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fonftitutionellen Grundsäge. Sätten die Wähler vor fünf Jahren Oberbürgermeister Becker Köln tritt für den Antrag und gab auf die an ihn gerichteten Fragen genaue und fachlicke gewußt, daß Sie diese Vorlage heute bewilligen würden, 3 weigert ein. Antworten. Er blieb dabei, von den auf dem Kirchhof auf­Die Wahlen wären anders ausgefallen.( Oh! rechts.) War die Kultusminister Dr. Bosse erklärt, daß für dieses Jahr das Geld gefundenen 40 000. nichts zu wiffen und den Eigenthümer a. Mehrheit bereit, die materiellen Forderungen der Borlage zu be- zur Ausführung des Antrages Zweigert nicht vorhanden sei. Die des Betrages nicht zu fennen. Die auf demselben Begräbnißplat willigen, warum giebt sie die fonftitutionellen Rechte mit preis? Regierung wolle die Lehrer der Kronpatronatsanstalten ebenso be- vorgefundenen Werthpapiere in Höhe von 16 000. will G. Nehmen Sie doch den für uns besten Ausfall der Wahlen an. handeln, wie die Lehrer an den blos subventionirten Anstalten, wie allerdings selbst auf dem Kirchhof versteckt haben, jedoch nur des Nehmen Sie an, wir Sozialdemokraten bringen es auf 72 Mandate, dies immer geschehen sei, dem Antrage Zweigert fönne die Regie halb, weil er von Unruhe getrieben wurde, nachdem er erfahren also auf eine Vermehrung um 50 pct., nehmen Sie an, auch die rung nach ihrer ganzen budgetrechtlichen Anschauung nicht ent- hatte, daß die Polizei auf ihn Verdacht wegen der 44 000 Mark füddeutsche und freisinnige Boltspartei gewinnt 50 pCt., die sprechen. gerichtet habe. Ebenso giebt Grünenthal   zu, bei feinen Spetulations tompatte Majorität aus Konservativen, Nationalliberalen und dem Nach weiteren Bemerkungen des Grafen Bieten- Schwerin geschäften sich in der letzten Zeit eines falschen Namens bedient zu Zentrum wird dadurch nicht gestört. Die einzelnen Forderungen gegen, Oberbürgermeister Bender Breslau für den Antrag, bezeichnet haben; dies sei jedoch lediglich damit zu erklären, daß er befürchtete, werden auch von dem zukünftigen Reichstag bewilligt werden und es Oberbürgermeister Fuß- Riel nicht für unzulässig, die Gehalts- in der Einkommensteuer erhöht zu werden, wenn es bekannt würde, die Preisgabe der fonftitutionellen Rechte war nicht nothwendig. aufbefferung zurückzudatiren. Die Städte hätten auch für ihre Anwelches Vermögen er befige. Früher, so in dem Bankgeschäft von Die Regierung fucht aber stets diesen Konflikt. So war es beim stalten die Gehaltsaufbesserungen nachzahlen müssen und seien dazu F. W. Krause, hat der Oberfaktor stets auf seinen eigenen Namen Militärseptennat, so ist es hier.( Sehr richtig! lints.) Eine fluge vom Staat indirekt gezwungen worden. spekulirt. Am gestrigen Tage begannen vor dem Untersuchungs­Regierung freilich würde ihn nicht suchen, sie hätte ihre Schiffe vom Bei der Abstimmung wird der Antrag 3 weigert a brichter die Zeugenvernehmungen. Die neuerdings erfolgte Ber­nächsten Reichstag bekommen, ohne überhaupt ein Titelchen von den haftung der Geliebten des Grünenthal  , Elli G., und einer Etatsrechten verlangen zu brauchen. Am allerwenigften hatte Es folgen Petitionen. Bezüglich der Petition des General Hebamme E. aus der Ziethenstraße hat mit dem Diebstahl angeblich das Zentrum Ursache, etwas etwas von den Rechten des Reichs v. Brauchitsch   namens des Berliner   Männerbundes zur Be- nichts zu thun. Ueber die Ehefrau des Grünenthal   schreibt die in tages alt opfern, diesen Widerspruch tommt das tämpfung der Unfittlichkeit um Unterstützung der Bestrebungen zur Magdeburg   erscheinende Sachsenschau": Frau Grünenthal  , die in Zentrum nicht herum, er wird ihm noch böse Früchte tragen. Befämpfung der Unsittlichkeit, namentlich im Sinne der sogenannten der Sudenburg  , Breite Weg 120, lebt, hat von den Schwindeleien ( Bravo bei den Sozialdemokraten.) lex Heinze beantragt die Petitionsfommission:" In Erwägung, ihres Ehemannes feine Ahnung gehabt, und weil sie von ihrem Abg. Graf Mirbach   erklärt, Herrn Tirpik in allen Marine- daß bereits der Reichstag mit der Verathung des Gefeß- Manne eine mehr als ausreichende Alimentation erhielt, nie in eine fragen sehr zu schäzen, seine Aeußerungen über die überseeische entwurfs beschäftigt ist und der der Vertreter der Regierung Scheidung der Ehe gewilligt. Frau Grünenthal   lebt hier mit einer Lebensmitteleinfuhr aber mißbillige er durchaus. in der Kommissionsfigung erklärt hat, daß die preußische fünfzehnjährigen Tochter, hielt sich ein Dienstmädchen und konnte sich Staatsregierung das Zustandekommen eines diesbezüglichen Ge- auch jedes Jahr eine Badereise gestatten. Wenn Grünenthal  , was fetes ernstlich an fördern bestrebt ist, über den Antrag zur Tages- auch vorkam, hier zum Besuche weilte, wohnte er in einem hiesigen ordnung überzugehen."

Abg. Graf Arnim( Rp.) hebt die Bedeutung der vertraulichen Mittheilungen" hervor. Kein Deutscher im Auslande steht auf der Seite der uferlosen Negation. Die Flottenvermehrung ist eine nationale That.

gelehnt.

Nach kurzer Debatte beschließt das Haus nach diesem Antrage. Die Petition der Frau Bieber Böhm, namens des Vereins Jugendschutz" um Anstellung von Polizeimatronen zc. wird debatte los dem Antrage des Referenten v. Platen gemäß durch Ueber gang zur Tagesordnung erledigt. Morgen( Dienstag) 12 Uhr: Kleinere Vorlagen, Zentralgenoffen

Abg. Liebermann v. Sonnenberg  ( Antis.): Mit dem Abg. Bindewald bin ich durchaus nicht in Uneinigkeit gerathen; wir sind nur in der Frage der Flottenvermehrung zu verschiedenen Resultaten gelangt.( Gelächter.) Die antisemitische Partei ist eine junge Partei und in der Gährung begriffen. Aus ihrem Most wird aber Wein werden, aus der Gährung der Freifinnigen kommt nur Essig.( Heiter- schaftstasse, Ansiedelungsgesetz. feit.) Herr Richter verdient von seiner Partei ein Denkmal mit der Inschrift: Die deutsche Fortschrittspartei ihrem Eugen, dem Zugrunde- Richter.( Große Heiterkeit rechts. Abg. Ahlwardt   klatscht.)

Abg. Richter( frs. Bp.): Abg. Ahlwardt flatscht; das genügt; vielleicht finden sich die beiden Herren doch wieder.

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Tokales.

Hotel."

trachten find.

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Eines sehr gefunden Schlafes erfreute sich, allem Anschein nach, der Kaufmann Herr Smitt, der vorübergehend mit den Seinigen ein Privatlogis in der Neuen Schönhauserstraße 17 inne hat. Am Sonntag Morgen gegen 1/26 Uhr erwachte Herr S. und fühlte einen heftigen Schmerz an beiden Füßen; als er sich ermunterte, bemerkte er zu feinem Entsetzen, daß das Bett in Flammen stehe. S. wedte nun die im Nebenzimmer schlafenden Angehörigen, und die Familie mußte, halb ohnmächtig vor Rauch und Qualm, auf die Straße flüchten. Die fofort alarmirte und mit drei Löschzügen erschienene Feuerwehr ftellte fest, daß sich der im Zimmer befindliche Kamin Den Mitgliedern der Freien Volksbühne   war am Sonnentzündet und ein herabfallender Feuerfunte das Bett in Brand ge Abg. Rickert( frs. Bg.) polemifirt gegen den Abg. Bebel, mit abend in der Brauerei Friedrichshain   ein Märzfest bescheert worden. sezt habe. Das Feuer selbst nahm keine größere Ausdehnung an, dem er sich in Militär- und Marinefragen nicht verständigen fönne. Die Feier mochte ursprünglich gedacht sein als eine Gabe der Gr- die Ablöschung desselben konnte in furzer Zeit mittels einer Schlauch­Abg. Ahlwardt  ( wilder Antis., mit tofender Seiterkeit innerung an die Ereignisse des großen Jahres, doch bot sie mehr, leitung bewirkt werden. Nur S. hatte Brandwunden an beiden empfangen) erklärt, daß ein Gegensatz zwischen ihm und dem Abg. bei weitem mehr, als sich im engen Rahmen solcher Tendenz ein Füßen erlitten, die jedoch glücklicherweise nicht als gefährlich zu be­Liebermann v. Sonnenberg   jetzt nicht mehr bestehe. zwängen läßt. Wie der vorgeschrittenen Arbeiterschaft, aus deren Verhaftet wurde der Kaufmann Mag Böhme, der in dem Abg. Richter( frs. Vp.): Also haben sich diese edlen Seelen Reihen sich die Mitglieder der Freien Volksbühne rekrutiren, nichts Hause Neuenburgerstr. 25 mit seinem Stiefvater, einem früheren endlich gefunden.( Große Heiterfeit.) ferner liegt, als das starre Verweilen bei großen Ereignissen der Hierauf wird ein Schlußantrag angenommen. Persönlich be- Vergangenheit, so waren auch die Leiter des Märsfestes der Telegraphenbeamten, unter der Firma M. Böhme u. Komp., Bani Erkenntniß gefolgt, daß es ihre vornehmste Aufgabe sei, burch die geschäft für Hypotheken und Grundbesiz", seit dem Herbst v. J. ein Abg. Liebermann v. Sonnenberg  , daß Herr Richter ihn nicht Macht der Kunst weniger das Grinnern zu pflegen, als den Blick recht einträgliches Gewerbe betreibt. Böhme, der weder das Bant beleidigen könne. in die Zukunft zu schärfen. Verstand und Gemüth follten geschäft erlernt noch vermögend war, offerirte in Provinzialblättern auszuleihende große Kapitalien zu niedrigem Zinssuße. Die Re­Präs. v. Buol: Das ist keine persönliche Bemerkung.( Stürmische, diesmal auf dem Gebiete der Tonkunft für Empfindungen geweckt flettanten mußten, wie das Berl. Tagebl." berichtet, zunächst ihre allseitige Heiterkeit.) werden, die bisher im Gewühl des Klassenkampfes fast unbemerkt Der Gesetzentwurf wird hierauf nach den Beschlüssen der geblieben waren. Gewiß ist gerade in Berlin   auch von Arbeiter sämmtlichen Dokumente über ihr Besigthum einreichen und einen Revers unterschreiben, worin fie der Firma M. Böhme u. Komp. zweiten Lefung unverändert angenommen( gegen die Sozialdemo- vereinen versucht worden, in Konzerten tüchtiges zu leiften, aber eine bestimmte Provision für den Nachweis der Kapitalien be= fraten, freisinnige Boltspartei, Polen  , Dänen, einen Theil des immer mußten diese Veranstaltungen einen dilettantischen Charakter willigten und die Verpflichtung eingingen, alle entstehenden Unkosten, Zentrums u. a.). tragen; eine musikalische Kunst von Künstlern dargeboten, blieb Es folgt die Berathung eines schleunigen Antrages des den Angehörigen des Proletariats bisher fo ziemlich fremd. wie Juferate, Borti, Tay- und Besichtigungskosten zu ersehen. Auf Abg. Dr. v. Levezow und Genossen( t.) wegen Er- Was von hochmögenden Philanthropen hier und da den grund dieses Reverses brachte Böhme seiner Kundschaft, die meist richtung eines Dentmals für Kaiser Friedrich. Minderbemittelten" als Brocken hingeworfen wurde, zählt nicht aus unerfahrenen fleinen Landleuten, Koffäthen, Gastwirthen und Abg. Dr. v. Levehow( f.) begründet seinen Antrag, indem er mit; dieser Gesellschaft gegenüber wird der Proletarier nie den Ges dergleichen mehr bestand, angeblich von ihm verauslagte Untoften in die Popularität unseres Friz" hervorhebt und von dem Helden- danken los, daß ihm etwas für arm gegeben werde, für das man Anrechnung, die von den Bewerbern bezahlt werden mußten, wenn thum und dem tragischen Schicksal des dahingeschiedenen Kaisers demuthsvollen Dank einfaffiren wolle. Die paar Beranstalter für sie wieder in den Besiz ihrer Dokumente gelangen wollten. spricht. Er richtet an den Reichstag die Aufforderung, den Antrag Boltsunterhaltungen und wie bergleichen genannt wird, haben ihre Aufsehen erregte vor einigen Wochen im Südwesten der Stadt einstimmig anzunehmen.( Großer Beifall rechts.) Kunden daher auch fast ausschließlich unter den kleinen Leuten des das Verschwinden einer alten Dame, einer nahezu sechzigjährigen Abg. Singer( Soz.): Meine Parteigenoffen sind nicht in der Mittelstandes; dem vorgeschrittenen Arbeiter verbietet es das Selbst Hauseigenthümerin und Rentnerinwittwe B. aus der Kreuzbergstraße. Alle Nachforschungen, die man nach der Verschwundenen anftelite, Lage, dem Wunsche des Herrn Vorredners nachzukommen. Unsere bewußtsein, sich von dort hofiren zu lassen. grundsäglichen Anschauungen verbieten es uns, uns an irgend Die Leiter des Festes vom Sonnabend hatten das Glück gehabt, blieben erfolglos. Wie am Sonntag Abend spät aus Lichtenberg  . einer monarchischen Ovation zu betheiligen. Mit dieser Erin Herrn Dr. Alfieri einen Mann zu finden, der mit feinem Ver- gemeldet wurde, ift dort nunmehr die Verschwundene als Leiche tlärung könnte ich ich mich begnügen, wenn nicht die Beständniß ein künstlerisch einwandfreies und doch auch dem un- wiedergefunden worden. Die näheren Umstände ließen sich der vors gründung, die Herr v. Levezzow seinem Antrage mitgegeben, geschulten Ohr erquickliches Programm aufzustellen wußte, ingleichen gerückten Stunde wegen nicht mehr feststellen. Ein Verbrechen liegt mich veranlaßte, noch ein Wort zu sagen. Gegenüber dem ersten war es Herrn Dr. Alfieri möglich geworden, eine kleine Schaar er jedoch allem Anscheine nach nicht vor. Theil seiner Ausführungen, in denen er von dem Heldenthum und lesener Künstler und Künstlerinnen zum guten Werte zusammen­der Tragit des dahingeschiedenen Kaisers sprach, muß ich ihm be- zuführen. merken, daß sein Pathos mir hohl erfcheint, wenn ich bedenke, daß Raiser Friedrich während der 99 Tage seiner Regierung von allen Seiten, die Sozialdemokraten eingeschlossen, gegen die Rüpeleien der tonservativen Preffe geschützt werden mußte.( Beifall bei den Sozial. demokraten  .)

Präsident v. Buol: Ich muß den Ausbruck Rüpeleien rügen und rufe den Abg. Singer zur Ordnung. Abg. Singer( zur Geschäftsordnung): Ich habe den Ausdruck nicht auf Mitglieder des Hauses, sondern auf die konservative Presse angewandt. Präsident v. Buol: Das habe ich allerdings falsch verstanden. ( Heiterkeit.) Abg. Beckh( frf. Bp.): Wir Süddeutschen haben Raiser Friedrich als einen Mann nach dem Herzen des Voltes stets begrüßt. Mit Freuden können wir uns jetzt an diesem Att der Pietät be

theiligen.

Der Antrag wird hierauf gegen die Stimmen der Sozialbemo­traten angenommen. Damit ist die Tagesordnung erledigt.

Nächste Sigung: Dienstag, den 29. Mära, 12 Uhr. Tagesordnung: Rechnungsfachen. Dritte 2efung des Schluß Uhr.

Etats.

Herrenhaus.

8. Sigung vom 28. März. 1 Uhr. Präsident Fürst zu Wied wird beauftragt, dem Fürsten Bis­marc die Glückwünsche des Hauses zu deffem Geburtstage aus aufprechen.

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Explosion. Am Sonntag früh um 9% Uhr fand in dem Schantiotal von Michel, Poststr. 31, eine Gaßerplosion statt. Dies selbe entstand dadurch, daß aus einer offenen Zeitung über Nacht Gas ausgeströmt ist und beim Betreten des Raumes feitens der Frau des Schantwirths mit offenem Licht sich dasselbe entzündete. Die Frau und ein Lotalgast wurden zu Boden geworfen, der Gaft erlitt leichte Hautwunden an der Unterlippe.

Fräulein Janner trug die bekannte Arie aus dem Freischüt" Kommt ein schlanker Bursch gegangen", sowie Lieber von Hoff­mann und Suppé   vor, Fräulein Bromberg fang einige Lieder von Schumann, Schubert und Zaubert; die Damen Alfieri und Lingen  fowie Herr Heinemann, ein vorzüglicher Baritonist, famen gleichfalls mit gut ausgewählten Gesangsvorträgen. Auf dem Gebiete der Beim Umziehen verunglückt ist gestern der Kutscher Karl instrumentalen Mufit trat Herr Weinbaum mit dem Orchelvortrage Riedel. Riebel zog einen mit allerlei Hausrath beladenen Hand­zweier Säge aus Mendelssohn's   C- moll- Sonate hervor, Herr Schnirlin wagen durch die Thiergartenstraße. An der Bendlerstraße faßte ein spielte auf der Bioline gefällige Kompofitionen von Svendsen, Leclair, schnell um die Ecke fahrender Schlächterwagen seinen Handivagen. Bieurtemps, Tschäckowski und Winiawski; einen vortrefflichen Gellisten Infolge des beftigen Duckes flog der junge Mann gegen ein drittes lernte das Publikum in Herrn Schulz fennen. Besonders beifälliger Fuhrwert, das gerade vorüber kam, und verletzte sich am Rückgrat Aufnahme hatte sich das Bach- Gounod  'sche Ave Maria( Sopran, sehr schwer. Drgel, Cello und Klavier) zu erfreuen. Ein wirkungsvoller Defla Eine Acetylenerbloffon ereignete sich am Montag in Chare mator ift Herr Franz Haid; dem Vortrage einiger Gedichte von Tottenburg in der Gauerstr. 22. Der Studirende des Polytechnikums Freiligrath, Jacoby und Ada Negri   ward verständnißvolle An- Rose begab sich mit einer brennenden Petroleumlampe in den Keller, erkennung zu theil. um den dort stehenden Acetylenapparat in Thätigkeit zu setzen. Nachdem einmal ber erfte Schritt gewagt, kann die Freie Raum batte er damit begonnen, als eine heftige Explosion erfolgte, Boltsbühne auf dem neuen Wege nicht stehen bleiben. Wir hoffen bestimmt, daß der nächste Winter mehrere solcher Konzertabende die Herrn Rose schwere Brandwunden zufügte. Mit Morphinm vergiftet hat sich gestern früh der aus Rostock  bringt. Es ist gewiß nach mehr als einer Richtung hin schwierig, die Arbeiterschaft für die höchften Gaben der Kunst empfänglich zu gebürtige, 20 Jahre alte Droguift Karl Dietrich, der in dem Geschäft machen; aber die Freie Boltsbühne soll wirken in dem Bewußtsein, von Teichgräber in der Linienfiraße 121 angestellt ist. Der junge daß der ganze Emanzipationskampf der Unterdrückten nicht Mann, der angeblich am Magen leidet und zur Linderung der um seiner selbst willen geführt wird, sondern den Zweck hat, allen Schmerzen eine zu starke Morphiumeinsprigung genommen hat, wurde Gliedern der Gesellschaft die höheren, bis jetzt von einer Minderzahl in ein Krankenhaus gebracht. ufurpirten Güter des Lebens zu eigen zu machen. Zu diesem Ziele Durch einen Sack Mais ift der 28 Jahre Stallmann Rarl ift es noch weit; taum daß Zeichen des Vorfrühlings schüchtern Engelhardt, der bei dem Droschtenfuhrherrn Unrath in der Gitschiners herannahen. Es war daher wohl am Orte, ein Märzfest zu feiern straße 60 erst drei Tage in Stellung war, erschlagen worden. Der in der Hoffnung, daß die ersten Keime fich entfalten möchten zu junge Mann wollte die zwei Zentner schwere Laft auf dem Rücken herrlicher, duftender Maienblüthe. Erhebt uns doch alle die Gewiß die Treppe hinunter in den Stall tragen, wo der Mais verfüttert heit, baß nach diesen Tagen der Stürme im neuen Menschheits- werden sollte. Jufolge Ausgleitens oder eines Fehltrittes stürzte er Bu Mitgliedern der Staatsschulden Kommission wählt das frühling auch ein neuer Frühling der Runft erblühen wird. zwölf Stufen herab und der Sack fiel ihm auf den Nacken und Haus den Grafen Hutten Czapsti, Dr. v. Schelling und Die Jugendweihe der Berliner   Freireligiösen Gemeinde, die brach ihm den Halswirbel. Die Berlegung war so schwer, daß der den Grafen Reden. am Sonntag in Reller's Festfälen in der Koppenstraße feftlich be- Berunglückte bald im Krankenhause starb. Die Staatsanwaltschaft Ohne Distuffion erledigt das Haus fobann den Nachtrags- gangen wurde, hatte sich auch diesmal wieder einer lebhaften Theil. hatte die Leiche beschlagnahmt, sie aber gestern freigegeben, weil die vertrag zu dem Staatsvertrage mit Schwarzburg Rudolstadt   nahme zu erfreuen. Eine der Bedeutung der Feier entsprechende Untersuchung ergab, daß niemanden eine Schuld trifft, sondern wegen Errichtung eines gemeinschaftlichen Landgerichts in Rudol Festrede wurde von Herrn Dr. Bruno Wille gehalten; den wirkungs- lediglich ein Unfall vorliegt. stadt, den Nachtragsvertrag zu dem Staatsvertrage mit den vollen Mahnworten des früheren Lehrers der Gemeinde folgte der Von der Jungfernbrücke in den Kanal gesprungen ist in thüringischen Staaten, betr. die Errichtung gemeinschaftlicher Schwur Vortrag von Gedichten und Gesängen. Den 69 3öglingen wurden der vergangenen Nacht ein unbekannter Mann. Dieser fam eiligst gerichte in Gera   und Meiningen   und den Gesetzentwurf, betr. als Andenken passende und mit entsprechenden Widmungen ver- auf die Brücke gelaufen, entledigte sich eines Theiles seiner Kleider Die Kreis Synodalordnung für die evangelischen fehene Schriften überreicht. Die Feier schloß mit einem Gesange. und stürzte sich ins Wasser hinab. Gemeinden in den hohenzollernschen 2anden. Wer ist Schuld darau? Man schreibt der Voff. 3tg.": Orgelfonzert. Mittwoch, den 30. März, mittags 12 Uhr, wird in der Augenommen wurden ferner die Gefeßentwürfe, betr. die Der Besucher der Gräber im Friedrichshain   harrte gestern eine un- Marienkirche Bach's Cantate Ich will den Kreuzftab gerne tragen", Bach's Vertretung des Propftei-( Kreis-) Synodalverbandes und des Ge­Lamm Gottes, unschuldig", das Erbarme Dich" aus der Matthäuss fammt- Synodalverbandes der evangelisch- lutherischen Kirche der Liebfame Ueberraschung. Der Kirchhof war geschlossen und von Bassion u. a. aufgeführt. Weitwirkende sind außer Hrn. Dito Dienel: 3rl. Proving Schleswig- Holstein   und der Kreis Synodalverbände des außen zu sehen, daß alle Kränze entfernt waren. Wer mag das an: Sebwig Schmidt, Schülerin der Fr. Dr. Breiderhoff, Hr. A. Barth, Hr. Ronfiftorialbezirks Wiesbaden in vermögensrechtlichen Angelegen: geordnet haben? Die Stadt hat, wie es scheint, auf ihrem eigenen. Spöndly, Violinist, und Hr. Ad. Bolte. Der Eintritt ist frei. Kirchhofe wenig zu sagen." Vielleicht wird im Rothen Hause zu Theater. Das Schiller Theater bringt heute die erste Aufs. führung von Doppelselbstmord", Bauernposse mit Gefang in 6 Bildern von Es folgt der Antrag des Oberbürgermeister 3 weigert: Die erörtern sein, wer sich diese Eigenmächtigkeit geftattet hat. Staatsregierung aufzufordern, in den Staatshaushalts- Etat für 1898 Späte Weihnachts- Gratifikation. Eine freudige Ueber Anzengruber. Die Besetzung der Hauptrollen ist folgende: Thomas Sentner Mittel einzustellen, welche nothwendig sind, um den an den vom raschung wurde hiesigen Blättern zufolge am letzten Freitag, gänz- Mar Pategg; Poldl, Luwig Neuert; Zangl, Mar Laurence; Melchthild, Staat und von anderen gemeinschaftlich zu unterhaltenden höheren lich unerwartet, dem größten Theil der Unterbeamten der Stadt- Agnes Werner; Blast, Alfred Schmasow; Hauderer, Leopold Thurner; Agerl, Trude Lobe; Wirth, Julius Eyben; Katharine, Clothilde Barth; Lehranstalten angestellten Direktoren und Lehrern diejenigen Gehalts- und Ringbahn zu theil. Ungefähr ein Drittel dieser Beamten waren Erhardt, Carl Schreiner; Lehner, Adolph Joseph; Der alte Bartl, Carl Dahlen. bezüge vom 1. April 1897 ab zu gewähren, welche die von den rein beim legten Weihnachtsfest mit den üblichen Gratifikationen leer staatlichen Anftalten angestellten Lehrpersonen seit diesem Zeitpunkt ausgegangen. Am Freitag soll nun denselben und zwar sämmt- Fenerbericht. Sonnabend Abend 11 Uhr war angestr. 81 lichen Schaffnern, Weichenstellern, Telegraphisten, Nachtwächtern, ein größerer Küchenbrand abzulöschen, der sämmtliche Küchengeräthe beziehen." Frhr. v. Durant beantragt als Berichterstatter die Ab- Bahnfteig- Kontrolleuren eine nachträgliche Weihnachtsgratifitation und Möbel zerstörte und außerdem die Ballenlage start beschädigte. von je 20 M. bezahlt worden sein. Wenn die hübsche Gratifi- Sonntag früh 2 Uhr mußte Hussiten str. 64 ein Zimmerbrand Tehnung dieses Antrages. abgelöscht werden. Um 6 Uhr erfolgte ein Alarm nach Neue tationsgeschichte nur fein verspätetes Weihnachtsmärchen ist.

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Regierungs- Kommissar Geh. Rath Germer tritt dem Antrage entgegen und empfiehlt ebenfalls dessen Ablehnung, weil er dem Etat rückwirkende Kraft geben wolle.

Der Antragsteller Zweigert ftreicht mit Rücksicht auf die budge­tiven Bedenken in seinem Antrage die Worte in den Etat für 1898" und ersetzt das Wort einzustellen" durch bereitzustellen".

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Ju Sachen des Diebstahls in der Reichsdruckerei ist Schönhauser str. 3, wo die Schaldecke und Balkenlage Feuer Grünenthal   am Sonnabend von dem Untersuchungsrichter Brandt gefangen hatte. Das Haus erlitt bedeutenden Schaden. Nachmittags einem etwa fechsstündigen Berhör unterworfen worden. Der Ober- 2/2 Uhr brannten Rüdersdorferstr. 3 Möbel und Gardinen. fattor blieb auch bei diefer Gelegenheit bei seinen der Polizei ge- Eine Stunde später entstand Straßburgerstr. 35 ein Dach machten Ausfagen, beftritt mit aller Entschiedenheit jegliche Schuld ftuhlbrand, der an den mit allerhand Wirthschaftsgeräthen ge