer braven Land­Beruf wehrleute, die so schon geringe Staateunterfüßung euch noch eingehen läßt, ben Landwehrwaisen nimmt man's, um Juden, hmi of Wucherern und Revanchetrompeten die Geldsummen in den Hals zu pfropsen. Wie gesagt, trotz dieser grauenhaften Gegen­but fäße fraßen und foffen unsere nationalmiserablen Maßbäuche, and man hätte versucht sein tönnen, zu glauben, man wäre im nn Schweineftalle, statt in einer Wählerversammlung. Ein selfier - Hund prats& te etwas von einem Laffalleaner. Hierauf wurde Ite, die Clique dann von einem feiflabgerundeten Fettfack eröffnet, verd welcher statt der Clique bie Bureaugestalten einsetzte. Auf Anz einmal fing der rationelliberale Käse an zu kochen. Ich en wandte mich, um nach einer sogenannten Leuchte bes nenn­Jo zehnten Jahrhunderts in spähen, und gewahrte ein zusam­Scha mengetrocknetes Justoisuum, welches seine Quakerei noch eine unser Welle zum Besten gab und dann verfiummte. Hierauf all­Kar gemeines Blöken der Bourgeoieschafe. Wir entfernten uns

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von dem ekelhaften Axftreten des Bildungspöbele, um in omm dem Paulushause der katholischen Boltsversammlung beizu wohnen. Heute Morgen um zehn Uhr begab ich mich nach fam dem Wahllotal, Trichtergaffe Nr. 9. Nachdem ich im Wahl­Total unfer Organ durchgelesen, wurde ich von einem Bei­figer gefragt, ob ich wähler sei? ich antwortete " Rein!"

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Hierauf forderte der Wahlvorsteher meine Entfernung. Als ich mich auf die Deffentlichkeit der Wahlhandlung berief, er widerte mir der Wahlvorsteher, es wiren Wähler genug da. Ich verließ unter Bretest bas Lotal, am wenigftens vor der Thür auszuharren, bis mich auf einmal, ich glaube auf Ver­anlaffung des Walvorstehers, die Pslizei gewaltsam ent­ferate it facial- semetzatshem Ginß 3. Otto.

Weertebe, 9. Januar. ( Maßregelung.) Wir sind hier gemaßregelt auf Beranlaffung des Ober- Werft- Direktore Berner, des Mannes, der in den spanischen Gewässern das Kriegsschiff der Internationale gegea alles Recht anfiel und gefangen xahm. Dieser Held brennt jetzt so von Menschen­liebe, daß er den Arbeitern die Schulze- Delitzsche Spaarbüchse mit Gewalt aufbringen will. Alle, welche fich dem Schulze­Ich System wibersehen, werden ohne Gnade und ohne Rück­Sprache fofort auf das Straßenpflaster geworfen. Das it xnn schon Bielen paffirt, und Unterzeichneter hat auch diese Sustruthe des Spaarepoftels fühlen wiffen. Das ist sehr harafterifirend für den Mann, der ohne Recht des spanische Schiff annettiste, un der spanischen Regierung in die Hände zu beiten. 2 wollen diesem Herrn aber zeigen, daß wir feine Spanier find, bie max tapern faun. Mit social- emo­fratischem Graß Brunten.

Bargteheide , 7. Januar. ( Wahlagitation.) Wohl feltex taux bie 2ahlagitation so rührig und mit so großem Gefolge betrieben werben, wie im achten( Altona mit Land­gebiet) fleswig- Holsteinischen Wahlkreise. Aber nirgends fann an die Bath der Gegner über unsere Erfolge fi in

sonft. Ob die dummen Bauern nun meinen, damit die Ar­beiterbewegung zu schädigen, dann haben sie fich arg verrech net; dieses wird ihnen auch wohl schon die geftrige Ber sammlung bewiesen haben. Nur noch ein paar solche Ver fammlangen mehr und Angeln wird eine socialistische Macht bilden, welche sich mit mancher Stadt missen kann Eine Tellerfammlung in der letzten Bersammlung ergab 9 Mart 6 Schill., wovon die Hälfte dem Flensburger Wahl- Comité übermittelt worden ist; die andere Hälfte ist hierorts zur Ver breitung von Wahlzetteln verwendet werden. Mit social­demokratischem Gruß Johannes Hansen.

Die Großproduktion in der Landwirthschaft.

Die Itzehoer Nachrichten" brachten vor Kurzem einen landwirthschaftlichen Vortrag nebst einigen redaktionellen Notizen, woraus fich ausgezeichnet flar ergiebt, daß der landwirthschaftliche Kleinbetrieb rettungslos der Großproduktion unterliegt, welche Letztere en ländliches Proletariat erzeugen muß. Wir werden daher die beachtenswerthe Ge­ftändniß hier näher betrachten, die Ueberschrift lautet: Wir werden durch Zerstückelung der Bauernhöfe die land­und volkswirthschaftlichen Intereffen beeinflußt?

Dann bemerkt die Redaktion selbst, wie folgt: Diese Frage ist in nenester Zeit vielfach besprochen wor­den. Auch in der letzten Hauptversammlung unseres land­wirthschaftlichen Generalvereins zu Flensburg wurde die Frage lebhaft debattist und es machte sich hier besonders die Be füratung geltend, daß ein Proletariat von Landbe figern unausbleiblich set. Die Ansichten rücksichtlich der Zeftüdelung größerer Besitze, wie fie ja namentlich in Angela in letzterer Zeit so vielfach vorkam, gehen ziemlich roeit auseinander, und es dürfte daher nachstehender Bortrag, gehalten in der letzten Generalversammlung des landwirth. afniden Bereins für Norderbithmarschen, von allgemeinem Sutereffe sein.

Der Vortrag selbst entwickelt zunächst ganz rich­tig, wie die landwirthschaftliche Großproduktion die Arbeiter selbst enterbt:

Seit Anlage der Wesselburener 3uderfabrit sehen wir einen Anlauf nehmen zur Bildung eines Groß­grundbesites im Herzen unseres Landes, und gewiß find Biele unter ans, welche sich bei diesem Anblick eines Gefühls des Mißbehagens nicht erwehren können. Wenn wir immerhin auch zugeben wollen, daß die Erweiterung des Grundbesitzes der einzigen Wesselburener Fabrit in einem folgen Maßstabe, daß man ihn füglich einen Großgrundbesit nennen fönnte, einen merklichen Einfluß auf unsere allgemei nen Verhältnisse nicht ausüben würde, so sagt une im Al­gemeinen jenes Gefühl doch sicher das Stichtige. Wenn wir uns nämlich die ganze Norderdithmarscher Marsch zu folchen größeren Landkomplexen vereinigt denken, so haben wir hier einen resten Heerd für den Kampf zwi. fen Kapital und Arbeit, und die Höfe, wo jest ganze Familien eine glüdliche, sorgenfreie Grifterz haben, würden dann weiter nichts sein, als Vorwerte, hentet un im Buche des Detonomieinspektors, und ein solcher Bufland wirde gewiß ein Rückschritt im Vergleich zu dem fetzigen zu nennen sein.

ßeren Absurditäten Luft machen, wie hier. Während in allen zu unserem Wahlkreise gehörigen Orten zahlreiche Bera fammlungen ftattfanden, war es em hießgen Orte den Geg nern immer gelangen, durch Beeinflussungen und andere Mitel ans die Lokale zu diesen freitig zu machen. Nach tem aber die Herren mit ihrer helligen Versicherung, daß hier die verfluchten Social- Bemstraten wie eine Bersamm lang friegen sollten", reingefallen waren, und die Parteige xoffen Nadow at Drog xd ans Altona in zwei Bersamm Ingen ben hiesigen Arbeiterstand and selbst den kleinen Be fiter für unsere Sache gewonnen hatten, beschloffen die Geg ace, in der britten, welche Montag, den 5. d., kattfand, per Gewaltfreich aufere Erfolge wieder zu nichte machen. In femlicher Zahl erschienen die fezbemäßigen Bourgeois, machten fofort nach Eröffnung der Bersammlung einen Höllen lär, und als diesez, sowie lante Berhöhnungen des Refe venten, Serra Köhler, and meferes Kandidaten, Hrn. Hasen­ele er, nad mehrfacher Aufforderung, Stake zu halten, nicht eingestellt wurde, forberte ich die Arbeiter auf, fich doch die Auberer etwas näher anzusehen, worauf dieselben unmittel bar mit Energie und Bligesschnelle ans dem Hause geworfen waren. Ungeachtet deffex tamen st, durch ihre Zahl er­mathigt, durch eine Seitenths wieder hinein, berhielten fich jeboch während Fortschung des Referats ruhig, höchstens waren es gedungene junge Bürsche, die hin und wieder verksergehende Störungen verursachten. Nachdem der Refe rent geendet, und die Arbeiter und die Anhänger unter ben fog. Heinen Lenten durch ihren Beifal gezeigt, daß sie mit urs einverstanden water, machte ich mid daran, der er femmtung ein Bild unserer Gegner mit besonderer Berkd fichtigung der Bargtehetbener zu geben, welches auf Seiten de Arbeiter allgemeine Sefterfeit, anter den Bourgeoissbieren jebe große Bath hervorrief. Als die Bersammlung ge Schloffen war, befesten die Bourgeois die Wege, die zum Bahnhof führen, mit der Abfidt, uns vor der Abreise noch weiblich burchprügeln. Aber wie einst der Prophet Glins durch die mit Blindheit geschlagenen Reihen der Belagerer Jemfalems hindurch ging, so tam es and hier; wir führen ohne von Fruen bewerkt zu werden, ab, unr einige der ge fanftez Burschen erschienen, geführt von mehreren, hier gut bekannten Judividnen, auf dem Babxhof, wo Lettere uns bet ber Abfahrt mit geschwungenen Antippeln Grüße nachiandten. Zwei Tage später erschienen wir zum Biennen unserer Jegues wieder in Bargteheide und fanden unser Versamm­Tungelstal, Privathaus und Eigenthum eines trenherzigen unb armen Mannes, in Ashe gelegt. Schon während die Bersammlung tagte, äußerte eines der rohen Subjefte, daß jekt die ganze Bude mit sammt bex Laffalleanern angezündet werden müßte. Der Herr Ortsvorftchez fagte zu nrs in Gegenmant box Bengen, wer wolle uns schon aus Bargte­ heide bringen, wexx wir wieder in einer Bersammlung auf Saleiben schimpfen, und die anständigen Leute dumm nea­wen, was hat der arme Maun davon, nun ist er in die Luft geflogen." Und später hat derfelbe, auf den verkohlten Ueber­reften unseres Bersammlungeloteles stehend, Schleiden 'sche Wablaufrufe an bas Boff vertheilt, das sich zur Gülfeleistung bei Beseitigung der Trümmer eingefunden hatte.( Db's hilft?) Dieses traurige Ereigniß, das in der Nacht vom Dienstag zum Mittwoch stattfand, bringt nus in Bargt beide die Stim menmebrbeit, und jedenfalle werden die Bartelgenoffen Mitona's ben Mann in der Noth nicht vergeffen, der uns trot vieler Anfeindungen und Widerwärtigkeiten sein Hans zur Verfügung felte, als wir kein Lotal bekommen konnten, das nun sammt Wintersprreth und Vich ein Opfer der Mammen geworden ift. Mit social demokratischem Gruß Hugo Rödiger.

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Gulbe, 8. Jan.( Bolteversammlung) Am 7. dse. hielten wir wieder eine Bolfsversamming ab in Schorrehoe. Der Unterzeichnete wurde Borfizerder and Herr Lies der Schriftführer. Herr Brüdmann referirte unter ungetheil­tem Betfall der sehr zahlreich versammelten Arbeiter. ich am Schlaffe der Bersammlung zur Interpellation auf­forderte, meldete sich der Ostrvorsteh Ebsen zum Wort. Man wußte wirklich nicht, ob man den armen Mann( oder vielmehr sein Gewäsch) belachen, ober bemitleiben sollte. Hr. Brüdmann leuchtete ihm denn auch gehörig beim, worauf er fich denn wie ein raffer Pudel davon schlich. Auch hat hierosts eine Maßregelung flattgefunden, welche way! der Gewähnung bedarf, weil es wohl noch die erste in unserem lieben Angeln ift. Als ich nämlich die Voltsversamminng vom 16. Dez. angemeldet batte, schickte ich die beiden Söhne bes Arbeiters C. Detlefsen mit Blakaten auf die umliegen­den Dörfer aus, und um das Unglüd voll zu machen, mußte der Arme nun auch noch die Tellersammlung mitmachen, woraus die Esganffer Bauern run schließen, daß genannier Detlefsen ein gefährlicher Social Demokrat ift. Nun besteht in dem Kirchspiel Esgrus ein Fonds, aus welchem verschämte Arme unterstützt werden, und woraus er jedesmal zu Weih­nadten eine fleine Summe erhalten hat; als er aber dies­mal hinging, um sein Geld zu holen, wurde er mit folgenden Worten abgewiefen: Dn bekommst nichts, denn Du bist mit in dem Demokratentram, und wenn Du dazu Geld übrig haft, so brauchst Du nidts! Der Mann betheuerte, daß er tein Mitglied des Allg. deutsch. Arb.- Vereins set, aber um

Der Vortrag, welcher hier ganz richtig der Angst des Kleinbauernthums vor der heutigen Produktions­weise Ausdruck gegeben, verfällt nun in den Fehler, zu meinen, daß schließlich nicht der Großgrundbefiz entstehen, sondern eine Theilung des mittleren Grundbesizes in Klein: Höfe erfolgen würde. Dieses widerlegt in einer Note die Redaktion ganz richtig, wie folgt:

Die hier besonders in's Auge gefaßte Theilung ist als bevorstehend durch nichte bewiesen und dürfte fich auch schwerlich einstellen, natürlich einzelne Fälle abgerechnet. Vielmehr lehrt die Erfahrung, daß seit jener Zeit, wo die Höfe in Norderdithmarschen fast keinen Werth hatten, die einzelnen Besitzungen mit dem allmählichen Steigen der Landpreise sich vergrößerten, und noch heute ver­schwinden hier die kleinen Stellen von 10 Mor­gen und darunter mehr und mehr. Die Erdbücher, die vielen Wurihen( Werften), die sich in den einzelnen Dorf­schafen finden, liefern dafür den strittesten Beweie. Je höher die Preise werden, um so größer wird die Macht des Kapitale, und mit dieser wird auch die Bildung des Großgrundbesites zunehmen.

Der Vortrag äußert sich dann dahin, daß der Kleinbetrieb mit dem Großbetrieb konkurrenzfähig sei. Die Schlußfolgerung lautet:

Wes zuerst den Betrieb anbetrifft, so dürfen wir im All­gemeinen wohl dreift behaupten, daß derselbe m so so.g fältiger ift, je leiner die Wirthschaftseinheit, sieht man doch unter den kleinen Wirthschaften einige, welche man in ihrer Art wahre Musterwirthschaften nennen kann. Wie häufig ist nicht in landwirthschaftlichen Krelsen die Frage erörtert wor den, sd für unsere Verhältnisse die Brache überflüssig sei, eventuell bur welche Mittel wir dieselbe überflüssig machen fönnten. Auf manden tieinen Wirthschaften sehen wir diese Frage zur Genlige gelößt. Ebenso mit der Weidewirthschaft; daß dieselbe zur Erhaltung der Produktionsfähigkeit des Bodens niet nothwendig ist, davon können wir uns auf manchen fleineren Besitzungen täglich überzeugen. Es unter­liegt also wohl keinem Zweifel, daß die kleineren Wirth. schaften durchweg forgfältiger und besonders auch intensiver beizieben werden, als die größeren, in Folge deffen auch mehr Arbeitskraft absorbiren, wovon aber der Grundbefizer, gezwungen durch die Kleinheit seines Be fitthums und befähigt durch die leichtere Uebersichlichkeit desselben, einen Theil selbst leisten würde.

Hierauf bemerkt nun wieder ganz richtig die Re­daktion in einer Note:

Dies soll keineswegs bestritten werden, es fommt dabei aber eine zweite Frage, nämlich die der Rentabilität, in Betracht. In der letzten Nummer des Landw. Wochenbl." wird in dieser Beziehung gesagt: Wie ein rother Faden sicht fich schon seit lange durch die Verhandlungen sämmt ficher lan wirthschaftlichen Bereine Deutschlands die Frage über den Arbeitermangel, wird in unzähligen Schriften be handelt, um ihre Lösung bennoch nicht zu finden. Mehr und mehr tritt die Maschine an die Stelle allez