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Die Gewerbeausstellung umfaßt folgende Gruppen: 1) Land- und Forstwirthschaft( 313 Nrn.); 2) Bergbau und Salinenwesen( 19 Nrn.); 3) Hüttenwesen( 47 Nrn.); 4) Maschinenwesen und Transportmittel ( 209 Nrn.); 5) Metallindustrie( 347 Nrn.); 6) Chemische Industrie ( 128 Nrn.); 7) Nahrungs- und Genußmittel( 139 Nrn.); 8) Industrie der Stein-, Thon- und Glaswaaren( 45 Nrn.); 9) Hölzer und Holzindustrie( 145 Nrn.); 10) Kurzwaarenindustrie( 45 Nrn.); 11) Textilindustrie( 161 Nrn.); 12) Bekleidungsgegenstände( 149 Nrn.); 13) Lederund Gummiwaaren( 130 Nrn.); 14) Papierindustrie( 73 Nrn.); 15) Polygraphische Gewerbe( 94 Mrn.); 16) Wissenschaftliche Instrumente und Apparate zur Gesundheitspflege( 67 Nrn.); 17) Musikinstrumente( 41 Nrn.); 18) Bau- und Ingenieurwesen( 206 Nrn.); 19) Schulwesen( 77 Nrn.); 20) Kunstgewerbe( 137 Nrn.).
Bu bemerken ist, daß die Gewerbeausstellung noch verknüpft ist mit einer Ausstellung kunstgewerblicher Alterthümer und einer allgemeinen deutschen Kunstausstellung, die indessen beide mehr untergeordneter Natur sind. Außerdem ist hervorzuheben, daß manche Nummern Kollektivausstellungen von großartigstem Umfange repräsentiren. Die Anzahl der Nummern beträgt in Summa 2572.
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Dieselbe erstrekt sich über Rheinland , Westfalen und Hessen- Nassau , außerdem aber noch über die Fürstenthümer Schaumburg- Lippe , LippeDetmold, Waldeck , Birkenfeld( Oldenburg) und über das ehemalige Fürstenthum Hohenzollern .
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Die Gebäude der Ausstellung sind auf dem erweiterten Terrain des düsseldorfer zoologischen Gartens errichtet. Derselbe liegt in einer Entfernung, die einer Gehzeit von ca. 20 Minuten entspricht, nordöstlich von der Stadt und ist mit dieser durch Pferdebahn und während der Ausstellung durch eine Personenverkehrslinie der Bergisch- Märkischen Eisenbahn verbunden. Der Bahnhof der Rheinischen und eine neu angelegte Haltestelle der Köln- Mindener Eisenbahn befinden sich in der Nähe. Das Terrain der Ausstellung umfaßt etwa 75 Morgen. Die Anlagen des zoologischen Gartens sind wesentlich unverändert geblieben. Das Hauptgebäude der Ausstellung mißt in der Längsfront 360 m. und in der Breitfront 102 m. und bedeckt eine Grundfläche von circa 32000 Quadratmeter. Im deutschen Reiche hat daher noch keine Ausstellung stattgefunden, die dieser an Umfang gleichgekommen wäre. Die Abtheilung für Land- und Forstwirthschaft hat eine besondere Halle erhalten, ebenso sind die kunstgewerblichen Alterthümer in einem besonderen Pavillon untergebracht. Ferner sind halbbedeckte Hallen zur Aufnahme von Produkten an mehreren Stellen des Gartens errichtet worden. In dem Hofe hinter der Maschinenhalle haben die Kesselhäuser und zwei große Schornsteine für die Inbetriebseßung der Maschinen und ein großer Eisenbahnhof Platz gefunden. Außerdem befinden sich von 56 Ausstellern noch von ihnen selbst errichtete Annexbauten in den Räumen des Gartens, diese bedecken etwa 11000 Quadratmeter Grundfläche, so daß im ganzen gegen 43000 Quadratmeter bebauter Fläche in der Ausstellung vorhanden ist; beiläufig so viel, wie in der diesjährigen Weltausstellung in Sidney.
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Theilen über den Charakter eines höheren Jahrmarktes erhebt und nicht in der Weise, wie es sein müßte und könnte, zur Sachwürdigung gelangt. Leider steht es mit allen derartigen allgemeineren Ausstel lungen in dieser Beziehung bisher nicht besser, oder bei den meisten derselben wohl noch gar schlechter. Die statistischen Tabellen über Bergwerks- und Hüttenproduktion, geordnet nach den Oberbergamtsbezirken Dortmund und Bonn und den von diesen bewerkstelligten amtlichen Aufnahmen entnommen, so interessant und lehrreich sie sind, lassen doch manchen Punkt noch im Unklaren; so fehlen Angaben über den Bezug der Eisenerze, die beispielsweise 1878 in Hüttenwerken mehr verarbeitet werden, als im Ausstellungsgebiete gewonnen u. 1. w. Bezüglich des Sozialökonomischen könnten wir einfach auf den Katalog verweisen, denn genaueres, als es hier in den Ausstellungsnummern und in den historisch- statistischen Vorbemerkungen gegeben, die von anderen Blättern direkt abgedruckt sind, steht auch uns nicht zur Verfügung; allein einestheils steht nicht jedem der Katalog zur Hand und anderntheils sind in dem sozialökonomisch Wichtigen die diesbezüglichen zugrunde liegenden Entwicklungsgeseße 2c., auf die es ankommt, keineswegs so direkt zu überblicken, weshalb wir uns der Mühe unterzogen haben, das dortselbst Gebotene in kurzer Auslese des Bedeutungsvollen in einer besser für Schlußfolgerungen geeigneten Weise umzuarbeiten. 27000 km mit 3 805 000 Einw. Rheinland hat rund 20200 1905 000 Westfalen hat rund 5500 680 000 Reg.- Bezirk Wiesbaden hat rund km mit 6 390 000 Einw. km mit 25 742 000 Einw.
Summa.
Ganz Preußen hat rund.
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52700 347500
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" 1
"
"
"
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Der Fläche nach enthält das Ausstellungsgebiet 2/13, der Bevölkerung nach des preußischen Staats. Diese verhältnißmäßig starke Bevölkerung des Ausstellungsgebiets verdankt es seiner hochentwickelten Industrie mit ihren bevölkerten Centren; diese ernährt dortselbst zur Zeit mehr Menschen, als die Landwirthschaft.
Auf Grundlage der Volkszählung von 1871 und der Gewerbezählung von 1875 ergiebt sich für das Ausstellungsgebiet folgende Tabelle( wobei zu bemerken ist, daß Eisenbahn -, Post- und Telegraphenbetrieb, das Versicherungswesen, der Gewerbebetrieb der Medizinalpersonen, der Literaten, Rechtsanwälte und Notare, das Musik- und Theatergewerbe und der Gewerbebetrieb im Umherziehen unberücksichtigt geblieben sind):
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Fläche in Du.-Km.
Verhältniß der landwirthschaftlich zu den gewerblich Thätigen auf gleicher Fläche
1: 0,80 1: 1
7249
"
"
5253
7697
1: 3,50
20199
Summa
Koblenz
6197
1: 0,90
5467
1: 4,20
Köln
3974
1: 1,70
Trier
7182
1: 1,06
"
4154
1: 1,93
26975
Summe
Wiesbaden
5556 52750
1: 1,62
1: 1,83
Total ( Schluß folgt.)
Die Ausstellungsgebäude wurden nach dem preisgekrönten Entwurfe. der Herren Boldt& Friegs in Düsseldorf von diesen und von Holzapfel& Saal für die Summe von 405 000 mt. erbaut. Das Hauptmaterial ist Holz, die Bedeckung Pappe. Die Beleuchtung erfolgt im wesentlichen durch hohes Seitenlicht, in der Abtheilung der Kunstausstellung durch Oberlicht. Für Ventilation ist keine Sorge getroffen, was bei der Sommerhize sehr zu bedauern ist. Die Grundrißidee des Hauptgebäudes ist eine einfache, drei Langhallenbauten werden durch Ausstellungsgebiet vier Querhallen verbunden, so daß sechs innere Höfe entstehen.
Die Façadengestaltung ist eine lebhafte mit Thürmen, Portalen und Kuppeln, die alle mit Flaggen bedeckt sind. Der Garten gewährt wenig Schatten, auch stehen Sessel zur Erholung des Publikums, außer in den Restaurationen, nur äußerst dürftig zur Hand.
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Der Inhalt des Katalogs für die Ausstellung gibt zunächst einen Situationsplan der Gewerbe- und Kunstausstellung, hierauf ein Namenregister der Aussteller, dann eine Einleitung zur Geschichte der Ausstellung, gibt hierauf die Organisation derselben und geht alsdann über zur Mittheilung der wichtigsten historisch statistischen Daten: 1) Land und Leute, 2) Landwirthschaft, 3) Berufsarten der Bevölkerung, 4) Geschichte der Industrie, 5) Stand der Gesammtindustrie, 6) Transportwesen, 7) soziale Einrichtungen betreffend, und schreitet hierauf zur Katalogisirung der Aussteller und der Gegenstände nach Gruppen selbst. Endlich folgt noch der Reklame- resp. Annoncentheil, der nun einmal unentbehrlich zu sein scheint.
Für die kunstgewerblichen Alterthümer und für die Kunstausstellung sind noch besondere Kataloge ausgegeben.
Bei dem Hauptkataloge, dem der Gewerbeausstellung, berührt es mißlich, daß keine allgemeine Einleitung über die Natur der einzelnen Industrien, etwa im Sinne des von Prof. Wolpert verfaßten Leitfadens für die Ausstellung von Heizungs- und Ventilationsanlagen zu Raffel 1877, beigegeben ist, auch sind die Mittheilungen, die einzelnen Ausstellungsnummern betreffend, so dürftig, daß in Verbindung mit dem Umstande, daß die meisten Aussteller gleichfalls nicht in gehöriger Weise für die Instruktivität ihrer Ausstellungen gesorgt haben, diese Punkte verschulden, daß die Gewerbeausstellung sich nur in einzelnen
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Der Freidenker Moses Mendelssohn . Von Dr. Mar Vogler. ( Schluß.)
Die Bewunderung und Liebe für Mendelssohn hatte dem schweizerischen Theologen aber auch den Wunsch geweckt, ihn für das Christenthum zu gewinnen; denn er glaubte in der That das Seelenheil desselben, wenn er außerhalb des letzteren stehen bliebe, in Gefahr. Ein anderes Motiv war dabei die Eitelkeit Lavaters, den es nicht wenig geschmeichelt haben würde, den Ruhm zu genießen, den freimüthigen jüdischen Philosophen zu seinem Glauben bekehrt zu haben. Mendelssohn war seinem Eifer theils mit tieferen Gründen, theils mit leiser Jronie begegnet, und Lavater hatte seinen Zweck bei ihm, während er in Berlin weilte, nicht erreicht. Mit dem Versprechen, bald von sich hören zu lassen, reiste er ab. Wie aber war der nichtsahnende Mendelssohn erstaunt, als ihm sein ehemaliger Gast nach mehreren Jahren in einem offenen Briefe, den er einer ihm gewidmeten Ueberseßung einer Schrift des genfer Philosophen und Naturforschers Bonnet( ,, Untersuchung der Beweise für das Christenthum") vorausschickte, mit Rücksicht auf das anerkennende Urtheil, das der Jude zu gelegener Stunde über den Stifter der christlichen Religion ausgesprochen, vor die Alternative stellte: ,, nicht, diese Schrift mit philosophischer Unparteilichkeit zu lesen- denn das werde sondern dieselbe Mendelssohn gewiß ohne seine Bitte selbst thun-