78. Sigung. Freitag, 29. April 1898, 1 Uhr. Am Bundesrathstische: Graf Posadowsky, Frhr. v. Thiel
mau 11.
Frankreich ihre letzten wirthschaftlichen Abmachungen mit China nicht ständen auch in den übrigen Settlements verwenden können. Früher veröffentlicht haben, nur ganz vertraulich Kenntniß. Der Staats- habe man dazu oft Schiffsbesatzungen herangezogen, die aber nur sekretär berührte dann die Vorgeschichte der in Aussicht genommenen zum Schaden der Bereitschaft der Schiffe vom Bord genommen Festsetung Englands in Weihaiwei, worüber das fürzlich ver- werden könnten. öffentlichte englische Blaubuch eingehende und authentische Mitthei Abg. Nad byl entnahm dem bisher Erörterten, daß die lungen enthalte. Die deutsche Regierung habe von dem englisch Rolonial- Abtheilung des Auswärtigen Amts mit Kiautschon nicht be Die Novelle zum Gesetz über die Naturalleistungen für chinesischen Abkommen wegen Weihaiwei offiziell erst durch die Er- faßt werden solle; er halte dies für zweckmäßig. Man möge mit die bewaffnete Macht im Frieden wird in erster Lesung debattelos flärungBalfour's im englischen Unterhause Kenntniß erhalten; gleichzeitig thunlichster Voraussicht namentlich beim Grunderwerb verfahren, die bewaffnete Macht im Frieden wird in erster Lesung debattelos fei von der englischen Regierung hierher mitgetheilt worden, sie habe damit man später nicht Spekulationspreise zu zahlen brauche. erledigt. Ebenso wird in zweiter Lesung der Gefeßentwurf über die nicht die Absicht, unsern politischen und wirthschaftlichen Intereffen in Staatssekretär Tirpik erwiderte, alles was der Vorredner elektrischen Maaßeinheiten mit einigen redaktionellen der Provinz Schantung zu beeinträchtigen. Es sei unverkennbar, zur Sprache gebracht habe, stelle offene Fragen dar. Die Regierung Aenderungen nach unwesentlicher Debatte angenommen. daß das Zentrum der englischen Interessen mehr am Jangtsetiang habe zunächst ein Vorkaufsrecht sich erworben, einige Terrains Es folgen Berichte der Petitionsfommission. sei. Wie aber Hongkong nahe der französischen Aktionssphäre liege, feien auch bereits angekauft; die früheren chinesischen KronländeGine Petition, die die Aufhebung des Impfzwanges so sei England mit Weihaiwei in die Nähe der russischen Macht- reien habe das Reich eigenthümlich erworben. - fordert, wird durch Uebergang zur Tagesordnung erledigt. sphäre gerückt. Weihaiwei sei gleichsam ein Fenster, was sich EngEine Petition, die die Einführung des Befähigungsland nach dem Golf von Petschili hinaus eingerichtet habe, wie Nachweises für das Baugewerbe verlangt, soll nach Rußland ein solches in Port Arthur befize. Deutschland habe nichts Vorschlag der Kommission dem Reichskanzler als Material über- dagegen, wenn beide Mächte sich von diesen ihren Fenstern aus das wiesen werden. Spiel der Wellen des Golfes betrachteten.
Abg. Metuer( 3) wünscht, daß diese Petition der Regierung
zur Berücksichtigung überwiesen werde.
Das gleiche verlangt Abg. Lotze( Antis.) Vor der Abstimmung bezweifelt Abg. Benoit( frf. Vg.) die Beschlußfähigkeit des Hauses.
Die Auszählung ergiebt die Anwesenheit von 149 Mitgliedern. Das Haus ist also nicht beschlußfähig. Der Präsident beraumt die nächste Sihung mit dem Rest der Tagesordnung auf 3 Uhr an. Schluß 2 Uhr 55 Min.
79. Sigung.
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solches immer anerkannt hätten, fühle sich das Deutsche Reich in
Von dem russischen Machtgebiet in Nordchina, das wir als feiner Weise bedrängt. Es stebe zu erwarten, daß nunmehr alle Mächte daran gehen würden, das was sie erworben hätten, in friedlicher Weise auszubauen und zu entwickeln.
Auf weitere Anfragen von Mitgliedern der Kommission fügt der Staatssekretär v. Bülow hinzu: Mit Japan hätten wir keine Differenzen gehabt, Japan habe auch nicht zu erkennen gegeben, daß es sich durch unsere Stellung in Kiautschon benachtheiligt fühle. Auf die Festsetzung einer Pachtsumme in dem Vertrag sei China nicht zurückgekommen und er habe nicht geglaubt, daß es in unserem Interesse liege, diese Frage unsererseits an
zuregen.
Auf eine Anfrage des Abg. Richter, ob die Zeitungsgerüchte über ein russisch - japanisches Abkommen wegen Korea und über ein englisch - amerikanisches Bündniß, das sich wohl auf Ostasien erstrecken würde, begründet seien, erwidert Staatssekretär v. Bülow, daß ihm weder von einem russisch - japanischen Abkommen noch von einem Bündniß zwischen England und den Vereinigten Staaten , sei
es allgemeiner, sei es spezieller Natur etwas bekannt sei.
Abg. Lingens bat um Auskunft, ob für die religiösen Bes dürfnisse der Garnison bereits Vorsorge getroffen sei.
Staatssekretär Tirpitz erklärte, daß dieserhalb Verhandlungen, mit der katholischen Mission angeknüpft werden würden.
Graf Stolberg knüpfte an die Bemerkung des Abg. Richter an, auch nach seiner Meinung solle das Reich draußen keine gewerblichen Unternehmungen treiben, doch möge das Reich die Sache in der Hand behalten und sich erst die nöthigen Vortheile sichern. Prinz Arenberg ist für die Vorsorge für die gottesdienstlichen Bedürfnisse dankbar.
Hiermit wurde die Diskussion geschlossen. Der Referent tons statirt, daß gegen die beantragten Bewilligungen Einwendungen nicht erhoben feien. Er wolle noch die Frage erwähnen, ob die Marine Kiautschon dauernd unter ihrer Verwaltung behalten wolle. Die deutschen Interessen in der Provinz Schantung unterständen dem Ressort des Auswärtigen Amtes; innerhalb der 50 Kilometer= Zone werde sich erst ein Zusammenwirten zwischen Marine und Auswärtigem Amt entwickeln, an sich habe er keinen Anlaß, die Frage näher zu erörtern, da die Zukunft wohl das weitere bringen werde.. Hierauf wurde auf Antrag des Referenten die beantragte Forderung mit allen Stimmen gegen diejenigen der Sozialdemokraten angenommen.
Das Haus setzt die Berathung der Petitionen fort. Die meisten sind unwesentlicher Natur. So verlangen Werftschreiber der Marine die Verleihung Im weiteren Verlaufe der Debatte bat der Abg. Richter eines Ranges. Ueber diese Petition wird zur Tagesordnung geum Auskunft über die beabsichtigte Betheiligung von Privatschritten. firmen und deren Heranziehungen zu den Lasten; er hoffe nicht, Eine Petition auf Erhöhung der Rontingentsfuß daß das Reich auf seine Rechnung Eisenbahnen und Bergwerke Ziffern von Zuckerfabriken wird entgegen dem Antrage bauen wolle. der Kommission, die Uebergang zur Tagesordnung beantragt hatte, Staatssekretär v. Bülow erwidert hierauf folgendes: Was auf Antrag Paasche der Regierung zur Berücksichtigung überwiesen. die wirthschaftliche Erschließung von Schantung angeht, so find soEine Petition verlangt Erhöhung der Beihilfen für die Wittwen wohl von Eynditaten als von einzelnen Unternehmern Anträge au im Feldzuge von 1870/71 gefallener Offiziere. Die Kommission uns herangetreten wegen Anlage von Eisenbahnen, Ausbeutung von beantragt Ueberweisung als Material. Bergwerken und ähnlichen industriellen Unternehmungen. Eine endgiltige Stellung haben wir zu diesen Anträgen noch nicht eingenommen. Wir werden zunächst die ernsthaften Offerenten Einsicht in die wirth schaftlichen Bestimmungen des erst gestern hier eingetroffenen Vertrags nehmen lassen und demnächst konkrete Vorschläge derselben ab- folgenden Antrag zu der zweiten Berathung der lex Arons Dem Abgeordnetenhause hat der Abg. Dr. Hauptmann warten. Was die Frage der Heranziehung der Unternehmer zu den unterbreitet: Kosten der Einrichtung und Unterhaltung der Anlagen in Riautschou la der Kommissionsbeschlüsse die§§ 18 und 24 zu streichen, sodaß „ Das Haus der Abgeordneten wolle beschließen: in angeht, so ist dieselbe Gegenstand sorgsamer Erwägung unter den diese Paragraphen des Disziplinargesetzes auf die Privatdozenten betheiligten Refforts. Wir werden selbstverständlich dafür sorgen, teine Anwendung finden." daß die Lasten möglichst von denjenigen getragen werden, welche aus der Eröffnung von Schantung in erster Linie Vortheile ziehen. Die Frage, ob ein oder mehrere Syndikate, läßt sich nicht beantworten, solange nicht präzise Angebote vorliegen, wir werden die Entscheidung seinerzeit lediglich vom Standpunkte des allgemeinen Nutzens treffen.
Abg. Stadthagen ( Soz.): Wir haben gegen diefe Petition ja nichts einzuwenden, ich muß aber doch betonen, daß weit mehr als die Wittwen der Offiziere die Wittwen und Waisen der Soldaten dringend der Unterstützung bedürfen. Wenn also der Antrag der Kommission auf Ueberweisung als Material angenommen wird, so darf ich wohl die Hoffnung aussprechen, daß die Regierung dann auch die berechtigteren Wünsche der Wittwen und Waisen der Soldaten berücksichtigt.
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verwenden könne.
Die Torgelower Streikaffäre vor dem
Stettiner Schwurgericht.
Im weiteren Verlaufe der Verhandlung vom Donnerstag treten noch verschiedene Belastungszeugen auf, die nichts wesentliches be funden; ingleichen wissen die meisten der Entlastungszeugen über die Zeit des Nachhausekommens nichts beſtimmtes zu sagen. die Zeit des Nachhausetommens nichts bestimmtes zu sagen. aus Torgelow entlastet. Ertel habe für ihn ein Schwein gekauft Der Angeft. Ertel wird von dem Schlächtermeister Freund und sei jedenfalls nur zufällig im Walde gewesen. und sei fedenfalls nur zufällig im Walde gewesen. fragt und giebt ihm ein gutes Zeugniß. Barz hat sich niemals Beuge Fabrikbefizer 3äste wird über den Angekl. Barz bes agitatorisch bethätigt, Rädelsführer war er in der Fabrik niemals. Staatsanwalt: Weshalb ist bei Ihnen der Streit ent Arbeiter verlangten die Wiedereinstellung, was von uns nicht zustanden? 3euge: Es war Leuten gekündigt worden und die Staatsanwalt:
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Weshalb war die
sündigung erfolgt? 3euge: Weil keine Arbeit da war. gestanden wurde.
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Die Petition wird hierauf der Regierung zur Berücksichtigung überwiesen. Es folgt die zweite Berathung des von den Abgg. Dr. Paasche und Genossen eingebrachten Gefeßentwurfs betr. die Besteuerung von Saccharin und verwandter Süßstoffe, nachdem ein Antrag Lessing ( frs. Bg.) auf Absetzung dieses Punktes von der Tagesordnung abgelehnt und ein Bertagungsantrag nicht die genügende Abg. Dr. Lieber: Nach dem eben gehörten erscheine die Unterstüßung gefunden hat. wirthschaftliche Entfaltung von Kiautschon nicht gefährdet, sondern Abg. Wurm( Soz.): Meine Fraktionsgenossen treten für den es werde im Gegentheil der Werth dieser Erwerbung erst in das Entwurf ein, nicht im Interesse der Zuckerindustrie, sondern im rechte Licht gerückt. Die Anlage eines Kriegshafens stehe nach den Interesse der Konsumenten. Durch die Verwendung des Saccharins gegebenen Erklärungen jedenfalls erst in zweiter Linie, doch sei es wird lediglich das Publikum getäuscht. Wenn aber von Seiten erwünscht, daß der Staatssekretär des Reichs- Marine- Amts hierüber der freistunigen Partei hier im Hause so sehr Erregung darüber nähere Auskunft gebe. Das wichtigste erscheine zunächst die Ausgezeigt wird, daß diese Frage überhaupt zur Berhandlung kommen gestaltung des Hafens, die natürlich die Einrichtung oder Verwaltung soll, so berührt das sehr eigenthümlich, wenn man bedenkt und und die Unterstützung durch eine Garnison zur Voraussetzung habe. die Herren tönnten es wissen fie sich begeben. in welch schlechte Gesellschaft Wünschenswerth seien ihm Aufklärungen über die einzelnen im Redner verlieft hierauf das in der heutigen Etat erwähnten Aufgaben, sowie auch darüber, wie wie sich Nummer des„ Vorwärts" enthaltene Schreiben der Saccharin hieraus die Forderung von 5 Millionen Mark ergebe und außer fabrik Fahlberg , Lift u. Co., das einen plumpen Bestechungs- dem eine Mittheilung, weshalb man diese Forderung nicht habe verfuch für die Gegenagitation gegen das Gesetz und seine spezialisiren können. Bezüglich der Besehung von.Kiautschou knüpfte Berathung versucht. Die Sudelfabrikation vermehrt die Zahl der Nebner an die bereits früher öfters erörterte Frage an, ob man Staatsanwalt: Nicht weil die Leute in den Fachverein ein= ungelernten Arbeiter, indem sie immer mehr gelernte Arbeiter über- wehrpflichtige Soldaten ohne weiteres auf ausländischen Stationen getreten sind?- 3euge: Mein Rompagnon hat die Ründigung flüssig macht. Abg. Rickert( frs. Bg.) protestirt gegen die Verdächtigung des Abg. Wurm. Unsere Abneigung gegen die Berathung des Gesetzes einen spezielleren Etat aufzustellen, doch habe sich das als unmöglich in der Nähe des Bahnhofs, entgegengesetzt von dem Kuhlmorgener Staatssekretär Tirpit: Er habe den Versuch machen lassen, vollzogen. Ich kann nichts genaues fagen. Zwei Zeugen entlasten den Angeklagten Kantowsky, den sie rührt nur daher, weil wir uns vorher über die einschlägigen Ver- erwiesen. Als erste Nothwendigkeit ergebe sich die Anlage von Weg schon gegen 1/28 Uhr abends gesehen und gegrüßt haben hältnisse beffer unterrichten wollen. Ich protestire nochmals gegen Molenbauten, Lösch- und Lagerplätzen an der Südostseite der den unwürdigen Protest.( Dieser lapsus linguae ruft große Heiter- Bucht; diese Arbeit werde die Marine auf sich nehmen teit hervor.) Abg. Loke( Reform- P.) freut sich über die Haltung der Sozial- sich dort entwickeln könne. Borangehen müsse die Vermessung und Er bekundet: Es war uns bekannt, daß der Metallarbeiter- Berband müssen, da sie vorangehen müsse, ehe die Handelsschifffahrt die Ursachen und den Verlauf des Streits auslaffen. Beuge Fabritbefizer Menzel aus Torgelow soll sich über demokraten und hofft, daß die Vorlage angenommen wird. Betonnung des Fahrwassers, ferner sei die Vermessung des Landzu haben. Ich habe ausdrücklich gesagt, daß die Freisinnigen fich würde. Werftanlagen beabsichtige die Marineverwaltung nicht, fie lehnten das Verlangen auf Wiedereinstellung ab. Da legten alle diel Abg. Wurm( Soz.) bestreitet, eine Berdächtigung ausgesprochen gebiets nothwendig, welche bemnächst in Angriff genommen werden existirte und wir hörten, daß in unserer Fabrik die Leute agitatorisch thätig waren für den Verband. Wir entließen drei Mitglieder und in schlechte Gesellschaft begeben haben; mit feinem Worte hoffe hierin auf die Privatunternehmung, der sie dann ihre Arbeit nieder. fagte ich, daß die Freisiunigen selbst beſtochen wären. Ich meinte Reparaturen übertragen werde. Gleiches gelte von der Anlage ledermünde? Haben Sie den Vergleich gehalten?- Vors.: Sie fennen den Vergleich von nur, man soll die Sache von Leuten nicht führen, die solche Be- von Kohlenlagern, welche wohl zweckmäßiger die Brivat 3euge: Jawohl- Borf.: In dem Vergleich stand doch, ftechungsversuche nöthig haben. unternehmung aur Stelle schaffe; die Marine werde sich das Abg. Graf v. Stolberg ( f.) erklärt sich mit der Vorlage ein erst bei Konzessionsertheilungen ausbedingen. Neue Befestigungen daß sich die Arbeitgeber nicht um das Vereinswesen kümmern verstanden und bittet um Annahme derselben. follten. Zeuge: Jawohl. Vorf.: Nun haben Sie doch; beabsichtige man nicht anzulegen, mant werde sich auf die Abg. Dr. Hermes( frf. Bp.) stellt fest, daß Abg. Wurm aus- Ausgestaltung und Unterhaltung der vorhandenen chinesischen Be in welchem sich die Arbeiter verpflichten sollten, nicht dem Fachaber das Unterschreiben eines Reverses verlangt drücklich gesagt habe, die Freisinnigen möchten doch bedenken, in festigungen beschränken. Durch Kabinetsordre vom 27. d. M. fei verein beizutreten. welch schlechte Gesellschaft sie sich mit ihrem Verhalten begeben. Riantschou zum Schutzgebiet erhoben und die Konsulargerichtsbarkeit verein beizutreten. 3euge: Jawohl. Vors.: Das Darin liegt eine Berdächtigung, gegen die auch ich protestiren muß. daselbst eingeführt worden. Abg. Rösicke( wildlib.) erklärt sich im Interesse der Bierbrauerei Gouverneur stehen, der Vollmacht im weitesten Maße werde haben Anfall von Geistes gestörtheit gehabt habe und bekundet dann Die Verwaltung werde unter einem war aber doch gegen die Abmachung. Pratt. Arzt Dr. Ludwig bestätigt, daß Meyer im Auguft einen für die Vorlage. müssen, namentlich auch für die Geldwirthschaft; von der Heimath aus werde man nur in prinzipiellen Fragen eingreifen können. Man näheres über die Verlegungen der mißhandelten Arbeiter, die sich werde versuchen, die Ansiedelung bald unter eigene Berwaltung zu Biermann sei dauerndas Siechthum als Folge möglich; die übrigen mit den Aussagen der betreffenden Zeugen durchaus decken. Bei stellen.
Abg. Schwarze( 8.) erklärt sich gleichfalls für die Vorlage. Hierauf schließt die Diskussion.
Präsident v. Buol stellt fest, daß nach dem Stenogramm der Nede des Abg. Wurm thatsächlich aus ihr eine Beleidigung abgeleitet werden könne, und tadelt daher den Abg. Wurm.
wollen.
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Es gelangt hierauf ein Bericht des Geschwaderchefs zur Verfeien nach furzer Zeit geheilt worden. lesung, aus welchem hervorgeht, wie bisher die Garnison sich ein- und führt den Tod des Arndt auf Lungenschlag durch Erstickung zurück. Kreisphysitus Dr. Hanow hat die Leiche des Arndt obduzirt. Abg. Wurm( Soz.) erklärt, daß ihm nichts ferner gelegen habe, gerichtet hatte, und was in dieser Hinsicht demnächst noch zu ge- Verlegungen waren an dem Körper nicht zu sehen. Wie die Erstickung als eine Verdächtigung der freisinnigen Partei auszusprechen. Abg. Hermes bezweifelt für die Abstimmung über§ 1 die verhältniffe, die in Riautfchou vorgenommenen Grunderwerbungen baß der Mensch mit Gewalt in das naffe Erdreich gedrückt worden schehen haben würde; auch berührt dieser Bericht die Grundbesitz zu stande gekommen, sei nicht ganz klar, aber es sei anzunehmen, Beschlußfähigkeit des Hauses. und die Maßnahmen, welche ergriffen seien, um sich vor Ueber- fei. Der Mann sei jedenfalls schon vorher ermattet gewesen und Da die Beschlußfähigkeit offenbar ist, so wird die Sigung ge- theuerungen seitens der Chinesen zu schüßen, wobei allen berechtigten es sei feine große Gewalt, auch keine lange Zeit für das Niederschlossen. Wünschen derselben nach Möglichkeit Rechnung getragen werde. brücken nothwendig gewesen. Den Anfall Meyer's führt der SachNächste Sigung : Sonnabend 1 Uhr( Weltpoft- Uebereinkommen; Abg. v. Bennigsen bittet, ben verlesenen Bericht nach Gesetz betreffend die Handelsbeziehungen zu England; Gesetz belichkeit zu veröffentlichen und tritt lebhaft für möglichste Selbstverständige auf Schnapsgenuß hin. treffend elektrische Maaßeinheiten, in drifter Lesung; Gesetz betreffend ständigkeit des Gouverneurs nach dem Vorgang der Engländer ein. Dr. Schröder schließt sich diesem Gutachten Dr. Hanow's an. die Naturalleistungen an die bewaffnete Macht im Frieden, in zweiter Lefung; Antrag Bachem betreffend Abänderung des Bolltarifs für Rohfeidenstoffe; Petitionen). Schluß 54 Uhr.
Parlamentarisches.
Ob es angesichts dessen durchführbar sein werde, Marinetruppen braußen zu belaffen, sei vielleicht nicht ohne Zweifel und bedürfe erst noch der Aufklärung; es empfehle sich vielleicht, im Wege der Rapitulation dafür zu sorgen, daß die Leute länger draußen bleiben
tönnten.
meint, Meyer sei ein nüchterner Mensch. Angett. Meyer bestreitet, Schnapstrinker zu sein und Dr. Ludwig berathung auf Freitag 91%, Uhr vertagt. Die Beweisaufnahme wird hierauf gefchloffen und die Weiter berathung auf Freitag 92 Uhr vertagt.
B. Verhandlungstag( Freitag). Der Borsigende eröffnet die Verhandlung um 91/2 Uhr und tritt noch einmal in die Beweisaufnahme ein.
Staatssekretär Tirpiz bemerkt, die Verlefung des Berichtes habe bezweckt, zu zeigen, daß der Admiral in Oftasten ebenso dente, Die Budgetfommiffion des Reichstages berieth heute ben wie die heimische Verwaltung; er fei bereit, für die Veröffentlichung Vernommen wird der Zeuge Fabritbefiger Sauer aus Nachtragsetat zur Verwaltung des Gouverne desselben zu sorgen. Er hege teinen Zweifel, daß das Marine- Torgelow . Er schildert die Entstehung des Streits wie die übrigen ments Kiautsch o u. Abg. Dr. Lieber( Referent) bemerkt, daß personal verpflichtet sei, auch im Auslande Dienst zu thun; hier Beugen, theilt aber noch mit, daß in seiner Fabrit Fenster einbei dieser Frage die politische Seite nicht minder wie die damit tönne man das um so unbedenklicher, als das Klima ein durchaus geschlagen worden sind, auch Drohungen gegen die Arbeiter, die verknüpften wirthschaftlichen und militärischen Interessen ins Auge günstiges fei; bis jetzt vertrügen die Leute daffelbe recht gut. Alle weiter arbeiteten, ausgestoßen worden sind.- Borsigender: zu fassen seien, außerdem müsse natürlich die finanzielle Seite be- Boraussetzungen deuteten darauf hin, daß auch die heiße Zeit im Weshalb wurden die Arbeiter bei Menzel gekündigt? Beuge: trachtet und namentlich auch die Frage erwogen werden, ob es an- Sommer nicht unerträglich sein werde. Der Solbat an Ort und Stelle koste Es war schon Jahre lang von der Gründung eines gezeigt sei, die für Riautschou geforderte Summe als Pauschquantum im Durchschnitt einschließlich der Ablösungsfoften 1173 M., ein Fachvereins die Rede, der Abschaffung der Akkordarbeit und zu bewilligen. Schuttruppenmann in Westafrika kofte über 1900 M.; dies weise Verkürzung der Arbeitszeit bezweckte, Forderungen, die unsere Staatssekretär v. Bülow theilt zunächst den Wortlaut des darauf hin, attive Soldaten draußen zu verwenden; die Ablösung Industrie nicht erfüllen tann. Wir empfahlen den Arbeitern den gestern Abend eingetroffenen Vertragsinftruments zwischen Deutschland biete teine Schwierigkeit; die Leute befänden sich dort an Land Beitritt zum Hirsch- Duncker'schen Gewerkverein, die Arbeiter fagten und China mit. Der 1. Theil des Vertrages, der die politischen sehr viel beffer als die Befagungen unferer fleinen Schiffe. aber, die Beiträge wären ihnen zu theuer. Es bestand dann ein Ronzessionen enthält, wird zu den Aften der Kommission gegeben. Nach den bestehenden Absichten werde man die Leute in der gewisser Gegensatz zwischen Gewerfvereinlern und Fachvereinlern.- Von dem 2. und 3. Theil, der sich mit wirthschaftlichen Bu Heimath ausbilden und dann 2 Jahre draußen lassen sowie während Wors. : Wie hoch ist der Lohn bei Ihnen? 3euge: Ein guter geständnissen in der Provinz Schantung befaßt, giebt Staatssekretär ihrer Dienstpflicht noch wieder ablösen. Die Garnison habe Arbeiter verdient 4-5 M.- Beuge Riehn bestreitet das. Es Bülow unter Hinweis darauf, daß auch England, Rußland und nicht nur für den Plaz selbst Bedeutung, man werde sie unter Um- seien höchstens 4 M. zu verdienen gewesen. Ein Angeklagter, der
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