sich zu bewegen hat, ebenso glatt gearbeitet sein muß, als der Kolben, sitzt auf diesem und bewirkt seine Verbindung mit den äußeren Theilen der Maschine.
,, Dicht unter den beiden Deckeln des Cylinders münden zwei Rohre( e und d) in seinen Innenraum, welche durch die an dieser Stelle stärkere Wandung in einen eisernen Kasten( K) führen, an dessen Boden zwischen den Oeffnungen der soeben beschriebenen Rohre noch ein drittes Loch( g g) eingebohrt ist. Dieses ist die Ausmündung eines Rohres( c), das aus der Cylinderwand fich in jenes Rohr fortsetzt, welches Sie nach dem Arbeitsraum gehen sehen, und welches, ich will es Ihnen schon jetzt sagen, als Heizrohr für eine Trockenvorrichtung, die wir für unsere Fabrikation nöthig haben, dient. Dieses Rohr leitet die Dämpfe ab, welche aus dem Cylinder kommen und ihre Spannung dort verloren haben. Eine vierte Deffnung endlich führt von unten in den Kasten und ist die Ausmündung des Dampfzuführungsrohres aus dem Dampfkessel. Befände sich in dem Kasten nun feine weitere Vorrichtung, so würde der aus dem Kessel kommende Dampf zugleich durch die beiden in den Cylinder führenden Rohre( e und d) in diesen eintreten und, da er also von beiden Seiten gleich stark auf den Kolben drückt, diesen im Gleichgewicht halten; ein anderer Theil würde, ohne in den Cylinder zu treten, sogleich in die Abzugsröhre( r) dringen und frei fortströmen.
,, Um den Kolben in Bewegung zu setzen, bedarf es aber eines einseitigen Drudes auf diesen; der Dampf darf zunächst durch eine der beiden Deffnungen in den Cylinder blasen, und durch die dritte Oeffnung in dem an der Außenseite desselben angebrachten Kasten soll nur der aus dem Cylinder durch sein zweites Rohr zurückkommende verbrauchte Dampf fortgetrieben
werden.
,, Dies zu bewirken ist der Zweck einer besonderen Vorrichtung in dem Kasten.
,, Es befindet sich in diesem nämlich ein zweiter kleinerer Kasten, welcher den Raum desselben nicht ausfüllt und in ihm nach einer Richtung hin und her geschoben werden kann( siehe unter t). Dieser kleinere Kasten ist nun grade so groß, daß er abwechselnd eine der beiden äußersten, in den Innenraum des Cylinders führenden Deffnungen und stets zugleich mit dieser die dritte, mittelfte Ausmündung des Dampfabführungsrohres dampfdicht von dem äußeren Kasten abschließt. In jeder Stellung des ist eine Deffnung des Kastens des, Schieberventils Cylinderinnern in Verbindung mit dem Dampfkesselrohre und die andere von diesem abgeschlossen, aber in Verbindung mit dem Dampfabführungsrohr.
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,, Deffnet man nun den Hahn des Dampfrohrs und läßt die gespannten Dämpfe aus dem Kessel herüberströmen, so treten diese zunächst in den äußeren Kasten, und aus diesem durch die eine von dem kleinen Kasten freigelassene Deffnung in den Innenraum des Cylinders und drücken auf der Einströmungsseite auf den Kolben. Da ihr Druck mehrere, bei unserer Maschine fünf, Atmosphären beträgt, während auf der andern Seite nur der Druck der äußern Luft, also eine Atmosphäre, lastet, so weicht der Kolben, dem stärkeren Drucke nachgebend, und bewegt sich in der Richtung nach der andern Deffnung hin. Befände sich in diesem Theile Dampf, so würde ihn der niedergehende Kolben durch die Oeffnung der von dem kleinen Kolben geschlossenen Röhre in diesen und von da in das Abzugsrohr drücken.
,, Verändert sich nun durch irgend eine Einrichtung die Stellung des kleineren Kastens, so daß er jetzt die erste Oeffnung gegen den großen Kasten, also gegen den Dampfstrom aus dem Kessel, abschließt und sie hingegen mit dem Dampfableitungsrohr in Verbindung setzt, so würde der Dampf jetzt durch die zweite Oeffnung in den Cylinder bringen, den Kolben in die entgegengesetzte Richtung, dem ersten Rohrende entgegen brücken und den über ihm befindlichen Dampf nun durch dieses in den inneren Schieberkasten und das Abführungsrohr treiben. Wenn sich dieses Spiel des Kastens regelmäßig wiederholt, wenn der Schieberkasten beständig auf- und niedergeschoben wird, so muß auch der Kolben sich im Cylinder hin und her bewegen, und das Ziel
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aller der beschriebenen Vorbereitungen wäre erreicht, die Wärme hätte eine Bewegung erzeugt, sich in Bewegung umgesetzt.
,, Auf welche Weise das Hin- und Herrücken des Schieberventils bewirkt wird, das werden Sie später erfahren, es genügt zunächst, daß Sie wissen, daß eine Vorrichtung eristirt, welche mit Hülfe des Schiebers den Dampf zwingt, bald oben, bald unten in den Cylinder zu treten und den Kolben bald nieder bald aufwärts zu treiben.
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" Die Kolbenstange, d. h. der eiserne, aus dem Cylinder hervorragende und mit dem Kolben verbundene Schaft, trägt an seinem Ende einen quer durch sie geschobenen Bolzen von rundem Querschnitt, welcher einer zweiten, durch eine Gabelung an ihn befestigten Stange( P) der Kurbelstange als Are dient. ,, Um die vertikale Bewegung der Kolbenstange in die kreisförmige der Triebwelle zu übertragen, faßt die Kurbelstange die Kurbel( Q), welche fest auf der cylindrischen Triebwelle auffitt, so daß sie sich um deren Ende drehen kann. Hat der Kolben. seinen tiefsten Punkt erreicht, so bilden Kolbenstange, Kurbelstange und Kurbel eine grade Linie; beginnt er aufwärts zu steigen, so drückt er Kurbelstange und Kurbel in vertikaler Richtung zurück, allein nach dieser Richtung vermögen dieselben nicht zu weichen, da sie von der in ihren Lagern festsitzenden Welle festgehalten werden; in Folge davon wird die Kurbel an ihrer Verbindungsstelle mit der Kurbelstange seitlich herausgedrückt und beschreibt einen Kreis, während der Kolben den Weg durch den Cylinder auf und nieder macht. Natürlich muß die Kurbel genau die halbe Länge von dem Wege des Kolbens im Cylinder haben.
,, Auf diese Weise geht die senkrechte Bewegung des Kolbens ( bei vielen anderen Maschinen, an denen die Cylinder eine liegende Stellung haben, ist sie horizontal) in die kreisförmige der sich drehenden Welle über.
,, An den beiden äußersten Punkten des Weges des Kolbens im Cylinder finden momentane Hemmungen der Kolbenbewegung statt; der Wechsel des Auf- und Niederganges des Kolbens erzeugt Ungleichheiten im Gange der Maschinen, die zu beseitigen das Schwungrad( X X) bezweckt, welches auf der Welle fest aufgetrieben ist und sich mit dieser dreht. Es ist dies ein großes schweres Eisenrad, welches in Folge des Gesetzes vom Beharrungsvermögen die ihm ertheilte Bewegung auch dann noch behält, wenn auch die sie erzeugende Kraft zu wirken aufgehört hat. ,, Wenn also an den erwähnten Punkten den sogenannten die Kraft auch einen Augenblick lang aus, todten Punkten' fest, so schwingt das schwere Rad doch in seiner Drehung weiter, zieht die Welle mit sich und hilft dem Kolben über die fraglichen Stellen hinweg. So dient das Schwungrad zur Herstellung der Gleichförmigkeit in der Bewegung."
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,, Sie sprachen," nahm ich jetzt das Wort, von dem Beharrungsvermögen. Sie müssen wissen, daß wir Alle auf Gymnasien unsere Bildung erhalten haben und daselbst mehr über di dunklen Stellen im Tacitus oder im Herodot gehört haben, ale über die klaren Gesetze, welche das Weltall beherrschen; Si würden sicher uns Alle zu Dank verpflichten, wenn Sie in unfern Gedächtniß den Begriff des Beharrungsvermögens auffrischten." ,, Recht gern bin ich dazu bereit," antwortete der Ingenieu und fuhr fort:
Wenn Sie mit der Hand einen Stein schleudern, so dauer der Kraftanstoß nur einen Moment, aber die Flugbauer de Steines mehrere Sekunden; jedenfalls fliegt er weiter, auch wen er die ihn treibende Hand verlassen hat. Sie fallen, wenn Si in einem rasch fahrenden Wagen oder in einem Kahne stehen der plötzlich angehalten wird, vornüber. Jeder Körper bleib eben länger in Bewegung, als die ihn treibende Kraft wirk Auch der ruhende Körper verlangt, um ihn in Bewegung 3 setzen, einen größeren Kraftaufwand, als der ist, welchen be einmal in Bewegung befindliche Körper zur Erhaltung der Be wegung erheischt.
,, Die Pferde vor einem schweren Wagen müssen sich bein Anziehen gar gewaltig in die Geschirre stemmen, während sie ih sobald er einmal im Rollen ist, wie spielend fortzuziehen scheine
,, Die Kraft, welche den ruhenden oder sich bewegenden Körpe