und nach mehrtägiger Haft über die Grenze nach Frankreich spedirt. In Paris hielt er sich nicht'lange auf. Die Berliner März- revolution und die Vorbereitungen zum Frankfurter Parlament und zur Berliner Versammlung veranlaßten ihn, zunächst nach Schlesien zu gehen, um dort für radikale Wahlen zu wirken. Sobald wir, sei es in Köln , sei es in Berlin , eine Zeitung ge- gründet, wollte er dann zu uns kommen. Seiner allgemeinen Beliebtheit und seiner populär-kräftigen Beredtsamkeit gelang es,
namentlich in ländlichen Wählcrkreisen radikale Kandidaturen durch- zusetzen, die ohne ihn aussichtslos waren. Inzwischen erschien am 1. Juni in Köln die„Neue Rheinische Zeitung " mit Marx als Redakteur en Chef, und bald kam Wolfs, seinen Posten auf der Redaktion zu übernehmen. Sein unermüd- sicher Fleiß, seine peinliche, durch nichts zu beirrende Gewissen- haftigkeit hatten in der aus lauter jungen Leuten bestehenden Redaktion den Nachtheil für ihn, daß die Andern sich manchmal eine Extra-Freistunde nahmen, in der Gewißheit,„Lupus werde
„Arbeitseinstellung." Nach d schon dafür sorgen, daß die Zeitung zu Stande komme," und will ich mich selbst durchaus nicht davon freisprechen. Daher kam es, daß Wolfs in der ersten Zeit des Blattes sich weniger mit Leitartikeln, als mit den laufenden Arbeiten beschäftigte. Bald fand er jedoch einen Weg, auch diese zu selbstständiger Thätigkeit zu verwenden. Unter der laufenden Rubrik„Aus dem Reich" wurden die Nachrichten aus den deutsche» Kleinstaaten zusammengestellt, die kleinstaatlichen und kleinstädtischen Beschränkt- heiten und Philistereien der Regenten wie der Regierten mit un- vergleichlichem Humor behandelt. Gleichzeitig gab er in der
„ Gemälde von Wieschebrink. „Demokratischen Gesellschaft" allwöchentlich die Uebersicht der Tagesereignisse, die ihn auch hier bald zu einem der beliebtesten und wirkungsvollsten Redner machte. Die Dummheit und Feigheit des Bürgerthums, die seit der Pariser Junischlacht sich immer höher steigerte, hatte der Reaktion wieder erlaubt, zu Kräften zu kommen. Die Kamarillen von Wien , Berlin , München u. s. w. arbeiteten Hand in Hand mit dem edlen Reichsverweser, und hinter den Koulifscn stand die russische Diplomatie und lenkte die Drähte, an denen jene Mario- netten tanzten. Jetzt, im September l848, rückte für diese Herren