herausbitbet unter allen den Staaten, die in dem Mangel des Gefühle bee Liebe gegen uns bereits einig sind. Sh glaube, meine Herren, daß diese Reflexionen um so berechtigter find, als ich entgegen der Aufsicht des Herrn Abgeordneten von Bennigfen nicht glaube, daß Europa aus den Altenstaden des mit so großem Eilat in Scene gesetzten Staatsprozesses gegen Graf Arnim die Ueberzeugung gewonnen hat, daß die Bolitit des Reichstanzlers eine eminent friedfertige und weitsehende sei.( Doc! sehr wohl! rechts und lints.) Ich glaube vielmehr, daß die übrigen Mächte durch die Gedanken, die in jenen Eclaffen find, die der Herr Reichskanzler an den Grafen Arnim richtete, zu ernftem Nachdenken veranlaß werden.( Ruf: Zur Sache!) Meine Herren, wenn ich die politische Lage gezeichnet habe, so glaube ich doch, daß das vollständig zur Sache gehört.( Widerspruch.) Sh wiederhole also, daß ich nicht glaube, daß die übrigen Mächte aus den Gedanken, die in den Erlaffen enthalten sind, die der Reichstanzler an den Grafen Arnim richtete, Bertrauen zu der in diesen Eclaffen gekennzeichneten Politik haben können. Meine Herren, ich gehe weiter; ich glaube auch nicht, daß eine Politit die uns im Auslande nirgend Liebe erwarb, d'e aber im Innern, wie Sie Alle fehr wohl wiffen, durch den Kulturkampf und durch die gewaltsamen Einheitsbestrebungen Bräsident: Ich muß den Herrn Redner unterbrechen. Die letzteren Bemerkungen gehören ganz entschieden nicht zur Sache. Abgeordneter von Adelebfen: Run, meine Herren, ich werde mich auf die weiteren einzelnen Bestimmungen dieses Gesetzes nicht einlaffen. Sie find gründlich und eingehend in den vorigen Lesungen von meinen politischen Freunden erörtert. Ich wollte nur noch konstatiren, daß meine politischen Freunde und ich von der Einbringung der amendements abgefehen haben, die wir für nöthig gehalten haben, um dem Geseze die RauteLen zu geben, deren es unserer Ansicht nach bedarf, um dem Landsturm den Charakter der Defensive zu erhalten, und um das deutsche Bolf vor neuen, vor weitergehenden Rüstungen und Lasten zu bewahren, da wir irgend wel chen Erfolg aus der Einbringung dieser Amendements bei der Majorität dieses hohen Hauses nicht erwarten konnten.
I schließe, meine Herren, mit der Empfehlung, dieses Landsturmgesetz abzulehnen. Nach Adelebsen ergriff der Abgeordnete Grumbrecht das Wort, Selbstverständlich, um für das Landsturmgesetz zu sprechen. Dann erhielt 3§ 5 der Abgeordnete Liebknecht das Wort. Der amtliche stenographische Bericht über Liebknecht's Rede lantet:
Bräsident: Ich eröffne die Diskussion über§ 5. Der Hear Abgeordnete Webknecht hat das Wort. Abgeordneter Liebknecht : Meine Herren, durch Schluß der Debatte bin ich daran verhindert worden, den Standpunkt unserer Partei dem Land farmgefeze gegenüber prinzipiell darzulegen; ich kann blos zu dem§ 5 sprechen. Es drückt sich indeß auch in diesem Baragraphen schon vollständig der Charakter des Gesetzes aus, und wenn von einem Borrebner behauptet worden ist, daß bas Bolt diesen Charakter nicht begriffen habe, nicht so viel Urtheilstraft befitze, das Wesen und die Tragweite dieses Geleges zu erkennen, so hat er der Intelligenz des Bolles in der That ein sehr schlechtes Zeug niß ausgestellt. Das Belt weiß, warum es sich handelt. Es sind nicht blos zahlreiche Protefpetitionen hier eingelaufen, nein, eine Menge von Boltsversammlungen hat sich außerdem gegen dieses Gesetz erklärt, zu glelcher Zeit aber auch den Beschluß gefaßt, nicht an den Reichstag zu appel Tiren, weil man im Volte das Vertrauen an den Reichstag verloren hat, ( Unruhe) weil man glaubt, daß der Reidstag ich spreche das Urtheil des Boltes aus( Große Heiterkeit) nicht des deutschen Boltes Reichstag, sondern eine Jasagemaschine des Fürsten Bismarck ift.( Große Unruhe.) Präsident: Die Heußerungen, die der Herr Abgeordnete hier referirt, End Beleidigungen gegen den Reichstag . Das Referiren von dergleichen Beleidigungen hler im Schooße des Reichstages, und zwar in dieser Weise, fann ich nicht bulben; i rufe deshalb den Herrn Abgeordneten Liebknect zur Ordnung( Brave!)
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Abgeordneter Liebknecht : Wenn von der Bewegung, die im Bolte gegen dieses Gesek statistadet, nicht mehr zu Ihren Ohren gekommen ist, so ist dies der einzige Grund. Ich kann das auf Grund zahlreicher Zu schriften fonstatiren. Meine Herzen, Sie haben gelacht, als ich im Namen des Boltes redete Sie haben nicht das Recht.
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Bräsident: Ich muß den Herrn Redner wiederholt unterbrechen. Joh habe es gerist, daß Beleidigungen des Reichstags im Reichstage in der geschehenen Art und Weise referirt werden. Es scheint mir, als ob der Herr Abgeordnete wieder im Begriffe ist, dasselbe zu thun, weswegen ich ihn schon einmal zue, Ordnung gerufen habe.
Abgeordneter Liebknecht: Ich bin nicht im Begriff gewesen, Gesagtes ju wiederholen; ich habe nur erklären wollen und erkläre, daß ich das Recht habe, im Namen des Bolles zu reden, und daß Niemand das echt hat, mir dieses Recht ftreitig zu machen. Ich fuße damit auf dem Boden der Berfaffung, nach der jeder Abgeordnete Bertreter des Gesammtvolles ist. Jeder von Ihnen redet im Namen des Bolles. Ich stehe hier aber auch direkt als Vertreter von 400,000 facial- demokratischen Wählern,( Heiterkeit) die soeben in meiner Person durch den Schlußantrag mundtodt gemacht worden find
Präsident: Ich muß den Herrn Redner wieder unterbrechen. Es ist nicht zulässig, eben gefaßte Beschlüsse des Reichstages in dieser Art und Weise zu tritifiren, und daher auch nicht zulässig, an fagen, daß Einer durch einen Beschluß des Reichstages, mundtodt" gemacht set.
Abgeordneter Liebknecht : Nun, ich habe kein Urtheil, sondern eine Thatsache ausgesprochen.
Sch halte mich an§ 5. Es heißt darin:
Ben Rondsturm erhält bef Verwendung gegen den Feind militärische, Abtheite erkennbare Abzeichen und wird in der Regel in besondere Abtheilungen formirt.
In diesen Worten ist der militärische Charakter des Gesetzes auf's Schärfte ausgeprägt; es zeigt schon dieser einzige Satz, daß der Landsturm, wie er hier geplant ist, nicht derjenige Landsturm ist, den wir in den Lieden aus den Befreiungskriegen tennen gelernt haben; bas ist nicht der Landsturm, von dem es heißt:„ Das Bolt steht auf, der Sturm bricht los"; nicht die allgemeine Maffenerhebung, wo der Mann, der Greis, ber Jing! ling, der Knabe, der kaum der Schulstube entwassen war, ja selbst Frauen and Jungfranen zur Waffe griffen. Meine Herren, das war der Landurm! Diesen Landfturm fürchtet man aber, wie das deutlich ausgedefickt ist in der Rede, welche Feldmarschall Molte am 16. Februar vorigen Jahres zum Militärgesehentwurf gehalten hat. Man fürchtet die einmal entfeffelte
fturm, wollen nicht eine organisirte Boltswehr haben,
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Jenigen, welche dieses Geſetz eingebracht haben, wollen nicht einen Landnein, fie wollen figs, baß das ſtehende Seer um eine Million, vielleicht gar, wie das neulich ausgesprochen ward, um zwei Millionen vermehrt werden soll. Der Name des Landfturmgefeßes ist überhaupt ein falscher, das Gesetz ist nicht, was es helßt; es bezweckt einfach eine Landwehr zweiten Aufgebots, eine Bermehrung des stehenden Heeres, und nichts weiter.
Den Baffas von auf Schußweite erkennbare Abzeichen" hat man offenbar eingefügt im Hinblick auf die Bergänge in Frankreich während des
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Rolege, der Herr Abgeordnete Guelft, einst gefagt hat: fie trägt bas kains- Den Bartelgenoffen in Budau bet Magdeburg thellen wir zeichen des Eisb uchs auf der Stirn.( Unruhe.) Was die Regierung will, auf hre Anfragen bezüglich des Austritte aus der Landeskirche ist nichts anderes als eine Berlängerung der Dienstzeit, eine Bermehrung des flehenden Heeres; und wenn gesagt ist, daß bles bel außerordentlichem mit, daß dasjenige Mitglied der evangelischen, resp. katholischen Bedarf die Landwehr aus dem Landsturni ergänzt werden kann, so ist der Kirche, welches ans der betreffenden kirchlichen Gemeinschaft ausBegriff außerordentlich" ein so dehnbarer, daß es ausschließlich von dem zutreten beabsichtig, sich bit dem Stadtgericht feines Kreises Ermessen derjenigen, die momentan die Gewalt haben, abhängt, zu erklä-( Kommission für Civitandssachen) einen Termin zu erbitten hat, ren, wann der ,, außerordentliche Bedarf" vorbanden ist. Ich laun mich, da ich an diefen Paragraphen gebunden bin, nicht über der ihm dann nach 4 Woen anberaumt werden wird. In die die Grundzüge des Gesetzes aussprechen; ich protestire aber hier von meinem fem Termin erfolgt gewöhnlich nach Eatrichtung von 50 ReichsBartelstandpunkte, im Namen meiner Wähler und meiner Bartel, nicht blos pfennigen der definitive Austritt aus der Landeskirche. Die Nir gegen diefen einzelnen Paragraphen, sondern auch gegen das Gefez im All- hensteueriasten sind, tros des Austritts aus der Landeskirche, tu gemeinen. Das Landfturmgefes bedeutet eine schwere Schädigung des Bolfes, eine furchtbare Neulast an Blutstener and an Geldsteuer, die dem Bolte den meisten Gegenden Deutschlands noch einige Zeit( 1-2 Jahre) auferlegt wird. Vorhin ist mir freilich gesagt worden, daß es bloße Bhra- zu tragen. Die Dauer der Steuern ristet sich nach den lokalen sen felen, wenn man sage, die Steuerschraube sei schon tiefer geschraubt Berhältnissen. Die Parteigenossen in Bacau, so sehr wir ihnen worden, als die Kräfte des Boltes es ertragen können, das Bolt erftene fich auch rathen, aus der Landeskirche anszuscheiden, ersuchen wir aber, des besten Wohlstandes. 3 verweise sie auf die Rede die preußischen Finanzministers, die vor einigen Tagen gehalten wurde, und zur großen sich nicht im Geringften mit den Herren Freigemeindlern HraBewegung" des preußischen Landtage die Thatsache enthüllte, daß in Preu- bowski und Reichenbach einzulassen und unter keinen Umständen Ben 6 Millionen Personen nicht zur Klassenfteuer herangezogen werden in die freireligiöse Gemeinde einzutreten, da dieselbe( die freie tönnen, weil sie ein Einkommen unter 140 Thaler haben.( Gelächter.) Mar Sie lachen, meine Herren!- Es ist das eben eine Thatsache, die in einen Gemeinde) mit den Herren Dunder, Dr. Mox Hirsch, Schulzeentsetzlichen Abgrund des Elends blicken läst und allerdings die Herren vom Delitzsch und ähnlichen Bildungsaposteln auf gleichem StandLandtage wohl mag in große Bewegung" versetzt haben. punkte steht. 20
Ich werde gegen das Gesez stimmen; und wenn Ihnen das Wohl des Vaterlandes und das Wohl des Volkes theser ist, werden Sie ebenfalls gegen das Bandsturmgesetz stimmen und es der Regierung vor die Füße werfen.
Bräfident: Der Herr Abgeordnete Windthorst hat das Wort: Abgeordneter Windthetst: Meine Herren, meine Freunde und ich haben die Anträge, welche in der zweiten Berathung gestellt wurden, heute nicht wiederholt, weil sie das vorige Mal in der Minorität blieben, und uns keine Aussicht vorhanden zu sein schien, sie heute zur Annahme zu brin gen. Weil aber diese Anträge nicht angenommen sind, ist es uns unmög lich, für den Baragraphen, wie für das Gesetz zu stimmen. Sie hatten den 3wed, das Gefes mit der Berfaffung in Eintlang zu bringen; sie hatten den 3wed, dem Landsturm wenigstens seinen volksthimmlichen Charakter zu bewahren und das Aufgebot deffelben in die engßten Schranken zurückzuführen. Alles das ist nicht angenommen worden, und es ist nach meiner festen Ueberzeugung nach dem Gefeße, wie es heute liegt, nichts anderes geschehen, als eine Laubwehr zweiten Anfgebots geschaffen,( Sehr wahr!) Wenn wir gegen das Gesetz stimmen, so müssen wir den Vorwurf zurück weisen, der anscheinend von dem Herrn Abgeordneten Dunder hat erhoben werden wollen, als ob damit irgendwie die Abficht fundgegeben wäre, nicht fite die volle Wehrhaftigkeit des Baterlandes sorgen zu wollen. Herren, die Wehrhaftigkeit des Landes liegt uns am Herzen, wie jedem guten Deutschen , und das Ausland möge daraus, daß wir gegen das Gesetz stimmen, wahrlich nicht entnehmen, daß Parteien im Lande wären, die im Augenblicke der Gefahr nicht bereit wären, zum Schutz des Vaterlandes Alles anfzuopfern, was in ihren Kräften steht.( Bravo ! im Centrum.) Dem gemeinsamen Feinde gegenüber giebt es in Deutschland Barteten nicht. ( Bravo !) Die Streitigkeiten, die uns allerdings in Deutschland angenblicklich bewegen, find fewer genug; aber ich hoffe noch heute, daß der deutsche Verstand schließlich doch groß genug sein wird, endlich den rechten Weg zum Frieden zu finden. Das Ausland hat jedenfalls mit der Sache nichts zu schaffen. Ich hätte gewünscht, daß der Herr Abgeordnete Dunder derartige Andeutungen nicht gemacht hätte.( Widerspruch.) Er hat fie allerdings gemacht; ich kann aber begreifen, daß für einen solchen Ridzug solche Gründe nothwendig waren.( Sehr richtig!)
Meine
Bräsident: Der Herr Abgeordnete Duncker hat das Wort. Abgeordneter Dunder: Meine Herren, ich muß zunächst persönlich zurüdweifen, als wenn ich irgend einer Partei dieses Hauses in meinen erften Worten die Abficht untergeschsben hätte, daß sie im Augenblicke der Gefahr nicht, wie jede andere aus diesem Hause, für das Baterland einzu stehen bezeit sei. Ich habe lediglich bavon gesprochen, daß außerhalb dieses Sanfes, und namentlich außerhalb Deutschlands , das Votum dieses Hauses, wenn es nicht eisstimmig oder mit großer Majorität gefaßt würde, misverstanden werden könnte, und daß diefes mögliche Mißverständniß für mich und für meine Freunde ein Motiv sei, über Bedeuten, die wir noch gegen das Gesetz hatten, hinwegzukommen. Wenn das ein Rückzug ist, und wenn es gegenüber dem, was ich in diefer ganzen Frage stets als meinen Standpunkt hingestellt habe, als ein Rückzug Ihnen erscheinen sollte, so ift ein solcher Rückzug aus den Motiven, aus benen er erfolgt, vollständig gerechtfertigt.( Sehr wahr!)
Präsident: Es ist Niemand weiter zum Wort gemeldet; ich schließe die Distusfion.
Breslau , 25. Jan.( Berurtheilung.) Unser Parteigenoffe Reinders wurde heute wegen Berstoßes gegen§ 8 bes Bereinsgesetzes zu 14 Tagen Gefängniß verurtheilt; zwei andere Bartelgenossen zu einer Geldbuße von 20 Thalern.
Schwäbische Ballade.
Im frommen gemüthlichen Schwabenland, Da waltet das Glüd mit offener Hand; Da fließt von den Hügeln der füße Wein, Und wächst das Korn in die Scheunen hinein. Da giebt es viel Hundert Barone und Grafen, Auch Pfaffen die Fülle mit gläubigen Schafen; Da ist man dem Fortschritt gewaltig fröhrig, Und lobt Gott den Herrn und lobt den Herrn König. Zu Stuttgart beluftigt man sich im Theater, Und hört deklamiren die Bolksverather. Auch sieht man Soldaten von allen Sorten, Zahllose Lakalen mit Orden und Borten. Katheder und Künfte bedeutend gloriren, Und Handel und Wandel gar sehr floriren. Inmitten dieser schwäbischen Glorie
Hat jüngst fich begeben' ne dumme Hiftorie. Denkt Euch, da lebte ein armer Sünder, Der hatte kein Brot und fitaf hungrige Kinder. Ihr klägliches Schreien nach Speise und Trank, Das machte zuletzt ihm die Seele trant. Und einst in sorgenvoll durchwachter Racht Hat er das Unerhörte erdacht. Frühmorgens schickte sein Welb er fort, Dann schliff er fein Meffer zum Kindermord. Und lachte wahnwitzig und betete still, Und sprach: Es sei, wie Gott es will. Und schlich zu den Kleinen, die schliefen zumal, Und stieß in die Kehle des jüngsten den Stahl; Und gab dem zweiten den Tod und dem dritten, Und wirgte das vierte trotz aller Bitten; Und ließ nicht ab in seiner Wuth, Bis auch das fünfte lag todt im Blut. Dann warf er um sich einen Blick voll Graus, Und that einen Fluch und stürzte hinaus. Sie fingen ihn ein, fie fetten ihn feft, Das war den Juristen elu restes Fest. Und an dem Grab der Kinder quoll Des Pfarrers Mund über höchst salbungsvoll. Er sprach von des Vaters gräulicher Schuld Und von Gottes Gnade und Liebe und Huld.
Thomas Münzer. ( Fortsetzung.)
nügen nnd für sich Raum zu gewinnen. Er eilte durch Schwaben hinauf in den Klettgan und in den Hegan. In Basel , im Zucchifchen, im Elsaß zeigen fich seine Spuren. Der Agitator Kariftadt war auch hier am Oberrhein.
Nach seiner Verweisung aus Nürnberg waren Münzer in die oberen Lande längst feine Boten vorausgegangen. Er Geestendorf, 25. Jan.( Boltsversammlung.) Sonntag, 24. d., wählte, wie er selbst sagt, diefen Weg, um die Lage der Dinge hielten wir hierfelbft eine gut besuchte Arbeiterversammlung mit der Tages- dafelbft kennen zu lernen, den Aufstand der oberen Lande zu be ordnung: Die Arbeiterpartei und ihre Bestrebungen, ab. Als Referent war Serr B. Feld aus Bremen anwesend und referirte derselbe aus größten Zufriedenheit der Anwesenden. Folgende Resolution wurde einstimmig anden Ausführungen des Herrn Referenten vollständig einverstanden und ver ganommen: Die heute hier tagende Arbeiterversammlung erklärt sich mit spricht, mit allen thr zu Gebote stehenden Kräften für die Arbeiterpartei in die Schranken zu treten." Außerdem sprach Herr Kaufmann über das Kontrattbruchgesetz und über die Einführung der Arbeitsbücher. Auch fein Referat wurde von der Bersammlung mit großem Beifall aufgenommen. Nachdem Unterzeichneter zu reger Bethelligung an den wöchentlichen Ber fammlungen aufgefordert hatte, wurde die Bersammlung mit einem Hoch auf die Social- Demokratie, in welches die anwesenden Arbeiter zum Merger der Bourgeois feäftig einstimmten, geschlossen. Es lebe ble bentsche SocialDemokratie!
Die Jünger Münzer's durchzogen noch zahlreicher als zuvor die obern Gegenden und verbreiteten feine une religiös- politifche Lehre. Sie mußte dem Bauer mehr zusagen, als die lutherische und zwinglische. Die Zahl der Agitatoren von Münzer war nach dem Bericht eines Augenzeugen in St. Gallen so groß, daß man an Sonn- und Feiertagen nirgends hingehen konnte, ohne allentAugust Schütt. halben auf Haufen von Bürgern und Landlenten zu stoßen, die den Mitgliedern zur Kenntniß, daß sich in der Abrechnung vom zweiten und dern, das ist das recht Evangeli. Laeg, lueg, wie hant die Berlin , 25. Jan.( Allg. Bötter.[ Külver-] Berein.) Siermit einem Redner zuhörten." Da, da," sprach ein Bauer zum anbritten Quartal einige Fehler befinden, jedoch ist die Bilanz richtig. Ihalten Pfaffen gelogen und falsch geprediget, man sollte die Buben werde in der Abrechnung des vierten Quartals dieselben speziell berichten. alle zu todt schlagen, wie hant sie uns alfo herrlich betrogen und Ferner ersuche ich diejenigen Mitgliedschaften, welche noch für das vierte beschissen!" Bald getraute fich taum noch ein Priester in seinem Quartal mit den Geldern im Rückstande sind, dieselben baldigst einzusenden, langen schwarzen Kleide bei einem solchen Banern- und Bürgerdenn die Hamburger Kollegen bedürfen der Unterstützung. F. Gragert, Kassirer, Stettinerftr. 15, Berlin N. haufen vorüberzugehen. Hamburg , 21. Jan.( Allg. deutsch . Schiffezimmererverein.) Kameraben! Der Kampf in Lübeck und Memel ist noch nicht beendet.
Das Boll war durch Wancherlei zur felben Zeit aufgeregt.
legten Krieges; dort war der Wolfstrieg, über den man fich neuerdings so Jedoch werden unsere Memeler Kollegen den Steg davon tragen, denn fie Selbst die Natur war aus ihrem Geleise getreten, und unge
rutschen Seerleitung so gefährlich geworden, daß ſte fich zu den entfet Heften Hepreſſalien veranlaßt gefehen hat; man hat die gefangenen Frant tireurs, Männer, die, nur das thaten, was die Deutschen in den Jahren 1813, 1814 und 1815 gethan haben, summarisch erschossen; fie nicht als Baterland kämpften, sondern als Banditen. Shafiche Soldaten betrachtet und behandelt, nicht als Patrioten, die für ihr
legten Bemerkungen gehören nicht zu§ 5. Ich rufe den Herrn Redner Präsident: Ich muß den Herrn Redner wiederum unterbrechen. Die zur Sache und mache ihn aufmerksam anf§ 43 der Geschäftsordnung. Der§ 43 bestimmt:
Kollegen stehen, so feßt und figer Rehen auch unfere eitbeder Kollegen. Zwar handelt es sich in Lubed nur um eine Werft, we der Weiſter Evers ſein Wort nicht hielt, indem er seinen Lenten den versprochenen Lohn nicht auszahlen wollte. Kameraden feid auf dem Bosten! müthen wir den Meistern, Deutschland , lebat bag the Berein fammt all ihrer Klughelt, die sie glauben zu befißen, doch nicht im Stande fern zu halten. ist, die Arbeiter zu beftegen. Der Zuzug nach Memel und Rübeck if streng
5. Groß.
Dessau , 25. Jan.( An die Cigarrenarbeiter.) Da in einigen und zugleich Arbeitszeitverkürzung, ſo erfachen wir jämmtliche Kollegen, den Fabriken Lohnrebuktionen( pr. Mille 5 bis 15 Sgr.) fattgefunden haben, Zuzug von hier fern zu halten. Im Auftrage der hiesigen Cigarrenarbeiter: Ludw. Pilz , Leipzigerstr. 38.
Erscheinungen am Himmel und auf Erden, und noch mehr deren Auslegungen und Deutungen verrückten den Leuten den Kopf. Bald wollte man um die Sonne drei Kreife und sine brennende Fadel dabei gesehen haben, bald um den Mond zwei Streife und ein Kreuz in der Mitte. In Ungarn sollten bei Nacht gekrönte Häupter am Firmament im Gefecht miteinander gefehen worden sein; am Rhein , hieß es, habe man am hellen Weittag ein großes Getümmel und Krachen in der Luft gehört, als geMißgeburten in dem Thierreiche geboren. An etlichen Orten sah fchehe eine Feldschlacht. Da und dort wurden die feltfamften man die Störche, an andern Orten Krähen und Dohlen heftig Streit führen. Man hörte von Erdbeben in den südlichen Län dern; in Schwaben , Bayern und Desterreich wütheten peftartige Seuchen; in der Stadt Kempten im Allgäu allein ftarben von Wolkenbräche, 1521 bis 1523 über 1600 Menschen daran. Kometen und Umkehrang der Jahreszeiten kamen dazu; es war einmal in den legten drei Jahren der Winter so warm gewesen, bisher ein Audienstermin angefegt worden ist. Als Grand für daß das arme Volt barfuß wie um Michaelis ging, und das Ge Abgeordneter Liebknecht: Das zweite Alinea fagt: diese Verzögerung wird v ne von zuverläffiger Quelle die Eigen- wärm und die Fliegen wie im Sommer umtrochen und flogen; Sa Fällen außerordentlichen Bedarfs tann die Landwehr aus den schaft einzelner Angelfag en als Mitglieder des deutschen Reichs. im Februar hatten die Kirschen geblüht, und an den Bäumen Mannschaften des aufgebotenen Landfurus ergänzt werden, jedoch nur tages bezeichnet; sobald indeß der Reichstag geschlossen sein wird, waren alle Sproffen angeschwollen und geschwängert. Um Ostern sann, wenn bereits fämantliche Jahrgänge der Landwehr und die ver- bürfte die Unberammung des von den Betheiligten längst ersehnten aber war falter Winter eingetreten. In Folge der schweren UnIn diesem Baffus ist es ausbrücklich angesprochen, baß der Landsturm Audienztermins durch den Vorflgenden der flebenten Kriminaldepu- gewitter hatten die Früchte fählbar aufgeschlagen, in allen obern ungle Kind, die letzte Konsequenz der Armeereorganisation, von der unser noch im Laufe d, Februar statt. ags Anderes ift, als eine Bermehrung des Rechenben aber, cantation fofort et olger. Auf jeden Fall flabet bie Berhandlung Landen begann sich ein wahrer Nothstand bei dem gemeinen Mann anzumelden. Das alles wurde auf feltsame Dinge gebentet, die
Der Präsident ist berechtigt, die Redner auf den Gegenstand der Berhandlung zurückzuweisen und zur Ordnung zu rufen. Ist das Eine oder das Andere in der nämlichen Rebe zwei Mal ohne Erfolg geschehen, und fährt der Nedner fort, fich vom Gegenstande oder von der Ordnung zu entfernen, so taun die Versammlung auf die Anfrage des Präsidenten shute Debatte beschließen, daß ihm das Wort über den vorliegenden Gegenstand genommen werden solle, wenn er zuvor auf diese Folge des Präsidenten aufmerksam gemacht ist. Durch die Zeitungen Fäuft folgende Nachricht: Betreffe der Ich konstatire, daß ich den Herrn Redner einmal zur Ordnung gern- Schließung der social- deur skratischen Vereine ist bekanntlich die fer habe und clamal zur Sache, und werde, wenn er jetzt wieber gegen ble Boruntersuchung schon seit geraumer Zeit geschlossen, ohne daß häftsordnung fehlt, von dem Rechte dieses Paragraphen Gebrauch
machen.
wendbaren Mannschaften der Erfahreserve einberufen find.