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werden."

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Bezüglich des 6. Wahlkreises hat die Boff. 3tg." folgende| schen Dualifikationen Revue paffiren läßt, fo muß er zu dem unter| jenigen Gewerbetreibenden zu fordern, welche Waaren auf dem Bision: Aber mitunter zeigt sich auch ein wesentlicher Umschivung Umständen ja auch immerhin tröstlichen Schluß tommen, daß er mit Straßendamm oder auf dem Bürgersteige aufstellen. Durch zahl der Stimmung in weiten Wählerfreisen, wie ihn niemand voraus Erfolg auf Burückerstattung feines Schulgeldes prozessiren Bonnte. reiche Verfügungen des Magistrats und rechtskräftige gerichtliche gesehen hatte. Selbst im 6. Wahlkreis hat Herr Liebknecht im Der provisorische Stettiner Bahnhof ist von der Bildfläche Erkenntniffe ift mir das Recht zugesprochen, auf grund des von Jahre 1898 noch weitaus nicht die Hälfte der Stimmen aller wahl wieder verschwunden. Die Steine sind sofort abgefahren worden, dem Polizeipräsidium genehmigten Tarifes für die Erhebung berechtigten Wähler erhalten. Jedenfalls muß die Linke daran um beim Ausbau des Bahndammes verwendet zu werden. An der des Markstättegeldes vom 24. Dezember 1874, von allen Markt­benken, über kurz oder lang die jetzt von der Sozialdemokratie aus Söberlegung der Anlagen für den Güter- und Fernverkehr wird und sonstigen Berkäufern, welche ihre Produkte oder Waaren auf geübten Mandate zurück zu erobern, und wo bei den bevor- eifrig gearbeitet. den Straßen mit Einschluß der Bürgersteige oder auf öffent stehenden Wahlen dieser Erfolg noch nicht zu erwarten ist, da muß doch der Kampf eine wirksame Vorbereitung für spätere Wahlen storbene Schriftsteller Dr. Herm. Lessing gestern Nachmittag auf von Blumengeschäften, welche ihre Waaren auf den Bürgersteigen Unter großen Ehrungen ist der hier im 81. Lebensjahre verlichen Plägen feilhalten, das vorgeschriebene Stättegeld zu erheben. Dementsprechend baben meine Stättegelderheber auch die Juhaber Stelativ herrlich erftrahlt im zweiten, dritten und fünften Wahl- dem Matthäi- Kirchhofe beigefeht worden. Bahlreiche Schriftsteller und feilhalten, zur Bezahlung des tarifmäßigen Stättegeldes angehalten. freise der Zukunft liberaler Morgenschimmer. In diesen brei Rünstler gaben dem Sarge das Geleite. Die polizeiliche Erlaubniß zur Aufstellung der Waaren auf den Wahlkreifen sind die Aussichten der Linken keineswegs hoffnungslos; Das Offizierkorps des 2. Garde- Ulanen- Regiments hat sich Bürgersteigen muß im Verkehrsinteresse eingeholt werden, fie befreit es ist nicht ausgefchloffen, daß in einem Kreise wie dem fünften der im Vorgarten seiner Kaserne in der Invalidenstraße einen lawn aber nicht von der Verpflichtung zur Erlegung des Stättegeldes. freifinnige Kandidat bei reger Arbeit der Wählerschaft schon im tennis- Plas herrichten laffen. Dienstfreie Soldaten haben Ein granenhafter Anblick bot sich gestern Nachmittag 812 Uhr ersten Wahlgang den Sieg erringt; jedenfalls aber ist die tausende von Karren Erde herausgetarrt, an deren den Straßenpassanten vor dem Hause Wienerfir. 56. Durch einen Möglichkeit des freisinnigen Sieges in der Stichwahl für jeden dieser Stelle Backsteinschutt aufgeschüttet wurde, worauf ein Lager von unglücklichen Umstand gerieth der sechsjährige Sohn des Pferdebahn­drei Wahlkreise gegeben." Beton zu liegen fam. Nach der Straße hin werden Beltwände von Allmälig erwacht der weibliche Attinghausen   aber wieder zur Leinendrell aufgespannt, so daß die Spiele von profanen Blicken futschers Zeitner unter die Räder eines Fahrwerts, welche das Kind so furchtbar zurichteten, daß es in entfeßlich verstümmeltem Zustande Nüchternheit des Alltagsgrauens. Die einzig treue Seele, ber erfte nicht belästigt" werden können. Wahlkreis, stimmt die Boss. 3tg." zu einem Lächeln der Wehmuth, aufgelesen wurde. Die verzweifelte Mutter war fofort an den Un­das nach der visionären Anwandlung schnell in einem Anfall troft: glücksort geeilt und der Bater tam gerade nach Hause, als sein Sohn bereits entfeelt in die Wienerstraße 34 belegene Wohnung der Eltern loser Brustbeklemmungen aufgeht: gebracht wurde. Wie es heißt, soll den Wagenführer keine Schuld

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Hier darf die Linte also auch jetzt auf den Sieg rechnen; aber auch hier wird sie vor Ueberraschungen auf der Hut sein und rechtzeitig Sorge treffen müffen, um nicht von einem er: heblichen Theil ihrer eigenen Anhängerschaft im Stiche gelassen zu werden."

treffen.

Für den Fall, daß der Herzenswunsch der Konservativen auf Wiedereinführung der dreijährigen Dienstzeit einmal wieder aufs Tapet tommen sollte, kann die Angelegenheit des lawn tennis- Plages immerhin als verwendbares Material aufgehoben werden. Von der wiederholt empfohlenen Anbringung von Brief- Fenerbericht. In den letzten 24 Stunden wurde die Fener tästen an den Wohnungen wird nach einer Mittheilung der wehr wenig in Anspruch genommen. Mittwoch Nachmittag 51/2 Uhr faiferl. Oberpostdirektion hier immer noch nicht in dem Umfange hatte Feilnerstraße 4 ein Posten Wäsche in der Küche Feuer Gebrauch gemacht, wie in anderen großen Städten. Den hiesigen gefangen, das aber größeren Schaden nicht anrichtete. Kurz nach Man tönnte Mitleid mit dem Liberalismus haben, der durch Einwohnern wird taher im eigenen Interesse von neuem an 8 Uhr abends erfolgte Alarm nach Ritterstraße 50, wo im die Voffische Zeitung" vertreten wird. Aber im Kriege ift empfohlen, Briefkästen an den Eingangsthüren anbringen zu lassen. vierten Stock und zwar in der Dunkeltammer der Graphischen Kunst­die Sentimentalität vom Uebel. Rührig wird die Sozialdemokratie als die Partei des Lebens den Kampf aufnehmen gegen die Partei, Zum Luftmorde in der Hafenhaide. Am Dienstag Abend ist anstalt von Pasche Feuer ausgebrochen war. Da in dem brennenden die sich wie kaum sonst eine durch ihrer eigenen Sünden Last kein ein Wann festgenommen worden, auf den die Beschreibung, die Raume fich mannigfache explosive Stoffe( Aether, Benzin, Alkohol anderes Recht als das Recht zu sterben erworben hat. Ist doch Zeugen von dem muthmaßlichen Mörder geben, paßt. Der Mann und dergl.) befanden, war bei den Löschungsarbeiten die größte gerade in Berlin   das Ziel des Kampfes werth. Giebt es eine fann sich über seinen Aufenthalt in der kritischen Zeit nicht aus: Vorsicht geboten. Glücklicherweise erlangte das Feuer keine große schönere Ehrenrettung des deutschen   Namens, giebt es eine entweisen. Ob er jedoch der gesuchte Emil" ist, sieht noch bahin. Er Ausdehnung, so daß der verursachte Schaden auch nicht bedeutend ist. fchiedenere Antwort auf die verderblichen Pläne der Reaktion, ale ist nach den bisherigen Feststellungen nicht gelernter Schlächter, woh! die, daß von den Binnen aller fech3 Berliner   Reichstags- aber hat er verschiedentlich als Hausbiener bei Schlächtern, auch auf Aus den Nachbarorten. Wahlkreise herab das rothe Banner flattert? dem Viehhofe, gearbeitet und weiß daher mit den Handgriffen der Charlottenburg  . Die Mitglieder werden auf die heute Städtische Fürsorge für die Lehrerschaft. Genaue Er Schlächter im allgemeinen Bescheid. Nachdem schon vorgeftern hebungen läßt einem hiesigen Blatte zufolge die städtische Schul- Abend noch mit bezug auf diese Person Beugenvernehmungen statt Donnerstag, den 21. April, abends 8 Uhr, in Bismarckshöhe( großer Deputation gegenwärtig darüber anstellen, ob die unverheiratheten gefunden hatten, wurden am Mittwoch Morgen in früher Stunde Saal) stattfindende Generalversammlung des Wahlvereins aufmert­Lehrer einen eigenen Hausstand führen oder nicht, das heißt, ob sie wieder Zeugen nach dem Polizeipräsidium beordert, wo die Verhöre fam gemacht, in welcher auch die Broschüre:" Stehendes Heer   oder in Gemeinschaft mit Familienangehörigen, wie Mutter, Geschwister, noch fortgesetzt werden. In der Hafenhaide machten gestern Morgen Bollswehr" von Bebel zur Bertheilung an die Mitglieder gelangt. oder nur für sich allein leben. Nach diesen Gesichtspunkten regelt berittene Schußmänner und Kriminalbeamte eine Streife. Zugleich Rummelsburg  . Am Freitag, den 22. April, findet im Lokal sich der Wohnungsgeldzuschuß, vorausgeseht, daß der Lehrer die suchte man die Dertlichkeit nach dem Messer ab. des Herrn Piattowsti eine Voltsversammlung statt, in welcher unser Rosten des gemeinschaftlichen Haushalts allein, d. h. aus eigenen Amtlich wird mitgetheilt: Der in Königs Wusterhausen   ver. Reichstags- Abgeordnete Arthur Stadthagen   fprechen wird. Mitteln bestreitet. In diesem Falle erhält der Lehrer den ganzen haftete Walther Sanz ist bereits gestern Abend auf freien Fuß Parteigenossen, agitirt dafür, daß die Versammlung gut besucht wird. Der Vertrauensmann. Wohnungsgeldzuschuß, während er als völlig alleinstehender Mann gefeßt. Es hat sich herausgestellt, daß der der Polizei feit langer nur ein Drittel des Betrages zu beanspruchen hat. Die Schul- Beit als geistig nicht gesund bekannte Mann zu der Mordthat in Neue Wege im Grunewald. Im Laufe diefes Sommers deputation stüßt sich bei dieser Auslegung des Lehrerbesoldungsgarteiner Beziehung steht. wird im nordwestlichen Theile des Grunewaldes ein Straßenbau Gesetzes auf die Wiotive desselben, sowie auf die Erklärung des Eine Schwindelaffäre beschäftigt augenblicklich die biefige vollendet werden, welcher eine Landverbindung zwifchen dem Regierungskommissars, Ministerial- Direktors Dr. Rügler in der und die Leipziger   Kriminalbehörde. Der Angelegenheit liegt der durch seinen prächtigen Wald und seine schönen Aussichtspunkte be Sigung des Abgeordnetenhauses am 16. Januar 1897. G3 müffen folgende eigenartige Sachverhalt au grunde. Am 7. April d. I. fannten Bichelswerder und dem alten Fischerdorf Tiefwerder her deshalb die unverheiratheten Lehrer, die einen eigenen Hausstand" wurde in Leipzig   ein mit Einfassirungen betrauter Laufbursche in stellen soll. Die neue Straße führt über einige Wafferarme, welche führen, eine genaue amtliche Erklärung darüber abgeben, mit der Eutrißscherstraße von einem elegant gekleideten Herrn an die Havel   und den Faulensee verbinden, und über nasse Wiesen. welchen Personen sie eine von ihnen unterhaltene häusliche Gemein- gesprochen und aufgefordert, für ihn eine Bifitenkarte im vierten Infolge des niedrigen Geländes, das in diefer Jahreszeit einen schaft führen und in welchem verwandtschaftlichen oder vertrags Stockwerke der nächsten Häufer abzugeben. Der Bursche war nu großen See bildet, wird die Anlage des neuen Weges eine ziemlich mäßigen Verhältniß diese Personen zu ihnen stehen. vorsichtig genug, dem Fremden auf dessen Ersuchen seine Geldtasche foftfpieltge, da hohe Erdaufschüttungen und mehrere Brücken noth anzuvertrauen, und als er zurückkam, war dieser natürlich damit wendig find. verschwunden. In heller Berzweiflung eilte der Laufbursche in die Die Großfischerei in den Aemtern Mühlenhof und Nüders. er die Visitenkarte abgegeben; dort Wohnung zurück, erfuhr er, daß diefelbe auf den Namen und die Adresse dorf, deren bisheriger Pächter der Großfischer Ahlgrimm war, ist jetzt an die Kieter Fischerinnung in Köpenick   für 1800 M. jährlich, Angestellten eines großen, eines biesigen Institutes lautet, daß die Empfänger der Karte. h. 600 M. weniger als Ahlgrimm zahlte, auf 6 Jahre verpachte't denselben aber gar nicht faunten. Auf grund des von der Leipziger Mit dem Umban der Potsdamer Provinzial- Chauffee Behörde an die hiesige Kriminalpolizei erstatteten Berichtes wurde nun heute Vormittag der Eigenthümer der Karte hier vernommen wird in den nächsten Wochen begonnen werden. Die erforderlichen und war nicht wenig erstaunt und entrüstet über den frechen Verträge zwischen der Provinz nebst der Dampfbahn- Gesellschaft und Schwindel, welcher in Leipzig   mit seinem Namen beziehungsweise den betheiligten drei Gemeinden wegen Nebernahme der Chauffee Der Beamte, welcher und des Art des Ausbaues der letzteren wie der Straßenbahn find mit feiner Visitenkarfe getrieben worden. 1893/94 in Leipzig   in Stellung gewesen, ist nicht in der Lage, jest ich mit Friedenau   und Steglig abgeschlossen. darüber Aufschluß zu geben, wie der ihm ganz unbekannte Leipziger  Schwindler in den Befiz einer feiner Visitenkarten, die er sich erst fürzlich bier in Berlin   bat aufertigen laffen, gelangen und damit Mißbrauch treiben konnte. Diefer Unbekannte, nach welchem sowoh die Leipziger als auch die Berliner   Polizei eifrigst forschen, mittelgroß, hat dunklen Bart und trug eleganten schwarzen Anzug. Kein Stenergenic. Der Pächter des städtischen Markstätte geldes, Herr H. Krüger, Marburgerstr. 2, sendet uns zu der einer hiesigen Korrespondenz entnommenen Meldung, die wir unter der Stich marke Gin Steuergenie  " brachten, eine zuschrift, in der die befremdliche Thatsache befundet wird, daß das bei hiesigen Blumen­händlern eingesammelte Geld in aller Blechtlichkeit erhoben worden ift. Herr Krüger schreibt uns:" Ich bin der Pächter des städtischen Markstättegeldes und habe in dieser Eigenschaft meine Stättegelderheber angewiesen, das tarismäßige Stättegeld von allen den

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Gesetzeskenntniß eines Briefkasten Onkels. In Nr. 179 bes, Lotal Anzeiger" vom gestrigen Tage findet sich folgende Briefkasten- Antwort: B. S Gin gefeßlicher Zwang, seine Kinder taufen zu laffen, besteht für den Freireligiöfen nicht, ebensowenig, fie einfegnen zu laffen. Da aber nach heutiger Sitte ein Rind ohne Laufzeugniß nicht eingeschult wird, andererseit 3 für die Eltern der Zwang besteht, ihre Kinder zur Schule zu schicken, so dürfte dem betreffenden weiter nichts übrig bleiben, als feine Kinder zum mindesten dann, wenn sie das schul­pflichtige Alter erreicht haben, taufen zu lassen. Im übrigen können wir einem jeden in seinem Interesse und dem seiner Familie nur empfehlen, sich und die Seinigen den kirchlichen Atten, wie Trauung, Taufe, Konfirmation 2c. nicht zu entziehen, denn im öffentlichen Leben wird ein großer Werth darauf gelegt, daß bestimmte Feierlichkeiten in des einzelnen Leben nicht ohne firchliche Weihe bleiben. Auch aus praktischen Gründen sind Taufschein, Trauschein u. s. w. oft unentbehrlich.

Der Rechtsbeslissene, der diese Antwort gegeben hat, mag ein braver, der staatlichen und kirchlichen Rettungsmedaille würdiger Ordnungsphilister sein, aber vom Gesez, über das er Auskunft er­theilen soll, versteht er gar nichts. Es dürften wenig Leute in Berlin   aufzutreiben sein, denen es unbekannt ist, daß nicht allein die freireligiösen, sondern alle Eltern von dem Zwange, ihre Kinder taufen zu lassen, befreit sind, und daß von der heutigen Sitte", einem Rinde ohne Taufzeugniß das Recht auf Einschulung zu verweigern, wenigstens im Deutschen Reiche, nun schon gar feine Rede sein kann. Der Briefkasten Onkel des Lokal- Anzeiger" wird am Ende einen vor­aüglichen Stöcker'schen Missionar abgeben, aber wenn er seine jurifti­

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in Berlin  

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Am Sonnabendnachmittag besuchte die Gesellschaft das bei mir und Bülow sei von da an regelmäßig zu Lassalle   ge­Neustadt etwas in der Höhe gelegene ansehnliche Dorf Haardt, wo fommen.*) in einem Gasthaus eingekehrt und bei einer guten Flasche Dürk Sonntag, den 10. Jult, sollte ein Ausflug nach dem berühmten heimer Raft gemacht wurde. Hier gab Lassalle  , auf Bitten der Hambacher Schloß   gemacht werden. Da ich früh einen der dortigen Gräfin, eine Darstellung seines achttägigen Raffetten Prozesses vor höchsten Gipfel, den Kalmit", besteigen wollte, wurde für den Nach­den Assisen in Köln  , wo er sich hart in der Klemme befunden. Nachmittag jenes befannte Schloß als Rendezvous ausgemacht. Wie sich feiner Angabe war es ein aus langer Hand sorgfältig gegen ihn an jenein Prachtsonnentag die schöne Welt aus der Höye ausnahm, vorbereiteter Tendenzprozeß, der ihn vernichten sollte. Ein falscher taun ich nicht mit Worten sagen, ich sagte es jedoch in Mufit, zu Zeuge trat fogar mit der infamen Beschuldigung auf, Laffalle habe der mir Theodor Körner's schönes Gedicht Gelegenheit gab, welches ihn zum Mord, zu einer Vergiftung verleiten wollen! Selbst seine er bei Besteigung der Riefenkoppe" dichtete, und welches den äußerst umfangreiche Vertheidigungsrede ließ bei den Geschworenen gleichen Gefühlen Ausdruck giebt, die mich auf dem Salmit" bewegten. Der Staatsanwalt Weit sah ich den Rhein   hinauf, der sich wie ein Silberfaden feine unbedingt günstige Lösung erwarten. hatte eine sehr harte Strafe beantragt und der Gerichtshof zwischen Schwarzwald   und Vogesen hinschlängelte, fab mir gegen fich in das Berathungszimmer zurückgezogen. Während dieser über die in der Sonne glitzernden Häuser der badischen Residenz peinlich langen Pause habe sein von ihm zugezogener Rechts- und im Süden einen in den Himmel ragenden schwarzen Doru beistand ihm den Nath gegeben, um jeden Preis aus dem Saal zu die Spitze des Straßburger Münsters. Alheinabwärts die Thürme tommen; bei der ihm günstigen Menge, die den Raum gänzlich des Speierer und Wormifer Doms nud, wie in der Riesenkoppe" ausfülle, sei das Gelingen nicht unmöglich, und unten stehe ein die Heimath. Um solche Naturweihe voll und ganz" zu genießen, Wagen bereit, ihn fortzufchaffen. Troß der höchst kritischen Lage muß man durchaus allein fein. Lange blieb ich auf jenem Alus habe er den Gedanken an Flucht zurückgewiesen und gefagt: Nie fichtspunkt, der, wenn ich recht gefehen habe, jetzt auch einen Aus werden Gerichtsschranken meinen Rücken sehen." Selbst nicht die ſichtsthurm hat, dann saufte ich ohne Weg und Steg, über Stock und angsterfüllten Mienen seines von Breslau   herbeigeeilten und in Stein hinunter und grad auf das Hambacher Schloß   los, wo ich vorderster Reihe stehenden Vaters hätte seinen Entschluß wankend um vier Uhr antam und Lassalle mit der Gräfin im Schloßhof traf. gemacht und, wie er hinzufügte, dies zum Glück! Denn kurz darauf Der übrige Theil der Gesellschaft kam in einzelnen Gruppen bald eben fei der Hof mit einem freisprechenden Erkenntniß zurückgekehrt, und falls von seinem Ausflug ins Grüne zurück, und als wir alle beifammen die jubelnde Menge habe ihn auf den Schultern aus dem Saal waren, gingen wir au Fuß nach Neustadt. Dort kamen v. Schweißer und Laffalle auf die Politit der sogenannten Gothaer" im Franks getragen. furter Parlament zu sprechen, welche damals alles verdorben habe, immer nur die triviale Krämerparole gehabt hätte: Was gemacht ha, was gemacht werden kann, wird werden kann, wird gemacht gemacht". Schnell fand ich dazu noch eine ebenso triviale Melodie, über die sich Lassalle höchlichst amüsirte, besonders, wenn ich fie am Stlavier variirte und zum Schluß einen gespreizten Marsch, den Marsch der Fortschrittler", daraus hervorgehen ließ.

worden.

Gerichts- Beitung.

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Chriftlich- sozial ift- staatsfeindlich! Der Baflor Wittens berg, der jetzt an der Berliner   Gethsemane Kirche   thätig ist und zu den sozialistischen" Pastoren gehört, war früher Reiseprediger des schlesischen Missionsvereins. Auf einer Meife fam Wittenberg  auch nach Essen und hielt dort in einer Versammlung der Sittlich feitsvereine einen Vortrag, der wegen seiner Würdigung der Arbeits­verhältnisse, besonders der auf dem Lande, die Kon­fervativen arg verschnupfte. In tendenziöser Ausbeutung einzelner Sätze der im Druck erschienenen Rede that sich besonders die agrarische Schlesische Zeitung", das bekannte tonservative Organ, hervor." Herr Wittenberg   verlor infolge dessen seine Stellung beim Missionsverein(!). Er bewarb sich darauf um die

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unterdessen ausgereiften Plan der Handlung unserer projektirten Oper Bista";- tühne Entwürfe, große Jdeen! Dann redete er mir zu, mit ihm in die Schweiz   zu gehen; da wolle er die ihm fast noch unbekannten östlichen Stantone befuchen, in meiner Gegenwart den Operntext ausarbeiten und dann, nach Deutschland   zurückgekehrt, die seiner harrenden Prozesse wieder aufnehmen und den Stier bei den Görnern packen". Er bat mich dringend, ihn einige Wochen in die Ostschweiz zu begleiten; denn nur in Gesellschaft wolle er diese be suchen andernfalls ginge er auf den Rigi  , wo er hoffen tönne, einen oder den andern feiner zahlreichen Bekannten zu treffen. Immer fam er aber darauf zurück, es sei ihm am liebsten, wenn ich ihn in bestürmte mich ich konnte die Ostschweiz begleitete. Er bat nicht, ich mußte jetzt nach Leipzig   und dann nach Augsburg  . Hätte ich damals nur eine blaffe Abnung gehabt, welch' furchtbare Folgen sich an mein Nein!" knüpften, so hätte ich unbedingt die geplante Hochzeit verschieben lassen, auch die Augsburger Kapell meisterei eventuell an den Nagel gehängt und würde Lassalle   in die Ostschweiz begleitet haben, wo er sicher war vor den Fallstricken der Dönniges- Helene, des höllischen Goldfuchfes" auf Rigitaltbad. Das Unglück schreitet schnell, und an einem Haar hängt des Menschen alles wäre anders gekommen! Schickjal: wäre ich mit ihm gezogen mit welcher Wehmuth betrachtete ich nachher seine Photographie, die er mir auf Schloß Dahn   verehrt hatte! Mitte Juli fuhr er fröhlich und guter Dinge im offenen Wagen mit der Gräfin aus Bergzabern  , zunächst hinüber nach Karlsruhe  . Die Herren v. Schweißer und v. Hoffstetten mit Gemahlin waren schon vorher abgereist. Ich blieb noch einige Tage mit Städel zurück, Nach solchen interessanten Ausflügen in Neustadts Umgebung welcher in Bergzabern   eine Tante besuchte. Dann reiste ich schnell verbrachte die Gesellschaft gewöhnlich die Abende im Klavier­über Osthofen   nach Leipzig  . Dort traf ich leider meine Braut so bedenklich erkrankt, daß die Hochzeit, zu der schon alle Anstalten zimmer des Hotels. Ich spielte da auf Wunsch Stücke aus meiner vaterländischen Oper und Sonaten Beethovens, z. B. die paffionirte getroffen waren, nun in der That verschoben werden mußte. Nachdem in F- moll, die in E- moll( op. 90) und die große in As- dur, einmal etwas Befferung eingetreten, wurde die Kranke nach Gohlis   gebracht. auch einige Atte von Figaros Hochzeit  ", die Laffalle über die Mitte August schrieb ich Laffalle unter seiner Nigi- Adresse­ich hatte keine Ahnung von seinem stürmischen Hin und Her Maßen liebte. Wie er dann ausführlich erzählte, sei seine Liebe zur Am nächsten Tag wurde unser Hauptquartier von Neustadt nach zwischen Genf  , München  , Starnberg  , wo er durch Bülow's Vers Musik und deren Verständniß hauptsächlich durch den regen Verkehr mit Hans v. Bülow erweckt und entwickelt worden: Bülow habe Bergzabern verlegt, um von da den Trifels  " und die Madenburg" mittlung Wagner besuchte, welcher feinerseits wieder durch den ihm die heiligen Hallen der Musik erschlossen". Aus den häufigen zu befuchen. Beim Abstieg von letterer versagten die Kräfte der König den alten Dönniges zur Raison bringen follte ich wartete Begegnungen beider habe sich mit der Beit ein wahres Freundschafts. Gräfin v. Haßfeld: an Lassalle's Arm schwantte fie langfam den vergebens auf Laffalle's Antwort wahrscheinlich hatte ihn unter verhältniß herausgebildet, das auch dann keine Einbuße erlitten, als Abhang hinunter. Der interessanteste Ausflug für mich war jedoch folchen Umständen mein Brief gar nicht erreicht. Als ich da zwei Lassalle sich veranlaßt sab, seine Besuche im Hause seines Freundes aus der nach der entfernteren Bergruine Schloß Dahn. Die riesigen bis drei Wochen später im Garten bei der Mühle in Gohlis   die Gründen der Frau" einzustellen, mit welcher er nicht Luft hatte gelehrte Mauern auf- und abschreitend besprach da Lassalle mit mir den Beitungen überflog, traf mich die Nachricht von Laffalle's Tod wie ein Donnerschlag. Wie betäubt saß ich vor dem Unglücks. Disputationen über Philosophie und dergleichen schwierige Themata telegramm aus Genf  . Erst nach längerer Zeit fonnte ich mich auf­zu führen, auf die sie östers mit Vorliebe zurückgekommen, trozdem raffen und meiner Braut das Fürchterliche mittheilen. Die schrect lichsten Vorwürfe, ihn nicht in die Ostschweis begleitet zu haben, serwählten wochenlang mein Inneres. In dieser elenden Gemüths verfaffung mußte ich meinen neuen Beruf antreten als Stapellmeister in Augsburg.

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fie davon gar nichts verstanden habe. Ihre Sucht, mit einem Einige Jahre später faß ich in München   mit Herrn und Frau Bildungsniveau etwa in Höhe französischer Mädchenpensionate ihm v. Bülow abends beim Thee. Es kam die Rede auf Lassalle, und, gegenüber die Geistreiche" zu spielen, sei ilm lästig geworden, darum um mich zu vergewiffern, zitirte ich das eben Mitgetheilte; von feiner habe er eines Tages Hans v. Bülow gefagt: Nimm mir nicht übel, Seite wurde mir damals widersprochen. Selbstverständlich hatte es wenn ich Dich fünftig nicht mehr befuche, tomme Du lieber zu Laffalle bei Frau v. Bülow gründlich verdorben.

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