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250

Berlin  , Mittwoch, den 25. Februar 1874.

Neuer

Social- Demokrat

Eigenthum des Allgemeinen deutschen   Arbeiter- Vereins.

Arbeiter find wir Alle! leri H. Diese famose, schon viel tausendmal abge­rab beschene Phrase ist wieder einmal im Reichstage er artt 4 ngen. Und wer war es, welcher den längst wider­2. ten und gründlich lächerlich gemachten Satz aus­ait, ach? Rein Anderer als Schulze- Delitsch, in and her vermeinte, damit Hasselmann's Rete gegen nit gr Kontraktbruchgesez niederschmettern zu können. ixte ba Aber es erging dem Propheten der Selbst­Ten, wellfe dabei sehr übel; ein Kobold mußte sein boshaf­Uate Spiel treiben, denn als dieser Trumpf ausge elt war, ba ertönte ein schnarrendes: Sehr fibs, htig!" Stellung D, hättest Du geschwiegen! möchten wir mit­dig dem Urheber dieses Rufes erwidern; denn, onie des Schicksals, es war der Herzog von b, cial- Deft, der Mitgründer" Stroußberg's, welcher uterhasn guten Schulze- Delitzsch   bekräftigte: daß er auch

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beiter" sei!

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Hr alle Eine malitiösere Widerlegung der Phrase, als sie se Zustimmung in sich trägt, kann wahrlich nicht Schlunden werden.

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Der hochgeborene Adelige, welcher unermeßliche enoffen nfünfte von seinem riesigen Grundbesitz hat, wäh­von sfid die Arbeiter, welche auf seinen Gütern hausen, S. F elendefte Leben führen der hochgeborene

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elige, welcher mit seinem Freunde Stroußberg in mänischen Eisenbahnaktien ein so sauberes Geschäft­

D. n machte und dafür, daß er seinen schön klingen­

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Namen als Köder für die Aktionäre herlieb, fet­Gründergewinn einstrich er will ein Ar­iter" fein.

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Arbeitendes Boll, welches Du im Schweiße Dei Ds Angesichtes die Güter dieser Erde schaffst, wel­6 Du durch Deine geistige Arbeit gleichwie

filarch Deine Wusteltraft die unendlich vielen Räder er heutigen Gesellschaftsmaschine im Gange erhältst besten ein Gründer, ein Aristokrat maßt sich an, An­

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pruch zu machen auf Dein Verdienst, auf das Ein­aige, was Dir blieb von aller Deiner Mühe, näm­geb ch den Ruhm des Fleißes und der Arbeit! Welche

es eble Ueberhebung!

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Aber wir wollen nicht zu scharf richten; denn ildernde Umstände liegen vor. Der aristokratische err weiß augenscheinlich gar nicht, was Ar­iten" bedeutet. Er kennt nicht das Gefühl des denschen, der todtmüde von langer Arbeit doch nicht abalten kann, sondern mit der Kraft der Verzweif ngel ng, wozu ihn die Noth seiner hungernden Ange­

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en Ggen antreibt, feine letzten Kräfte zusammenrafft, St bonger feinen Hungerlohn erschwungen hat. Er kennt enebßch nicht den bitteren Schmerz, der so oft die Brust

n nicht hinzufinken, und weiter und weiter schuftet,

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8 mit dem Geifte arbeitenden Befitlofen durchzuckt, elmienn er troß mühseliger Versuche eine tiefe wiffen­aftliche Idee zum Nutzen der Menschheit und zum

mangenen Ruhme zu verfolgen, durch Armuth verdammt fme durch geisttödtende Arbeit, welche faum eine Ruhe­stage. use unterbricht, das large tägliche Brod Du im erben.

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Das Alles ist fremd Denen, an deren Wiege 8 Glück lächelte; welche immerdar nach Laune und Ueberfluß leben können, welchen die Schäße der Belt von selbst in den Schooß fallen.

Wir wollen daher mit diesen Glückspilzen nicht Izufcharf in's Gericht gehen, aber den Namen Ar­iter" verdienen fie nicht; ihn fönnen wir ihnen,

ines ge ungerecht gegen das Bolt zu sein, nicht zu er­

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nen.

Was charakterifirt denn vor allen Dingen den rbeiter? Es ist seine Nüßlichkeit für die mensch­lieber e Gesellschaft, und jene ist doch wahrlich dadurch dingt, daß er mehr oder mindestens ebensoviel für Menschheit leistet, als er von ihr empfängt. Wer mehr genießt, als er schafft, der ist

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belproduktiv, der gehört nicht zu den sammelnden

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rbeitsbienen, fondern zu den Drohnen, den fanlen Sonigfreffern. Und der Herr Herzog von Ujeft hat genscheinlich so viel rumänischen" Honig gefogen, ß er unter den Drohnen seinen Platz findet. Selbst

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der Verkündiger des Wortes Arbeiter find wir Alle", Herr Schulze- Delitzsch  , möchte in arge Be­drängniß kommen, wenn man von ihm verlangte, daß er nachweisen sollte, ob er durch seine Arbeit für die Menschheit, wirklich einen Nennwerth, gleich 45,000 Thaler, geschaffen habe.

Der wirklichen Arbeit ihr Recht, der Arbeit ihre Ehre!

In einer Stadt Italiens   war einst die Bürger­schaft, der werkthätige Theil des Volkes, zur Herr­schaft gelangt und machte es zum Gesez, daß jeder Bürger, der als unwürdig aus den Reihen sein ner Genossen ausgestoßen wurde, in den Adels­stand versezt wurde. Das war echter biederer Bür­gerftolz!

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-

Nun wohl, ein gleicher Stolz thut auch dem Manne der Arbeit noth, und wenn deshalb Nicht­arbeiter rufen: Arbeiter find wir Alle" dann muß die Antwort sein: Seid Aristokraten, seid Bour­geois, aber Arbeiter sollt 3hr nicht eher heißen, als bis 3hr durch Arbeit gezeigt habt, daß 3hr unser würdig seid!

Rede

des Abgeordneten Hasselmann gegen den Kontrakt­bruchgefeßentwurf am 19. Februar.

( Nach dem amtlichen flenographischen Bericht.) d Ich erkläre diesen Gesetzentwurf von vorn herein ganz offen für eine Kriegserklärung gegenüber der Arbeiterklasse. Meine Herren, der jetzige Gesetzentwurf, er ist ein Ausnahmegeseh, welches lediglich die Arbei terklasse treffen wird. Es wird, denke ich, unter Ihnen fein Einziger sein, welcher g'aubt baß Fabrikanten in Folge dieses Griches das Gefängniß bevölkern wurden. Nein, es ift lediglich auf die Arbeiter zugeschnitten, und schon aus dem Grunde, well solche Arbeiter dadurch getroffen werden, welche, well fie nicht zahlen können, durch Haft, durch Gefängnißhaft ihre Strafe abmachen müssen, während auf der anderen Seite die Fabrikanten immer zablen fönnen und deshalb ftets mit einer fleinen, leicht zu verschmerzenden Geldbuße davon tom­men werden.

Das ist ein Ausnahmegesez, und der Ton, in welchem die Motive gehalten find, der zeigt uns erst recht, was die Regierung will, daß sie Front machen will gegen die Arbeiterklasse. Dort in von dem Geifte der Zuchtlosigkeit und Ungebundenbeit" gesprochen worden,( Rafe: Sehr wahr!) der die große Menge der Arb iter ergreift. Meine Herren, ich glaube, es giebt faum irgend einen Geseßentwurf, der die Vert äl niffe einer anderen Klasse regelt, bei dem man sich folch scharfe Worte erlauben würde. Meine Herren, hat man von dem Grifte der Zuchtlofte feit und Ungebundenheit ge­sprochen damals, als der Gründungsschwindel verhandelt worden ist?( Ruf: Ja woh!)

Meine Herren, in welchem Gesezentwurf? Man hat von der Tribüne es vielleicht gesagt, aber nicht dort, wo die Re­gierung gewiffermaßen unpartelisch einen Gesetzentwurf bot­legt. Dort hat man solde Worte nicht gebraucht. Ja, Geist der Zuchtloftafelt und Ungebundenheit", bas tingt sehr Bie­ len   schön in die Ohren und der befizenden Klaffe vor allen Dingen; fie verlangt ein solches Ausnahmegesetz gegen die Arbeiter. Und, trotzdem die ernfesten Dinge vorliegen, trop­dem beispielsweise fezt in Sachsen   eine Betition von Fabri fanten unterschrieben wird, wonach mon die Kinderarbeit ver­mebren soll, trotzdem diese Petition in der Weise begründet wird, daß man sagt: die Gewerbeordnung wird nicht gehalten, in den såd fissen Fabrifen müssen jett on die Kinder vom elften Jahreab arbeiten, trotzdem, meine Herren, solche Entwürfe und Petitionen gemacht und dem Reichetag überreicht werden, worlu die Fatrifanten felbft derartige Gefäntnisse ablegen, trotzdem hat man bis jetzt noch kein Wort dagegen gehört, und es hat die Regierung bis jetzt noch keinen Antrag auf Einführung von Fabr finspektioun gestellt. Ja, mine Herren, es wird jegt mit zweierlei Maß gemessen, und dieser Gesetz­entwurf, der auf tie Arbeiter zuerst angewendet werden soll, der bewe'st klar und bindig, woher eben der Wind webt; er beweist, daß man mit den Arbeitern im Kriege llegt. Ja, meine Herren, im Kriege liegen Sie bereits mit den

Arbeitern! ht

Der Herr Borrebner sprach von einer Mojorität und Minorität hier im Hause. Ja, fie existirt die Minorität; fie ist sehr klein, aber hirter dieser Minor tot stehen Arbeiter, welche wissen, was sie wollen, und wenn er diese Ar­beiter auf ihie Kamera en, die sich jest um die Politik nicht be fümmern, den Einfluß gew  'nnin, der mit der Zeit nidt aue­bliben wird, barn, meine Herren, wird die lleine Minor tät größer werden, dann werden Sie einen Berg" bekommen, wie es faon in einem andern Lande seiner Zeit der Fall ge­wesen ist.

Meine Herren, man fagte, es fci Straft aft nöthig, und elne Civiltia e soll richt mehr gelten, wo es sich um einen Arbeit fon raft bandelt. Dan wll die Strasha't dort ein­fübren; mon will tie Arbeiter mit Gefängniß von dem Biuch eines Rontraftes abidreden. Eat man ater dort, wo grade in der schlimmsten Weise Kontrafte getrochen werden, vielleicht

4. Jahrgang.

Rebaktion u. Expedition Ber Dresdenerstraße   Nr. 63.

Bestellungen werben auswärts bei allen Bostämtern, in Be in in der Expedis tion, sowie bei eben Spediteur, nt­gegengenommen. Inserate( in der Expedition aufzugeben werben pro dreigespaltene Petit- Beile oder deren Raum mit 4 Sgr. berechnet. Arbeiter- Annoncen bie breifpaltige Zeile oder beren Raum 1% Sgr.

zuerst daran gedacht, einen Strafgesetzentwurf dagegen einzu­reichen? Nein, das in nicht geschehen. Sie wissen, wie sehr viele Leute von Stande bekanntlich auf den Beutel der Klei nen Handwerker spekuliren, um Schulden zu machen, mit der dolofen Absicht, diese Schulden niemals zu bezahlen. Das geschicht unter dem Offizierftande, das geschieht auf Univer­sitäten, das geschieht von den Sprößlingen der befizenden Klaffe, wie notorisch ist. Aber noch niemals hat Jemand daron gedacht, einen durchgebrannten Studenten mit Straf­hoft zu verfolgen; noch hat Niemand daran gedacht, ein Gesetz gegen ihn zu geben, daß er, wenn er seine Schulden nicht bezahlt, in's Gefängniß wandern muß. Im Gegentheil, man hat fogar die leichte Civilhaft, die Schuldhaft, aufge­hoben. Aber wo es sich um Arbeiter handelt, um einen Ar­beitskontrakt, da heißt es: es f ll die Strafbaft eintreten.

Meine Herren, grade in diesem Falle wäre es eine unge­rechtigkeit, und zwar aus folgenden Grütaden.

In alten Zeiten eriftirte die Sclaverei, späterhin eriftlete die Lelbeigenschaft, jezt die Lohnfclaverei. Das find alles Namen für ein und dieselbe Sache! Denn der Sclave wurde Alle verkauft, der Arbeiter muß sich selbst verlaufen. Werthe, die in der Welt existiren, sind durch Arbeit geschaffen; es ist der erste Grundsatz der Nationalökonomie, daß der Tauschwerth verkörperte Arbeit ift. Nun, meine Herren, von dem Tauschwerth, welcher geschaffen wird, da fällt nur ein Theil dem Arbeiter zu als Lohn; der zweite Thell fließt in die Tasche derjenigen Klaffe, welche im Besitz des Kapitals ift. Und wenn jetzt der Arbeiter erklärt, diesen Kontratt, dieses Uebereinkommen brede ich, was ist dann die Folge? Der Berluft, den der Unternehmer, des Verlust, den der Kapitalist erleidet, es ist dieser Ueberschuß des Arbeitsertrages des Arbeiters. so well ein Ueberschuß von dem, was der Arbeiter mit seinen Händen erstellt, nicht mehr in die Taschen des Kapitalisten fließt, deshalb verlangt er Schadenersatz. Es ist fein direkter Schaden, der ihn trifft, sondern von der selben Art etwa, als wenn zwei Kaufleute den Kontrakt, den fte abgeschloffen haben, ein Lieferung geschäft bräken, und wenn der Eine dann auf Schadenersatz flagen wollte wegen desjenigen, was er möglicherweise mit dieses Waare hätte verdienen können. Es bestehen aber keine Gefeße, welche so beliebig in's Blaue hinein einen Schadenanspruch gewähr leiften. Nun, meine Herren, eine solche Frage liegt allerdings hier vor, und deshalb erkläre ich Ihnen wiederum ganz offen, wenn dieses Gesetz durchgeht, dann schaffen Sie hier in Deutschland   den Kulihandel,( Oo!) dann machen Sie die Arbeiter zu Kuils. Ja, wenn in China   Arbeiter angeworben werden für Amerika  , wenn die Leute einen Kontratt unter schreiben, und dann, wenn sie in Amerita antommen, es fich herausstellt, daß fie übervortheilt sind, weil sie die ameri tanischen Zustände nicht gekannt haben, dann wird in allen Blättern Alarm geschlagen, dann ist die ganze befißende Klaffe boll von Humanität gegenüber den chinesischen Kulis; aber hier in Deutschland   will man Gesetze einführen, welche einen folchen Kullhandel ebenfalls ermöglichen. to m

Man sage uns doch ja nicht: die Kontratte bellefen fich bier bloß auf wenige Tage! Bor drei Tagen tamen einige Arbeiter zu mir aus Rüdersdorf  , aus dem dortigen Berg­wirt; und was erzählten fie mir? Daß dort lebenslänglige Kontrakte exiftizen. Die Arbeiter, welche dort Häuser et bauen, und welche zum Zwede eines solchen Hänserbanes einen Vorschuß bekommen, wie es felt alten Zeiten üblich ist, fie müffen fich verpflichten, ihr Leben lang dort zu bleiben, ihr Leben lang in den dortigen Gruben zu arbeiten. Das ist eine Thatfache. Und noch mehr! I bin der Ueberzeugung, daß der Abgeordnete von Denzin, als er zuerst diesen Antrag in Anregung brachte, die Landarbeiter in erster Linie im Ange hatte. Und auf dem Lande, auch in gewissen Fabriten, vor nehmlich in Runtefrübenzuckerfabriken, findet heut zu Tage schon ein förmlicher Menschenschacher fatt. In der Broving Sadsen werden hohe Löhne gezahlt; aber was weiß davon ein Arbeiter in Schleften, ein Landarbeiter in Posen, ein Landarbeiter in Hinterpommern. Derthin aber werden von den Fabrikbefizern Agenten ausgeschickt, welche die ländlichen Arbeiter anwerben auf ein ganzes Jahr; fie müssen dann Kontralte unterschreiben, fie siedeln mit ihrer ganzen Familie ane Posen über in solche Runkelrübenznderdißirikte, in Diftritte, wo eine sehr ungefunde Fabrikarbeit herrscht, und wo die Lebensmittel so thener find, daß die Arbeiter davon kaum eine Idee hatten. Itt milfsen solche betrogenen Arbeiter ihre wenigen Habfeligkeiten oft im Stiche laffen und wandern wieder zurild in thre Heimath. Aber wenn dieses Geset durchgeht, was wird die Folge davon sein? Dann find die Arbeiter jedesmal, wenn sie einen solchen Kontralt eingegan gen find, die ganze Belt hindurch verpflichtet, dort zu arbel­ten; fle find verpflichtet, dort ihre letzten Kräfte aufzuopfern; dann ist es ganz unmöglich, daß ein solches beltex den Kontrakt bricht, denn er wird nicht blos beflraft deswegen, sondern er muß auch wieder zurück in dieses Lohnverhältniß, er wird zurückgeholt, wie ein Selabenzüchter seinen entlaufe nen Sclaven zurückholt!( Oho!)

Ja, meine Herren, es wird Ihnen das nicht gefallen, aber ich spreche hier im Auftrage meiner Wähler aus Barmen und berfeld, und ich glaube, denen gefällt eine derbe Єprache. ( Oho!)

Die heutigen Zuflände find angeblich Freiheit der Arbeit, aber nur angeblich. Was aber, m. H., wollen Sie jett? Sie wollen diese sogenannte Freiheit noch weiter beschränken. Es ist durchaus nicht so lange her, etwa zehn Jahre, da fprad im prenßifden Abgeordnetenhause ein Abgeordneter bon dex aller äuyer flen diedtev, ein fanatischer Feudaler:( Heiter­