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Nr. 81. 15. Jahrgang.

März.

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Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Mukerm neueffen Kurs.

Dresden  . Die Töpfer Gleisberg, Rirften und Weser   wegen Bedrohung von Streitbrechern je fünf Monate Gefängniß. Forst. Genosse 3 appay sechs Wochen Gefängniß wegen Beleidigung eines Polizeibeamten. 4. Freiberg  ( Sachsen  ). Wegen Beleidigung eines Fabrikanten Genosse Saffenbach Berlin 200 M. Geldstrafe. 5. Kiel  . 100 M. Geldstrafe Genosse Lütjens wegen Be leidigung des Regierungspräsidenten. Antrag drei Monate Gefängnißstrafe. Berlin  . Der Steinträger Ganzlin wegen nöthigung 2 Monate Gefängniß.

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Mittwoch, 6. April 1898.

von den Jahren 1891/92 oder 1892/93, in denen die Anstalt außer- gefunden, und zwar in den Spalten der Fiumaner Zeitung gewöhnlich viel Jufluenza- bezw. Brechdurchfall- Krante hatte, sondern Bilancia  ".

von 1890/91 ausgeht. Nun wird aber weiter für den plöglichen Im American- Theater war am Montag die lehte Bor­1. Stettin  . Genoffe Knüpfer Berlin wegen Beleidigung Rückgang von 1892/98 zu 1893/94( von 14,0 zu 7,1) im Bericht stellung. Nachdem die Bühne 26 Jahre bestanden hat, muß sie ge­eines Polizeibeamten 60 M. Geldstrafe. pro 1893/94 die Verlegung der Diphtheriestation von der inneren schlossen werden, weil das alte Gebäude einem Neubau Play machen Leipzig  . Wegen Beleidigung eines gräflichen Wechselfälschers nach der äußeren Abtheilung als Ursache angeführt. Vergleichungs- soll. Das volle Haus spendete dem Urkomischen" und seinen Genosse Lipinsti 50 M. Geldstrafe. fähig find also nur noch die letzten vier Jahre aus denen Leidensgefährten lebhafte Sympathien, worauf die Direktoren sowie 2. Altona  . 1 Woche Gefängniß Genosse Stengel Hamburg fich für das Krankenhaus Moabit, wie man sieht, kaum eine Herr Bendix mit webmüthigen Abschiedsworten dankten. Die Glanz­wegen Beleidigung eines Polizeibeamten. bedeutende Steigerung des Prozentsatzes der Infektionstrantheiten zeit des American- Theaters liegt eine Reihe von Jahren zurück. 3. Magdeburg  . 30, 20 und 5 M. Geldstrafe die Genoffen herauslesen läßt. Butreffend ist dagegen, daß in dem ganzen Anfangs der Neunziger wußte Herr Dstar Wagner mit seinen wig­Harbaum, Bethge und Bötsch wegen Verstoßes Stadttheil Moabit   die akuten Infektionskrankheiten sich in den vollen Parodien noch einige Erfolge zu erringen. Was in den gegen das Preßgesetz. legten Jahren verhältnißmäßig vermindert haben. Die Freude letzten Jahren in der Dresdenerstraße aufgeboten wurde, war jedoch, die der Bericht darüber äußert, bedarf wiederum einer kleinen recht matt. Einschränkung. Zu diesem Resultat dürfte nämlich auch der Um Die Verfügung des Polizeipräsidinms, nach welcher der stand mitgewirkt haben, daß sich die Zusammensetzung der Balmsonntag diesmal nicht aur Charwoche gerechnet wurde, Bevölkerung Moabits nach und nach geändert hat. Moabit   bekommt soll nur als eine vorläufige zu erachten sein. Bisher wurde bekannt, allmälig auch in feinen mehr nach der Peripherie au gelich das Gesetz derartig gehandhabt, daß die polizeiliche Bestimmung legenen Bezirken, infolge verhältnißmäßigen Zurücktretens der zum über Konzerte, theatralische Beranstaltungen u. f. w. in der theil in die billigeren Vororte hinausgedrängten Arbeiterbevölkerung, Charwoche auch für den Palmsonntag Geltung hatte. Gelegentlich einen vornehmeren" Charakter. Daß dadurch die Gesundheits der Bestrafung eines Konzerthallen- Jubabers, der im vorigen Jahre verhältnisse des betreffenden Stadttheiles vortheilhaft beeinflußt die Bestimmung übertrat, erkannte das Gerücht in zwei Justanzen werden müffen, liegt bei dem bekannten Zusammenhange zwischen an, daß der Balmsonntag nicht als zur Charwoche gehörig zu Einkommen und Gesundheitszustand auf der Hand. erachten sei, vielmehr beginne diese erst in der Nacht vom Sonntag Standesgemäße Beschäftigungen. Selbst das Deutsche   zum Montag um 12 Uhr, so daß die polizeilichen Verordnungen Abelsblatt" tann sich der bitteren Wahrheit nicht verschließen, daß bezüglich der Heilighaltung der Charwoche nur von diesem Zeit heute viele Edelste der Nation" sich nothgedrungen bequemen puntt bis zum Oftersonntag nachts 12 Uhr Giltigkeit haben. Auf müffen, fich bürgerlichen" Berufen zuzuwenden, um des Leibes Noth- grund dieser richterlichen Entscheidung hat das Polizeipräsidium durft und Nahrung zu verdienen. Doch nicht alle Berufe hält es Dementsprechend bis auf weiteres die Berfügung betreffe der Char für geeignet, daß Adlige zu ihnen hinabsteigen. Deshalb hat es sich woche für den Palmsonntag außer traft gefeßt, bis das Reichs­10. Gotha  . 2 Monate Gefängniß Genoffe Joos wegen Beangelegen sein laffen, unter den Berufen eine Auswahl zu treffen, gericht, welches in dieser Angelegenheit angerufen ist, eine endgiltige leidigung eines Schuldirektors. denen Adlige sich zuwenden und eine führende" Rolle spielen können. Entscheidung getroffen haben wird. as folche werden genannt: Geiftlicher, Richter, höherer Lebrer, Eine neue Lungen- Heilstätte. In der am Montag stattgehabten höherer Beamter, Arzt, Literat, Redakteur. Dann beißt es weiter: Sigung des Ausschusses der Invaliditäts- und Was wären nun noch für Berufe, denen Adlige sich zuwenden könnten? Altersversicherungsanstalt Berlin   wurde der Antrag Da ist zuerst die höhere Technit, dann das Tunstgewerbe und endlich das­Handwerk Schuster oder Schneider läßt auch ein Bürgerlicher unmittelbar am Bahnhof Beelitz   gelegenen Waldterrains einstimmig des Vorstandes, betreffend den Ankauf eines 560 Morgen großen, einen Sohn nicht gerne werden. Aber wenn ein Adliger Uhrmacher, genehmigt. Auf dem Terrain soll je eine Zungenbeilstätte für Mechaniter, Kunstschloffer, Kunsttischler oder ein ähnlicher Hand- Männer und Frauen und je ein Sanatorium für Männer und werter ift, so ist das doch gewiß vornehmer, als wenn ein früherer Frauen errichtet werden. Wie der Vorsitzende der Versicherungs­Difizier als Agent einer Feuer- oder Lebensversicherung wirkt."- anstalt Dr. Freund mittheilte, sind die Vorarbeiten derartig ge Das Deutsche Adelsblatt" hat zu berichten vergessen, daß die fördert, daß noch in diesem Sommer voraussichtlich mit dem Ban heruntergekommenen Adeligen sich in Amerita am meisten zu dem werde begonnen werden können. Die Fertigstellung der sehr umfang Berufe des Kellners hingezogen fühlen. Die Mär meldet von einem reichen Bauten ist zum 1. Mai 1900 geplant. New Yorker Hotel, wo grundfäßlich nur deutsche Offiziere a. D. zur Bedienung angestellt werden.

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Halle a. S. Dr. Völkel 50 M. Geldstrafe wegen Beamten beleidigung.

8. Altona  . In der Berufungsinstanz ein Piaffava Arbeiter aus Wandsbed 2 Monate Gefängniß wegen Beleidigung von Streitbrechern.

Stuttgart  . Wegen Beleidigung eines Fabrikanten Genoffe Reil 20 M. Geldstrafe.

15. Berlin  . Der Maurer Thümen wegen Nöthigung drei Monate Gefängniß. 16. Hamburg  . 50 und 200 m. Geldstrafe die Genossen Wa bersky und Krause wegen Beleidigung eines Polizei beamten. Antrag: 1 und 3 Monate Gefängniß.

17. Kiel  . Genosse Litjen 3 25 W. Geldstrafe wegen Beleidigung des Broschürenschreibers Lorenzen. Magdeburg  . Wegen Beleidigung eines Landraths Genosse Baumiller 20 M. Geldstrafe. Die gleiche Safe erhielt Genoffe Harbaum wegen Uebertretung der Straßenpolizei verordnung  .

22. Hamburg  . Swei Hafenarbeiter zu 20 M. Geldstrafe refp. 6 Wochen Gefängniß wegen Beleidigung von Streitbrechern. Monate Gefängniß.

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Zur bequemen Einlieferung von Packeten ist in Berlin  , abgesehen von Stadtpost- Anstalten, auch durch die Packetbestell- Gin­28. Erfurt  . Genosse Schulz wegen Majestätsbeleidigung zweieblichen Unfitulichkeiten gewandt, die sich im Apollo Theater breit befindlichen Packetbesteller find zur Entgegennahme gewöhnlicher Muckerude Frauen hatten sich bekanntlich gegen die an- richtungen der Post Gelegenheit geboten. Sämmtliche im Dienst Berlin  . Die Maurer Gäde, Scharfe und Bogt drei machen sollten, und dadurch wider Willen diesem Institut eine Badete und zur Einlieferung bei der nächsten Postanstalt verpflichtet. resp. sechs Monate bezw. ein Jahr Gefängniß wegen Be- wirkungsvolle Reklame bereitet. Während der Polizeipräsident auf Sie nehmen die Badete innerhalb der Häuser, die sie zum Zwede drohung und Mißhandlung von Streitbrechern. die von den Damen gemachte Eingabe noch nicht geantwortet hat, der Bestellung oder Abholung betreten, und an den Bostwagen ent­ist auf die an den Justizminister gerichtete Bitte folgende Antwort gegen. Auf schriftliche Bestellung mittels Bestellschreibens oder eingegangen:" Die angefochtenen Schauftellungen auf der Bestellfarte an das faiserliche Packet- Postamt in Berlin   N.( Draniens Bühne des Apollo- Theaters find polizeilich geprüft und un burgerstr. 70) findet die Abholung von Packeten auch aus den beanstandet geblieben, weil sie in sittlicher Beziebung au in dem Verlangschreiben bezeichneten Wohnungen statt. Die Bestell­Bedenken keinen begründeten Anlaß geboten haben. Die gleiche schreiben und Bestellkarten werden unentgeltlich befördert; für die Auffassung wie das fönigliche Polizeipräsidium haben auch andere von den Packetbestellern auf ihren Bestellfahrten eingesammelten Perionen von dieser Darstellung gewonnen. Hiernach fehlt es an Pockete kommt außer dem Porto nur eine Gebühr von 10 Pf. zur einem objektiven Zbatbestand für ein Einschreiten aus§ 188 des Erhebung. Strafgesetzbuches, da der Nachweis nicht erbracht ist, daß die fraglichen Schaustellungen unzüchtige, das Scham- und Sittlich feits- Gefühl in geschlechtlicher Beziehung zu verlegen geeignet gewesen sind. Es läßt sich auch der Direktion des Apollo- Theaters und den Darstellerinnen aus den schon vom Ersten Staatsanwalt bei dem Landgericht I hierselbst erörterten Gründen ein subjektives Verschulden nicht nachweisen." Es sei noch bemerkt, daß die um die Erhaltung der Moral besorgten Damen in ihrer Eingabe be­fonders auf die Studenten als auf solche Jünglinge hingewiefen hatten, beren sittliche Reinheit durch das Apollo Theater Schaden

26. Hof. Der Glasarbeiter Hasemann wegen Hausfriedens bruchs 14 Tage Gefängniß und wegen unbefugten Feierns 3 Tage Saft. Genoffe Stüdlen wegen Beleidigung eines Kohlenlieferanten 25 M Geldstrafe. " Torgau  . 50 bezw. 15 M. Geldstrafe Genosse Rietisch und ein Wirth in Dommißsch wegen Verstoßes gegen das Bereinsgesetz. Magdeburg  . Genosse Müller wegen Richterbeleidigung 150 M. Geldstrafe. In der Revisionsinstanz Genosse Baumüller wegen Beleidigung des Magistrats 8 Monate Gefängniß. Gleiche Strafe Genoffe de aus Groß­Ottersleben wegen Majestätsbeleidigung. 26. Burgstädt  . Kammmacher Rönig in Taura   wegen Berübung groben Unfugs 9 M. Geldstrafe. Hamburg  . Ein Ewerführer wegen Mißhandlung eines Streitbrechers 6 Wochen Gefängniß.

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28. Halle a. S. Der Schloffer Freudenthal und der Dreher Wagner 8 Wochen bezw. 1 Monat Gefängniß wegen Be drohung von Streifbrechern.

30. Magdeburg  . Wegen unerlaubten Sammeln Genoffe Bern stein 20. und neun andere Genossen je 5 M. Geld ftrafe. 31. Faltenftein i. V. Genosse Künzel wegen Bergebens gegen das Preßgesetz zu 4 Wochen Gefängniß und 10 M. Geldstrafe. Jusgesammt wurde erkannt auf 5 Jahre 2 Wochen und 3 Tage Gefängniß und 1194 M. Geldstrafe.

Berlin  , den 5. April 1898.

Der Parteivorstand.

Tokales.

Fünfter Wahlkreis. Den Parteigen offen zur Nachricht, daß am Charfreitag eine Fußpartie stattfindet. Abfahrt vom Schlesischen Bahnhof   früh 8 Uhr nach Karlshort; von da nach Sadowa, Pferde­bucht und Friedrichshagen  . Zahlreiche Betheiligung erwarten

Die Vertrauensleute.

etben tönnte.

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Aus dem Reiche des Herrn v. Podbielski. Ein Fall, der auf die Behandlung der unteren Postangestellten ein greiles Licht wirft, wird in der letzten Nummer des Deutschen Posiboten" be richtet. Die Zeitschrift meldet:

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Eines schlechten Zenguiffes wegen wollte sich Montag Abend das Dienstmädchen Lina Weise, das bei Stengel in der Scharrn­ftraße 21 in Stellung war, das Leben nehmen. Die Lebensmüde trant Karbolsäure und verbrannte sich damit so schwer, daß man sie schleunigst in ein Krankenhaus bringen mußte.

und

Arbeiterrifiko. Bei der Arbeit schwer verunglückt ist am Montag Nachmittag der 44 Jabre alte Arbeiter Franz Kieblefsty, der am Südufer damit beschäftigt war, eiserne Träger mit einem Krahn aus dem Schiff auf den Wagen zu laden. Er gerieth mit beiden Händen zwischen zwei Träger, die jeder etwa 8 Zentner wiegen ihm alle Finger zerquetschten. Der Ber­unglückte wurde in ein Krankenhaus gebracht. Neubau Warschauerstraße Parzelle 2 Auf dem brachen die Steinträger Franz Krüger und Otto Wendt   mit einer ungenügend be= festigten Leiter zufammen und trugen schwere Verlegungen am Kopfe und an den Beinen davon. einer Automatenfabrik auf dem Hofe des Grundstücks Spenerstr. 20 Als Nachmittags mehrere Arbeiter Messingtheile reinigten, wobei sie am Brunnen ein Gefäß mit Säure aufgestellt hatten, stieß der Arbeiter August Scholz   beim Fortrollen leerer Bierfässer gegen den Behälter, fodaß ihm die Flüssigkeit ins Gesicht sprigte und ihm arge Verlegungen zufügte.

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Ein trauriges Vorkommniß ereignete sich bei dem Haupt­Telegraphenamt Berlin  . Der Posthilfebote Lehmann erkrankte und blieb am Sonnabend, den 26. März, dem Dienste fern. Infolge deffen nabm im Auftrage des Telegraphen- Amts der Ober- Telegraphen: Affiftent Haupt am Abend desselben Tages eine Revision vor, bei der Lehmann in seiner Wohnung nicht vorgefunden wurde. Wie es heißt, ist derselbe etwa 20 Minuten abwesend gewesen, um noth wendige Besorgungen zu erledigen. Am folgenden Tage mußte Leh- Beim Fensterpuken vernuglückte die 20jährige Tochter der man nicht nur seinen Dienst wieder aufnehmen, derselbe hatte viel- Bülowstr. 62 wohnbajten Wittwe Bergner. Das junge Mädchen Der Wahlverein für den dritten Berliner   Reichstags: mehr noch weiterungen in Form von Berhandlungen 2c. zu be- türzte aus der dritten Etage auf den Hof hinab und zog sich dabei Wahlkreis unternimmt am Charfreitag eine Fußpartie. Abfahrt stehen. Bei dieser Gelegenheit soll sich Herr Postfekretär Strause fo schwere Verlegungen am Kopfe zu, daß die herbeigeholten Aerzte früh 7,85 Uhr vom Görlizer Bahnhof nach Grünau, Treffpunkt nicht sehr rücksichtsvoll benommen und dem Lehmann 3 weifel an ihrem Aufkommen zweifeln. Mittels Krankenwagens wurde die im Lokal des Genossen Lindenhayn. Von Grünau am Wendenschloß vorüber nach den Müggelbergen. Nachzügler werden blieb am Sonntag bis 9 Uhr abends im Dienst. Am nächsten werthe au Krämpfen leidet, so dürfte das Unglück auf einen Krampf­an feiner Krantbeit entgegengehalten baben. Lehmann Verunglückte nach einem Krankenhause gebracht. Da die Bedauerns um 2 Uhr im Seeschlößchen" in Friedrichshagen   erwartet. Morgen wandte fich der Erkrankte an das Telegraphenamt anfall zurückzuführen sein. Reger Betheiligung sieht entgegen der Borstand. mit der Bitte um Uebersendung eines Krantenscheine3, Selbstmord. Von der Hansabrücke in die Spree   gefprungen Von Parteigenoffen des vierten Wahlkreises( Südoften) wird da er nicht in der Lage fei, den Dienst fortzusetzen. und ertrunken ist ein unbekannter junger Mann von etwa 20 bis am ersten Ostertage, mittags 12 Uhr, in Sanssouci  , Kottbuser: Dieser Krankenschein konnte Lehmann nicht mehr zugestellt werden, 25 Jahren. Die Leiche ist noch nicht gefunden. Der Selbstmörder ftraße 4a, eine Matinee der Hamburger Sänger veranstaltet. weil der Genannte inzwischen verstorben war. bat blondes Haar und einen Anflug von Schnurrbart und trug einen Das reichhaltige Programm und der mäßige Eintrittspreis von Bei der Meldung des traurigen Ereignisses foll fich der Stellen- bräunlichen Anzug und einen braunen Hut. 30 Pf. laffen einen zahlreichen Besuch erwarten. vorsteher, Ober Telegraphensekretär Kretschmar, ebenfalls Von einem Radfahrer überfahren wurde gestern vor der in liebloser Weise geäußert haben. Es werden ihm Technischen Hochschule zu Charlottenburg   eine etwa 60 Jahre alte Worte, wie etwa: Was gehen uns die Hilisboten an, Frau. Zwei Herren nahmen sich der Verunglückten an und melden Sie es der Ober- Postdirektion" in den Mund gelegt. Wieder brachten sie in ihre Wohnung. Der Radfahrer kümmerte sich nicht ein beklagenswerthes Beispiel des Zwiespieltes zwischen Beamten im geringsten um sie, er jagte davon und konnte nicht festgestellt thum und Menschenthum. Also faft bis zur legten Minute feines werden. Lebens wird der Verstorbene im Dienst festgehalten, ihm werden die Eine Verminderung der akuten Infektionskrankheiten legten Stunden durch ungerechtfertigte Vorwürfe ftraße 49, über die wir vor mehreren Wochen berichteten, ist jetzt Ein zweites Opfer der Familientragödie in der Lübecker­glaubt der neuefte ärztliche Bericht über das städtische Kranten verbittert, und selbst nach dem Tode noch giebt es haus Moabit  ( pro 1896/97) fonftatiren zu dürfen, wenigftens fein Mitleid mit dem beklagenswerthen Opfer einer starren gefunden worden. Wie wir mittheilten, verfchwand aus dem bezeich neten Hause die Wittwe des Modelltischlers Volkmann mit ihren beiden für den Stadttheil, in dem diese Anstalt liegt. Während 1892 die Dienftaucht." Kindern im Alter von 8 und 2 Jahren. Das fleinste Kind wurde bald So der Deutsche Postbote", der bei Leibe kein sozialistisches durauf als Leiche aus dem Landwehrkanal gelandet; es war mit atuten Infektionskrankheiten noch mit 18 pet. an der Gesammtzahl der auf der inneren Abtheilung der Anstalt behandelten Krankheitsfälle be- Blatt ist, wie arcwöhnische Menschen denken mögen, sondern sich in einem Stein beschwert gewefen. Gestern nun fand man in Char theiligt gewesen feien, sei diese Bahl im Laufe der nächsten Jahre bis auf Gottvertrauen und patriotischen Phrasen förmlich überbietet. lottenburg, ebenfalls im Wasser, die Leiche der Frau. Bei der 6,4 pet. im Jahre 1896/97 gefallen. Damit überein flimmt( fügt der Bericht hinzu) das Zurückgehen der Infektionskrankheiten in dem in dieser Woche ausfällt, findet am heutigen Mittwoch, nachmittags Koch, An stelle der ordentlichen Stadtverordneten- Signng, die Aufräumung der Wohnung hat der Hauswirth Kaufmann dem Frau Volkmann unmittelbar vor ihrem Weg­ganzen Bezirt, in welchem das Krankenhaus gelegen ift. Günftigere 5 Ubr, eine außerordentliche Sigung natt. Auf der Tagesordnung gange noch die fällige Miethe bezahlt hatte, in der Nahrungsverhältnisse und beffere Lebensbedingungen der Arbeiter ein Portemonnaie mit 19 Mart im Verein mit der wachsenden hygienischen Fürsorge nicht nur in fehen unter anderem Beschlußfaffung, betreffend die Neuwahl des Matratze des Bettes noch erste Bürgermeisters und eines befoldeten Stadtraths. der Stadt, sondern auch in den Werkstätten sind die Faktoren, welche dieses erfreuliche Resultat erzielt haben." Die ärztlichen Für Aprilscherze befonders empfänglich ist der Berliner  Berichte der Moabiter   Anstalt zeichnen sich vor denen der anderen ota lanzeiger". Obwohl das Blutt schon an dera Reinfall städtischen Krankenhäuser durch das Bemühen aus, auch den sozialen auf den Bericht über ein militärisches Schauspiel an der Charlotten Ursachen nachzugehen, durch die die Gesundheitsverhältnisse der Bes burger Brücke so trübe Erfahrungen gemacht hatte, brachte es gestern völkerung und die Frequenz der Krankenhäuser beeinflußt werden. noch folgendes Privattelegramm aus Fiume, 4. April, 10 Uhr Diesmal aber haben die Verfasser des Berichtes leider etwas daneben 5 Minuten abends, von unserem A- Rorrespondenten": Beim Ab- Die Nachforschungen nach den Einbrechern, die in der gegriffen. Bunächst betrug der Antheil der akuten Infektions- räumen des Schuttes in dem abgebrannten Hafenmagazin, das an- Tobler'schen Fabrit in der Müllerstraße 5300. erbeuteten, haben frankheiten an der Gesammtzahl der auf der inneren Abtheilung der geblich durch Bligschlag in Brand gesteckt sein sollte, fand man auf eine bestimmte Spur noch nicht geführt. Es war aufgefallen, Moabiter   Anstalt behandelten Fälle 1891/92 nicht 18 pet.( auch heute in einer Grube von 8 Metern Umfang und 1 Meter Tiefe daß der Wächterhund, der sonst stets anschlägt, wenn jemand das nicht 18,6 pt., wie der Bericht pro 1891/92 fagte), sondern wie eine einen Meteorstein von einer Größe, wie sie noch kein in Europa   ge- Gelände betritt, auch wenn es ein Arbeiter der Fabrik ist, so leicht in die nachrechnende Prüfung des betreffenden Berichtes ergiebt- nur 18,9pCt. fallener Meteorftein gehabt bat. Eine Kommission Sachverständiger Flucht geschlagen zu sein schien. Der Hund ist nun in der thierärztlichen ( Die offiziellen Berichte über die einzelnen Zweige der städtischen schätzte das Gewicht auf 4000 kg. Der Stein wird in das ungarische Hochschule genau unterfucht worden und da hat sich dann heraus­Berwaltung enthalten bekanntlich, mit wenigen Ausnahmen, zahl- Nationalmuseum in Budapest   gebracht werden. Man nimmt an, daß der gestellt, daß man ihn nicht nur geschlagen, sondern auch angeschoffen reiche Druck- und auch Rechenfehler, die fast niemals in späteren Brand des Magazins durch das Einschlagen des glühenden Meteors hat. Er hat eine Rugel in das Becken bekommen und ist Berichten forrigirt werden.) Der Antheil war in den 7 Jahren 1890/91: verurfacht worden sei. Der Fiumaner Spezialforrespondent hat sich dadurch kampfunfähig geworden. Der zerstörte Geldschrank. 10,4, 1891/92: 13,9, 1892/93: 14,0, 1893/94: 7,1, 1894/95: 5,8, 1895/961: merkwürdig lange Zeit gelaffen, bis er sich zum Drahten dieses ist gestern, Dienstag, in der Geldschrankfabrit, aus der er 7,7, 1896/97: 6,4 pct. Danach erscheint die Verminderung der Infektions- feltenen Himmelswunders aufraffte. Der mächtige Meteorstein hervorgegangen war, vollends geöffnet worden. Bei dieser frankheiten schon erheblich geringer, besonders, wenn man nicht wurde nämlich nicht erst am 4. April, fondern schon am 1. April Gelegenheit hat man erft einen 60 Bentimeter langen Etahlmeißel

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90 Pi. gefunden. Eine unmittelbare Noth lag hiernach entgegen der Meldung des Polizeiberichts nicht vor, zumal da die Frau batte. Frau Voltmann hat daher wohl aus Gram um den Verluft regelmäßige Arbeit und von ihrer Wohnung eine Stube vermiethet ihres Mannes, der sich im Dezember von einem Eisenbahnzug hatte überfahren lassen, ihre Kinder und sich selbst umgebracht.