der Religion auf alles Denken seine Erklärung findet, tritt heut zutage zurück, aber nur scheinbar; er verbirgt sich hinter der

Die Ueberschwemmung des Nils an den Pyramiden von Gizeh. ( Seite 299.)

Maske des Skeptizismus, des Zweifelns; aber ist denn Zweifel etwas anderes, als Unglaube? Die Wissenschaft darf weder

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glauben, noch nicht glauben, sondern muß zu erkennen suchen

auf Grund des Wissens, der Prüfung.

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Die Vorstellungen Hansens sind schon vor hundert Jahren in derselben Art, nur in etwas ande­rer Form ausge­führt worden. Es war um 1770, als ein deutscher Arzt, Mesmer in Wien , eine neue Naturkraft entdeckt zu haben glaubte, die er we­gen der Aehnlich­feit ihrer Einwir­fung auf Menschen und Thiere mit der Kraft, welche ein Magnet auf Eisen ausübt, thierischen Magnetismus nannte. Wie man sich damals die magnetischen Ein­wirkungen in der Art erklärte, daß man glaubte, ein ätherisches Fluidum entströme dem Ma­gneten und gehe auf das Eisen über, so nahm auch Mesmer an, daß eine ähn­liche unbestimmbare Kraft von gewissen Personen auf andre überströme und in den Nerven dersel­ben Veränderungen hervorbringe. Er vollführte eine große Anzahl glücklicher Kuren an nerven­leidenden Personen, gründete darauf in Paris 1778 eine magnetische Heil­anstalt und fand einen solch unge­heuren Anhang, daß die französische Re­gierung ihm eine jährliche Leibrente von 20 000 Livres ( ca. 16000 M.) an­bot, um ihm sein Ge­heimniß abzukaufen.

Mesmer zog es jedoch vor, durch einen seiner An­hänger auf die Mit­theilung seiner neuen Methode eine Sub­scription eröffnen zu lassen, welche 340000 Livres ein­trug. Er veröffent­lichte jedoch sein Ver­fahren nur theilweise und zog sich nach Deutschland zurüd, während in Frank­ reich die herein­brechenden Wogen

der großen Revolution diese Angelegenheit von der Tagesordnung hinwegspülten. Die berühmte französische Akademie der Wissen­