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erneut ihre Aufmerksamkeit zuzuwenden. Insbesondere soll an- 1 darauf eine Beschwade an den Landrath, worin er behauptete, r Der Köpnicker Baufkrach aus dem Jahre 1892/93, der fo gestrebt werden, daß mindestens in allen Städten mit mehr als daß Quast nur das Werkzeug in der Hand Klenow's sei, der dem- viele Menschen unglücklich gemacht hat, endete gestern doch mit einer 100 000 Einwohnern follegiale, unter gleichmäßiger Betheiligung von selben den Bericht in die Feder diktirt habe. Er und seine Ehefrau Verurtheilung des früheren Bankdirektors, Kaufmann Karl Gottfried Unternehmern und Arbeitern verwaltete, allgemeine Arbeitsfeien in dem Bericht arg verleumdet worden, Quast habe denselben ben. Dieser war anfänglich angeflagt wegen Unterschlagungen, nachweise Anstalten- und zwar entweder als Gemeinde- wider besseres Wissen verfaßt. Hierauf erfolgte gegen Plichta Un- die an 400 000 m. reichten, ferner wegen Untreue, wegen wissent Anstalten oder, wie in Köln , als Verbands- Nachweisestellen er zeige wegen wissentlich falscher Anschuldigung. Im geftrigen licher Aufstellung falscher Bilanzen u. f. w., doch gelang es ihm richtet werden. Wie weit gleiche Einrichtungen auch in den kleineren Termine bekundete der Gendarm Quast, daß Klenow seinen durch gewandtes Abschieben aller Verschuldungen auf die Schultern Städten nochmals angeregt werden sollen, ist der Erwägung der Bericht nicht im geringsten beeinflußt habe. Er habe das Schrift dritter Personen, in allen Fällen seine Freisprechung zu er Regierungspräsidenten überlassen. Daneben soll geprüft werden, in stück zu Hause verfaßt und besonders darin bemerkt, daß er nur das wirken. Schließlich mußte die Bank liquidiren. Der wieweit die namentlich in fleineren Städten vielfach vorhandenen wiedergegeben habe, was ihm von den beiden genannten Personen quidator fand nun in Gemeinde- Arbeitsnachweise- Stellen mit bureaukratischer Verwaltung berichtet worden sei. Dies wurde durch die Zeugen bestätigt. den von Jben geführten Büchern eine Eintragung, nach welcher auf auf ein Sparkassenbuch verbesserungsbedürftig sind. Der Staatsanwalt hielt das Verschulden des Angeklagten für des Rechtsanwalts Preuß 400 M. zurückgezahlt worden seien. Bei Arbeiter Risiko. Auf dem der Mansfelder Gewerkschaft gewährend der Bertheidiger, Rechtsanwalt Steiner, für Freisprechung stellte sich heraus, daß letztere falsch war und auch diese 400 m, so strafbar, daß er gegen ihn 6 Monate Gefängniß beantragte, einer Vergleichung des eingeforderten Buches mit der Eintragung börigen Glück hilfschacht in Sandersleben wurden in der Dienstagnacht neun Berglente, darunter ein Fahrsteiger, plädirte, da der Angeklagte sich im guten Glauben befunden babe. unterschlagen waren. Es wurde eine neue Auflage erhoben und durch niedergehendes Gestein verschüttet. Zwei Bergleute sind Der Gerichtshof erkannte auf sechs Wochen Gefängniß und nun wurde Iben vom Schöffengericht in Köpenick zu einem todt, die übrigen haben mehr oder minder schwere Verlegungen er: Publikation des Urtheils in einer hiesigen Zeitung. Monat Gefängniß verurtheilt. Er legte Berufung ein und litten. Einem Häuer mußte der Arm amputirt werden. versuchte in der zweiten Juftanz wieder die gewagtesten Ausflüchte. Nach mehrfacher Vertagung der Sache gelangte die vierte Straf­fammer des Landgerichts II gestern zu der Ueberzeugung, daß an der Schuld des Angeklagten nicht zu rütteln sei und bei der Größe des Vertrauensbruches könne an eine Herabseßung der Strafe gar­nicht gedacht werden.

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Aus Nürnberg wird uns über den gestern gemeldeten Ein­sturz der beiden Neubauten in der Wölckernstraße geschrieben: Ursache war die Verwendung schlechten Materials, das von dem abge: brochenen alten Krankenhause herrührt. Die beiden Unfälle sind wieder ein Beweis für die Nothwendigkeit der fachmännisch geübten Baukontrolle. Die Bauhandwerker Nürnbergs richteten schon im Juni v. J. den Antrag an den Magistrat, in die Bautontroll­tommission Arbeiter und Techniker aufzunehmen, doch die Sache wurde, wie immer, auf die lange Bank geschoben.

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Tas Kammergericht und der Kampf des Amtsvorstehers von Zehlendorf gegen den Gastwirth Tohrmann. Die An wendbarkeit der für den Regierungsbezirk Potsdam erlassenen Polizeiverordnung vom 15. November 1889 stand in einem Straf­verfahren in Frage, das gegen den Gastwirth Dohrmann in Zehlen dorf eingeleitet worden war. Man machte ihm zum Vorwurf, daß bengen lassen, obwohl er den in der erwähnten Verordnung deutscher Militäranwärter wegen Beleidigung zu verklagen, da sie einen Raum seines Lokals zu Herr Oberbürgermeister Belle beabsichtigt, wie der Presse seines Lokals zu einer Bersammlung babe mitgetheilt wird, die beiden Vorstandsmitglieder des Verbandes an Versammlungsräume gestellten Anforderungen nicht entsprochen in einer an den Oberpräsidenten gerichteten Beschwerde den habe. Nachdem Echöffengericht und Landgericht den Augeschuldigten Handelsbilanzen auf das Jahr 1897. Die Schweiz hat freigesprochen hatten, legte die Staatsanwaltschaft die Revision ein, Magistrat der Verlegung des Gesetzes von 1892, betreffend An­im vergangenen Jahre Waaren im Werthe von 827,2 Will. M. ein- das Kammergericht sprach aber Dohrmann ebenfalls frei. Es führte ftellung der Militäranwärter im Kommunaldienste beschuldigen, und hierbei behauptet haben, der Magistrat biete den Militäranwärtern geführt und für 554,5 Mill. M. Waaren ausgeführt. Unter den zur Begründung aus, die Regierungs- Polizeiverordnung vom Steine anstatt Biot . Die Beschuldigten wollen den Beweis der ausgeführten Waaren nehmen die wichtigste Stelle ein: Seide mit 15. November 1889 fei nur bei An- und Umbauten und bei der Wahrheit erbringen. Im wesentlichen handelt es sich darum, daß 163,1 Mill., Baumwollwaaren mit 99,9 Mill., Uhren mit 88,0 Mill., Herstellung von Versammlungsräumen anzuwenden, nicht aber bei der Magiftrat angeblich die den Militäranwärtern zukommenden der Benutzung von Versammlungsräumen. Stellen der Sekretäre, Ranglisten und Hilfsdiener rechtswidrig mit 3ivilanwärtern besetzt haben soll.

Nahrungsmittel mit 64,9 Mill. Mr.

Italiens Einfuhr betrug 953,7 mil. M.( 9,3 Mill. mehr als im Jahre 1896) und die Ausfuhr 874,1 Mill.( 32,4 Will. mehr als im Jahre vorher).

Spanien führte im vergangenen Jabre für 634,6 Mill. M. Waaren ein( 43,4 Mill. mehr als im Jahre 1896); ausgeführt wurden Waaren im Werthe von 739,9 Mill. M.( 26,0 Mill. mehr als im Jahre vorher).

Der Geschäftsgang im Kohlenbergban bewegt sich immer noch in steigender Richtung. Ein Beispiel dafür. Die Bergwerks­Gesellschaft Hibernia" in Herne hatte in den Monaten Januar und Februar der Jahre 1896, 1897 und 1898 Brutto­Ueberschuß:

1898 Januar 495 873 Februar 455 525

1897 411 572 426 932

1896 383 139 m. 314 295

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Der Geschäftsgang im Rohlenbergbau ist also nach wie vor ausgezeichnet. Umſomehr hat die Regierung die Pflicht, darauf zu Der Sicherheitsvorkehrungen in den Gruben nicht fehen, daß die zum Schuße der Bergleute nöthige Werbesserung aus Rücksicht auf den Rostenpunkt unterlassen wird.

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wurde

Glabe ausspricht.

Versammlungen.

von dem in Berlin gewählten Dele

2 Jabren gegen Seibt und Genossen stattfand, erfuhr gestern Der große Bandendiebstahls Prozek, welcher vor etwa Die damaligen Angeklagten wurden zu hohen Zuchtbausstrafen ver ein Nachspiel vor der siebenten Straffammer des Landgerichts I. urtheilt, einer derselben, der Zimmermann Johann Pusch, Deutscher Holzarbeiterverband. Die Bürsten und aber freigesprochen, da das Belastungsmaterial gegen ihn nicht ab, in der über die Wiederaufnahme der Vertrauensmännerfizungen Pinselmacher hielten am 20. März eine Branchenversammlung ausreichte und seine Mitangeklagten die Theilnahme des Pusch in Abrede debattirt wurde. Diese sollen von der Kommission nach Bedarf ein­stellten. Die Berntheilten verbüßen zur Zeit ihre Strafen, Seibt ist berufen werden. Nach langer Debatte wurde sodann eine Resolution bereits im Zuchthause verstorben. Da lief im Dezember vorigen angenommen, in der sich die Versammlung gegen den von der Re­Jahres eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft ein, daß Pusch zu gierung zur Berathung des Gefeßentwurfs, betreffend die Verhütung unrecht freigesprochen worden sei. Derselbe habe sich ebenso gut an der Milzbrandvergiftung, hinzugezogenen Berufsgenossen Namens den Einbrüchen betheiligt, wie die übrigen Verurtheilten. Die An­zeige ging von der Ehefrau des ebenfalls verurtheilten Arbeiters" Stürmer aus, welcher behauptete, daß Pusch den Dieb. Der Zentralverband deutscher Brauer und verwandter stahl bei dem Zimmermeister Teglaff ausgefundschaftet und Berufsgenoffen, 3 weigverein Provinz Brandenburg , Dieben reiche Bente in die Hände. Busch habe einen entsprechenden bis jetzt veröffentlichten Anträge zum Delegirtentage. bei der Ausführung auch Wache gestanden habe. Damals fiel den besprach in seiner Monatsversammlung vom 20. März die Theil von der Beute erhalten. Auch bei anderen Einbrüchen, z. B. liche Redner vertraten den Standpunkt, daß den eins wesen. Die Berurtheilten erfuhren im Zuchthause, daß Busch keinen Umständen beim Major v. Ziethen in Charlottenburg , sei Busch betheiligt ge- gegangenen Anträgen auf Herabsetzung der Beiträge unter sich für die in betreff seiner Person beobachtete Ver girten zugestimmt werden darf; ebenso hielten sie die Ein Neber die städtische Bevölkerung Rußlands enthält die schwiegenheit keineswegs dankbar gezeigt habe, indem er führung verschiedener Zahlungsstufen prinzipiell wie taktisch neuerdings erschienene Publikation des Beutralen Statistischen Komitee's sich weigerte, die Angehörigen der Verurtheilten zu unter- nicht für richtig, da für die zugestandenermaßen noch so elend ent Daten, die bedeutend vollständiger und richtiger sind, als die im stüßen. Busch wurde auf grund dieser Anzeige verhaftet. Bum lohnten Brauereiarbeiter, namentlich in Thüringen , Sachsen und April d. J. von der Kommission für Berufszählung veröffentlichten. gestrigen Termine waren drei Zeugen aus dem Zuchthause in einem großen Theil von Bayern und hier speziell Kulmbach , wo Danach find die 919 Städte des russischen Reiches von Brandenburg vorgeführt worden. Diesmal belasteten dieselben ihren Löhne von 8-15 M. wöchentlich die Regel bilden, die Einheit der 16 289 181 Personen bevölfert; die städtische Bevölkerung be- früheren Komplizen Pusch, welcher beim Zimmermeister Tetzlaff Beiträge gegenüber der den so ungeheuer verschiedenen Löhnen in der trägt 12,8 pCt. der 126 411 736 zählenden Gesammtbevölkerung in der Lehre gewesen war und bei den Eheleuten Brauindustrie das treibende Moment sein muß und wird, das Rußlands . Davon kommen auf die Städte der 50 Gouvernements des Stürmer in Schlafstelle gelegen hatte. Er habe sie darauf auch sie fortgesetzt aufpornt, für Berbesserung ihrer Lage mit Und da hierzu auch europäischen Rußlands 11 880 546, das sind 12,5 pCt. der Gesammt aufmerksam gemacht, daß bei Tetzlaff etwas zu holen sei, Silfe ihrer Organisation thätig zu sein. bevölkerung desselben, auf die Städte Polens 2 059 840( 21,7 pt. er habe seine Komplizen dorthin geführt und ihnen die örtlichen wiederum Geld gehört, ist es nur logisch richtig, die Beiträge zu er von dessen Gesammtbevölkerung), auf die Städte Sibiriens 462 182 Verhältnisse beschrieben. Beim Major v. Ziethen sei die Schwester höhen, auftatt zu erniedrigen. Die von Berlin vorgeschlagene Gr. ( 8 Ct. der Gesammtbevölkerung desselben). Der durchschnittliche des Pusch in Diensten gewesen. Diesen Diebstahl hätten Seibt und höhung der Beiträge auf 1,10 M. monatlich würde vorläufig diefen Prozentsatz des Verhältnisses der städtischen Bevölkerung zur Ge- Pusch gemeinsam ausgeführt. den Ansprüchen genügen, die durch die fammtbevölkerung wird in 25 Gouvernements überschritten, darunter Der Angeklagte bestritt mit Entschiedenheit seine Schuld, er be falls beantragte Erhöhung ber Arbeitslosen Unterstügung an die Raffe gestellt werden. Die erheblich in den fünf folgenden: im Gouvernement Peters hauptete, daß fämmtliche Bezichtigungen der Belastungszeugen er auf das Doppelte, burg beträgt die städtische Bevölkerung 66 pCt., im funden feien. In einigen Punkten widersprachen sich auch Versammlung sprach ferner ihre Zustimmung zu der von und Zahlstellen Gouvernement Moskau 45 pSt., Warschau 40, Liefland 29 die Beugen und daraus schloß der Staatsanwalt, daß auch verschiedenen Zweigvereinen beantragten und Cherson 28 pet. der Gesammtbevölkerung. Seit dem auf die übrigen Belastungszeugen nichts zu geben sei. Nur in Einführung einer Kranken- Buschußtaffe aus und unterstügte diefes Jahre 1885 ist die Bevölkerung der fünfzig Gouvernements des einem Falle, in welchem Busch ein Gewehr von einem der Ein Verlangen durch einen diesbezüglichen Antrag. Ein Antrag der europäischen Rußlands gestiegen um 15,2 pet., darunter die länd- brecher für einen billigen Preis an fich gebracht, sei er wegen Zahlstelle Zwickau , zur Verschmelzung des Brauerverbandes mit dem liche um 14 und die städtische um 18,7 pet. In einigen Gouverne Hehlerei zu verurtheilen. Der Staatsanwalt beantragte dieferhalb Böttcherverband Schritte zu thun, wurde gutgeheißen, jedoch war der Ansicht, daß auf feiten der Böttcher der Böttcher gegens ments ist jedoch eine sehr bedeutende Zunahme der städtischen Be- 3 Monate Gefängniß. Der Vertheidiger, Rechtsanwalt Dr. Schwindt, man der Wille hierzu noch nicht genügend völkerung zu verzeichnen und zwar sind unter diefen zwei Kategorien plädirte für völlige Freisprechung des Angeklagten, der ein Opfer wärtig Ju zu unterscheiden. In den Gouvernements, wo sich die des Neids und der Sachsucht hatte werden sollen. Der Gerichtshof Durchbruch gekommen fei, obwohl die Stimmung zur Ber bedeutendsten städtischen Bentren Rußlands befinden, haben verurtheilte den Angeklagten nur wegen Hehlerei zu einem Monat schmelzung in den Kreisen der Böttcher immer mehr au wir es mit einem rapiden Wachsthum dieser alten Zentren Gefängniß. zu thun. Hierher gehören die Gouvernements Cherson( mit der Stadt Odessa ), wo die städtische Bevölkerung um 74, Liefland ( mit Riga ), wo sie um 60, Kiew um 44, Petersburg um 48, Moskau um 34 pet. angewachsen ist. Zu der anderen Kategorie gehören die Gouvernements Rjöfan mit einem Wachsthum der städtischen Be: völkerung um 80, Warschau mit einem Wachsthum derselben um 50, Kurland um 88, Tula um 35, Wladimir, Perm und Tambow um je 31 pet.

Gerichts- Beitung.

und auch

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eben.

Boden gewinne. Zur Wahl eines neuen Verbandsvorsitzenden, welches Amt der bisherige Vorsitzende, Kollege Wiehle, aus Der Maler Max Liebermann hatte die Absicht, im dritten Gesundheitsrücksichten nicht mehr anzunehmen gewillt ist, Stockwert seines Hauses am Pariser Platz ein Atelier herzustellen. wurde bemerkt, daß als Siz des Verbandsvorstandes vor Dingen an Hannover , als die geeignetfte Stadt Der Polizeipräsident verweigerte aber dem Künstler die erforderliche allen Unter Verschiedenem erstattete Genehmigung, weil das Glasdach des Ateliers die Umgebung des hierzu, festgehalten werden soll. Brandenburger Thores verunstalten würde, was die Polizei Morofchal die Abrechnung vom Stiftungsfest am ersten Januar, die Zum Schluß ehrte behörde auf grund der Bestimmung des§ 66 Theil I Titel 8 felbe ergab einen Ueberschuß von 53,80 M. tönne. des Allgemeinen Landrechts verbieten Nachdem der die Bersammlung das eben bekannt gewordene Ableben des Böttchers Oberpräsident die Beschwerde des Künstlers abgewiesen hatte, Efardt, welcher mehrere Jahre in der kombinirten Agitations verklagte dieser den Oberpräsidenten beim Ober Verwaltungs- tommission nach besten Kräften thätig gewesen war. gericht. Nachdem das Ober Verwaltungsgericht im ersten

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Termin Bertagung beschlossen hat, hat es nunmehr nach dem Antrag Depeschen und lehte Nachrichten. Eigenthümliche Zustände scheinen auf dem Amtsbureau zu des Klägers Liebermann erkannt. Es erklärte, daß der geplante Rummelsburg zu herrschen, wie in einer umfangreichen Verhandlung Aufbau nicht als grobe Berunstaltung des Pariser Plates anzusehen Kiel, 25. März.( W. T. B.) Die Fluth hat hier großen zur Sprache fam, welche gestern vor der 7. Straffammer des Land- fei. Nur bei groben Verunstaltungen von Straßen und Pläßen Schaden angerichtet. Die Hafenanlagen haben sehr gelitten, zahl gerichts I stattfand. Der Gastwirth Joseph Plichta su Rummels- tönne die Polizei die Baugenehmigung versagen; Bau- reiche Wohnungen stehen unter Wasser. Der Nordoststurm hat den burg hatte im Jahre 1896 eine Restauration gemiethet, für welche ästhetik dürfe dürfe nicht von der Polizei getrieben werden. Tag über etwas nachgelassen, abends aber wieder eingesetzt. Das seine Ehefrau dann um die Ronzession eingekommen Die Durchführung des war. Während diese Angelegenheit noch schwebte, ereignete wegs ereignete wegs so schlecht wirken wie andere schon vollendete Tageshöhe steht. Von See werden bereits Hanarien gemeldet. sich zwischen den Plichta'schen Eheleuten ein erheblicher Streit. Bauten am Bariser Play, z. B. die Brandmauer neben der fran­Blichta war eines Abends in angetrunkenem Zustande zösischen Botschaft. nach Hause gekommen. Es kam dieserhalb zu einem bösen Auftritt; Blichta versetzte seiner Ehefrau eine heftige Ohrfeige und In dem Prozeß des Oberförfters Lange gegen den Fürsten zertrümmerte in seiner Wuth mehrere Gegenstände. Der Haus- Bismarck hat Fürst Bismarck den Alt. Nachr." zufolge seinem diener fand sich veranlaßt, nach dem Amtsbureau zu laufen, um Rechtsbeistand, Rechtsanwalt Dücker, erklärt, daß er den ihm zu polizeiliche Hilfe zu holen. Unterwegs traf er den Gendarm geschobenen Eid leisten wolle. Sobald dies geschehen ist, wird Quast, den er bat mitzukommen, um Ruhe zu ftiften. Der Oberförster Lange mit seiner Klage tostenpflichtig abgewiesen Beamte weigerte sich mit dem Bemerken, daß er sich in werden. Privatverhältnisse nicht einmengen tönne. Der Hausdiener ging darauf

beregten Bauplanes werde feines: Hochwasser ist um einen Fuß gesunken, sodaß es noch 7 Fuß über

wieder nach Hause, wo bereits die Rube wieder eingetreten war. fammer den Schuhmachermeister v. Matowski zu einem Jahr Wegen Sittlichkeitsverbrechen verurtheilte die vierte Straf: Zwei Tage später beauftragte der Amtsvorsteher Schlicht den Gendarmen Quast, über die Vorfälle im Plichta'schen Lokale und sechs Monaten Buchthaus. Der Lüftling hat sich zu Bericht zu erstatten, es sei ein solcher doch wichtig für die Eut wiederholten Malen an einem fleinen Mädchen versündigt, welche scheidung der schwebenden Konzessionsfrage. Quaft 30g hierüber als Beitungsausträgerin ihm täglich seine Beitung überbrachte. bei dem Plichta'schen Hausdiener sowie bei einer in demselben Der Schriftsteller Fritz Brentano ist gestern ohne Bürgschaft Hause wohnenden Frau Erkundigungen ein und verfaßte auf grund aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Die gegen ihn er­derselben einen Bericht. Es hieß darin, daß derartige Auftritte bobene Antlage scheint hiernach einen festen Untergrund nicht zu zwischen den Blichta'schen Eheleuten häufig vorkämen. Mit bezug haben. der pringlich reuß'sche Rameraldirektor" Paul auf die Ehefrau Blichta hieß es, daß sie sich um die Bedienung Schwenger 3 ist aus der Untersuchungshaft entlassen worden. der anständigen Gäste nicht fümmere, sondern mit ihren Be Seine Freilaffung gegen Stellung einer Bürgschaft von 5000 m. tannten an einem Tisch zu fizen pflege, mit ihnen würfle war schon vor einiger Zeit genehmigt worden, doch konnte die und Bier und Schnaps mit ihnen trinke. Dieser Be Bürgschaftssumme erst jest geftellt werden. richt wurde vom Amtsvorsteher an den Kreis- Ausschuß gefandt,

Effen a. d. Ruhr, 25. März.( W. T. B.) Der Rheinisch­Westfälischen Zeitung" wird gemeldet: Der mit zwei Lokomotiven bespannte Gilzug Nr. 1304 fuhr heute Nacht 1 Uhr auf Bahnhof Delde bei der Kreuzungs- Weiche Nr. 2 auf den ausfahrenden Güterzug Nr. 601. Für den Güterzug war richtig das Ausfahrts: signal gegeben, für den Eilzug am Bahnhofsabschlußmast das Signal" Halt", was vom Lokomotivführer des Eilzuges nicht bes achtet wurde. Vom Zugpersonal ist ein Bremser des Güter­zuges und der führende Lokomotivführer des Eilzuges scheinend leicht verletzt. Beide Lokomotiven des Eilzuges, sowie sind voraussichtlich bis 2 Uhr Nachmittag gesperrt. Der Betrieb ist 7 Wagen des Güterzuges sind erheblich beschädigt. Beide Geleife erheblich gestört und wird vorläufig theils durch Umleiten der Züge, theils durch Umsteigen aufrechterhalten.

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Nürnberg, 25. März.( B. H. ) In der Bleichstraße hierselbst erfolgte heute Bormittag ein durch Ranalisationsarbeiten verursachter Bergrutsch. Fünf Arbeiter wurden dabei verschüttet, es gelang aber der zur Silfe gerufenen Sanitätsmannschaft nach dreistündiger Thätigkeit, die Berschütteten sämmtlich lebend zu befreien. Drei derselben haben schwere Verlegungen erlitten. Paris , 24. März.( W. T. B.) General du Barail stürzte beute im Bois de Boulogne so unglücklich mit dem Pferde, daß er sich schwere Verlegungen zuzog.

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Lüttich , 25 März.( B. S.) Seute früh ist in dem Gruben ber darauf das Konzefftonsgefuch der Frau Plichta ab Ein besonderes Schwindelgenie entfaltet der Schloffer bergwert von Hasard" in Micheroux bei Lüttich eine Explosion schläglich beschied. Die Folge war, daß das Plichta'sche Lokal poli- Rarl Raufmann, der wegen Betruges vor der 4. Straffammer schlagender Wetter erfolgt. Hervorgerufen wurde die Katastrophe zeilich geschlossen und erst wieder nach 2 Monaten geöffnet wurde, des Landgerichts I stand, Er ist schon einmal bestraft worden, durch die Unachtsamkeit eines Arbeiters bei Sprengungsversuchen. nachdem der Bezirksausschuß zu Potsdam die Konzeffion ertheilt weil er Leuten, die Rentenansprüche an die Alters- und Invaliden- 20 Personen sind schrecklich verbrannt, 2 davon bereits gestorben. hatte. Plichta war durch diese Geschichte arg in seinem Erwerb Bersicherungsanstalt geltend machen wollten, allerlei vorgeschwindelt Washington, 25. März.( W. T. B.) Commodore Schley ers geschädigt worden. Er hielt das gegen ihn angewandte Verfahren und ihnen Geld abgenommen hatte. Dasselbe Manöver hatte er hielt den Befehl, das Kommando über das fliegende Geschwader in um so rigoroser, d'a der Amtssetretär Klenow dem Invaliden Matulla gegenüber ausgeführt, der von außerhalb Hampton zu übernehmen, und geht auf dem" Brooklyn " als Flaggs felbst das Ronzessionsgefuch verfaßt und sich hierher gekommen war und die Bekanntschaft des Angeklagten geschiff in See.

dafür 30 Mart hatte zahlen lassen. Er glaubte Grund macht hatte. Letzterer redete dem Invaliden vor, daß er ein ärzt- Washington, 25. März.( Meldung des Reuterschen Bureaus".) zu der Annahme zu haben, daß Klenow der Urheber der ihm ge- liches Attest haben müsse und erbot fich, ein solches gegen Zahlung Die Kommission zur Untersuchung des Maine " Unfalls erklärt, wordenen Verdrießlichkeiten gewesen, und er wurde hierin von von 6 M. fofort zu besorgen. Das Stück Papier , welches er dem daß die Explosion von außen erfolgt sei, ftellt aber nicht fest, wen dem auf dem Amt beschäftigten Schreiber Dannen M. dann als angebliches Attest übergab, erwies sich als werthloses die Verantwortlichkeit treffe, und spricht sich nicht über den Charakter berg bestärkt, welcher ihm sogar eine Abschrift Schmierafulum. Der Schwindler wurde zu einem Jahr Geder Explosion aus, durch Zeugen sei jedoch dargelegt, daß die sogar dem Quast'schen Bericht vorlegte. Plichta richtete fängniß verurtheilt. Explosion durch eine unterseeische Mine verursacht sei. Hierzu 2 Beilagen.

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Berantwortlicher Redakteur: Auguft Jacobey in Berlin . Für den Inseratentheil verantwortlich: Th. Glocke in Berliu. Druck und Verlag von May Bading in Berlin .